DE3637397A1 - Verfahren zur beseitigung von rueckstaenden aus stahlwerks-entstaubungsanlagen - Google Patents
Verfahren zur beseitigung von rueckstaenden aus stahlwerks-entstaubungsanlagenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur umweltschonenden
Beseitigung von umweltgefährdenden, wasserlöslichen Rückständen
und Abfällen, insbesondere solchen aus Entstaubungsanlagen
von Stahlwerken.
In den Entstaubungsanlagen von Stahlwerken sammeln sich in der
Regel etwa 8 kg Rückstände pro Tonne erzeugten Stahles, sodaß
sich pro Charge ca. 200 kg Rückstände in der Entstaubungsanlage
sammeln. Dies bedeutet, daß sich im Laufe eines Jahres pro Ofen
erhebliche Mengen an Rückständen sammeln.
Diese Rückstände bestehen im wesentlichen aus Spuren von verschiedenen
Metallen, verschiedenwertigen Eigen-Sauerstoff-Verbindungen
und Kalkverbindungen. Diese Rückstände gelten wegen
ihrer chemischen Analyse und wegen der sehr geringen Korngröße
des mikrofeinen Staubes, durch die die Gefahr des Auswaschens
verschiedener Stoffe durch Wasser, gegeben ist, als umweltgefährdend,
da diese Stoffe das Grundwasser beeinträchtigen
können. Aus diesem Grund dürfen die Rückstände aus Stahlwerks-
und Entstaubungsanlagen nur auf besondere, entsprechend abgedichtete
und überwachte Deponien abgelagert werden, was mit
erheblichen Kosten verbunden ist.
Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren vorzuschlagen, daß es
ermöglicht die Rückstände aus Entstaubungsanlagen von Stahlwerken
und ähnliche umweltgefährdende wasserlösliche Abfälle und
Rückstände in eine Form überzuführen, die eine einfache Lagerung
der Rückstände in für ungefährlichen Müll vorgesehenen
Deponien ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die zu beseitigenden
Rückstände und Abfälle, insbesondere solche aus einer
Stahlwerks-Entstaubungsanlage in die in einem Lichtbogenofen
befindliche, oder aus diesem bei einem Abstich auslaufende
flüssige Schlacke eingebracht und mit dieser erkalten gelassen
wird.
Durch diese Maßnahmen kommt es aufgrund der Hitze der Schlacke
und deren chemischer Zusammensetzung zu einer Verglasung der
Rückstände. Damit wird erreicht, daß die in den Rückständen
enthaltenen Stoffe kaum mehr durch Wasser gelöst werden können,
wodurch eine Gefahr für das Grundwasser bei einer Lagerung der
Schlacke, in der die Rückstände eingeschlossen sind, auf einer
üblichen Deponie vermieden ist. Dabei wird zweckmäßigerweise
auf eine Zerkleinerung des sich beim Erkalten der mit den zu
beseitigenden Rückständen versetzten Schlacke ausbildenden
Kuchens verzichtet, wodurch eine im Verhältnis zum Volumen
kleine Angriffsfläche des in eine übliche Deponie einsickernden
Wassers und der sonstigen sich dort sammelnden Flüssigkeiten
sichergestellt wird, wodurch ein allenfalls auftretender chemischer
Angriff auf den Kuchen nur extrem langsam erfolgen
kann.
Um das Umschließen der Rückstände durch die Schlacke und die
Verglasung der Rückstände zu begünstigen ist es vorteilhaft,
wenn die Rückstände kontinuierlich der Schlacke beigegeben
werden. Auf diese Weise kommt es zu einer gleichmäßigen Verflüssigung
der Schlacke, wodurch diese die Rückstände besser
benetzt und deren Verglasung begünstigt.
Dabei kann die Zugabe der zu beseitigenden Rückstände direkt
durch Einblasen derselben in die im Ofen befindliche flüssige
Schlacke erfolgen, oder aber durch Zugabe in die während eines
Abstiches aus diesem ausfließende Schlacke.
In Fällen von besonders schwerflüssiger Schlacke kann weiters
vorgesehen sein, daß mit den Rückständen noch andere Beigaben,
wie Soda, Salz, Bruchglas oder Eisenspäne der auslaufenden
Schlacke beigegeben werden, wodurch es zur weiteren Verflüssigung
der Schlacke und damit zu einer Verbesserung der Verglasung
der Rückstände kommt.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt
darin, daß es aufgrund der Verglasung zu einer drastischen
Verminderung der Oberfläche der Rückstände in Bezug auf deren
Masse kommt. Damit wird aber auch die Auslaugbarkeit der in den
Rückständen enthaltenen Stoffe entsprechend vermindert, sodaß
es sich bei einer mit den Rückständen behafteten Schlacke nicht
mehr um Sondermüll handelt. Außerdem wird durch die Verglasung
der Rückstände auch deren chemische Angreifbarkeit wesentlich
herabgesetzt, sodaß sie bei einer Lagerung auf einer üblichen,
für lediglich unproblematischen Müll vorgesehenen Deponie chemisch
stabil bleiben und keine unüberschaubaren und unter
Umständen gefährliche Substanzen bildende Reaktionen ablaufen
können.
Dabei ist für die Verglasung keine gesonderte Energiezufuhr
erforderlich, sondern diese wird der Schlacke entzogen, wodurch
sich ein entsprechend billiger Betrieb ergibt.
Claims (3)
1. Verfahren zur umweltschonenden Beseitigung von umweltgefährdenden,
wasserlöslichen Rückständen und Abfällen, insbesondere
solchen aus Entstaubungsanlagen von Stahlwerken,
dadurch gekennzeichnet, daß die zu beseitigenden Rückstände und
Abfälle, insbesondere solche aus einer Stahlwerks-Entstaubungsanlage
in die in einem Lichtbogenofen befindliche, oder
aus diesem bei einem Abstich auslaufende flüssige Schlacke
eingebracht und mit dieser erkalten gelassen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückstände kontinuierlich der Schlacke beigegeben
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mit den Rückständen noch andere Beigaben, wie
Soda, Salz, Bruchglas oder Eisenspäne der Schlacke beigegeben
werden.
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Also Published As
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