DE3636652C1 - Bandspeicher - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Bandspeicher für kontinuierlich durch­ laufende Bänder, insbesondere Metallbänder, in Behandlungsanlagen, mit zumindest zwei Schlingenwagen und Schlingenwagenantrieben, wobei die Schlingenwagen horizontal verfahrbar sind und der eine Schlingen­ wagenantrieb zuggeregelt ist.

Im Ein- und Auslauf von Bandbehandlungsanlagen für beispielsweise Papierbänder, Kunststoffbänder, Metallbänder oder dergleichen, mit kontinuierlichem Betrieb im Prozeßteil ist es erforderlich, jeweils einen Bandspeicher anzuordnen, der die Stillstandszeiten bei Bundwechsel überbrückt. Bei der Behandlung von Metallbändern kann der Prozeß­ teil eine Streckanlage, eine Beizanlage, eine Verzinkungsanlage, eine Farbbeschichtungsanlage oder dergleichen sein. Als Bandspeicher kennt man solche in Horizontal-Bauart, nämlich mit einem oder mehre­ ren Schlingenwagen, sogenannte Schlingenwagen-Bandspeicher. Die Schlingenwagen sind horizontal verfahrbar und meistens übereinander angeordnet. Die Geschwindigkeit der Schlingenwagen wird durch vor­ geschaltete bzw. nachgeschaltete Spannrollensätze bestimmt und die Schlingenwagen werden über Seilwinden zuggeregelt gefahren. - Bei schnellaufenden Behandlungsanlagen, z. B. Beizanlagen, reicht die zur Verfügung stehende Anlagenlänge regelmäßig nicht aus, um mit lediglich einem Schlingenwagen zu fahren. Deshalb sind, insbesondere im Einlauf - dort müssen durch das Verschweißen miteinander zu verbindender Metallbänder längere Stillstandszeiten überbrückt wer­ den -, zwei oder mehr Schlingenwagen übereinander angeordnet. Da bei den bekannten Ausführungsformen sämtliche Schlingenwagenan­ triebe zuggeregelt sind, ist häufig der angestrebte Synchronlauf der Schlingenwagen deshalb nicht gegeben, weil die Schlingenwagen unter­ schiedlich belastet werden. Im Extremfall kann ein Schlingenwagen allein mit doppelter Geschwindigkeit fahren, und erst wenn dieser Schlingenwagen sich in Endposition befindet, fährt der nächste Schlingenwagen mit ebenfalls doppelter Geschwindigkeit in seine End­ position. Hierdurch werden im Bandspeicher regelmäßig installierte und einschwenkbare Bandstützrollen derart schnell eingeschwenkt, daß Beschädigungen eintreten (vgl. DE-OS 21 33 420, DE-PS 22 22 207). Man hat versucht, diesen Mangel dadurch zu beheben, daß man den Seilzug des jeweils voreilenden Schlingenwagens reduziert, also praktisch einen Momentenwagen verwirklicht hat. Da aber z. B. in einer Beizanlage sehr unterschiedliche Bandabmessungen und Band­ festigkeiten hintereinander gefahren werden, kommt es bei Durchlauf der Verbindungsstellen bzw. Schweißnähte solch unterschiedlicher Metallbänder wiederum zum asynchronen Fahren der Schlingenwagen.

Schließlich ist man dazu übergegangen, die Schlingenwagenantriebe bzw. deren Seilwinden mittels einer Verbindungswelle miteinander zu kuppeln, um Synchronlauf zu gewährleisten. Auch diese, im übrigen aufwendige Lösung ist nicht zufriedenstellend, da infolge ungleicher Zugverhältnisse bzw. Belastungen der Schlingenwagen auch deren Ge­ triebe unterschiedlich belastet werden. lnsbesondere im Blockierfall eines Schlingenwagens sind Getriebeschäden zu befürchten, weil dann die Leistung der Schlingenwagenantriebe bzw. Seilwindenantriebe von einem einzigen Schlingenwagenantrieb bzw. Seilwindenantrieb aufge­ nommen werden muß.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bandspeicher für kontinuierlich durchlaufende Bänder, insbesondere Metallbänder, in Behandlungsanlagen der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei dem ein sychrones Fahren sämtlicher Schlingenwagen in funktions­ gerechter und einfacher Weise gewährleistet ist.

Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Band­ speicher dadurch, daß (bei einem einzigen zuggeregelten Schlingen wagenantrieb) die anderen Schlingenwagenantriebe in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des zuggeregelten Schlingenwagenantriebes ge­ schwindigkeitsgeregelt sind. Im Rahmen der Erfindung ist auch eine fahrwegabhängige Regelung möglich. - Nach Lehre der Erfindung sind also die anderen, nicht zuggeregelten Schlingenwagenantriebe geschwin­ digkeits- bzw. fahrwegabhängig an die Geschwindigkeit bzw. den Fahr­ weg des zuggeregelten Schlingenwagenantriebes bzw. Seilwindenantrie­ bes angekoppelt. Hierbei stellt sich der überraschende Effekt ein, daß die geschwindigkeitsmäßig bzw. fahrwegmäßig geregelten Schlin­ genwagenantriebe exakt nur den Zug annehmen, der von dem zug­ geregelten Schlingenwagenantrieb vorgegeben wird. Lediglich bei Bändern mit unterschiedlichen Bandabmessungen und Bandfestigkeiten oder bei Metallbändern mit semi-plastischer Biegung erhöht sich der Zug an den geschwindigkeits- bzw. fahrwegabhängig geregelten Schlin­ genwagenantrieben entsprechend den Biegeverlusten. Die beanspruchte Kombination von einem zuggeregelten und in Abhängigkeit davon ge­ schwindigkeitsgeregelten Schlingenwagenantrieben bzw. Seilwindenan­ trieben garantiert ein synchrones Fahren sämtlicher Schlingenwagen innerhalb kleinster Toleranzen. lm übrigen können die Schlingenwa­ genantriebe mit einer Überlastsicherung ausgerüstet sein, die im Blockagefall für ein Not-aus der Schlingenwagenantriebe sorgen. - Darin sind die wesentlichen durch die Erfindung erreichten Vorteile zu sehen.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausfüh­ rungsbeispiel darstellenden Zeichnunge näher erläutert. Die einzige Figur zeigt ausschnittsweise in schematischer Darstellung einen Band­

speicher mit horizontal verfahrbaren Schlingenwagen.

Der dargestellte Bandspeicher für kontinuierlich durchlaufende Bänder, insbesondere Metallbänder 1, in Bandbehandlungsanlagen, ist mit zwei Schlingenwagen 2, 2 a und Schlingenwagenantrieben 3, 3 a ausgerüstet, wobei die Schlingenwagen 2, 2 a horizontal und übereinander verfahr­ bar sind und der eine Schlingenwagenantrieb 3 zuggeregelt ist. Die Geschwindigkeit der beiden Schlingenwagen 2, 2 a wird an sich durch die vorgeschalteten bzw. nachgeschalteten Spannrollensätze S 1, S 2 bestimmt. Die Schlingenwagenantriebe 3, 3 a bestehen im wesentlichen aus jeweils einer Seilwinde 4, 4 a, einem Getriebe 5, 5 a und einem Motor 6, 6 a, z. B. E-Motor. Wie die einzige Figur erkennen läßt, hat der obere Schlingenwagen 2 a wegen der im Metallband 1 auftre­ tenden Biegeverluste einen höheren Rückzug zu halten als der untere Schlingenwagen 2, z. B. oben von 9,4 t und unten von 9 t. Der untere Schlingenwagenantrieb 3 ist zuggeregelt. Der andere, nämlich obere Schlingenwagenantrieb 3 a ist in Abhängigkeit von der Geschwindig­ keit des unteren zuggeregelten Schlingenwagenantriebes 3 geschwindig­ keitsgeregelt. Der Regelkreis 7 ist schematisch angedeutet. Durch die Kombination von zuggeregelten und geschwindigkeitsgeregelten Schlin­ genwagenantrieben 3, 3 a bzw. Seilwindenantrieben ist ein synchrones Fahren beider Schlingenwagen 2, 2 a gewährleistet. Folglich ist auch eine Beschädigung von den nicht gezeigten einschwenkbaren Band­ stützrollen nicht zu befürchten.

Claims (1)

1. Bandspeicher für kontinuierlich durchlaufende Bänder, insbesondere Metallbänder, in Bandbehandlungsanlagen, mit zumindest zwei Schlin­ genwagen und Schlingenwagenantrieben, wobei die Schlingenwagen horizontal verfahrbar sind und der eine Schlingenwagenantrieb zug­ geregelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die anderen Schlingenwagenantriebe (3 a) in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des zuggeregelten Schlingenwagenantriebes (3) ge­ schwindigkeitsgeregelt sind.