DE3329287C2 - Implantierbare Knochenplatte - Google Patents

Implantierbare Knochenplatte

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DE3329287C2 DE19833329287 DE3329287A DE3329287C2 DE 3329287 C2 DE3329287 C2 DE 3329287C2 DE 19833329287 DE19833329287 DE 19833329287 DE 3329287 A DE3329287 A DE 3329287A DE 3329287 C2 DE3329287 C2 DE 3329287C2
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Knochenplatte zum Behandeln von Knochenbrüchen. Die Knochenplatte kann zum Anpassen an ungleichmäßige Oberflächen geformt werden und behält ihre optimale Festigkeit. Die Knochenplatte ist besonders für Becken- und Azetabulumbrüche geeignet. Die Knochenplatte besteht aus massiven Stangenabschnitten mit mehreren seitlich an der Stange angeformten Ansätzen, die mit Schraubenlöchern versehen sind. Längs der zwischen den Ansätzen liegenden Stangenabschnitte erfolgt das Biegen und Formen. Die Platten haben vorbestimmte Längen und Krümmungen, um sich den Knochenkonturen anzupassen oder werden als gerade Ware geliefert, die abgelängt und nachgeformt wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine implantierbare Knochenplatte nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Zur Behandlung von Knochenbrüchen sind zahlreiche Knochenplatten bekannt die für gewöhnlich mittels Knochenschrauben befestigt werden. Die sich an den Knochen anlegende Fläche der Platten ist etwa flach
5 oder leicht gekrümmt Die Öffnungen oder Schlitze zum Aufnehmen der Schrauben sind unterschiedlich gestaltet So soll beispielsweise Druck über die öffnungen ausgeübt werden, um die Knochenteile fest aneinander zu halten, z. B. US Re. 28 841. Die Knochenplatten werden in unterschiedlichen Längen und mit unterschiedlicher Anzahl der Löcher hergestellt
Obwohl auch die Dicke der Knochenplatten unterschiedlich ist, worunter die Abmessung parallel zur Achse einer Schraubenöffnung verstanden wird, weisen sie
is im ailgemeinen einen flachen Querschnitt auf, da die 3reite erheblich größer als die Dicke ist Manchmal ist der flache bzw. rechtwinklige Querschnitt leicht gekrümmt um sich besser an die Knochenoberfläche anzulegen.
Viele Platten werden als gerade längliche Stücke hergestellt Andere weisen eine vorgeformte Kontur auf, am sich bestimmten Knochenbereichen anzupassen. Die Platten können auch mehr als einen länglichen Abschnitt aufweisen, können also beispielsweise Y-förmig gestaltet sein. Ferner werden manche Platten aus geradem Material gefertigt, das nach Anweisung später gebogen werden soll, um an die individuellen Gegebenheiten angepaßt zu werden. Das Formen muß mit großer Sorgfalt ausgeführt werden, da das Biegen die Platte schwächen und zum Bruch führen kann. Zum Biegen sind Biegepresse!? oder Biegeeisen vorgesehen. Insbesondere soll ein Biegen oder Verdrehen der Platte im Bereich eines Loches vermieden werden. Auch soll die Platte nicht vor und wieder zurückgebogen oder zu spitzen Winkeln gebogen werden.
Die Bruchstelle bekannter Knochenplatten zeigt sich für gewöhnlich an einem der Schraubenlöcher, da dort der Querschnitt und die Dehnungsfestigkeit der Platte verringert ist Die Schraubeniöcher bekannter Knochenplatten sind innerhalb der Plane selbst angeordnet, so daß hier Spannungsspitzen entstehen, welche die Platte schwächen.
Auch die Biegefestigkeit einer Knochenplatte ist von erheblicher Bedeutung. So soll gemäß US 42 19 015 die Knochenplatte vorzugsweise einen an den zu behandelnden Knochen angepaßten Biegewiderstand besitzen. Ist die Platte sehr flexibel so wird der Knochenbruch nicht ausreichend stabilisiert und infolge der Bewegung ergibt sich eine Knochenresorption an der Bruchstelle. Ist andererseits die Platte sehr steif, so nimmt die Platte alle Belastungen auf, der Knochen wird zu wenig belastet und wird morsch. Zwischen diesen Werten liegt eine optimale Steifigkeit, die von der Plattenform und der Elastizität abhängig ist.
Knochenbrüche des Hüftgelenks und im Beckenbereich sind oft nicht gleichmäßig, da Größe und Form der Knochen sich erheblich bei einzelnen Patienten unterscheiden, so daß es insbesondere schwierig ist eine Platte an die Form unterschiedlicher Knochen anzupassen.
Eine zu diesem Zweck hergestellte Knochenplatte ist unter dem Namen Sherman-Platte bekannt und wird zum Fixieren von azetabuiaren Knochenbrüchen verwendet. Die Sherman-Platte ist in den Fig. IA und IB dargestellt. Die Platte ist verhältnismäßig dünn und wird mit unterschiedlichen vorgeformten Krümmungen oder auch gerade hergestellt. Die gerade Platte kann später nachgeformt werden, um sich der Form des Azetabulums oder Beckens anzupassen. Hierzu dient eine Biege-
presse. Jedenfalls muß sorgfältig darauf geachtet werden, daß die dünne Platte beim Biegen nicht bricht
Eine andere Platte nach dem Stand der Technik ist in den Fig.2A und 2B dargestellt und wird Small Fragment Platte genannt. Diese Platte ist hauptsächlich für Mehrfachbrüche von kleinen Knochen gedacht Wie aus F i g. 2 ersichtlich, ist die Platte leicht konkav und hat einen relativ dünnen Querschnitt
Eine andere ähnliche Platte ist die sogenannte Serpentine-Platte, die auf Seite 243 eines Aufsatzes in INJURY Band 2 Nr. 3 Seiten 235 - 246, Januar 1971, dargestellt ist Wie die Small Fragment Platte ist auch die Serpentine-Platte eine breite Platte mit abwechselnd angeordneten Schraubenlöchern. Auch diese Platte hat einen verhältnismäßig dünnen Querschnitt der leicht konkav ist Die Serpentine-Platte ist eine starke Platte die zum Behandeln von großen Knochenbrüchen wie des Femur dient Die Platte ist steif und deshalb im allgemeinen nicht zum Nachformen und Anpassen an eine bestimmte Knochenkontur geeignet
Die meisten bekannten Platten haben einen etwa rechtwinkligen Querschnitt und sollen mit einer ihrer beiden Planflächen am Knochen anliegen. Sjlche Platten haben eine längliche Oberfläche, die entweder flach oder leicht konkav ist um sich besser an die Außenfläche des Knochens anzulegen.
Eine weitere bekannte Platte (Austenal Company, New York, »Surgical Products«, S. 16,1964), von der die Erfindung ausgeht, besteht aus einer massiven Stange, an der seitlich mehrere mit Schraubenlöchern versehene Ansätze angeformt sind. Die Festigkeit der Knochenplatte ist durch Wahl eines möglichst großen Querschnitts, bei dem die Dicke wichtiger ist als die Breite, sowie durch das Fehlen von Schraubenlöchem im mittleren Hauptteil der Platte erhöht Andererseits sind aber Schraubenlöcher in der Stange selbst an beiden Enden vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Knochenplatte so auszubilden, daß sie bei minimaler Einbuße der Festigkeit leicht biegbar bzw. formbar und verdrehbar ist, daß die auftretenden Spannungsspitzen in der Platte minimal sind. Insbesondere soll die Knochenplatte für azetabulare und Beckenbrüche geeignet sein.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angeführten Merkmale gelöst
Infolge des Fehlens jeglicher Schraubenlöcher in der Stange sowie der geringeren Dicke der angeformten Ansätze wird dem Auftreten von Spannungsspitzen in der Knochenplatte entgegengewirkt so daß deren Festigkeit sowie auch deren Formbarkeit verbessert ist.
Beim Nachformen treten die höchsten Biegespannungen an der Stangenoberfläche auf. Die Stange sollte insbesondere einen kreisförmigen Querschnitt haben, da dann die Oberfläche überall den gleichen Abstand von der Mittelachse hat Deshalb kann die Stange leicht in jeder Richtung gebogen oder gedreht werden und ist die Verringerung der Festigkeit minimal. Da jedoch eine Anlagefläche am Knochen erforderlich ist, kann der ideale Querschnitt so modifiziert werden, daß die Kreisform in einen flachen unteren Abschnitt übergeht, der in der gleichen Ebene wie die Unterseite der Vorsprünge liegt. Dieser flache untere Abschnitt ist die Fläche, die am Knochen anliegt. Die Kreisform oder modifizierte Kreisform läßt ebenfalls etwa gleiche Biegespannungen in jeder Richtung zu. Die erforderlichen Biegespannungen sind in allen Richtungen minimal, wenn die Stange endgültig gebogen wird Im Stand der Technik finden sich andere Querschnittsformen, welche dem Ideal von annähernd gleichmäßigen Biegespannungen in allen Biegerichtungen nicht entsprechen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert Es zeigt
Fig. IA und IB eine Draufsicht und Stirnansicht einer Sherman-Platte,
F i g. 2A und 2B eine Draufsicht und eine Stirnansicht einer Small Fragment Platte,
ίο F i g. 3 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Knochenplatte,
F i g. 4A und 4B eine Draufsicht und eine Stirnansicht der Knochenplatte in F i g. 3,
F i g. 5A bis 5D Schnitte durch die Stange längs der Linie 5-5 in Fig.4A, wobei unterschiedliche Querschnittsformen gezeigt sind,
F i g. 6 einen Schnitt längs der Linie 6-6 in F i g. 4A.
F i g. 7 und 8 perspektivische Ansichten abgewandelter Ausführungsformen, und
Fig.9 mehrere an einem mehrfach gebrochenen menschlichen Becken befestigte Kn<r-henplatten.
Gemäß Fig. 3 bis 6 besteht die erfindungsgemäße Knochenplatte 1 aus einer massiven Stange 2 und aus mehreren integrierten Ansätzen 30 zur Aufnahme von Schrauben, wobei die Ansätze an der Stange 2 angeformt sind und herausragen. Die Ansätze 30 weisen vorstehende Laschen 3 auf, in denen je ein Schraubenloch 5 vorgesehen ist Die Laschen 3 sind längs der Stange 2 in Abständen voneinander angeordnet so daß zwischen ihnen unterbrochene Stangenabschiiit'e 4 gebildet sind. Diese Stangenabschnitte 4 hauen vorzugsweise durchgehend einen konstanten Querschnitt, wie dies in den F i g. 4A, 7 und 8 dargestellt ist Die Laschen 3 sind vorzugsweise in gleichen Abständen angeordnet Die Stange 2 ist kontinuierlich und weist keine Löcher auf.
Ein Querschnitt der Stange 2 mit einem Ansatz 30 ist in F i g. 6 dargestellt An der Stange 2 ist die dünnere und im wesentlichen flache Lasche 3 angeformt. Die Bodenflächen 7 der Laschen 3 sind im wesentlichen eben und erstrecken sich im wesentlichen in der gleichen Ebene wie die Bodenfläche 6 der Stange 2. Die Übergänge zwischen der Stange 2 und den Ansätzen verlaufen allmählich, um an diese« Stellen Spannungskonzentrationen zu vermeiden.
In der in den F i g. 3 - 6 dargestellten Knochenplatte 1 sind die Laschen 3 abwechselnd auf gegenüberliegenden Seiten der Stange angeordnet. So weist die Platte 1 insgesamt fünf Laschen 3 auf. Die Stange kann natürlich auch andere Längen aufweisen.
Die F i g. 7 und 8 zeigen andere Ausführungsformen. Fig.7 zeigt eine Knochenplatte 1, in der alle Laschen auf der gleichen Seite der Platte 1 angeordnet sind. Dies wird auch als parallele I .age der Laschen bezeichnet. Bei der »b'vechselnden Lage (F i g. 1) und der parallelen Lass ge (F i g. 7) sind mindestens zwei Laschen 3 erforderlich, obwohl vorzugsv, eise mehr als zwei LasvA^n Verwendung finden. Es lassen sich auch Kombinationen vcn paralleler und abwechselnder Lage herstellen.
Fig.8 zeigt eine Knochenplatte 1, bei der die Lzeo sehen sich an de. Stange 2 gegenüberliegen. Dies wird als paarweise Lage bezeichnet.
Vorzugsweise sind mindestens vier Ansätze 3,0 vorgesehen, um eine durch Drehmomente verarsachte Knochentrennung zu vermeiden. In diesen Fällen ist es nicht möglich, mit einer einzigen auf jeder Seite der Bruchlinie angeordneten Schraube ein Verdrehen der Stange zu vermeiden, da die Knochenfragmente sich voneinander entfernen könnten, wenn weniger als vier Schrau-
ben zum Befestigen der Platte Verwendung finden. Andererseits gibt es aber auch Brüche, bei denen mit nur zwei Schrauben, von denen jede auf einer Seite des Bruches sitzt, eine Trennung des Bruches vermieden werden kann. s
Die Platte kann entweder eine vorbestimmte Länge mit entsprechenden Ansätzen aufweisen, oder kann mit einem passenden Werkzeug auf die gewünschte Länge abgetrennt werden.
Die Platten 1 können entweder mit einer vorgeform- ι ο ten Kontur oder als gerade Ware hergestellt werden. Mit einem Biegewerkzeug können die Platten in jeder Richtung geformt werden, um dem Verwendungszweck angepaßt zu werden. Beispielsweise kann an der Stange ein Werkzeug angesetzt und mit diesem eine Kraft ausgeübt werden. Das Biegen erfolgt längs der Stange, um die gewünschte Form zu erhalten. Es sollte darauf geachtet werden, die Stange nicht zurück zu biegen oder in scharfe Winkel zu biegen. Die Stangenabschnitte 4 zwischen den Ansätzen 3 weisen einen kleineren Biegewiderstand auf als die Teile der Platte 1, an denen die Ansätze sitzen, so daß das Biegen in den Abschnitten 4 erfolgt.
Wie bereits erwähnt besteht bei den bekannten Platten die Bruchgefahr im Bereich der Schraubenlöcher, da dort die Festigkeit verringert ist. Man muß also darauf achten, daß die Platte nicht an solchen Löchern gebogen wird, da dies Bruchgefahr hervorruft. Bei der erfindungsgemäßen Platte 1 erfolgt jedoch das Biegen am Abschnitt 4. Es ist zu beachten, daß ein Bruch am Loch 5 oder dem Ansatz 3 die Stange 2 als solche erhalten bleibt, da die Löcher 3 nicht innerhalb der Teile 2 der Knochenplatte 1 sitzen. Die erfindungsgemäßen Platten 1 können allseitig gebogen oder verdreht werden, ohne daß die Festigkeit der Stange leidet Auch treten die maximalen Biegebeanspruchungen an der Oberfläche auf, welche minimale bzw. verkleinerte Spannungskonzentrationen besitzt.
Bekannte Platten weisen eine im wesentlichen rechteckige Querschnittsgestaltung oder einen leicht ge- krümmten, verhältnismäßig dünnen und flachen Querschnitt auf. Erfindungsgemäß ist der Querschnitt der Stange 2 in idealer Weise kreisförmig, da dann die Außenfläche näher am Mittelpunkt liegt als bei jeder anderen Platte. Die größere Biegefestigkeit des kreisförmi- gen Querschnittes im Vergleich zum rechteckigen Querschnitt läßt sich anhand der Widerstandsmomente nachweisen. So beträgt das Widerstandsmoment für den -Ti?1
Kreis -1Jj- (° Stangendurchmesser in Millimeter). Das Widerstandsmoment eines Rechtecks beträgt dagegen
(Breite ßund Höhe A/in Millimeter).
Das Widerstandsmoment hängt natürlich auch von der Achse ab. Bei einem Querschnitt von 4,5 χ 2 mm ist das Widerstandsmoment 3 mm3 um die längere Achse, jedoch 63 mm3 um die kurze Achse. Eine runde Stange mit 4 mm Durchmesser hat ein Widerstandsmoment von 63 mm3. Der Querschnitt der rechtwinkligen 4,5 χ 2-mm-Platte beträgt 9 mm2, der Querschnitt der kreisrunden Stange jedoch 12^6 mm2. Der Querschnitt ist unmittelbar proportional der Zugbelastung, wenn man gleiche Materialien voraussetzt, und Spannungsspitzen sowie das an den Löchern entfernte Material unberücksichtigt läßt
Ein genauer Festigkeitsvergleich zwischen Rechteck und Kreis wird durch Spannungskonzentrationen, unterschiedliche Materialien sowie durch die Art des Bie gens erschwert. Auf alle Fälle ist mit Kerbspannungen infolge von Oberflächenrissen zu rechnen, wie sie beim Herstellen, Versand und Biegen nicht zu vermeiden sind. So treten an einem Schraubenloch einer Flachplatte Spannungen auf, die mit einem Konzentrationsfaktor von mindestens 1,9 multipliziert werden müssen, wie dies in »Stress Concentration Factors« von R. E. Peterson erläutert ist. Die erfindungsgemäße Stange besitzt diese Nachteile nicht, weil das Loch außerhalb der beanspruchten Zone angeordnet ist. So weist die erfindungsgemäße Stange minimale Spannungsbeanspruchungen auf und besitzt eine höhere Festigkeit im Vergleich zu Platten, bei denen die Löcher selbst in der Platte angeordnet sind.
Der in F i g. 5B dargestellte kreisförmige Querschnitt stellt den Idealfall dar. Andere Querschnitte, bei denen die Außenfläche nahe an der Mittelachse liegt, wie ein Quadrat, Sechseck oder Kreis mit einer abgeflachten Seite verhalten sich ähnlich wie ein Kreis. Die Querschnittegestaltung hängt auch vom Herstellungsverfahren ab. Die Vorteile der Herstellung und der Gestaltung müssen optimiert werden. Der Vorteil eines Querschnitts, bei dem die Außenseite der Stange etwa den gleichen Abstand um die Mittelachse besitzt, liegt darin, daß die Stange leicht gebogen oder allseitig gedreht werden kann, wobei die Einbuße an Festigkeit minimal ist Bei einer dünnen rechtwinkligen Platte erfolgt jedoch aVs Biegen um die Schmalseite leichter als um die Breitseite, so daß man sich schwerer tut.
Vorzugsweise läuft der Querschnitt der massiven Stange 2 konstant durch. Die Fig.5A bis 5D zeigen unterschiedliche Querschnitte für die Abschnitte 4, die allseitig gebogen und gedreht werden können, wobei die Einbuße an Festigkeit minimal ist F i g. 5B zeigt den Idealfall des Kreises. Ein annähernd kreisförmiger Querschnitt mit einem abgeflachten Boden 6 ist jedoch praktischer, weil der flache Boden 6 besser an der Knochenfiache anliegt Deshalb liefert ein im wesentlichen flacher Boden 6 an der Stange 2 einen besseren Kontakt zwischen der Knochenplatte 1 und dem Knochen. Bei dem in Fig.5A dargestellten Querschnitt bleiben mindestens 60% der idealen Kreisgestalt erhalten, bevor in den ebenen Bodenbereich 6 übergegangen wird. Der Boden 6 der Stange 2 kann auch leicht konkav geformt werden.
In den F i g. 5C und 5D ist der Querschnitt im oberen Bereich 60 oberhalb der Linie 40 halbkreisförmig, woran sich ein unterer Abschnitt 80 anschließt In Fig.5C ist der untere Abschnitt rechtwinklig, so daß die Abmessung A des Rechtecks gleich dem Radius des halbkreisförmigen Abschnitts und die Abmessung B glei h dem Durchmesser des Halbkreises ist F i g. 5D ist ähnlich wie F i g. 5C, doch ist der Halbkreis in den unteren Anschnitt 80 verlängert
In allen Beispielen 5A, C und D erstreckt sich der ebene Boden 7 der Ansätze 30 in der gleichen Ebene wie der Boden 6 im unteren Abschnitt 80 der Stange 2. Bei der idealen Kreisform der Fig.5B tangiert der ebene Boden 7 der Ansätze 30 die Unterseite des Kreises.
Die Abschnitte 4 sollen lang genug sein, um das Biegen zu ermöglichen. Vorzugsweise ist die minimale Länge eines Abschnitts 4 etwa gleich dem Durchmesser des Stangenabschnitts 4. Hat der Abschnitt 4 keinen kreisförmigen Durchmesser, dann wird der Durchmesser als Breite W des Abschnitts 4 definiert Vorzugsweise sollen die Abschnitte 4 mindestens 3 mm und nicht größer als 25 mm Länge aufweisen. Vorzugsweise besitzt die Stange 2 einen Durchmesser von wenigstens 3 mm und
nicht größer als 6 mm. Die Dicke der Ansätze beträgt vorzugsweise mindestens 1 mm, aber nicht größer als 4 mm. Die Größe der Laschen 3 kann entsprechend der Schraubengröße verändert werden. In diesem Zusammenhang wird ein Schraubloch von 3,5 mm Durchmesser in Verbindung mit einer Stange 2 von 4 mm Durchmesser als vorteilhaft genannt.
Die Stange besitzt vorzugsweise eine Querschnittsform, μ der die Außenfläche der Stange 2 etwa den gleichen Abstand von der Mittelachse aufweist. Die Vorteile dieser Gestaltung, zusammen mit den massiven Längenabschnitten 4 zwischen den Ansätzen 3, bestehen darin, daß die Stange 2 leicht geformt werden kann, wobei die Einbuße an Festigkeit minimal ist. Da das Biegen in den Abschnitten erfolgt, und diese Abschnitte einen niedrigeren Biegewiderstand aufweisen, ist die Bruchgefahr der Stange verringert. Die Bruchgefahr solcher Platten besteht vor allem im Bereich der Schraubenlöcher. Deshalb ist diese Gefahr beim Nachformen der Fiaite äußerst gering. Sollte tatsächlich ein Bruch am Loch 5 oder Ansatz 3 erfolgen, so bleibt die Stange 2 im Gegensatz zu den bekannten Platten erhalten. Bei einem Querschnitt, dessen Außenseite etwa den gleichen Abstand um die Mittelachse besitzt, kann die Stange in jeder Richtung gebogen und gedreht werden, da der Biegewiderstand in jeder Richtung annähernd gleich ist. Ein kreisförmiger Querschnitt wird als ideal angesehen, doch verhalten sich Querschnitte mit entsprechend ähnlicher Außenfläche gegenüber der Mittellinie (Hexagon, Kreis mit abgeflachter Seite usw.) ahnlieh.
F i g. 9 zeigt mehrere Platten 1, die an einem Becken 10 zur Befestigung verschiedener Brüche 20 angeordnet sind. Es zeigt sich, daß die erfindungsgemäße Knochenplatte insbesondere für Becken- und Azetabularebrüche geeignet ist, obwohl hier natürlich keine Einschränkung besteht.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
40
45
60
65

Claims (15)

Patentansprüche:
1. Implantierbare Knochenplatte aus einer massiven Stange, an der seitlich mehrere Ansätze mit je einer öffnung zur Aufnahme von Schrauben angeformt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (2) lochfrei ist und die Ansätze (30) dünner als die Stange sind.
2. Knochenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (2) in ihrer gesamten Länge einen gleichmäßigen Querschnitt aufweist
3. Knochenplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange eine Querschnittsform aufweist, in der die Außenfläche etwa den gleichen Abstand um die mittlere Längsachse aufweist
4. Knochenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis
3. dadurch gekennzeichnet daß der Querschnitt der Stange etwa kreisförmig ist
5. Knochenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis
4. dadurch gekennzeichnet daß die Stange (2) eine im wesentSchen ebene Anlagefläche aufweist
6. Knochenplatte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet daß die Kreisform mindestens 60% eines Vollkreises beträgt
7. Knochenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis
5. dadurch gekennzeichnet d?3 der Querschnitt der Stange an der Oberseite halbkreisförmig ist woran sich ein unterer Abschitt mit einer Anlagefläche am Boden anschließt
8. Knochenplatte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichne . daß die Dicke der Stange kleiner oder gleich dem Durchmesser des oberen Abschnitts ist
9. Knochenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 8. dadurch gekennzeichnet, daß die Unterfläche der Ansätze (30) in der gleichen Ebene wie die Anlagefläche der Stange angeordnet ist
10. Knochenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet daß die minimale Länge eines Stangenabschnitts (4) zwischen den Ansätzen (30) etwa gleich der Dicke des Stangenabschnitts ist
11. Knochenplatte nach einem der Ansprüche \ bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze (30) abwechselnd an gegenüberliegenden Seiten der Stange angeordnet sind.
12. Knochenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze (30) nebeneinander auf einer Seite der Stange angeordnet sind.
13. Knochenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze (30) paarweise auf gegenüberliegenden Seiten der Stange angeordnet sind.
14. Knochenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Stangenabschnitte (4) eine Länge von mindestens 3 mm und nicht größer als 25 mm aufweisen.
15. Knochenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange einen Durchmesser von mindestens 3 mm und nicht größer als 6 mm aufweist.
DE19833329287 1982-08-17 1983-08-12 Implantierbare Knochenplatte Expired DE3329287C2 (de)

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