DE3636629C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Schmelzflußelektrolysezelle, insbesondere zur Aluminiumdarstellung,
mit einem Zellentrog aus Beton und mit einer Innenauskleidung, die als
äußere, den Schmelzraum begrenzende, Lage ein Kohlefutter und als
innerste, an den Zellentrog angrenzende, Lage eine Wärmedämmschicht
aufweist.
Zur Darstellung von Aluminium aus seinen Salzen kommen in der
bisherigen Praxis ausnahmslos Elektrolysezellen mit einer
Stahlwanne als Zarge oder Zellentrog zur Anwendung. Dieser Teil der
Elektrolysezelle trägt innen eine thermische Isolierung aus
keramischem Material und darüber eine Kohleauskleidung oder ein
Kohlefutter als kathodische und dem Schmelzfluß und den
Elektrolyseprodukten gegenüber zugleich chemisch möglichste inerte
Kontaktfläche. Das Kohlefutter untergliedert sich dabei in ein
Bodenteil mit metallischen Stromzuführungsleitern und in die aus
vorgebackener Kohlemasse und/oder aus monolithisch gestampfter
Kohlestampfmasse gefertigte Seitenwandauskleidung.
Die übliche Lebensdauer eines solchen Kohlefutters beträgt 1 bis 6
Jahre und muß dann erneuert werden. Bei der Gelegenheit muß außerdem
die sehr teure Stahlwannne, die sich durch die hohen thermischen und
mechanischen Betriebsbelastungen deformiert hat, kostenintensiv
ausgebessert werden, sofern sie nicht gegen eine neue überhaupt zu
ersetzen ist.
Da sich die Deformationen trotz der Reparatur- und Richtmaßnahmen
nicht voll beseitigen lassen, besitzt eine wiederverwendete Stahlwanne
reduzierte Formgenauigkeiten und Toleranzen und ist ferner gegen
mechanische Belastungen geschwächt. Hieraus ergibt sich bei der
Neuauskleidung die Schwierigkeit, die Isolier- und Futtermaterialien
paßgenau mit der Wanne zu verbinden. Die Qualität einer
Schmelzflußelektrolysezelle mit wiederverwendeter Stahlwanne wird
daher im allgemeinen von Anfang an immer geringer sein als bei einer
Zelle mit neuer Stahlwanne und bedingt, daß sich frühzeitig
Störungen im Betriebsablauf einstellen können und generell mit
verkürzten Standzeiten zu rechnen ist.
Probleme dieser Art finden sich bereits in der DE-PS 8 41 062
beschrieben. Zur Vermeidung solcher Schwierigkeiten und, wie angenommen
werden kann, insbesondere zur Einsparung des zur Zeit der Anmeldung (1948)
des referierten Patents knappen Rohstoffes Stahl, wurde vorgeschlagen,
anstatt vorgefertigter Zellentröge aus Metall sich vorgefertigter
Betongebilde zu bedienen, wozu gemäß der DE-PS 8 41 062 Betonmäntel mit
einer Wandstärke von 10 bis 20 cm, also sehr wuchtige Betonzellengebilde,
zu fertigen sind. Zur Konstruktion der Elektrolysezelle sollte im
Einschalverfahren vor Ort entweder ein kompletter Zellentrog aus Beton
gegossen werden oder nur eine umlaufende Seitenwand auf einer Metall-
oder einer Betonunterlage. Nach Erstellung der Betonwanne bzw. der
Seitenwand aus Beton war die Elektrolysezelle in derselben Weise wie
bei einer vorgefertigten Stahlwanne auszubauen und zu kompletieren.
Nach Wissen der Patentinhaberin hat die nach der DE-PS 8 41 062 offenbarte
Betontechnik zur Herstellung von Schmelzflußelektrolysezellen aber
niemals Eingang in die technische Praxis gefunden.
Ein mit einer Stahlwanne als Zellentrog - und ebenso bei einem
vorgefertigten Zellentrog aus Beton - verbundener weiterer Nachteil
ist das sehr begrenzte Arbeiten innerhalb der Wanne bei deren
Komplettierung zur betriebsfertigen Elektrolysezelle, was sämtliche
Schritte des Einbaus der thermischen Isolierung, der
Stromzuführungsleitungen und des Kohlefutters behindert und die
korrekte, fugenlose und niveaugleiche Zusammenfügung der Kohleblöcke
zum Zellenboden und zu den Zellenwänden, so daß zur Ausgleichung von
Fugen und Unregelmäßigkeiten mit einer üblicherweise
kohlehaltigen Stampfmasse nachgearbeitet werden muß. Die Verwendung
derartiger Füllmassen ist jedoch unerwünscht, da sie beim Brennen
zur Ausbildung von Rissen neigen, durch die im Laufe des
Elektrolysebetriebs Schmelzmasse eindringt und unter allmählichem
Vordringen in das Kohlefutter dieses zerstört. Um eine bestmögliche
Haltbarkeit des Kohlefutters zu erreichen, sollte die gesamte
Kohleauskleidung vollständig monolithisch, also zu einem Stück,
gefertigt sein. Aus den oben genannten Gründen ist dies beim inneren
Ausbau der bekannten Zellentröge aber nicht generell möglich. Die
monolithische Zusammenfügung von Kohleblöcken ist hier nach den
bekannten Techniken auf den Boden des Kohlefutters beschränkt.
Ein bei Stahlwannen als Zellentrog auftretender weiterer Nachteil
liegt in der starken Beschneidung der Ausdehnungsmöglichkeit für die
Auskleidung, deren Kohleblocks unter den chemischen und thermischen
Elektrolysebedingungen eine merkliche Expansion erfahren. Gerade
diese Ausdehnungsbegrenzung ist vermutlich eine wesentliche Quelle
für die in dem Kohlefutter auftretenden und dessen Lebensdauer
herabsetzenden Risse und Sprünge.
Schließlich erschwert oder verunmöglicht die nach dem Stande der
Technik herrschende Notwendigkeit, die Gesamtauskleidung einer
Schmelzflußelektrolysezelle einschließlich des Zusammenbaus der
thermischen Isolierung und des Kohlefutters und ferner des Einbaus
der Stromleiter usw. innenseits eines vorgegebenen Raumes, nämlich
der Stahlwanne als Zellentrog, ausführen zu müssen, die Mechanisierung
der Zusammenbauarbeiten, so daß der größere Teil der Tätigkeiten unter
erhöhten Erstellungs- bzw. Reparatur- und Wiederherstellungskosten
von Hand zu leisten ist.
Gegenüber den zum Stand der Technik geschilderten Nachteilen von
Schmelzflußelektrolysezellen mit Stahlwanne bzw. mit vorgefertigter
Betonschale als Zellentrog liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Herstellung einer Schmelzflußelektrolysezelle zur
Verfügung zu stellen, für die sich die Vorteile von Beton als
Werkstoff für den Zellentrog nutzen lassen, ohne daß ein vorgefertigter
leerer Zellentrog aus Beton im Innenausbau durch Einbau des
Kohlefutters, der elektrischen Installationen und der weiteren
erforderlichen Einbauten zur betriebsfertigen Schmelzflußelektrolyszelle
auszurüsten wäre.
Die gestellte Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß der
kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1.
In den Unteransprüchen 2 bis 6 sind Ausbildungen des Verfahrens nach
Anspruch 1 angegeben.
Gemäß der Erfindung geht man zur Herstellung einer
Schmelzflußelektrolysezelle mit Betonschale als Zellentrog den nach
dem Stand der Technik bekannten Konstruktionsweg gerade umgekehrt,
indem man die komplette Zelle nicht von außen nach innen, sondern von
innen nach außen errichtet, wobei der erste Schritt die Ausbildung
und Formgebung des Kohlefutters und der letzte Schritt die Einbettung
bzw. Umhüllung der fertiggestellten Innenausrüstung der Zelle mit einem
plastischen Betonwerkstoff ist, den man zum Zellentrog aushärten läßt.
Als Beton für die als Zellentrog fungierende Betonschale kann jede
gegenüber den üblichen Außenwandtemperaturen von
Schmelzflußelektrolysezellen beständige bekannte Betonmischung
verwendet werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungform der Erfindung ist die
Betonschale aus einem hitzefesten Auskleidungszement, beispielsweise
einem Aluminiumoxidzement mit hitzebeständigem Füllstoff, gefertigt.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform besteht die Betonschale ganz
oder teilweise aus verstärktem Beton, wobei als Verstärkermaterial
wie üblicherweise Stahleinlagen oder Fasern, z.B. Stahl- oder
Carbonfasern, Verwendung finden können.
Darüber hinaus läßt sich die Betonschale in Verbundbauweise aus
wenigstens zwei Betonschichten unterschiedlicher Zusammensetzung und
Eigenschaften fertigen und ferner deren Bodenteil und deren
Seitenwandteil aus unterschiedlichen Betonmischungen, so daß Boden-
und Seitenwand unterschiedliche mechanische und
Elastizitätseigenschaften erhalten.
Die Konstruktion einer Schmelzflußelektrolysezelle, insbesondere
einer solchen zur Darstellung von Aluminium, mit einer äußeren
Betonschale als Zellentrog gemäß der Erfindung erfolgt in der Weise,
daß zunächst die komplette Innenausrüstung des kathodischen Teils der
Elektrolysezelle fertiggestellt und diese anschließend mit der
Betonschale als Zellentrog umkleidet wird.
Die Errichtung der Innenausrüstung erfolgt dabei auf einer Modellform
mit den äußeren Abmessungen der gewünschten Innengestalt der
Elektrolysezelle, indem sämtliche Schichten bzw. Teile der
Innenausrüstung in der Reihenfolge vom Inneren zum Äußeren
schrittweise zusammen- bzw. übereinandergebaut werden. Die Errichtung
beginnt daher mit der Anlage des Kohlefutters durch Zusammenfügen der
Kohleblöcke für den Boden, die Seitenwände und gegebenenfalls für
einen Übergang zwischen dem Boden- und dem Seitenwandteil des
Kohlefutters, setzt sich mit der Einordnung der Stromschienenleiter
fort und wird durch die Anlage der Sperrschicht und der Schicht oder
Schichten der thermischen Isolierung vollendet.
Diese Konstruktion wird dann mit der plastischen Betonmasse überzogen,
was bevorzugterweise durch Aufspritzen geschieht, worauf nach
Aushärtung des Betonmantels zur Betonschale als Zellentrog gemäß der
Erfindung die fertige kathodische Elektrolysezelle von der Modellform
abgenommen wird.
Da eine derartige Elektrolysezelle im Betrieb von bzw. in einem
Tragegestell getragen wird, ordnet man dieses vorteilhafterweise noch
während des Aushärtens der Betonschale um diese herum an, um hierdurch
eine besonders genaue Anpassung und Verbindung zwischen dem Gestell
und der Außenkonstruktion der Elektrolysezelle zu erhalten.
Die Konstruktionslösung gemäß der Erfindung, nach der das Kohlefutter
nicht wie nach dem Stande der Technik zuletzt, sondern zu Beginn und
damit ohne Rücksichtnahme auf einen Unterbau mit Verwerfungen oder
anderen geometrischen Unregelmäßikeiten auf einer penibel genau
herrichtbaren Fläche ausgelegt wird, ermöglicht daher, die
Kathodenkohle durch akkuraten Zusammenbau von Kohleblöcken in der
Oberfläche besonders einheitlich und in der Tiefe fugenlos
herzurichten. Man gelangt also zu monolithischen Kohleauskleidungen
mit Kohleblöcken, ohne auf die wegen der nachfolgenden Brennarbeit
nachteiligen Kohlestampfmassen angewiesen zu sein. Werden die
einzelnen Kohleblöcke bei ihrem Aneinanderbau miteinander verklebt,
wird das Kohlefutter derart kompakt monolithisch, daß dem Eindringen
von Elektrolytschmelze und flüssigem Metall in das Futter engste
Grenzen gesetzt sind, so daß ein Auseinanderweichen und Deformationen
des Kohleblockbodens aus diesem Anlaß unterbunden bleiben.
Gegenüber den bekannten Techniken zeichnet sich das
Konstruktionsprinzip gemäß der Erfindung durch leichte Zugänglichkeit
zum Arbeitsfeld und die räumlich ungehinderte Verwendung von Hilfs-
und Arbeitsgerätschaften aus mit dem Ergebnis weitgehender
Mechanisierbarkeit der Herstellungsarbeiten und demzufolge hoher
Kostengünstigkeit. Im übrigen bleiben etliche nach dem Stande der
Technik erforderliche Hilfsmaßnahmen, wie die Nachbehandlung von
Fugen mit Ausgleichsmassen und deren notwendiges Einbrennen vermieden.
Im weiteren weist eine gemäß der Erfindung hergestellte
Elektrolysezelle wegen der gleichmäßig dichtest gesetzten
Kohleblöcke und der mit der Gesamtauskleidung besonders fest
zusammenhaltenden, aufgegossenen Betonschale als Zellentrog eine ganz
hervorragende mechanische Stabilität auf.
Ferner gegenüber den bekannten Techniken unter Verwendung von
Stahlwannen als Zellentrog gewährt die Erfindung eine hohe
Unabhängigkeit in der konstruktiven Formgebung für die kathodische
Elektrolysezelle, der sich ohne technische Schwierigkeit jede
beliebige Länge, Breite, Höhe, Wandausformung usw. zufolge der in
jede Form modulierbaren Betonschale als Zellentrog geben läßt.
Bei entsprechendem Betonwerkstoff erhalten die Seitenwände der
Betonschale, d.h. des Zellentroges, ein gewisses Maß an Nachgiebigkeit
oder Elastizität, wodurch sich die Auskleidung der Elektrolysezelle
im Schmelzbetrieb besser als bei einer Stahlwanne ausdehnen kann.
Die oben bei Stahlwannen als Zellentrog beschriebene Gefahr der
Ausbildung von Rissen und Sprüngen im Kohlefutter durch eine
Expansionsbehinderung ist bei Betonschalen gemäß der Erfindung als
Zellentrog damit verringert.
Mit Vorteil läßt die Erfindung auch eine gegenüber dem Bekannten
größere freie Wahl in der Bemessung der Form, Größe und Anzahl der
Stromzuführungsleitungen und deren Einordnung in das Kohlefutter zu.
Einen besonders hervorzuhebenden Vorteil bietet die Erfindung für den
Fall, daß die Kohlekathode, das Kohlefutter der Elektrolysezelle,
verbraucht ist und erneuert werden muß. Während bei Stahlwannen das
Kohlefutter mitsamt den Stromleitungen und der thermischen Isolierung
usw. ausgebaut werden und die Stahlwanne zu deren möglichsten
Wiederverwendung repariert und gerichtet werden muß, läßt sich eine
Elektrolysezelle gemäß der Erfindung ohne weiteres im ganzen
entfernen und ersetzen.
Damit sind erhebliche Zeit- und Kostenvorteile verbunden. Die
Neuherstellung einer Betonschale gemäß der Erfindung ist wesentlich
preisgünstiger und schneller als die Reparatur einer Stahlwanne. Die
Fertigstellung der gesamten Elektrolysezelle geht wesentlich rascher
vonstatten und ist billiger. Ausgleichsarbeiten an der
Innenauskleidung anläßlich einer irregulären Zellentrogform, wie bei
deformierten bzw. verzogenen Stahlwannen erforderlich, entfallen.
Und während bei solchen Wannen überdies eine Wiederanpassung der zuvor
verwendeten Aufstelleinrichtung an den wiederverwendeten Zellentrog
nicht zu umgehen ist, bleiben derartige Umstände bei einer zu
praktisch jeder Außengestalt bildbaren Betonschale als Zellentrog
gemäß der Erfindung vermieden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von zwei rein schematischen
Figuren an einem Beispielsfall näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine kathodische Elektrolysezelle mit einer Betonschale als
Zellentrog gemäß der Erfindung im betriebsfertig aufgestellten
Zustand in einem Vertikalschnitt und
Fig. 2 die Zelle nach der Fig. 1 in derselben Schnittansicht, jedoch
im Zustand ihrer auf einer Modellform beendeten Fertigstellung.
In Fig. 1 ist eine kathodische Schmelzflußelektrolysezelle zur
Aluminiumgewinnung gezeigt, also der untere Teil einer
Schmelzflußelektrolyseeinheit mit der Kathode am Boden. Diese Zelle
umfaßt ein Kohlefutter, gebildet aus Kohleblöcken 1 für dessen Boden,
Kohleblöcken 2 für dessen Seitenwände und Kohlezwischenblöcken 3 für
den Übergang zwischen dem Boden und den Seitenwänden des Kohlefutters,
ferner Stromzuführungsschienen 4, Schichten bzw. Lagen 5, 6 zur
thermischen Isolierung, eine Sperrschicht 7 und eine Betonschale 8
als Zellentrog. Diese Zelle wird von einem Tragegestell 9 getragen,
das auf einem Boden 10 ruht.
Zur Herstellung und zum Konstruktionsaufbau einer Elektrolysezelle
mit einer Betonschale als Zellentrog gemäß der Erfindung werden unter
Beibehaltung des Beispiels gemäß Fig. 1 nun unter Zuhilfenahme von
Fig. 2 die Grundzüge eines bevorzugten Verfahrens angegeben.
Die Herstellung beginnt mit der Errichtung des Kohlefutters auf einer
Modellform als Abbild der Innenfläche bzw. des Kathodenraumes der
gewünschten Zelle. Für das Kohlefutter werden zunächst sauber
vorgeformte Kohleblöcke 1 auf der Form 11 aufgelegt und Seite an
Seite miteinander verklebt, worauf in derselben Blockgüte und Technik
dann die Kohlezwischenblöcke 3 unter sich und mit den Blöcken 1 und
die Seitenwandblöcke 2 unter sich und mit den Blöcken 3 miteinander
verbunden werden. Auf diese Weise erhält man ein in sich
einheitliches, dichtes und festes Kohlefutter mit glatter Oberfläche
und monolithisch-homogenen Eigenschaften.
Sodann werden die Stromzuführungsschienen oder -leiter 4 auf, an bzw.
in den hierfür vorgesehenen Kohlebodenblöcken 1 angeordnet und mit
diesen Blöcken verbunden. Alternativ kann man auch so vorgehen,
zunächst die Verbindung zwischen den Stromleitern 4 und den dafür
bestimmten Kohleblöcken 1 vorzunehmen und dann erst den aus den
Blöcken 1 zu bildenden Boden des Kohlefutters auf der Modellform 11
zusammenzusetzen.
Nach Fertigstellung des Kohlefutters wird die im Übergangsbereich des
Bodens zu den Seitenwänden der Zelle vorgesehene thermische
Isolierschicht 5 aufgebaut, worauf die Sperrschicht 7 mit guter
Anlage an den Kohleblöcken 1 aufgebracht und der Zelleninnenaufbau
mit dem Bau der thermischen Isolierauskleidung 6 für den Boden der
Schmelzflußelektrolysezelle beendet wird.
Die erhaltene Gesamtkonstruktion wird schließlich mit einem
Frischbetonmantel umgeben, der zur Betonschale 8 als Zellentrog gemäß
der Erfindung aushärtet. Das Auftragen des Betons erfolgt dabei
vorzugsweise durch ein Aufspritzen, sofern nicht, etwa für eine
Betonschale 8 in Betonverbundbauweise oder in mehrschichtigem Aufbau,
eine andere als vorteilhafter bekannte Technik zu wählen oder
einzuhalten ist.
Ein noch nicht erwähnter hoher Vorteil des Konstruktionsprinzips
gemäß der Erfindung ergibt sich aus der Einfachheit der sicheren und
dichten Herausführung der Stromschienenleiter 4 aus dem Zellentrog.
Während eine Stahlwanne als Zellentrog vorbereitete Durchlässe für
die Durchführung der Stromzuleitungen aufweisen muß, und beim
Einmontieren dieser Leitungen innerhalb des umschlossenen Raumes der
Stahlwanne erhebliche Umstände zu bewältigen sind, geschieht die
Einordnung der Stromleiter 4 durch den Zellentrog 8 bei seiner
Frischbetonierung praktisch nebenbei und von selbst.
Nach der Verfestigung der Betonschale 8 wird die fertige
Elektrolysezelle von der Form 11 genommen und später oder
gegebenenfalls sogleich mit dem Haltegestell 9 versehen, wobei sich
bei noch unvollständiger Aushärtung und noch ausreichender
Plastizität der Betonschale 8 das Haltegestell 9 besonders paßgenau
mit der Elektrolysezelle verbinden läßt. Die Anordnung des
Haltegestells 9 an der Betonschale 8 vermag ebenso auch bei der auf
der Modellform 11 aufliegenden Elektrolysezelle vorgenommen werden.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich unmittelbar aus
den Ansprüchen.
Soweit für gewisse Schmelzflußelektrolysezellen und -prozesse nach
dem Stand der Technik gemauerte Zellentröge verwendet werden, und
soweit in früheren Jahrzehnten als Ersatz für Zelltröge aus Stahl
solche aus armiertem Beton versucht worden sind, haben diese Gebilde
als vorgefertigte Gehäuse dieselben Nachteile hinsichtlich des
Innenausbaus wie oben zu den Stahlwannen geschildert. Außerdem
unterscheidet sich eine Elektrolysezelle, die aus einer vorgefertigten
Betonwanne hergestellt worden ist, bezüglich ihrer Verbindung mit der
Innenauskleidung in derselben Weise von Elektrolysezellen gemäß der
Erfindung wie die konventionellen Elektrolysezellen mit Stahltrog.
Und schließlich müßte eine Elektrolyse mit einer vorgefertigten
Betonwanne aus statischen und konstruktiven Gründen bei der isolierten
Errichtung der Betonwanne eine ungleich stärke Außenwand oder
Zellentrogwand aufweisen als eine Schmelzflußelektrolysezelle gemäß
der Erfindung mit aufgegossener Betonaußenwand.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung einer Schmelzflußelektrolysezelle, insbesondere
zur Aluminiumgewinnung, mit einem Zellentrog aus Beton und mit einer
Innenauskleidung des Zellentroges, die als äußere den Schmelzraum
begrenzende Lage ein Kohlefutter und als innerste an den Zellentrog
angrenzende Lage eine Wärmedämmschicht aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß man zuerst die Innenauskleidung zusammensetzt
und fertigstellt, wobei man mit dem Aufbau des Kohlefutters beginnt und
mit der Anordnung der Wärmedämmschicht (6) endet, und daß anschließend
die Innenauskleidung mit einem plastischen Betonwerkstoff ummantelt wird,
der zur Betonschale (8) als Zellentrog aushärtet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Innenauskleidung auf einer Modellform (11), die ein umgekehrtes Abbild
der für den Schmelzraum vorgesehenen Wandfläche darstellt, in der Weise
errichtet, daß man zunächst aneinander angepaßte Kohleblöcke (1, 2, 3)
zu dem in einen Boden, Seitenwände und gegebenenfalls einen Übergangsteil
vom Boden zu den Seitenwänden gegliederten Kohlefutter zusammensetzt,
darüber Stromzuführungsschienen oder -leiter (4) auf, an bzw. in den
dafür vorbereiteten Kohleblöcken (1) anordnet, gegebenenfalls eine
Wärmedämmschicht (5) über dem Übergangs- oder/und Wandteil des Kohlefutters
anlegt, gegebenenfalls eine Sperrschicht (7) darüber aufbringt und mit dem
Darüberbau der Wärmedämmschicht (6) die Innenauskleidung fertigstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
aneinandergrenzenden Kohleblöcke (1, 2, 3) miteinander verklebt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Betonwerkstoff ein Beton auf der Grundlage eines hitzefesten
Auskleidungszements verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als Betonwerkstoff ganz oder teilweise stahlbewehrter Beton oder
faserverstärkter Beton eingesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schmelzflußelektrolysezelle mit einem Haltegrüst (9), in dem sie
für den Betriebszustand gelagert ist, verbunden wird, solange die
Betonmasse der Betonschale (8) noch nicht ausgehärtet ist.
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