DE19847857A1 - Verfahren zur Behandlung von Verbrennungsrückständen, insbesondere Schlacke aus Abfallverbrennungsanlagen - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von Verbrennungsrückständen, insbesondere Schlacke aus AbfallverbrennungsanlagenInfo
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Abstract
Zur Karbonatisierung von bei Verbrennungsvorgängen anfallenden Rückständen, insbesondere zur Schlackebehandlung bei Abfallverbrennungsanlagen, wird als Trägermedium vorzugsweise eine Hydrogenkarbonatlösung verwendet. Diese unter Verwendung von Schlackewasser und CO¶2¶ aus dem Abgas in einem Reaktionsbehälter (12) hergestellte Hydrogenkarbonatlösung wird der Schlacke im Einfallschacht (5) von oben zugeführt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung
von Verbrennungsrückständen, bei dem die Verbrennungs
rückstände karbonatisiert werden.
Verbrennungsrückstände wie sie beispielsweise bei der Müll
verbrennung oder bei Vergasungsprozessen anfallen, weisen
Schwermetalle auf, die bei der Lagerung solcher Verbrennungs
rückstände auf Deponien zu Problemen hinsichtlich der
Grundwasserverschmutzung führen. Die bei der Müllverbren
nung anfallenden Schlacken und manchmal auch Stäube aus
Abgasreinigungsanlagen werden durch Naßentschlacker aus
getragen. Aus der bisher durchgeführten Alterung ist es be
kannt, daß durch die Reaktion von Schlackebestandteilen mit
Kohlendioxid aus der Luft eine Karbonatisierung eintritt, die
zu einer erheblichen Verbesserung der Schlackequalität führt,
da die enthaltenen Schwermetalle durch die Bildung von Kar
bonaten eingebunden, d. h. immobilisiert werden.
Aus der FR-A-2 750 197 ist es bekannt, die bei einer Verbren
nung anfallenden Schlacken im Naßabscheider durch Einleiten
von Abgas in das Löschwasser zu karbonatisieren. Die Verwen
dung von Abgas wird als eine wirtschaftlich günstige Quelle für
Kohlendioxid angesehen. Dieses direkte Einleiten von Abgas in
den Entschlacker ist mit großen verfahrenstechnischen Pro
blemen verbunden. Im Entschlacker treten durch den Austrag
der sehr inhomogenen und teilweise sperrigen Bestandteile der
Müllverbrennungsschlacke enorme mechanische Belastungen
auf. Jede Art von Düsen oder anderen Teilen zur feinen Ver
teilung des Abgases in dem Löschwasser sind in diesem Milieu
nicht zweckmäßig einsetzbar, da sie verstopfen, den mechani
schen Beanspruchungen nicht standhalten oder den problem
losen Schlackeaustrag behindern. Außerdem enthält das Abgas
nur 9 bis 14% Kohlendioxid, d. h. 86 bis 91% des Abgases tre
ten wird aus dem Entschlacker in den Feuerraum aus und ver
größern das Abgasvolumen in der Feuerungsanlage und damit
in den dieser Feuerungsanlage nachgeschalteten Aggregaten,
was zu einer wesentlichen Vergrößerung dieser nachgeschalte
ten Aggregate und damit zu einer erheblichen Verteuerung der
Gesamtanlage führt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Behandlung
von Verbrennungsrückständen, insbesondere zur Behandlung
von in Abfallverbrennungsanlagen anfallenden Schlacken be
reitzustellen, mit dessen Hilfe die Behandlung und die dabei
angestrebte Karbonatisierung bei geringem konstruktiven und
verfahrenstechnischen Aufwand zu erreichen ist, wobei eine
möglichst gute Einbindung der Schwermetalle in den Rück
ständen bzw. der Schlacke erzielbar sein soll.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs erläuter
ten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Karbonatisie
rung durch die Zufuhr eines Trägermediums erfolgt, das Koh
lensäure in seinen Formen H2CO3 und/oder HCO3 - und/oder
CO3 2- in gelöster oder suspendierter Form enthält.
Der Grundgedanke besteht in der Verwendung eines Trägerme
diums, das in der Reaktionsphase in flüssiger Form vorliegt
und somit verfahrenstechnisch in einfacherer Weise mit den
Verbrennungsrückständen in Verbindung gebracht werden
kann, wobei obendrein durch die flüssige Phase des Trägerme
diums die Einwirkung der Kohlensäure auf die Schlacke und
damit die Karbonatisierung begünstigt wird.
Vorzugsweise ist das Trägermedium Wasser in flüssiger Form.
Es ist aber auch möglich, daß das Trägermedium Wasser in fe
ster, gefrorener Form den Verbrennungsrückständen zugeführt
wird, die eine Temperatur oberhalb von 0°C aufweisen. Durch
den zwangsläufig eintretenden Schmelzprozeß findet die Reak
tion wiederum in der flüssigen Phase statt.
Ein bevorzugtes Trägermedium für das Karbonatisieren von
Verbrennungsrückständen ist eine wässrige Lösung einer Hy
drogenkarbonatverbindung der Alkali- oder Erdalkaligruppe.
Bevorzugte Elemente aus diesen Gruppen sind Kalzium, Natri
um und Magnesium.
Da die Karbonatisierung bei niedrigeren Temperaturen eine
bessere Ausbeute ergibt, werden die heißen Verbrennungsrück
stände in einem Wasserbad gelöscht, wobei dann zur Karbona
tisierung das wässrige Trägermedium dem Wasserbad zugeführt
wird, das die Verbrennungsrückstände enthält. Ein solches
Wasserbad kann bei Abfallverbrennungsanlagen der üblicher
weise vorgesehene Naßentschlacker oder bei anderen Verbren
nungsprozessen, bei denen kein Naßentschlacker zum Einsatz
kommt, kann ein solches Wasserbad in einem besonders hier
für vorgesehenen Behälter vorhanden sein.
Unabhängig davon, ob eine Verbrennungsanlage einen Naßent
schlacker aufweist oder nicht, ist es in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung zweckmäßig die Verbrennungsrückstände in ei
nen gesonderten Karbonatisierungsbehälter zu transportieren
und dort unter Umrühren mit einem Trägermedium zu behan
deln. In einem solchen gesonderen Karbonatisierungsbehälter
kann durch Umrühren ein besonders inniger Kontakt der Ver
brennungsrückstände mit dem Trägermedium herbeigeführt
werden.
Die. Hydrogenkarbonatlösung kann durch Reaktion eines Alka
li- bzw. Erdalkalihydroxids mit Kohlendioxid in wässriger Lö
sung hergestellt werden oder das Hydrogenkarbonat kann
durch Reaktion eines Alkali- oder Erdalkalikarbonats mit Koh
lendioxid in wässriger Lösung hergestellt werden. Dabei ist es
aus wirtschaftlicher Sicht besonder vorteilhaft, wenn das für
die Herstellung des Hydrogenkarbonats notwendige Kohlendi
oxid durch Einleiten von Abgas aus demjenigen Verbrennungs
prozeß erfolgt, bei dem die zu behandelnden Verbrennungs
rückstände anfallen.
Einen günstigen Verfahrensablauf erhält man in vorteilhafter
Weise dadurch, daß die Herstellung von Hydrogenkarbonat bei
einem pH-Wert von 7 bis 9 erfolgt.
Um den Herstellungsprozeß für die Bereitstellung einer Hydro
genkarbonatlösung besonders einfach und wirtschaftlich gün
stig zu ermöglichen, ist nach der Erfindung vorgesehen, daß
zur Herstellung einer Hydrogenkarbonatlösung das Löschwas
ser aus dem Wasserbad abgezogen und in einem Reaktionsbe
hälter mit Kohlendioxid versetzt wird. Bei dieser Herstellungs
art nutzt man die Tatsache aus, daß das Löschwasser von Ver
brennungsrückständen bzw. von Schlacken eine hohe Alkali
nität in Form von gelöstem und bei einem hohen pH-Wert vor
allem auch suspendierten Kalziumhydroxid aufweist. Sofern
das im Löschwasser bzw. im Falle einer Abfallverbrennungs
anlage dem Entschlacker entnommene Schlackewasser nicht
genügend Anteile an Alkali- oder Erdalkalihydroxiden bzw. Al
kali- oder Erdalkalikarbonaten aufweist, kann dem Löschwas
ser bzw. dem Schlackewasser im Reaktionsbehälter ein Alkali-
oder Erdalkalihydroxid bzw. ein Alkali- oder Erdalkalikarbonat
zugeführt werden, um die gewünschten chemischen Reaktionen
nach den anschließenden Formel bei einem pH-Wert von 7 bis
9 ablaufen zu lassen:
Bei der Zuteilung von Alkali- bzw. Erdalkalihydroxiden oder
Alkali- bzw. Erdalkalikarbonaten zum Löschwasser wird in
weiterer Ausgestaltung der Erfindung darauf geachtet, daß die
Zuteilung der Menge an den erwähnten Substanzen zum
Löschwasser in Abhängigkeit von dessen Gehalt an einem der
Substanzen, Alkali- bzw. Erdalkalihydroxide oder Alkali- bzw.
Erdalkalikarbonate erfolgt, wobei die zugeteilte Menge mit zu
nehmendem Gehalt der Substanzen im Löschwasser abnimmt.
Wenn die Karbonatisierung im Wasserbad, in welchem die
Verbrennungsrückstände gelöscht werden, d. h. bei Abfallver
brennungsanlagen im Naßentschlacker durchgeführt werden
soll, so ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
daß die Zuteilung der Menge an Hydrogenkarbonatlösung zu
den im Wasserbad befindlichen Verbrennungsrückständen in
Abhängigkeit vom Gehalt an einem der Substanzen, Alkali-
bzw. Erdalkalikarbonate oder Alkali- bzw. Erdalkalihydroxide
im Löschwasser erfolgt, wobei die zugeteilte Menge mit zuneh
mendem Gehalt dieser Substanzen abnimmt.
Um bei der Herstellung einer Hydrogenkarbonatlösung unter
Verwendung von Löschwasser bzw. im Falle einer Abfallver
brennungsanlage unter Verwendung von Schlackewasser aus
dem Naßentschlacker ist es besonders vorteilhaft, wenn das
Löschwasser aus dem Wasserbad aus einem Bereich mit dem
höchsten Anteil an suspendierten Feinteilen mit hohem Gehalt
an Hydroxiden und Karbonaten abgezogen wird. Die suspen
dierten Feinteile des Löschwassers bzw. Schlackewassers ent
halten nämlich einen hohen Anteil an denjenigen Stoffen, die
für die Herstellung von Hydrogenkarbonatlösungen erforderlich
sind, so daß je nach Gehalt dieser Substanzen auf eine weitere
Zugabe von Hydroxiden oder Karbonaten zum Löschwasser bei
der Herstellung von Hydrongenkarbonatlösungen verzichtet
werden kann.
Da bei der Herstellung einer Hydrogenkarbonatlösung unter
Verwendung von Löschwasser bzw. im Falle einer Abfallver
brennungsanlage unter Verwendung von Schlackewasser dieses
Löschwasser bzw. das Schlackewasser eine erhöhte Temperatur
aufweisen kann, ist es vorteilhaft, daß das für die Herstellung
von Hydrogenkarbonatlösung verwendete Löschwasser gekühlt
wird, um den Abspaltungsvorgang von Kohlendioxid aus der
Hydrogenkarbonatlösung nicht schon bereits im Reaktionsbe
hälter, in dem die Herstellung erfolgt, anzuregen.
Um die Karbonatisierung in günstiger Weise zu beeinflussen,
ist es vorteilhaft, daß die Karbonatisierung in einem Tempera
turbereich von 10°C bis 60°C erfolgt.
Bei einer Abfallverbrennungsanlage mit einem Feuerungsrost
und einem anschließenden, mit Flüssigkeit gefüllten, einen
Einfallschacht und eine Austragsvorrichtung aufweisenden
Entschlacker, in den die am Ende des Verbrennungsvorganges
anfallende Schlacke hineinfällt, erfolgt die Aufgabe des Trä
germediums im Einfallschacht von oben auf die Schlacke zur
Behandlung bzw. Karbonatisierung derselben. Aufgrund dieser
erfindungsgemäßen Verfahrensweise werden die eingangs er
läuterten Schwierigkeiten, die mit der Zuführung von gasförmi
gen Kohlendioxid im Naßentschlacker entstehen, vermieden, da
das Trägermedium in flüssiger Form vorliegt und deshalb von
oben auf die Schlacke aufgegeben werden kann. Auch im Falle
von stark gekühlten Eiswürfeln ergibt sich eine einfache Zuga
be des Trägermediums, da diese Eiswürfel ebenfalls von oben
auf die Schlacke aufgegeben werden können, worauf beim ein
setzenden Schmelzvorgang sich das Schmelzwasser mit der
Schlacke vermischt und dabei den Karbonatisierungsvorgang in
Gang setzt.
Um die Verweilzeit der Schlacke im Entschlacker zu erhöhen
und somit die Behandlung der Schlacke zu verbessern, kann
die Schlacke durch entsprechende Regelung der Austragsvor
richtung im Einfallschacht aufgestaut wird. Im Falle eines Naß
entschlackers mit Ausschubkolben wird zu diesem Zweck die
Kolbengeschwindigkeit verringert, der Kolbenhub verkürzt und
ggf. werden Ruhepausen eingelegt.
Eine besonders bevorzugte Verfahrensweise in Verbindung mit
Abfallverbrennungsanlagen ergibt sich nach der Erfindung da
durch, daß dem Entschlacker Schlackewasser für die Herstel
lung des Trägermediums entnommen wird, welches im Kreis
lauf dem Entschlacker wieder zugeführt wird.
Bei der Durchführung einer Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens im Zusammenhang mit einer Abfallverbrennungs
anlage mit einem Feuerungsrost und einem anschließenden,
mit Flüssigkeit gefüllten, einen Einfallschacht und eine Aus
tragsvorrichtung aufweisenden Entschlacker, in den die am
Ende des Verbrennungsvorganges anfallende Schlacke hinein
fällt, wird die Schlacke in einen Karbonatisierungsbehälter aus
dem Naßentschlacker überführt und dort mit einer Hydrogen
karbonatlösung behandelt.
Es kann sich aber auch als zweckmäßig erweisen, die Schlacke
zuerst im Entschlacker entsprechend dem Verfahren nach den
Ansprüchen 20 oder 21 vorzubehandeln und dann entspre
chend dem Verfahren nach Anspruch 23 nachzubehandeln. Ei
ne solche Verfahrensweise wird dann zum Zuge kommen, wenn
es sich herausstellen sollte, daß die Verweilzeit der Schlacke
im Naßabscheider zu gering ist und der Karbonatisierungsvor
gang noch nicht abgeschlossen ist.
Vorzugsweise erfolgt die Karbonatisierung im Entschlacker
oder dem Karbonatisierungsbehälter bei einem pH-Wert von 11
bis 13.
Das nach Durchstörmen des Reaktionsbehälters teilweise von
Kohlendioxid befreite Abgas, welchem Kohlendioxid durch Ab
sorption im Löschwasser entzogen wird, wobei das Kohlendi
oxid mit dem Löschwasser bzw. dem Schlackewasser zu H2CO3
und/oder HCO3 - und/oder CO3 2- reagiert, wird dem Abgasstrom
der Verbrennungsanlage wieder zugeführt.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß unter dem Be
griff "Löschwasser" im Falle der Durchführung des Verfahrens
im Zusammenhang mit einer Abfallverbrennungsanlage das
Schlackewasser des Naßentschlackers und unter dem Aus
druck "Wasserbad", der das Schlackewasser enthaltende Na
ßentschlacker zu verstehen ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier in der Zeich
nung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 Eine schematisch dargestellte Verbren
nungsanlage in Verbindung mit einer
Schlacke-Behandlungsanlage; und
Fig. 2 Eine Variante der Behandlungsanlage.
Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, umfaßt die schema
tisch angedeutete Verbrennungsanlage einen Aufgabetrichter 1
für den zu verbrennenden Abfall, einen Feuerungsrost 2, einen
Abgaszug 3 sowie einen am Ende des Feuerungsrostes 2 ange
ordneten Naßentschlacker 4, der einen Einfallschacht 5 auf
weist, durch den die anfallende Schlacke in ein Wasserbad 6
mit anschließender Ausschubschurre 7 fällt.
Bei einer ersten Verfahrensvariante wird aus dem Wasserbad 6
über eine Leitung 8 Schlackewasser in einen Zwischenbehälter
9 abgezogen, in welchem dieses Schlackewasser mittels einer
Kühlschlange 10 auf eine niedrigere Temperatur herabgekühlt
wird. Von diesem Zwischenbehälter wird mittels nicht darge
stellter Pumpen das abgekühlte Schlackewasser über eine Lei
tung 11 zu einem Reaktionsbehälter 12 gebracht, in welchem
das Schlackewasser mit Abgas aus der Verbrennungsanlage
behandelt wird. Dieses Abgas, das zunächst als Rohgas über
eine Leitung 14 zu einer Gasreinigungsanlage 15 gelangt, wird
anschließend über eine Leitung 16 dem Reaktionsbehälter 12
zugeführt. Hier reagiert das im Abgas enthaltene Kohlendioxid
mit Kalziumhydroxid oder Kalziumkarbonat zu Kalziumhydro
genkarbonat. Dieses Kalziumhydrogenkarbonat dient als Trä
germedium für Kohlendioxid und wird über eine Leitung 17 in
flüssiger Form von oben im Einfallschacht 5 auf die Schlacke
aufgegeben. Um eine möglichst große Verweilzeit für die Kar
bonatisierung zu erhalten, wird die Schlacke im Schlackenfall
schacht angestaut. Das im Reaktionsbehälter 12 nicht mehr
benötigte Abgas wird über eine Leitung 18 wieder der Abfall
verbrennungsanlage bzw. der Abgasreinigungsanlage zugeführt.
Bei der zweiten Verfahrensvariante nach Fig. 2 wird aus dem
Wasserbad 6 des Entschlackers 4 nicht nur Schlackewasser
über die Leitung 8 zu einem Karbonatisierungsbehälter 19 ge
bracht, sondern in diesen Behälter wird auch die über die Aus
schubschurre 7 hinausgeschobene Schlacke gefördert. Die
hierfür notwendige Fördereinrichtung ist mit 20 schematisch
angedeutet. Über eine Leitung 21 wird dem Karbonatisierungs
behälter 19 eine Hydrogenkarbonatlösung aus dem Reaktions
behälter 12 zugeführt, in welchem in gleicher Weise wie bei
dem Verfahrensablauf nach Fig. 1 diese Lösung hergestellt
wird. Mit 22 ist der Abgaskamin für das gereinigte Abgas be
zeichnet.
Claims (26)
1. Verfahren zum Behandeln von Verbrennungsrückstän
den, bei dem die Verbrennungsrückstände karbonatisiert wer
den, dadurch gekennzeichnet, daß die Karbonatisierung
durch die Zufuhr eines Trägermediums erfolgt, das Kohlensäu
re in seinen Formen H2CO3 und/oder HCO3 - und/oder CO3 2- in
gelöster oder suspendierter Form enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägermedium Wasser in flüssiger Form ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägermedium Wasser in fester, gefrorener Form den
Verbrennungsrückständen zugeführt wird, die eine Temperatur
oberhalb von 0°C aufweisen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägermedium eine wässrige Lösung ist, die gelöstes
oder suspendiertes Hydrogenkarbonat enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4, bei dem die noch
heißen Verbrennungsrückstände in einem Wasserbad gelöscht
werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermedium dem
Wasserbad zugeführt wird, das die Verbrennungsrückstände
enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbrennungsrückstände in einen gesonderten Karbo
natisierungsbehälter transportiert und dort unter Umrühren
mit dem Trägermedium behandelt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hydrogenkarbonatlösung durch Re
aktion eines Alkali- bzw. Erdalkalihydroxid mit Kohlendioxid in
wässriger Lösung hergestellt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Hydrogenkarbonat durch Reaktion
eines Alkali- oder Erdalkalikarbonats mit Kohlendioxid in
wässriger Lösung hergestellt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das für die Herstellung des Hydrogenkarbonats
notwendige Kohlendioxid durch Einleitung von Abgas aus
demjenigen Verbrennungsprozeß erfolgt, bei dem die zu behan
delnden Verbrennungsrückstände anfallen.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Herstellung von Hydrogenkarbonat
bei einem pH-Wert von 7 bis 9 erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Herstellung einer Hydrogenkarbo
natlösung das Löschwasser aus dem Wasserbad abgezogen und
in einem Reaktionsbehälter mit Kohlendioxid versetzt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Löschwasser im Reaktionsbehälter ein Alkali- oder
Erdalkalihydroxid zugeführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Löschwasser im Reaktionsbehälter ein Alkali- oder
Erdalkalikarbonat zugeführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuteilung der Menge an Alkali- bzw. Erdalkalihydroxi
den zum Löschwasser in Abhängigkeit von dessen Gehalt an
einem der Substanzen, Alkali- oder Erdalkalihydroxide erfolgt,
wobei die zugeteilte Menge mit zunehmendem Gehalt der Sub
stanzen im Löschwasser abnimmt.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuteilung der Menge an Alkali- bzw. Erdalkalikarbo
naten zum Löschwasser in Abhängigkeit von dessen Gehalt an
einem der Substanzen, Alkali- oder Erdalkalikarbonate erfolgt,
wobei die zugeteilte Menge mit zunehmendem Gehalt der Sub
stanzen im Löschwasser abnimmt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zuteilung der Menge an Hydrogen
karbonatlösung zu den im Wasserbad befindlichen Verbren
nungsrückständen in Abhängigkeit vom Gehalt an einem der
Substanzen, Alkali- oder Erdalkalikarbonate oder Alkali- bzw.
Erdalkalihydroxide im Löschwasser erfolgt, wobei die zugeteilte
Menge mit zunehmendem Gehalt dieser Substanzen abnimmt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß das Löschwasser aus dem Wasserbad
aus einem Bereich mit dem höchsten Anteil an suspendierten
Feinteilen mit hohem Gehalt an freiem Kalk, Hydroxiden und
Karbonaten abgezogen wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß das für die Herstellung von Hydrogen
karbonatlösung verwendete Löschwasser gekühlt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Karbonatisierung in einem Tempe
raturbereich von 10°C bis 60°C erfolgt.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einer Abfallverbrennungsanlage mit
einem Feuerungsrost und einem anschließenden, mit Flüssig
keit gefüllten, einen Einfallschacht und eine Austragsvorrich
tung aufweisenden Entschlacker, in den die am Ende des Ver
brennungsvorganges anfallende Schlacke hineinfällt, die Auf
gabe des Trägermediums im Einfallschacht von oben auf die
Schlacke zur Behandlung bzw. Karbonatisierung derselben er
folgt.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlacke durch entsprechende Regelung der Austrags
vorrichtung im Einfallschacht aufgestaut wird.
22. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Entschlacker Schlackewasser für die Her
stellung des Trägermediums entnommen wird, welches im
Kreislauf dem Entschlacker wieder zugeführt wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einer Abfallverbrennungsanlage mit
einem Feuerungsrost und einem anschließenden, mit Flüssig
keit gefülltem, einen Einfallschacht und eine Austragsvorrich
tung aufweisenden Entschlacker, in den die am Ende des Ver
brennungsvorganges anfallende Schlacke hineinfällt, die
Schlacke in einen Karbonatisierungsbehälter aus dem Naßent
schlacker überführt und dort mit dem Trägermedium behandelt
wird.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schlacke zuerst im Entschlacker ent
sprechend dem Verfahren nach den Ansprüchen 20 oder 21
vorbehandelt und dann entsprechend dem Verfahren nach An
spruch 23 nachbehandelt wird.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 24, dadurch
gekennzeichnet, daß die Karbonatisierung im Entschlacker
oder dem Karbonatisationsbehälter bei einem pH-Wert von 11
bis 13 erfolgt.
26. Verfahren nach Anspruch 9 oder einem der nachfolgen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das nach
Durchströmen des Reaktionsbehälters teilweise von Kohlendi
oxid befreite Abgas, welchem Kohlendioxid durch Absorption
im Löschwasser entzogen wird, wobei das Kohlendioxid mit
dem Löschwasser bzw. Schlackewasser zu H2CO3 und/oder
HCO3 - und/oder CO3 2- reagiert, wieder dem Abgasstrom der Ver
brennungsanlage zugeführt wird.
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