DE3640178A1 - Verfahren zur herstellung von mit fluor substituierten aldehyden - Google Patents
Verfahren zur herstellung von mit fluor substituierten aldehydenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
besonders einfachen Herstellung von mit Fluor
substituierten Aldehyden aus mit Fluor substituierten Carbon
säurefluoriden.
Mit Fluor substituierte Aldehyde sind wichtige Zwischen
produkte zur Herstellung von Arznei- und Pflanzenschutz
mitteln (siehe z. B. DE-OS 22 10 687 und DE-OS 29 33 979).
Die Herstellung von mit Fluor substituierten Aldehyden
erfolgt häufig so, daß man zunächst entsprechende, mit
Chlor substituierte Carbonsäuren oder Carbonsäurehalo
genide in einer Austauschreaktion zu mit Fluor substi
tuierten Carbonsäurefluoriden umsetzt (siehe z. B.
Houben-Weyl, Band V/3, S. 122 bis 123 (1962)). Die Über
führung der so gebildeten, mit Fluor substituierten Carbon
säurefluoride in die gewünschten, mit Fluor
substituierten Aldehyde, ist nicht auf einfache Weise
möglich.
Im Gegensatz zu einem Carbonsäurechlorid kann man ein
Carbonsäurefluorid nicht direkt mit Wasserstoff an
Palladiumkatalysatoren in der Art einer Rosenmund-Reak
tion in den entsprechenden Aldehyd überführen. Vielmehr
muß man dann aus dem Carbonsäurefluorid erst das Carbon
säurechlorid herstellen. Hierzu ist ein zweistufiges
Verfahren bekannt, bei dem man das Carbonsäurefluorid
zunächst hydrolysiert und so die entsprechende Carbon
säure erhält, die man dann mit einem Chlorierungsmittel,
z. B. mit Thionylchlorid, zu dem entsprechenden Carbon
säurechlorid umsetzen kann (siehe z. B. Chemie und Tech
nologie aliphatischer fluororganischer Verbindungen,
Enke Verlag 1964, S. 125). Wegen seiner Vielstufigkeit
(1. Stufe: Hydrolyse, 2. Stufe: Chlorierung, 3. Stufe:
Reduktion nach Rosenmund) ist dieser Weg technisch und
wirtschaftlich nachteilig, um von den Carbonsäure
fluoriden zu den gewünschten Aldehyden zu kommen. Außerdem
können bei diesem Verfahren, insbesondere in der
Stufe der Chlorierung der Carbonsäure zum Carbonsäure
chlorid, unerwünschte Nebenreaktionen auftreten. Bei
spielsweise können dabei vorhandene Fluor-Substituenten
abgespalten oder durch Chlor-Substituenten ersetzt werden.
Derartige Nebenreaktionen sind natürlich unerwünscht,
wenn man mit Fluor substituierte Aldehyde
herstellen will.
Es ist auch bekannt (siehe z. B. EP-OS 071 065), daß man
mit Fluor substituierte Carbonsäurefluoride mit
Silicium- oder Titantetrachlorid in Gegenwart von Kata
lysatoren (z. B. Aluminiumtrichlorid) in die entsprechenden
Carbonsäurechloride überführen kann. Nachteilig ist
hierbei die schwierige Handhabbarkeit von Silicium- und
Titantetrachlorid. Außerdem handelt es sich auch hier
um ein mehrstufiges Verfahren (1. Stufe: Umwandlung
eines Säurefluorids in ein Säurechlorid, 2. Stufe:
Reduktion nach Rosenmund) um von einem mit Fluor
substituierten Carbonsäurefluorid zu dem entsprechenden
Aldehyd zu gelangen.
Ferner ist es bekannt Aldehyde herzustellen, indem man
Carbonsäurechloride mit Triethylsilan in Gegenwart von
Palladium auf Kohle als Katalysator reduziert (siehe J.
Org. Chem. 34, 1977 (1969)). Diese Reaktion gelingt beim
Einsatz von Carbonsäurefluoriden jedoch nicht, denn dann
findet entweder keine Reaktion statt oder es entstehen,
bei höheren Temperaturen, Ester (siehe J. Org. Chem. 36,
2547 (1971)).
Es gibt also noch kein einfaches Verfahren zur Herstellung
von mit Fluor substituierten Aldehyden aus mit
Fluor substituierten Carbosäurefluoriden.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von mit Fluor
substituierten Aldehyden aus mit Fluor substituierten
Carbonsäurefluoriden gefunden, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man mit Fluor substituierte Carbonsäurefluoride
in Gegenwart eines Palladium enthaltenden Katalysators
mit Silan, Siloxan und/oder Polysiloxan umsetzt, die pro
Molekül mindestens ein direkt an Silicium gebundenes
Wasserstoffatom enthalten.
Als Einsatzmaterial in das erfindungsgemäße Verfahren
kommen die verschiedensten mit Fluor substituierten
Carbonsäurefluoride in Frage, beispielsweise solche der
Formel (I)
in der
R f einen durch ein oder mehrere Fluoratome substituierten aliphatischen oder aromatischen Rest bedeutet.
R f einen durch ein oder mehrere Fluoratome substituierten aliphatischen oder aromatischen Rest bedeutet.
Derartige aliphatische Reste sind im allgemeinen ge
sättigt und geradkettig oder verzweigt und enthalten
beispielsweise 1 bis 18 C-Atome und 1 bis 5 Fluroatome
oder sind perfluoriert. Bevorzugt enthalten solche Reste
1 bis 10 C-Atome und 1 bis 3 Fluoratome oder sind
perfluoriert. Besonders bevorzugt enthalten solche Reste
2 bis 8 C-Atome und 1 bis 3 Fluoratome oder sind
perfluoriert. Ganz besonders bevorzugte derartige aliphatische
Reste sind 3,3,3-Trifluorpropyl, Perfluorpropyl
und Perfluorheptyl.
Bei derartigen aromatischen Resten kann es sich bei
spielsweise um einen Phenyl-, Biphenyl- oder Naphthyl
rest handeln, die jeweils beispielsweise 1 bis 5 Fluor
atome enthalten oder perfluoriert sind. Die Fluoratome
können dabei direkt an den oder die aromatischen Kern(e)
gebunden sein, sie können aber auch in Seitenketten
enthalten sein, beispielsweise in C₁- bis C₄-Alkyl-, C₁-
bis C₄-Halogenalkyl-, C₁ bis C₄-Alkoxy- und/oder C₁- bis
C₄-Alkylthiogruppen und gegebenenfalls zusätzlich zu
Chloratomen vorliegen. Gegebenenfalls kann ein derartiger
aromatischer Rest auch noch sonstige Substituenten
enthalten, die sich unter den Reaktionsbedingungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens nicht oder nicht in uner
wünschter Weise verändern. Dabei kann es sich bei
spielsweise um Chloratome, C₁- bis C₆-Alkylreste
und/oder um Reste der Formeln (II) und/oder (III)
handeln,
R₁-SO₂- (II)
R₁-CO- (III)
in denen
R₁ für C₁- bis C₆-Alkyl oder Phenyl steht.
Bevorzugte Fluor enthaltende Seitenketten sind Tri
fluormethyl, Difluorchlormethyl, Fluordichlormethyl,
Trifluormethoxy und Trifluormethylthio.
Der bevorzugte aromatische Rest ist der Phenylrest, der
gegebenenfalls 1 bis 3 gleiche oder verschiedene Reste
aus der Gruppe Trifluormethoxy, Trifluormethylthio,
Chlor, C₁- bis C₃-Alkyl, C₁- bis C₃-Mono-, -bis- oder
-tri-chloralkyl, C₁- bis C₃-SO₂-, Phenyl-SO₂-. C₁- bis
C₃-CO- und Phenyl-CO- enthält und der am Kern und/oder
in einer Seitenkette mindestens ein Fluoratom, vorzugs
weise 1 bis 6 Fluoratome, besonders bevorzugt 1 bis 3
Fluoratome enthält.
Vorzugsweise steht in Formel (I) R f für einen ein oder
mehrere Fluoratome enthaltenden aromatischen Rest.
Insbesondere können in das erfindungsgemäße Verfahren
folgende mit Fluor substituierte Carbonsäurefluoride
eingesetzt werden: 2-Trifluormethylbenzoylfluorid, 3-
Trifluormethylbenzoylfluorid, 4-Trifluormethylbenzoyl
fluorid, 4-Fluor-benzoylfluorid, 2-Fluor-benzoylfluorid,
2-Fluor-4-trifluormethyl-benzoylfluorid, 4-Trifluor
methoxy-benzoylfluorid, 2-Fluor-3-chlor-benzoylfluorid,
3-Fluor-benzoylfluorid, 4-Fluor-3-phenoxy-benzoyl-
fluorid, 4-Trifluormethyl-3-chlor-benzoylfluorid, 4-
Phenyl-sulfonyl-3-trifluormethyl-benzoylfluorid, 3-Tri
fluormethyl-5-trifluormethoxy-benzoylfluorid, 3,3,3-Tri
fluorbuttersäurefluorid, α-Fluorphenylessigsäurefluorid,
3-Fluor-4-mehtylbenzoylfluorid, 3-Fluor-4-methoxy
benzoylfluorid, 4-Fluorbenzoylessigsäurefluorid, 4-
Fluorphenoxyessigsäurefluorid, 2-Fluorphenylessigsäure
fluorid, 4-Fluorphenylessigsäurefluorid, α-Fluorzimt
säurefluorid, 4-Fluorbuttersäurefluorid, 2,4-Difluor
benzoylfluorid, 3,4-Difluorbenzoylfluorid, 2,5-Difluor
benzoylfluorid, 4-Fluorphenylbenzoylfluorid, Perfluor
buttersäurefluorid, Perfluorcaprylsäurefluorid und 2,4-
Difluor-3,5-dichlorbenzoylfluorid.
Als Palladium enthaltende Katalysatoren kommen für das
erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise elementares
Palladium und Palladiumkomplexverbindungen in Frage, die
Palladium in den Oxidationsstufen Null oder +2 ent
halten. Elementares Palladium liegt dabei vorzugsweise
auf einem Trägermaterial vor, z. B. auf Kohle, Aluminium
oxid, Siliciumdioxid, Silikaten, Spinellen oder schwer
löslichen Sulfaten. Geeignete Mengen sind dabei bei
spielsweise solche von 0,1 bis 10 Gew.-% elementares
Palladium bezogen auf das Trägermaterial.
Palladiumkomplexe mit Palladium in der Oxidationsstufe
+2 können beispielsweise der Formel (IV) entsprechen
Pd X₂L¹m (IV)
in der
Xfür ein Anion, vorzugsweise für ein Halogenid,
besonders bevorzugt für Chlorid,
L¹für einen neutralen Liganden und
mfür 1 oder 2 steht.
Bevorzugte Liganden L¹ sind Triphenylphosphin, Benzo
nitril und Acetonitril in Kombination mit m=2 und
Cyclooctadien-1,5 in Kombination mit m=1.
Palladiumkomplexe mit Palladium in der Oxidationsstufe
Null können beispielsweise der Formel (V) entsprechen,
Pd L²n (V)
in der
L²für einen neutralen Liganden und
nfür 2 oder 4 steht.
Bevorzugte Liganden L² enthalten Phosphoratome und
Phenylgruppen. Besonders bevorzugte Liganden L² sind
Ph₂P-CH₂-CH₂-PPh₂ und O-C₆H₄(PPh₂)₂, wobei Ph jeweils
Phenyl bedeutet, in Kombination mit n=2 und
Triphenylphosphin in Kombination mit n=4.
Besonders bevorzugte Palladium-Katalysatoren sind
elementares Palladium auf Kohle mit Palladiumgehalten
von 0,5 bis 5 Gew.-% und neutrale Palladiumkomplexe der
Formel (V), insbesondere Tetrakis(triphenylphosphin)-
palladium (0).
Bezogen auf das mit Fluor substituierte Carbonsäure
fluorid können die Palladiumkatalysatoren beispielsweise
in Mengen von 0,1 bis 5 Mol-% eingesetzt werden. Bevorzugt
beträgt diese Menge 0,5 bis 2 Mol-%.
Als Silan, Siloxan und/oder Polysiloxan, die pro Molekül
mindestens ein direkt an Silicium gebundenes Wasser
stoffatom enthalten, kommen beispielsweise Verbindungen
der Formel (VI) in Frage
in der
R₂, R₃, R₄, R₅, R₆ und R₇ gleich oder verschieden sind
und für Wasserstoff, Alkyl, Aryl, O-Alkyl und/oder
O-Aryl stehen, wobei mindestens eine dieser Reste
für Wasserstoff steht und
p für Null oder eine ganze Zahl von 1 bis 40 steht.
p für Null oder eine ganze Zahl von 1 bis 40 steht.
Bei Alkyl und O-Alkyl liegen vorzugsweise C₁- bis C₄-
Alkylgruppen vor, bei Aryl und O-Aryl vorzugsweise ç6
bis C₁₀-Arylgruppen.
Bevorzugt stehen in Formel (VI) ein oder zwei der Reste
R₂, R₃ und R₄ für Wasserstoff und die verbleibenden
Reste dieser Gruppe für Methyl und/oder Phenyl, einer
der Reste R₅ und R₆ für Wasserstoff und der andere für
Methyl oder Phenyl, der Rest R₇ für Wasserstoff, Methyl
oder Phenyl und p für Null oder eine ganze Zahl von 1
bis 40.
Verbindungen der Formel (VI) können als einzelne
Individuen oder als beliebige Gemische von zwei oder
mehr Individuen eingesetzt werden.
Besonders bevorzugt ist der Einsatz von Polymethylhy
drogensiloxanen der (Formel (VII)
mit q gleich einer ganzen Zahl von 30 bis 40 und der
Einsatz von und Diphenylsilan (Formel (VI), R₂ und R₃
= H, R₄ und R₇ = Phenyl, p = Null).
Silan, Siloxan und/oder Polysiloxan, die pro Molekül
mindestens ein direkt an Silicium gebundenes Wasser
stoffatom enthalten können in beliebigen Mengen einge
setzt werden. Aus wirtschaftlichen Gründen ist es
bevorzugt stöchiometrische Mengen oder geringe Über
schüsse (bezogen auf die stöchiometrische Menge) ein
zusetzen, beispielsweise pro Mol mit Fluor substituiertem
Carbonsäurefluorid 1 bis 1,5, vorzugsweise 1,01 bis
1,2 Äquivalente an Silicium gebundene Wasserstoffatome
in Form der Siliciumverbindung(en).
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im allgemeinen in
einer Schutzgasatmosphäre durchgeführt. Geeignete
Schutzgase sind beispielsweise Stickstoff oder Argon.
Sonst kann das erfindungsgemäße Verfahren ohne weitere
Hilfsmittel durchgeführt werden, wenn sich unter den
Reaktionsbedingungen aus den drei essentiellen Kompo
nenten ein handhabbares Reaktionsgemisch ergibt.
Es ist jedoch im allgemeinen vorteilhaft, dem Reaktions
gemisch noch eine oder mehrere tertiäre organische
Stickstoffverbindungen zuzufügen. Diese können bei
spielsweise der Formel (VIII) entsprechen
in der
R₈, R₉ und R₁₀ gleich oder verschieden sind und für
C₁- bis C₈-Alkyl oder C₅- bis C₈-Cycloalkyl
stehen.
Bevorzugte tertiäre organische Stickstoffverbindungen
sind Triethylamin, Tributylamin und Dicyclohexylmethyl
amin.
Wenn tertiäre organische Stickstoffverbindungen einge
setzt werden, kann das beispielsweise in Mengen von 10
bis 200 Gew.-%, bezogen auf mit Fluor substituiertes
Carbonsäurefluorid, geschehen. Bevorzugt beträgt diese
Menge 50 bis 100 Gew.-%. Tertiäre organische Stick
stoffverbindungen können z. B. als Lösungsmittel und/oder
Stabilisator für den Palladium enthaltenden Katalysator
fungieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei Anwesenheit oder
Abwesenheit von tertiären organischen Stickstoffverbin
dungen in Gegenwart von üblichen Lösungsmitteln durchge
führt werden, die nicht unbedingt die eingesetzte
Siliciumverbindung vollständig zu lösen vermögen müssen.
Beispielsweise kommen als Lösungsmittel gesättigte
Kohlenwasserstoffe wie Cyclohexan in Frage, insbesondere
aber aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Chlor
benzol, Toluol, Xylol und Mesitylen, aber auch Ether wie
Diethylether, Tetrahydrofuran und Dioxan, Ketone wie
Aceton und Butanon, schwefelhaltige Lösungsmittel wie
Tetramethylensulfon und Dimethylsulfoxid und Ester wie
Essigsäureethylester. Es können selbstverständlich auch
Lösungsmittelgemische eingesetzt werden.
Bevorzugt ist es, das erfindungsgemäße Verfahren in
Gegenwart einer tertiären organischen Stickstoffver
bindung und in Abwesenheit weiterer Lösungsmittel
durchführen.
Die Reaktionstemperaturen können in weiten Grenzen ge
wählt werden, beispielsweise im Bereich von 20 bis
200°C. Bevorzugt liegt die Reaktionstemperatur im
Bereich 50 bis 150°C. Wenn das Reaktionsgemisch Kompo
nenten enthält, die bei Normaldruck unterhalb der ge
wünschten Reaktionstemperatur sieden, so führt man das
erfindungsgemäße Verfahren zweckmäßigerweise unter Druck
durch, beispielsweise bei bis zu 10 bar. Man kann
einen derartigen Druck z. B. durch Aufdrücken von Schutz
gas herstellen oder unter dem autogenen Eigendruck des
Reaktionssystems in einem Autoklaven arbeiten. Vorzugs
weise arbeitet man bei Normaldruck und wählt die
Siliciumverbindungen und gegebenenfalls das oder die Lö
sungsmittel so, daß man bei der gewünschten Reaktions
temperatur unter Rückfluß arbeiten kann.
Die Reaktionszeit kann ebenfalls in weiten Grenzen
variiert werden. Beispielsweise kann man Reaktionszeiten
im Bereich von 5 bis 48 Stunden anwenden.
Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches kann auf ein
fache Weise erfolgen. Man kann beispielsweise nach Ab
kühlung des Reaktionsansatzes vorliegende feste Bestand
teile des Reaktionsgemisches abfiltrieren und das ver
bleibende Filtrat im Vakuum destillieren.
Es ist im Hinblick auf den eingangs geschilderten Stand
der Technik ausgesprochen überraschend, daß es erfindungsgemäß
gelingt aus mit Fluor substituierten Carbon
säurefluoriden in einer Stufe mit Fluor substituierte
Aldehyde herzustellen, wobei zu beachten ist, daß ins
besondere die bevorzugt einzusetzenden Siliciumverbin
dungen sehr gut handhabbar sind.
250 mmol m-Trifluormethylbenzoylfluorid wurden mit 50 ml Triethylamin, 1 Mol-% Tetrakis(triphenylphosphin)-palla
dium (0) und 330 mmol eines Polymethylhydrogensiloxans,
das im Handel unter der Bezeichnung Baysilone ®
MH15 erhältlich ist, unter einer Stickstoffatmosphäre
zusammengegeben. Die Schutzgasatmosphäre wurde weiterhin
aufrechterhalten und das Gemisch unter Rühren auf 106°C
erhitzt. Diese Temperatur wurde 24 Stunden lang ge
halten. Nach dem Abkühlen auf 20°C wurden die festen
Bestandteile des Reaktionsgemisches abfiltriert und das
Filtrat im Vakuum destilliert. Es wurden 16,7 g m-Tri
fluormethylbenzaldehyd mit einem Siedepunkt von 70°C bei
20 mbar erhalten.
Es wurde verfahren wie in Beispiel 1, jedoch wurde
1 Mol-% 5%iges Palladium auf Kohle und nur 275 mmol
des Polymethylhydrogensiloxans eingesetzt. Nach einer
Reaktionszeit von 12 Stunden bei 95°C wurden 4,4 g
m-Trifluormethylbenzaldehyd erhalten.
Es wurde verfahren wie in Beispiel 2, jedoch wurde
1 Mol-% Tetrakis(triphenylphosphin)-palladium (0) ein
gesetzt und nach einer Reaktionszeit von 21 Stunden bei
80°C 13,2 g m-Trifluormethylbenzaldehyd erhalten.
Es wurde verfahren wie im Beispiel 3, jedoch wurden
150 mmol (C₆H₅)₂SiH₂ eingesetzt und nach einer Reak
tionszeit von 18 Stunden bei 100°C 5,1 g m-Trifluor
methylbenzaldehyd erhalten.
Es wurde verfahren wie in Beispiel 1, jedoch wurden
250 mmol p-Trifluormethyoxy-benzoylfluorid eingesetzt und
nach einer Reaktionszeit von 24 Stunden bei 100°C 4,4 g
p-Trifluormethoxybenzaldehyd mit einem Siedepunkt von
74°C bei 19 mbar erhalten.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von mit Fluor substi
tuierten Aldehyden aus mit Fluor substituierten
Carbonsäurefluoriden, dadurch gekennzeichnet, daß
man mit Fluor substituierte Carbonsäurefluoride in
Gegenwart eines Palladium enthaltenden Katalysators
mit Silan, Siloxan und/oder Polysiloxan umsetzt,
die pro Molekül mindestens ein direkt an Silicium
gebundenes Wasserstoffatom enthalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als mit Fluor substituierte Carbonsäure
fluoride solche der Formel (I) einsetzt,
in derR f einen durch ein oder mehrere Fluoratome sub
stituierten aliphatischen oder aromatischen
Rest bedeutet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein aliphatischer Rest R f gesättigt, gerad
kettig oder verzweigt ist und 1 bis 18 C-Atome und
1 bis 5 Fluoratome enthält oder perfluoriert ist
und ein aromatischer Rest R f einen Phenyl-,
Biphenyl- oder Naphthylrest darstellt, der 1 bis
5 Fluoratome enthält oder perfluoriert ist, wobei
die Fluoratome direkt an den oder die aromatischen
Kern(e) gebunden oder in C₁- bis C₄-Alkyl-, C₁- bis
C₄-Halogenalkyl-, C₁- bis C₄-Alkoxy- und/oder C₁-
bis C₄-Alkylthioseitenketten vorliegen und gegebenenfalls
zusätzlich Chloratome vorliegen.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei dem Palladium enthaltenden
Katalysator um elementares Palladium oder
Palladiumkomplexverbindungen handelt, die Palladium
in den Oxidationsstufen Null oder +2 enthalten.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Palladiumkatalysatoren in Mengen
von 0,1 bis 5 Mol-% bezogen auf das mit Fluor
substituierte Carbonsäurefluorid, eingesetzt
werden.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Silan, Siloxan und/oder Poly
siloxan, die pro Molekül mindestens ein direkt an
Silicium gebundenes Wasserstoffatom enthalten Ver
bindungen der Formel (VI) eingesetzt werden
in derR₂, R₃, R₄, R₅, R₆ und R₇ gleich oder verschieden
sind und für Wasserstoff, Alkyl, Aryl, O-Alkyl
und/oder O-Aryl stehen können, wobei min
destens einer dieser Reste für Wasserstoff
steht und
P für Null oder eine ganze Zahl von 1 bis 40 steht,
P für Null oder eine ganze Zahl von 1 bis 40 steht,
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß man Silan, Siloxan und/oder Poly
siloxan, die pro Molekül mindestens ein direkt an
Silicium gebundenes Wasserstoffatom enthalten in
einer Menge von 1 bis 1,5 Äquivalenten an Silicum
gebundene Wasserstoffatome, bezogen auf mit Fluor
substituiertes Carbonsäurefluorid einsetzt.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß man dem Reaktionsgemisch eine oder
mehrere tertiäre organische Stickstoffverbindung(en)
hinzufügt.
9. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Reaktion bei Temperaturen im
Bereich von 20 bis 200°C durchführt.
10. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man es bei einem Druck im Bereich von
Normaldruck bis 10 bar durchführt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863640178 DE3640178A1 (de) | 1986-11-25 | 1986-11-25 | Verfahren zur herstellung von mit fluor substituierten aldehyden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863640178 DE3640178A1 (de) | 1986-11-25 | 1986-11-25 | Verfahren zur herstellung von mit fluor substituierten aldehyden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3640178A1 true DE3640178A1 (de) | 1988-06-01 |
Family
ID=6314685
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863640178 Withdrawn DE3640178A1 (de) | 1986-11-25 | 1986-11-25 | Verfahren zur herstellung von mit fluor substituierten aldehyden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3640178A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5414140A (en) * | 1992-01-21 | 1995-05-09 | E. I. Du Pont De Nemours And Company | Process for making fluorinated aldehydes |
-
1986
- 1986-11-25 DE DE19863640178 patent/DE3640178A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5414140A (en) * | 1992-01-21 | 1995-05-09 | E. I. Du Pont De Nemours And Company | Process for making fluorinated aldehydes |
US5512652A (en) * | 1992-01-21 | 1996-04-30 | E. I. Du Pont De Nemours And Company | Fluorinated aldehyde containing polymers |
US5563235A (en) * | 1992-01-21 | 1996-10-08 | E. I. Du Pont De Nemours And Company | Process for making fluorinated aldehydes |
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8130 | Withdrawal |