DE3641697C2 - Anordnung zur Messung einer Ionenkonzentration und deren Verwendung - Google Patents
Anordnung zur Messung einer Ionenkonzentration und deren VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung und deren Verwendung zur Messung der Ionen
konzentration nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein Verfahren zur Messung der Ionenkonzentration ist bekannt aus der DE-OS 32 16
791. Bei der dort beschriebenen Anordnung werden zwei
ionensensitive Halbleiterbauelemente verwendet, z. B.
ISFETs ("ionensensitive Feldeffekttransistoren"), die eine
unterschiedliche Empfindlichkeit für die zu messende
Ionenart z. B. Ca2+- oder H⁺-Ionen, besitzen. Die elektri
schen Ausgangssignale der Halbleiterbauelemente werden mit
Hilfe einer Differenzschaltung derart ausgewertet, daß ein
der zu messenden Ionenkonzentration entsprechendes elek
trisches Ausgangssignal entsteht. Bei dieser Anordnung ist
außerdem eine Bezugselektrode bzw. Steuerelektrode vor
handen, die jedoch lediglich zur Einstellung der Arbeits
punkte der Halbleiterbauelemente dient. Absolute Poten
tialschwankungen der Bezugselektrode, welche z. B. auf
Änderung der Lösungszusammensetzung und/oder auf Alterung
beruhen, werden vorteilhafterweise durch die Differenz
schaltung beseitigt.
Ein solches Verfahren hat den Nachteil, daß Halbleiterbau
elemente mit unterschiedlicher Empfindlichkeit verwendet
werden. Diese sind für einige Ionenarten in unwirtschaft
licher Weise herstellbar und/oder es ergeben sich für die
Auswertung nur relativ kleine Differenzsignale. Weiterhin
kann es nachteiligerweise möglich sein, daß derartige
Halbleiterbauelemente lediglich eine nicht ausreichende
Lebensdauer besitzen. Außerdem muß für jede zu messende
Ionenart eine spezielle ionensensitive Schicht verwendet
werden, die auf die Halbleiterbauelemente aufgebracht
wird. Dieser Beschichtungsvorgang ist unwirtschaftlich, da
er lediglich in kostenungünstiger Weise in die derzeit
üblichen Verfahrensabläufe in der Halbleitertechnologie
einfügbar ist.
Außerdem sind störende Veränderungen in der ionenseiti
gen Schicht, z. B. durch unbemerkte chemische Umsetzungen
in nachteiliger Weise lediglich schwer feststellbar, z. B.
lediglich durch Eichvorgänge, die periodisch nach einem
bestimmten Zeitabschnitt wiederholt werden. Ein solches
Verfahren ist insbesondere dann unwirtschaftlich, wenn die
Meßanordnung in einem Haushaltsgerät, z. B. einer Spül-
und/oder Waschmaschine, angebracht ist um z. B. dort die
Wasserhärte zu messen und gegebenenfalls einen davon
abhängigen Programmablauf herzustellen, z. B. durch Beein
flussung der zuzugebenden Spülmittelmenge.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Anordnung anzugeben, die in
zuverlässiger und kostengünstiger Weise eine Messung der
Ionenkonzentration ermöglicht, insbesondere eine Messung
der Ca2+-Ionenkonzentration im Wasserkreislauf einer
Haushaltsmaschine oder von Wasserenthärtungsanlagen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale. Vorteil
hafte Ausgestaltungen und/oder Weiterbildungen sowie deren Verwendung sind den
Unteransprüchen entnehmbar.
Im Rahmen dieser Patentanmeldung wird mit dem Begriff
"Ionenaustauscher" eine Vorrichtung bezeichnet, welche die
Ionenaktivität und/oder die Ionenkonzentration von zumin
dest einer Ionenart ändert. Ein solcher Ionenaustauscher
kann z. B. aus einem Kunststoff-Harzgranulat bestehen, das
eine Ionenart z. B. Ca2+-Ionen, durch eine andere Ionenart
z. B. H⁺-Ionen, ersetzt. Weiterhin können Ionen ausgefällt
und/oder komplexiert werden, z. B. durch Zugabe eines
Komplexierungsmittels. Auch in letzterem Fall wird die
Ionenaktivität und/oder Ionenkonzentration geändert.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungs
beispielen näher erläutert unter Bezugnahme auf eine
schematische Zeichnung. Die Fig. 1 und 2 zeigen Aus
führungsbeispiele.
Fig. 1 zeigt ein Rohr 1, z. B. das Waserzuflußrohr einer
Haushaltswaschmaschine, durch welches Wasser 2 fließt. An
dem Rohr 1 ist eine Bypassanordnung 3 angebracht, die einen
Ionenaustauscher I sowie die zugehörigen Zu- und Abfluß
rohre 4, 5 enthält. Der in Pfeilrichtung 6 fließende
Wasserstrom wird durch ein Ventil V, z. B. ein Elektroma
gnetventil, gesteuert und/oder geregelt. Außerdem sind an
den Ein- bzw. Ausgangsleitungen des Ionenaustauschers I
ionenseitige Halbleiterbauelemente S1 bzw. S2, z. B.
ISFETs angebracht, deren elektrische Ausgangssignale in
der eingangs beschriebenen Art in der Auswerteeinheit 7
ausgewertet werden.
Die Verfahren zur Messung der Wasserhärte, die im wesent
lichen als Karbonathärte durch die Konzentration der
Ca2+-Ionen bestimmt ist, beruht darauf, daß der Ionenaus
tauscher I, z. B. ein derzeit käufliches Harzgranulat,
vorwiegend diese Ca2+-Ionen durch H⁺-Ionen ersetzt.
Dadurch ändert sich der pH-Wert des Wassers vor bzw.
hinter dem Ionenaustauscher I. Diese pH-Werte werden durch
die Halbleiterbauelemente S1 bzw. S2, die vorteilhafter
weise als pH-ISFETs ausgebildet sind, gemessen. Diese
pH-ISFETs sind zuverlässig und kostengünstig herstellbar.
Da lediglich die Differenz der pH-Werte für die Ca2+-Kon
zentrationsmessung maßgeblich ist, sind die absoluten
Empfindlichkeiten der Halbleiterbauelemente S1, S2, sowie
deren Kennlinien weitestgehend vernachlässigbar, sie
müssen jedoch für beide Halbleiterbauelemente S1, S2 im
wesentlichen gleich sein. Die gemessene Wasserhärte ist
z. B. in der dargestellten Weise in °dH (Deutsche Härte
grade) bestimmbar.
Die beschriebene Anordnung ermöglicht auch in vorteil
hafter Weise eine fortlaufende Prüfung und/oder Überwa
chung des Ionenaustauschers I. Ist dieser nämlich ver
braucht, so entstehen keine zusätzliche H⁺-Ionen mehr und
die Halbleiterbauelemente S1, S2 messen denselben pH-Wert.
In der Auswerteeinheit 7 wird als die Wasserhärte 0°dH
angezeigt und/oder ein entsprechendes elektrisches Warn
signal erzeugt. Diese Überwachung ist jedoch nur dann
möglich, wenn in dem Wasser eine Karbonathärte vorhanden
ist, was bei Leitungswasser immer der Fall ist.
Zur Erhöhung der Lebensdauer des Ionenaustauschers I ist
es vorteilhaft, das Ventil V lediglich dann zu öffnen,
wenn ein Meßvorgang erforderlich ist, z. B. lediglich
einmal zu Beginn eines Waschvorgangs für einen Zeitab
schnitt der zur Bestimmung der Wasserhärte und/oder eines
entsprechenden Meßsignales erforderlich ist. Dieses Meß
signal ist z. B. geeignet um einen elektrisch betriebenen
Waschmitteldosierer zur Abgabe einer bestimmten Waschmit
telmenge zu veranlassen.
Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, das sich
von demjenigen gemäß Fig. 1 lediglich dadurch unterschei
det, daß für das Halbleiterbauelement S1 in der darge
stellten Weise eine zusätzliche Zuleitung 8, die als
Umgehungsleitung für den Ionenaustauscher I ausgebildet
ist, vorhanden ist.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungs
beispiele beschränkt, sondern sinngemäß auf weitere anwend
bar. Beispielsweise sind ionensensitive Halbleiterbauele
mente S1, S2 verwendbar, die als Halbleiterdioden ausgebil
det sind. Außerdem ist es möglich, statt der pH-ISFETs
solche ISFETs zu verwenden, die Ca2+-ionensensitiv sind.
Weiterhin ist es möglich, die Anordnung mit anderen ionen
haltige Medien als Wasser zu betreiben, z. B. auf organische
Lösungsmittel, welche die nachzuweisenden Ionen enthalten.
Die Erfindung ist außerdem dazu geeignet, einen Ionenaus
tauscher I an sich zu überwachen und gegebenenfalls dessen
notwendige Regeneration oder dessen Austausch anzuzeigen.
Bei einem derartigen Anwendungsfall ist es zweckmäßig,
z. B. in dem Beispiel gemäß Fig. 1 das Rohr 1 wegzulassen,
so daß das Medium 2, z. B. enthärtendes Wasser, voll
ständig durch den Ionenaustauscher 1 fließt. Eine Anordnung
z. B. entsprechend der Bypassanordnung 3 in Fig. 1 kann
dabei auch einer derzeit handelsüblichen Austauscheranlage
nachgeschaltet sein.
Zur Vermeidung von Störungen des Ionenaustauschers z. B.
durch in dem Wasser vorhandene Pilze und/oder Algen ist es
zweckmäßig, dem zu messenden Wasser und/oder Ionenaus
tauscher entsprechende Schutzmittel zuzusetzen, z. B. mit
Hilfe eines Dosierbehälters, der bei dem Ventil V ange
bracht wird. Derartige Schutzmittel enthalten z. B. das
Element Silber (Ag).
Außerdem ist es möglich, mit einer derartigen Anordnung
weitere Ionen, z. B. NO3-(Nitrat)-Ionen meßtechnisch zu
erfassen. Dabei ist es lediglich erforderlich, den Ionen
austauscher I an diese Ionenart anzupassen und Halbleiter
bauelemente S1, S2 zu verwenden, welche die zugehörigen
Ionenaktivitäten und/oder Ionenkonzentrationen erfassen.
Claims (10)
1. Verfahren zur Messung einer Ionenkonzentration, die aus min
destens zwei ionensensitiven Halbleiterbauelementen in einer
elektrischen Differenzschaltung besteht und mit der eine
bezugspotentialunabhängige Messung der Ionenkonzentration
durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
- - daß an ein Rohr (1), durch welches ein Medium (2) durchgeleitet wird, eine Bypaßanordnung (3), die zumindest einen Ionenaustauscher (7) sowie die Halbleiterbauelemente (S₁, S₂) enthält, angeschlossen ist und
- - daß die Bypaßanordnung (3) ein Ventil (V) enthält, durch das zumindest ein durch den Ionenaustauscher (I) durchgeleiteter Anteil des Mediums (2) steuer- oder regelbar ist.
2. Anordnung zur Messung einer Ionenkonzentration nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbleiter
bauelemente (S1, S2) im wesentlichen die gleichen chemi
schen und elektrischen Eigenschaften besitzen.
3. Anordnung zur Messung einer Ionenkonzentration
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens eines der Halbleiterbauelemente
(S₁, S₂) als ISFET ausgebildet ist.
4. Anordnung zur Messung einer Ionenkonzentration nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Bypaßanordnung (3) an dem Wasserzuflußrohr eines
Haushaltsgerätes angebracht ist,
daß damit die Wasserhärte bestimmbar ist und daß in Abhängigkeit von
der gemessenen Wasserhärte der Programmablauf des Haus
haltsgerätes steuerbar ist.
5. Verwendung einer Anordnung nach einem der vorhergehenden An
sprüche zur Messung einer Ionenkonzentration, dadurch gekenn
zeichnet,
- - daß zumindest ein Teil des zu messenden Mediums (2) einem ersten ionensensitiven Halbleiterbauelement (S₁) zugeleitet wird,
- - daß zumindest ein weiterer Teil des zu messenden Mediums (2) zunächst durch einen Ionenaustauscher (I) geleitet wird, an dessen Ausgang ein zweites ionensensitives Halbleiterbauelement (S₂) angebracht ist, und
- - daß an die elektrischen Ausgänge der Halbleiterbauelemente (S₁, S₂) eine Auswerteschaltung (7) angeschlossen wird, in welcher die Ionenkonzentration bestimmt wird.
6. Verwendung einer Anordnung nach
Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
- - daß als Medium (2) Wasser verwendet wird,
- - daß die der Wasserhärte entsprechende Ca2+-Ionenkon zentration aus dem Ca2+-Ionenaustausch des Ionenaus tauschers (I) bestimmt wird und
- - daß Halbleiterbauelemente (S1, S2) verwendet werden, welche die zugehörige Änderung der Ionenakti vität und/oder Ionenkonzentration bestimmen.
7. Verwendung einer Anordnung nach
einem der vorhergehenden Ansprüche 5 und 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Ionenaustauscher (I) H⁺-Ionen erzeugt und daß
die Halbleiterbauelemente (S1, S2) als H⁺-ionensensitive
Halbleiterbauelemente ausgebildet werden.
8. Verwendung einer Anordnung nach
einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß das Ventil (V) lediglich dann geöffnet wird, wenn
ein Meßvorgang erfolgt.
9. Verwendung einer Anordnung nach
einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeich
net,
- - daß die der Wasserhärte entsprechende Ca2+-Ionenkon zentration gemessen wird und
- - daß zumindest dem durch den Ionenaustauscher (I) geleiteten Wasser und/oder dem Austauschermaterial des Ionenaustauschers (I) ein Schutzmittel, das den Ionenaustauscher (I) schützt, zugeführt wird.
10. Verwendung einer Anordnung nach
einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß in dem Ionenaustauscher (I) NO3 --Ionen ausge
tauscht werden und daß eine zugehörige Ionenaktivität
und/oder Ionenkonzentration durch die Halbleiterbauele
mente (S1, S2) gemessen wird.
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