DE3640979A1 - Dauerelastische binde - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine dauerelasti­ sche Binde, die unter Dehnung in mehreren Binden-Touren aufgebracht wird.

Beinleiden werden mit Hilfe dauerelastischer Binden dadurch behandelt, daß man die Kompressionswirkung der Binden auf die Gliedmaßen heilend einwirken läßt. Für den Erfolg der Behandlung ist dabei die Einwirkung einer bestimmten Kompressionswirkung, also die Ausübung eines vorbestimmten Drucks auf die mit der Binde umwickelten Gliedmaßen von entscheidender Bedeutung.

Aufgabe der Erfindung ist es, das Anlegen einer Binde mit gut reproduzierbarer Kompressionswirkung zu erleichtern. Die Lösung dieser Aufgabe ist im An­ spruch 1 gekennzeichnet. Zweckmäßige Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die elastische Binde weist nunmehr über zumindest nahezu ihre gesamte Länge geometrische Figuren auf, die ihre Form je nach der Dehnung der Binde verändern. So kann im ungedehnten Zustand die geometrische Figur z. B. ein Queroval oder ein Querrechteck sein. Selbst­ verständlich sind stattdessen auch Ellipsen, Trapeze oder andere geometrische Figuren einsetzbar. Diese Fi­ guren werden zumindest auf die Außenseite der Binde auf­ gedruckt, eingewebt oder auf andere Weise so angebracht, daß sie beim Anlegen der Binde sofort ins Auge fallen.

Derartige dauerelastische Binden weisen eine ma­ ximale Handdehnung (bei Langzugbinden 160 %, bei Mittel­ zugbinden 140 % Dehnung) auf, bei der sie selbstver­ ständlich die größte Kompressionskraft entwickeln. Der Mittelwert zwischen der Maximaldehnung und dem ungedehnten Zustand ist die halbe Maximaldehnung. In der Regel reicht es aus, wenn die halbe Maximal­ dehnung und allenfalls zusätzlich die Tatsache erkennbar wird, daß eine die halbe Maximal­ dehnung übersteigende, beispielsweise die maximale Dehnung vorliegt. Der Dehnungszustand wird nun durch die Formveränderung der geometrischen Figur augenfällig:

Zweckmäßig wird das Queroval bzw. das Quer­ rechteck so dimensioniert, daß es bei 50 % Dehnung die Form eines Kreises bzw. eines Quadrates, also einer regelmäßigen, nicht orientierten Figur aufweist, de­ ren Form als solche leicht erkannt werden kann. Selbstverständlich ist es möglich, durch Auswahl ge­ eigneter geometrischer Figuren auch auf andere Weise ein oder zwei Dehnwerte sinnfällig zu machen.

Besonders zweckmäßig ist es, wenn die geometri­ schen Figuren in einer geraden Linie parallel zur Längs­ kante der Binde angeordnet sind. Die Figuren liegen da­ mit im Verlauf des Aufbringens der häufig langen Binden an immer gleicher Stelle hintereinander.

Zweckmäßig weisen die Figuren von der Längskante der Binde, also der Bindenkante einen vorgegebenen Abstand auf, der gleich dem vorgeschriebenen Überlappungsabstand aufeinanderfolgender Bindentouren ist. Hierdurch kann zu­ sätzlich zur Dehnung auch die Wirkung dosiert werden, die dadurch hervortritt, daß ein und dieselbe Stelle durch mehrere aufeinanderfolgende Bindentouren überdeckt wird. Hierfür weisen die geometrischen Figuren mit ihrer Außenbegrenzung einen festen und geringen Abstand von der Bindenkante auf, der beispielsweise 5 mm betragen kann. Wird dann die nächste Bindentour jeweils so gelegt, daß sie die geometrische Figur auf der vorherigen Bindentour gerade überdeckt, so ergibt sich ein fester Überlappungs­ abstand von 5 mm. Selbstverständlich kann dann, wenn mehrere Überlappungsabstände an ein und derselben Figur angezeigt werden sollen, die geometrische Figur entsprechend gewählt werden. Weist beispielsweise die geometrische Figur eine immer gleiche Breite quer zur Längsrichtung der Binde auf (die Binde kann auch in Querrichtung undehnbar sein), so ergibt sich auch durch die Breite der geometri­ schen Figur von beispielsweise 15 mm eine neue mögliche Kante, die bei Anlegen der Bindenkante der nächsten Bindentour einen Überlappungsabstand von 20 mm definiert.

Es ist auch zweckmäßig, die geometrischen Figuren in nicht zu großen regelmäßigen Abständen längs der Binde anzuordnen. Die Abstände können z.B. einen immer gleichen Wert von 100 mm haben. Dies ist für Binden für größere Körperteile voll ausreichend. Bei Binden, die zum Bewickeln auch kleinerer Körperteile mit stärker gekrümmten Oberflächen bestimmt sind, z.B. für die Arme, wird der Abstand zweckmäßig kleiner gewählt.

Es empfiehlt sich, am Bindenende eine Länge von etwa zwei Bindentouren unbedruckt zu lassen. Damit kann sichergestellt werden, daß bei einer komplett angewickelten Binde die geometrischen Figuren vollständig abgedeckt sind.

In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise erläutert. Es zeigen

Fig. 1 schematisch eine Draufsicht auf eine Ausfüh­ rungsform der Erfindung,

Fig. 2 schematisch den Einfluß der Dehnung auf die Form der jeweiligen geometrischen Figur.

Eine Binde 10 weist Bindenkanten 12 und 14, sowie ein Bindenende 16 auf.

Die Binde 10 ist auf ihrer Oberseite mit einer Reihe geometrischer Fig. 18 bedruckt, die beliebige Gestalt haben können, möglichst aber eine solche, die sich bei Dehnung in Längsrichtung der Binde deutlich erkennbar verändert.

Die Reihe geometrischer Fig. 18 ist parallel zur Längskante der Binde und aus der Bindenmitte zur Längskante hin versetzt angeordnet. Die äußere Begrenzung der geometrischen Figuren weist im gezeigten Ausführungs­ beispiel von der Bindenkante 14 einen Abstand von 5 mm auf. Dieser Abstand wird so festgelegt, daß er dem häufigsten Überlappungsabstand gleich ist.

Die geometrischen Fig. 18 weisen überdies quer zur Längsrichtung eine feste Breite auf, die im gezeigten Ausführungsbeispiel 15 mm beträgt.

Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die geometri­ schen Figuren Querrechtecke, also Rechtecke, deren kurze Seite zur Längsrichtung der Binde parallel liegt, während die lange Seite sich quer zur Längsrichtung der Binde 10 erstreckt.

Fig. 2 zeigt zwei mögliche Ausführungsformen für die geometrischen Fig. 18, nämlich einmal ein Quer­ rechteck und einmal ein Queroval. Diese Form nehmen die geometrischen Fig. 18 im ungedehnten Zustand der Binde 10 an. Jede Binde weist eine durch Aufbau und Material vorgegebene Maximaldehnung auf, die der durch den Handzug maximal herstellbaren Längung der Binde 10 entspricht.

Die Abmessungen der Quer- und der Längserstreckung der geometrischen Fig. 18 zueinander sind nun so gewählt, daß die Quer- und die Längserstreckung der geo­ metrischen Fig. 18 relativ zur Binde bei deren 50% Dehnung, also der Hälfte der maximalen Handdehnung den gleichen Wert annehmen. Dadurch wird aus dem Querrechteck ein Quadrat, aus dem Queroval ein Kreis.

Größere Dehnungswerte verändern die ursprüngliche Gestalt von Querrechteck und Queroval noch stärker, nämlich zu einem Längsrechteck und einem Längsoval, wie in Fig. 2 rechts zu erkennen. Selbstverständlich können die Abmessungen auch so gewählt werden, daß die hier beschriebene Wirkung auch bei einem anderen, therapeutisch besonders günstigen Dehnungswert erreicht wird.

Claims (9)

1. Dauerelastische Binde, die unter Dehnung in mehreren Binden-Touren aufgebracht wird, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die elastische Binde (10) über zu­ mindest nahezu ihre gesamte Länge mit geometrischen Figuren (18) bedruckt ist, die bei spannungsfreier ungedehnter Binde eine erste Form, unter Einfluß einer bestimmten Zugspannung in gedehntem Zustand eine zwei­ te Form aufweisen und in gerader Linie parallel zur Längskante der Binde (Bindenkante 14) angeordnet sind.

2. Binde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die geometrischen Figuren (18) von der Binden­ kante (14) einen vorgegebenen Abstand haben, der gleich dem Überlappungsabstand unmittelbar übereinander­ liegender Bindenlagen ist.

3. Binde nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die geometrischen Figuren (18) von der Innenkante (14) einen Abstand von 5 mm und quer zur Längsrichtung der Binde (10) eine Breite von 15 mm haben.

4. Binde nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß die geometrischen Figuren (18) in regelmä8igen Abständen längs der Binde (10) ange­ ordnet sind.

5. Binde nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die geometrischen Figuren (18) bei ungedehnter Binde quer zur Längsrichtung der Binde liegen, daß die Quer- und Längserstreckung der geo­ metrischen Figuren unter Einfluß einer ersten vorbe­ stimmten Zugspannung im gedehnten Zustand der Binde (10) gleich groß sind, und daß die geometrischen Figuren unter Einfluß einer zweiten vorbestimmten höheren Zug­ spannung parallel zur Längsrichtung der Binde liegen.

6. Binde nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite, höhere Zugspannung gleich der maximal möglichen Dehnung der Binde ist und die erste Zug­ spannung der halben Maximaldehnung entspricht.

7. Binde nach einem der Ansprüche 5 oder 6, da­ durch gekennzeichnet, daß die geometrischen Figuren (18) bei 50 % Dehnung eine regelmäßige nichtorientierte Form aufweisen.

8. Binde nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die geometrischen Figuren bei 50% Dehnung die Form eines Quadrates bzw. eines Kreises haben.

9. Binde nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da­ durch gekennzeichnet, daß das Bindenende (16) für die Länge etwa der beiden letzten Bindenlagen unbedruckt ist.