DE3637547A1 - Geraet zur anaeroben abwasserbehandlung - Google Patents
Geraet zur anaeroben abwasserbehandlungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gerät zur anaeroben Behandlung
von Abwässern städtischer oder industrieller Art, welches
auf verdünnte wie auch auf stark verschmutzte Abwässer und
vorzugsweise auch schwer abbaubare Abwässer anwendbar ist.
Die Erfindung bezieht sich auf anaerobe Behandlungen, mit
denen man einen Abbau einer organischen Verschmutzung
durch Permentation in einem geschlossenen Reaktor (Per
mentator genannt) in Gegenwart von methanogenen Bakterien
durchführt, wobei die gebildeten Schlämme einer Dekantie
rung zugeführt werden, um in den Fermentator zurückgeführt
werden zu können und dort eine erhöhte Konzentration an
reinigenden Mikroorganismen sicherzustellen. Die überschüssi
gen Schlämme werden regelmäßig vom Gerät abgezogen.
Zur Durchführung einer solchen Behandlung ist es wesentlich,
ein Gerät zu schaffen, in welchem die Rückführung der Schlämme
vom Dekantierer zum Permentator in einfacher Weise bewirkt
wird und in welchem man eine ausreichende Trennung der
Schlämme verwirklichen kann und zwar trotz des Vorhandenseins
von im Verlaufe der Permentation im Reaktor erzeugten Gasen.
Die seit langem verwendeten klassichen Geräte umfassen einen
Permentator und eine hiervon separate Kläreinrichtung, wobei
die Schlämme von der Kläreinrichtung zum Fermentator durch
Pumpbetrieb umgewälzt werden. Damit sich die Schlämme zum
Zwecke des Abziehens sammeln können, ist es erforderlich,
daß die Kläreinrichtung sehr tief und mit großer Neigung
und somit groß gebaut wird oder mit einer mechanischen
Einrichtung mit dem Risiko einer Kohäsion abgekratzt wird.
Ferner weisen diese Geräte den Nachteil auf, daß sie sehr
schwierig abzudecken sind und folglich Geruchsprobleme mit
sich bringen. Im übrigen sind die aufgrund des Transports
der Schlämme bedingten Wärmeverluste erheblich und erfor
dern eine erneute Erhitzung der Schlämme vor ihrer Rück
führung in den Fermentator, wobei jedoch die Stabilität und
die Schnelligkeit der anaeroben Behandlung umso besser sind,
je konstanter die Temperatur gehalten werden kann.
Geräte, in welchen die Kläreinrichtung im Fermentator inte
griert ist, sind bereits beschrieben worden. Wenn sie be
stimmte der oben genannten Nachteile mindern - so sind sie
weniger groß, nicht mit dem Risiko der Freisetzung von
Dämpfen behaftet, vermindern die Gefahr eines thermischen
Schocks der Schlämme, - so sind sie nichtsdestoweniger von
komplexem Aufbau und zeigen Schwierigkeiten beim Einsatz
im Falle von verdünnten Abwässern, wo die Anlagen nicht aus
reichend groß sein können. Ferner erfordern sie im Gerät
intergrierte Gasseparatoren zwischen der Fermentationszone
und der Dekantierzone und sie lösen nicht die Schwierig
keit der Entgasung im Dekantierer selbst, wo sich die
Methanbildung fortsetzt.
Die Erfindung behebt diese Nachteile, indem die Fermenta
tion und die Klärung in ein und demselben geschlossenen
und hinsichtlich des Volumens und der Oberfläche and das
zu behandelnde Abwasser angepaßte Gehäuse mit Überführung
der Schlämme von einer Zone in die andere mittels einer
Einrichtung verwirklicht wird, welche auch eine Entgasung
und eventuell eine Oxidierung der Schlämme hervorruft,
wodurch eine teilweise Blockierung der Methanbildung vor
dem Eintritt der Schlämme in die Dekantierzone bewirkt
wird, welche somit das Freisetzen von Gas in dieser Zone
verhindert.
Das Gerät nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die zwei Zellen abwechselnd und umgekehrt als Fermen
tations- und Dekantierzelle arbeiten.
Nach der Erfindung weisen jeder Behälter bzw. jede Zelle
bekannte Mittel für die Zufuhr des zu behandelnden Wassers,
für die Abfuhr des behandelten Wassers sowie für den Auslaß
von während des Verfahrens gebildeten Gasen und überschüs
sigen Schlämmen sowie ferner ein Rührsystem durch Einsprit
zen von rückgeführten Gasen auf und ist erfindungsgemäß für
die Einspeisung während des Betriebs als Dekantierzelle mit
einer Übergabe- bzw. Überführungseinrichtung versehen, die
mit Gashub arbeitet und zwei Schenkel aufweist, von denen einer
in der Zelle mündet, welche mit der verbunden ist, wo sie
angeordnet ist, wobei der andere Schenkel bzw.
Zweig in vorteilhafter Weise mit einem Lüftungsschacht ver
sehen ist.
Nach der Erfindung kommunizieren die beiden aneinander ange
bauten Zellen untereinander mittels eines Ausgleichsrohres,
welches die Umwälzung von Schlämmen sicherstellt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das für
den Transport verwendete Gas Luft, welche eine Oxidation
der Schlämme sicherstellt, was eine partielle Blockierung
der Methanbildung (Methanisation) mit sich bringt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfaßt das
Gerät ein mit Lamellen versehenes Abteil für einen ergän
zenden Dekantiervorgang des behandelten Wassers. Dieses
Abteil ist hierbei bevorzugt in Längsrichtung zwischen den
beiden Zellen am oberen Abschnitt des Geräts angeordnet
und wird wechselweise von der einen oder der anderen der
Zellen gespeist während der Phase, wo diese als Dekantier
zelle arbeitet.
Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnung beschrieben. Darin zeigt
Fig. 1 ein Prinzipschema eines erfindungsgemäßen Geräts
von oben sowie
Fig. 2 und 3 schematische Schnittansicht zweier Ausführungs
beispiele der Erfindung.
Allgemein weist das Gerät zur anaeroben Behandlung von Ab
wässern einen geschlossenen Reaktor unter Gasdruck auf,
der durch ein Gehäuse A gebildet ist, in dem eine mittige
Trennwand B zwei identische und miteinander verbundene
Behälter oder Zellen 1, 1 a bestimmt, welche alternativ und
reziprok als Permentationsbehälter und als Dekantierbehäl
ter arbeiten.
Die Einspeisung von Wasser, welches in den beiden Zellen
bzw. Behältern behandelt werden soll, erfolgt über eine
mit einem Automatikventil 3 oder eine Pumpe versehene
Leitung 2, die in eine Verteilwanne 4 mündet, welche im
Freien und in Verbindung mit jedem Behälter durch eine
Leitung 5, 5 a angeordnet ist, welche jeweils mit einem
Regulierventil versehen sind.
Jeder Behälter ist mit einer Einrichtung 7, 7 a für eine
durch Gashub bedingte Übergabe mit konstanter Leistung
und mit zwei Zweigen versehen, von denen der eine in den
Behälter mündet, der mit dem verbunden ist, wo sie
angeordnet ist, und von denen der andere Zweig mit einem
Belüftungsschacht 8, 8 a versehen ist.
Die Behälter 1 und 1 a kommunizieren untereinander an
ihrer Basis über ein Ausgleichsrohr 9.
Jeder Behälter umfaßt gleichermaßen an seinem oberen Ab
schnitt mindestens einen versenkt liegenden und perfo
rierten Kollektor 10, 10 a, welcher in einer zentralen
Sammelrigole 11 und einem Überlauf 12 für den Ausgang
von behandeltem Wasser mündet. Jeder Kollektor 10, 10 a
ist mit einem Reinigungssystem 13 verbunden, das durch
Gashub oder durch eine Tauchpumpe arbeitet und in der
Rigole 11 angeordnet ist.
Die Zellen oder Behälter 1 und 1 a sind ferner mit Einlaß
rohren 14, 14 a für Rührgase (gaz de brassage), einer Auslaß
leitung 15, 15 a für überschüssige Schlämme und einer Ablaß
leitung 16, 16 a für gebildete Gase versehen.
Fig. 3 zeigt eine Variante des Geräts, in welcher die Kollek
toren 10, 10 a einen Behälter 17 für eine Nachdekantierung
mit behandeltem Wasser speisen, der sich in Längsrichtung
am oberen Abschnitt des Geräts zwischen der axialen zentra
len Sammelrigole 11 und einer Trennwand C erstreckt, die
parallel zu dieser Rigole ist. Dieser Behälter oder Ab
teil 17 ist mit lamellaren Elementen 18 versehen. Eine
Öffnung 19 erlaubt die Rückführung von Schlämmen in eine
der Zellen, wobei das behandelte Wasser durch die Rigolen
20 austritt.
Die Funktionsweise des Geräts ist die folgende:
Bei Betrieb des Geräts spielen die Zellen bzw. Behälter 1
und 1 a wechselweise die Rolle einer Fermentationszelle
und einer Dekantierzelle. Für die folgende Erläuterung
wird davon ausgegangen, daß der Behälter 1 die Fermenta
tionszelle und der Behälter 1 a die Dekantierzelle darstellt.
Das Ventil 6 ist offen und das Ventil 6 a geschlossen. Das
zu behandelnde Wasser gelangt in die Zelle 1 durch die
Leitung 5 und zwar mit einer langsamen Geschwindigkeit, die
vorzugsweise niedrig oder gleich 0,10 m/s ist und mit einer
Menge Q A . Die Einblasrohre für Rührgase 14 werden in Betrieb ge
setzt, die Rohre 14 a bleiben jedoch gesperrt. Die durch
Gashub arbeitende Übergabeeinrichtung 7 a ist in Betrieb,
die Einrichtung 7 jedoch außer Betrieb.
Die Einrichtung 7 a speist mit konstanter Menge den Behälter
1 a aus dem Behälter 1 mit einer Menge Q T , die größer als
die Menge Q A ist. Die Schlämme dekantieren im Behälter 1 a
und werden über das Ausgleichsrohr 9 mit einer Menge Q T
- Q A zurückgeführt. Die Ablagerungen von Schlämmen in der
Dekantierzelle werden unmittelbar in Suspension in dieser
Zelle im Augenblick ihres Übergangs in die Fermentations
zelle, gebracht, wodurch den Zellen eine beliebige Form ge
geben werden kann.
Das System der Überführung durch ein gasbedingtes Heben
sichert zur selben Zeit einen gleichzeitigen Pumpbetrieb
von Durchgangsmenge vom Fermentator zum Dekantierer und
natürlichem im Rückfluß von Schlämmen gegen den Fermentator
sowie ferner eine Entgasung und eventuell Belüftung der
transferierten Schlämme mittels des Schachts 8 a, was er
laubt, die Methanbildung momentan zu blockieren und folg
lich eine bessere Trennung des Schlamms sicherzustellen.
Das dekantierte Wasser wird vom Kollektor 10 a aufgenommen
und bei der Ausführungsform nach Fig. 2 zur zentralen
Rigole 11 oder in der Ausführungsform nach Fig. 3 zum
Behälter 17 für eine Nachdekantierung gegeben, von wo
aber das behandelte Wasser durch seitliche Rigolen 20
abgeführt wird. Dieses lamellar ausgebildete Abteil für
die Nachdekantierung sichert eine vollständige Trennung
und vermeidet das Reinigungssystem 13, welches oben genannt
wurde und die Reinigung des Kollektors 10 a für den umge
kehrten Zyklus sicherstellt. Der getrennte Schlamm gelangt
leicht schwerkraftsbedingt in den Behälter 1 über die Öff
nung 19, die in eine der Behälter mündet, wobei die Über
gabe durch Gashub unterschiedlich in jeder Zelle geregelt
wird, je nachdem, ob die Öffnung 19 dort einmündet oder
nicht, um das hierbei geschaffene Ungleichgewicht auszu
gleichen.
Nach Maßgabe der Dauer des Zyklus sammeln sich die Schlämme
in der Zelle und die Dauer, die zwischen 12 Stunden und
drei Tage beträgt, wird abhängig von der Entwicklung des
Gewichts der Schlämme aus trockenen Materialien in den
Zellen 1 und 1 a geregelt.
Diese Entwicklung bzw. Bildung wird in bekannter Weise
durch Feststellen des Gewichts an trockenen Materialien
am Anfang und am Ende des Zyklus in den Zellen 1 und 1 a
und durch Messungen von flüchtigen Säuren und der Erzeugung
von Gas oder vom Gewicht von in Suspension im behandelten
Wasser befindlichen Materialien kontrolliert.
Vor Umkehr des Zyklus wird die Rührung über die Rohre 14
während einer Zeitdauer von 1 bis 3 Stunden unterbrochen,
um jegliches Mitreißen von Schlamm durch den Kollektor
zu vermeiden. Dann wird das Ventil 6 geschlossen und das
Ventil 6 a geöffnet. Es werden die Rohre 14 a in Betrieb
gesetzt sowie die Einrichtung 7, wobei die Rohre 14 und
die Einrichtung 7 a ausgeschaltet bleiben. Die Zelle bzw.
der Behälter funktioniert dann als Fermentationszelle und
die Zelle 1 als Dekantierzelle.
Claims (7)
1. Gerät zur anaeroben Abwasserbehandlung, welches in
einem unter Druck gehaltenen Gehäuse sowohl eine
Fermentationszone als auch eine Dekantierzone aufweist,
mit interner Umwälzung von Schlämmen aus der Dekantierzone in
die Permentationszone, welche von mindestens zwei identisch
aufgebauten und miteinander verbundenen Zellen gebildet
sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zwei Zellen (1, 1 a) abwechselnd und umgekehrt
als Fermentations- und Dekantierzelle arbeiten.
2. Gerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zelle zwecks Speisung während des Dekantierbe
triebs der Zelle mit einer durch Gashub arbeitenden
Übergabeeinrichtung (7, 7 a) versehen ist, die zwei Schen
kel aufweist, von denen einer in die Zelle mündet, die
mit der verbunden ist, in der sie angeordnet ist.
3. Gerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Übergabeeinrichtung (7, 7 a) mit einem Lüftungs
schacht (8, 8 a) versehen ist.
4. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit
einem die Verbindung zwischen den Zellen sicherstellen
den Rohr,
dadurch gekennzeichnet,
daß dieses Rohr die Rückführung der Schlämme sicherstellt.
5. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gerät ein mit Lamellen (18) versehenes Abteil
(17) für eine zusätzliche Dekantierung des behandelten
Wassers aufweist, welches sich in Längsrichtung zwischen
den beiden Zellen am oberen Abschnitt des Geräts erstreckt
und wechselweise mit der einen oder der anderen der Zellen
während der Phase, wo sie als Dekantierzelle wirkt, ver
bunden ist.
6. Gerät nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der im Abteil (17) abgetrennte Schlamm schwerkraftsbe
dingt in die eine der Zellen (1, 1 a) über eine Öffnung
(19) strömt, welche das Abteil mit dieser Zelle verbindet,
und daß die Übergabeeinrichtung (7, 7 a) in jeder Zelle un
terschiedlich geregelt wird, je nachdem, wo die Öffnung
(19) mündet oder nicht mündet, um ein hierdurch geschaffenes
Ungleichgewicht zu kompensieren.
7. Gerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Zelle (1, 1 a) mindestens einen mit Öffnungen ver
sehenen Kollektor (10, 10 a) aufweist, der in einer zentra
len Sammelrigole (11) für das behandelte Abwasser mündet,
wobei jeder Kollektor mit einem Reinigungssystem (13) ver
bunden ist, welches infolge Gashub oder durch eine Tauch
pumpe betrieben und vorzugsweise in der Rigole (11) ange
ordnet ist.
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