-
Verfahren und Vorrichtung zum Gießen ringförmiger Gegenstände, z.
B. von Rohren . in einer umlaufenden Form. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage
vom z. Juni igii die Priorität auf Grund der Anmeldungen in den Vereinigten Staaten
von Amerika vom 3. März und 14. November igig beansprucht. Die Erfindung betrifft
die Herstellung von hohlen Metallgegenständen in einer umlaufenden Form, also den
sogenannten Schleuderguß, und ist hauptsächlich auf das Gießen ringförmiger Gegenstände
gerichtet, die im Vergleich zum Durchmesser eine beträchtliche Länge besitzen, also
Röhren. Gegenüber den bekannten ähnlichen Einrichtungen und Verfahren dieser Art
besteht die Erfindung darin, daß das Metall in der Form in nacheinander abgelagerten
schraubenförmigen Streifen abgegeben wird, während gleichzeitig der Metallfluß in
der Nähe der Form so geführt wird, daß das Metall in einer flachen Bahn seitwärts
von der Formenachse zum Ausfließen aus dem Verteiler in die Form gebracht wird.
Hierbei wird es einem solchen .Druck unterworfen, daß es die Form mit einer Geschwindigkeit
erreicht, welche etwa so groß ist wie die Umfangsgeschwindigkeit der Formeninnenseite.
-
Gegenstand der Erfindung sind weiterhin Einzelheiten an einer Maschine
zur Durchführung des vorstehend kurz angebenen Gießverfahrens, z. B. die besondere
Ausführungsform der ,Auslaufschnauze des in die drehbare Form ragenden Verteilers,
so daß das Metall seitlich von der Achse abgegeben wird.
-
Auf .den Zeichnungen bedeutet: Abb. i die teilweise geschnittene Seitenansicht
einer Ausführungsform der Vorrichtung, Abb.2 die Seitenansicht der am rechten Ende
der Abb. i veranschaulichten Teile in vergrößertem Maßstabe, nämlich das rechte
Ende des Verteilers, Teile .der Vorrichtung, welche die Kippplatte und den Behälter
getrieblich mit der :gleitenden Form verbinden, die Kippplatte, den Behälter und
die Anzeigevorrichtung, Abb. 3 einen senkrechten Querschnitt .nach Linie 3-3 der
Abib. 2, Abb. ,4 einen teilweisen Querschnitt nach Linie 4-4 der Abb. 2, Abb.5 eine
Vorderansicht des Auslaufendes des Verteilers, wobei der Pfeil die Drehrichtung
der Form angibt, Abb. 6 eine Draufsicht zur Abb. 5, Abb. 7 eine Seitenansicht zu
Abb. 5 und 6, Ab#b.8 eine Einzelheit in vergrößertem Maßstabe, welche die Getriebeverbindung
zwischen dem Behälter und der gleitenden Form wiedergibt, welche die anfängliche
Leerlaufbewegung ermöglicht, Abb. 9 eine der Abb. 6 entsprechende Ansicht eines
Teiles der Form und des Endes eines gegenüber der Darstellung in Abb.6 etwas anders
gestalteten Verteilers, Abb. io die entsprechende Darstellung einer weiteren Ausführungsform
des Verteilerendes, Abb. i i eine der Abb. i ähnliche Ansicht, welche indessen eine
bevorzugte Ausführungsform der ganzen Vorrichtung veranschaulicht, bei welcher ein
Verteilerende gemäß Abb. io verwendet ist, Abb. 12 ein teilweiser Schnitt durch
einige in Abb. i i veranschaulichte Teile in v ergrößertem MaßStabe, Abb. 13 die
teilweise Draufsicht zu Abb. 12, welche das Abgabeende des Verteilers veranschaulicht,
Abb. 1.4 einen Schnitt der Linie 14-1.a. der Abb. 12, Abb. 15 einen Schnitt der
Linie 15-15 der Abb. 16, Abb. 16 die Seitenansicht eines Teiles der in Abb. i i
veranschaulichten Vorrichtung, wobei einige Teile der Wasserkühlung weggelassen
sind, Abb. 17 eine Draufsicht zur Abb. i i, wobei die in dieser Abb. links befindlichen
und in Abb. 15 und 16 dargestellten Teile weggelassen sind, Abb. 18 einen Schnitt
nach der Linie 18-18 der Abb. 17, Abb. i9 eine Seitenansicht von der rechten Seite
der Abb. 17 aus gesehen, Abb.2o eine Darstellung der Haube und des Fangbehälters
zur Aufnahme überschüssigen Metalles am Ende des Gießvorganges; diese Teile sind
außerdem in Abb. i i und 17 veranschaulicht, Abb. 21 eine Seitenansicht zur Abb.
2o, Abb. 22 die *teilweise schaubildliche Darstellung einzelner Teile der Abb. 16
in v er-' größertem Maßstabe,
Abb. 23 eine der Abb. 13 entsprechende
Seitenansicht, welche indessen entsprechend Abb. i i und I2 das Abgabeende des Verteilers
in Seitenansicht veranschaulicht und die Wirkung des Metalles beim Abgang von dem
Abgabeende des Verteilers und während der Bindung des Gußstückes verdeutlicht.
-
Während bei den Ausführungsformen nach Abb. i bis 8 und den Einzeldarstellungen
9 und io das Abgabeende des Verteilers nach dem linken Ende der Vorrichtung zu gerichtet
ist, schaut das Abgabeende des Verteilers bei der Ausführungsform nach Abb. i i
bis 23 nach dein rechten Ende der Vorrichtung. Wie jedoch die Beschreibung ergeben
wird, ist dieser Umstand ohne jede Bedeutung.
-
Eine drehbare Metallform 9 ist auf Kugellagern zwecks leichter und
schneller Umdrehung gelagert. Sie ist mit einem Wassermantel io versehen und trägt
neben dessen Ende ein Zahnrad i i zum Antrieb der Form. Der Wassermantel bewirkt
die Kühlung der Form von -einem Ende zum anderen. Am linken Ende ist in die Form
ein Ring 12 eingeführt, welcher als Auffangbehälter für überfließendes Eisen dient,
und somit den Verlust von geschmolzenem Metall verhütet. Der Ring kann auch dazu
dienen, um einen Kern zur Bildung einer Muffe an denn gegossenen Rohr zu halten
und um letzteres nach dem Gießen herauszuziehen. Der Kühlinantel io, in welchem
die Form gegen Verschiebung zum Formmantel gesichert ist, ruht auf irgendwelche
Weise auf einem Fuß 13 und kann darauf längsweise verschoben werden.
-
Ein Verteiler 14 ist vorgesehen, der eine oben offene, in der Längsrichtung
des Verteilers und der Form verlaufende Rinne 15 trägt. In der Nähe seines Endes
ist der Verteiler in einem Tragständer 16 auf den Fuß 13 gelagert. Das .andere linke
Ende des Verteilers ist als besonderes Stück 17 ausgebildet, das vorteilhaft aus
harter Kohle besteht und die Auslaufschnauze des Verteilers bildet (vgl. Abb. 5,
6 und 7) und etwa in einer Vierteldrehung einer Schraube von großer Steigung verläuft.
Wenn geschmolzenes Metall durch den Kanal 15 des Verteilers 14 dem Auslauf 17 zugeführt
wird, wird es aus diesem an die umlaufende Form 9 nur auf der einen Seite der Formachse
-und derart abgegeben, daß es sich der Forminnenseite wesentlich tangential nähert.
-
Um dem von dem Ständer 16 teilweise umgebenen Ende des Verteilers
stetig Metall zuzuführen und einen stetigen Ausfluß des Metalls aus dem Auslauf
in die Form zu bewirken, ist bei i9 quer zu der Vorrichtung eine Kippplatte 18 über
dem Verteiler drehbar gelagert. Die Platte sitzt auf einer Querrippe 2o, welche
von dem einen Ende des Ständers 16 absteht. Ein Behälter 21 besitzt die Gestalt
eines Zylindersegmentes von 9o°1 und ist auf der Kippplatte 18 mittels einer
in Abb. 2 und 4 veranschaulichten Zapfenanordnung 22 drehbar gelagert. Er besitzt
einen mittleren begrenzten Ausgießkanal und eine Ausgießkante 23 unter der Oberseite
der Kippplatte 18. Diese ist gegenüber der Ausgießlzante bei 24 ausgeschnitten.
Ein Schneckenrad 25 ist auf den Drehzapfen der Kippplatte aufgekeilt und kämmt mit
einer Schraube 26, die auf einer senkrechten Welle 27 befestigt ist. Diese Einrichtung
bietet Gewähr, daß die Metallmenge, welche aus dem Behälter an den Verteiler abgegeben
wird, beim Anheben der Kippplatte 18 und des Behälters, der sich hierbei in die
in Abb.2 punktierte Stellung 21 bewegt, jederzeit, also von Beginn bis zu Ende jedes
Gießvorganges, genau gleich bleibt. Infolgedessen ist bei jedem Grad der Neigung
des Behälters 21 während der Bewegung der Flüsigkeitsstand des geschmolzenen Metalls
in den Behälter gleichbleibend. Es ist ferner das Maß der stetigen Drehung des Behälters
während der stetigen Verschiebung der Form 9 nach der linken Seite der Abb. i mittels
des nachfolgend beschriebenen Getriebes gesichert.
-
Dies Getriebe besteht neben dem Schnekkenrad 25, der Schnecke 26 und
der senkrechten Welle 27 aus einem auf dem unteren Ende der Welle 27 sitzenden Kegelrad
28, einem damit in Eingriff stehenden, auf einer wagerechten Welle 30 sitzenden
Kegelrad 29, einem auf dem anderen Ende der Welle 3o sitzenden Kegelrad 31, einem
damit in Eingriff befindlichen Kegelrad 32, welches mit einer Querwelle 33 umläuft,
und einem nicht veranschaulichten Stirnzahnrad, das auf der Welle 33 sitzt und mit
einer Zahnstange 34 kämmt, die an der Unterseite des die Form 9 tragenden Kühlmantels
io befestigt ist.
-
Damit bei Beginn eines Gießvorganges eine kleine Leerlaufbewegung
möglich ist und der Verteiler bereits beginnen kann, das ihm zugeführte Metall in
die Form abzugeben, wenn diese ihre Gleitbewegung beginnt, ist eine Leerlaufverbindung
eingeschaltet, welche ermöglicht, daß der Behälter 21 leicht gekippt und der Kanal
15 des Verteilers von einem Ende bis zum anderen gefüllt und an seinem Auslaufende
überlaufen kann, wenn die Form sich mit Bezug auf Abb. i nach links zu bewegen beginnt.
Zu diesem Zweck ist gemäß Abb. 8 das Kegelrad 3.2 derart auf die Querwelle 33 aufgekeilt,
daß sein Keil in einer in die Zahnradnabe eingeschnittenen kreisförmigen Aussparung
36 einen gewissen Spielraum besitzt. Wenn bei Beginn eines Gießvorganges die Antriebsvorrichtung
angelassen
wird, vollziehen die Welle 30 und der Drehzapfen
i9 infolgedessen eine kleine Drehbewegung, bevor die Welle 33 anfängt mit umzulaufen.
Nachher läuft die Welle 33 jedoch stetig mit der Welle 30 um.
-
Damit vor einem Gießvorgang der Augenblick .genau festgelegt werden
kann, wo der Behälter 21 mit der vorher festgelegten Höchstmenge gefüllt ist, ist
eine besondere Vorrichtung vorgesehen, die in Verbindung mit der Lagerung des Behälters
auf der Kippplatte 18 mittels der Zapfen 22 diese Festlegung ermöglicht. Diese Vorrichtung
besitzt einen auf der Kippplatte 18 festen Teil 37 und einen zugeordneten, an dem
Behälter 21 festen Teil 38, welcher den Stößelarm einer Federeinteilung 39 bildet.
Diese besitzt eine feste, entsprechend eingeteilte Scheibe 4o, über welche durch
den Stößel 38 ein Zeiger 41 bewegt wird, der das Gewicht des in jedem Augenblick
in dem Behälter befindlichen Metalls anzeigt. Mittels dieser Vorrichtung ist es
sehr einfach, den genauen Inhalt des Behälters dein Gewicht nach vorher festzulegen.
Selbst wenn an der feuerfesten Verkleidung des Behälters Teilchen vorzeitig erstarrten
Metalls anhaften, wie dies nach einer Reihe von Gießvorgängen der Fall sein kann,
kann man das Gewicht dieses anhaftenden Metalls erfahrungsgemäß mit in Rechnung
stellen.
-
Um die Auslaufmenge des Metalls aus der Auslaufschnauze des Verteilers
zu regeln, sind Mittel vorgesehen, um die ganze Vorrichtung gegen die Wagerechte
zu neigen und während eines Gießvorganges in dieser Neigung zu halten. Diese Mittel
bestehen aus einer mittleren Drehstütze 42 und Winden 43 an beiden Enden (Abb. i).
-
In Abb.9 ist ein Verteilerendstück dargestellt, welches von dem in
Abb.6 veranschaulichten etwas abweicht. Der Unterschied beider besteht in der Hauptsache
darin, daß der Teil 17" in der Verlängerung des Kanals 15 des Verteilers
14 liegt, der Teil 17b dagegen eine andere -Neigung hat, so daß das geschmolzene
Metall in Richtung des Pfeiles 43, also etwa senkrecht der Form 9, zugeführt wird.
Die in Abb.9 veranschaulichte Bauart hat ebenso wie diejenige nach Abb. 6 und 7
in der Praxis recht gute Ergebnisse gezeitigt, wenn auch nicht so gute wie die nachfolgend
beschriebene Ausführungsform nach Abb. io.
-
Bei dieser Ausführungsform ist der Boden des Kanals 42 am Abgabeende
des Verteilers 14 genau wie der Boden des Kanals 42 in der Ausführungsform nach
Abb.9 wagerecht, jedoch ist, von oben gesehen, der Kanal so gekrümmt, daß das Metall
in Richtung des Pfeiles 44 gegen die Form 9 geleitet wird. Die Auslaufteile nach
Abb.9 und io weichen also voneinander hauptsächlich dadurch ab, daß das Metall der
Form 9 in Richtung der Pfeile q.3 und 44 zugeführt wird. Infolge seiner Abgaberichtung
hat der Abgabeteil nach Abb. io natürlich einen größeren Krümmungsradius, was vorteilhaft
ist. Der Unterschied von hauptsächlicher Bedeutung besteht aber darin, daß, während
der von der Ausführungsform nach Abb.9 abgegebene Metallstrom in einer zu der Drehachse
9 senkrechten Ebene liegt, der durch die Ausführungsform io abgegebene Metallstrom
in einer zu der Drehachse der Form geneigten Ebene liegt. Die Ausführungsformnach
Abb. io verkörpert-eines der wichtigsten Merkmale der Erfindung. Die Vorrichtung
nach Abb. i ist mit Erfolg zum Gießen von Röhren verwendet worden und hat sich in
jeder Weise als einwandfrei erwiesen, mit Ausnahme von Unregelmäßigkeiten auf den
Innen- und Außenflächen der Rohre. Erstere sind krustige oder rauhe Anhäufungen
von Eisenoxyden und anderen Verunreinigungen, durchsetzt mit Warzen von verschiedenem
Durchmesser. Diebe inneren Unrege'mäßihkeiten sind natürlich unerwünscht, da sie
die Durchlaufsreibung von Flüssigkeiten -in den Rohren vergrößern.
-
Es hat sich nun gezeigt, daß ma-i diese inneren und äußeren Unregelmäßigkeiten
vermeiden kann, sofern das Auslaßende des Verteilers gemäß Abb. io gebaut ist. Ein
solches Verteilerende ist bei der Maschine nach Abb. i i angewandt, die nachfolgend
beschrieben sei.
-
Bei dieser Ausführungsform ist eine metallene Drehform 45 auf Kugellagern
46 drehbar gelagert. Diese Kugellager sind so gebaut, daß ein Klemmen der Teile
vermieden wird, wenn sich die Form radial in größerem Maße ausdehnt als ihr Stützlager,
wie dies mitunter vorkommt. Die äußeren Laufringe der Kugellager sind an der Form,
die inneren Laufringe an dem Traglager befestigt. Letzteres ist ein Teil eines Kühlmantels
48, durch den die Form von einem Ende zum anderen stetig mit Wasser gekühlt werden
kann. Am linken Ende trägt die Form einen Ring 49, welcher die Stirnwand des geraden
Endes des Rohres bildet. Rechts trägt die Form einen Formteil 50 zur Ausbildung
der Rohrmuffe und einen abnehmbaren Kern 51 und den Träger 52.
-
Der Kühlmantel 47 kann gegen das Gestell 53 und einen Verteiler 54
auf vier Rädern 55 achsial verschoben werden, welche an dem Kühlmantel drehbar gelagert
sind und auf Schienen 57 laufen, die einen Teil des Gestelles 53 bilden. Die Gleitbewegung
des nachfolgend auch Formgehäuse genannten
Kühlmantels 47 wird durch
einen Zylinder 58, einen darin geführten ringförmigen Kolben 59 und einer hohlen
Kolbenstange 6o bewirkt, deren äußeres Ende an einem von dem Formengehäuse nach
unten ragenden Arm 61 befestigt ist. Der Zylinder 58 ist auf dem Gestell 53 gelagert.
Auf die rechte oder linke Seite des Kolbens kann durch in der Zeichnung nicht veranschaulichte
Mittel Wasser zugelassen werden, um die Gleitbewegungen des Form.engehäuses vor-
und rückwärts zu veranlassen und zu überwachen.
-
In dem Raum 48 wird Wasser ständig in Umlauf gehalten, um die Form
zu kühlen. Der Arm 61 ist hohl und besitzt eine Verbindung mit der hohlen Kolbenstange
6o und einer Leitung 62 (Abb. i i und 17). Das Wasser wird der Leitung 62 von der
Kolbenstange 6o stetig zugeführt, «-elche durch eine Leitung 63 gespeist wird. Diese
wird von dem Kolben 59 und der Kolbenstange gleitend umgeben und ist gemäß Abb.
i i an dem Maschhi.engestell 53 befestigt. Am anderen Endt, ist die Leitung 63 innerhalb
der Kolbenstange offen, so daß, wenn bei 64 Wasser zugeführt wird, dasselbe an den
Hohlarm 61 abgeyeb.en wird, gleichgültig, ob und wie sich das Formengehäuse 47 bewegt:
Die von dem Hoh=arm 61 abführende Leitung 62 (Abb. 17 und 18) steht mit Leitung
65 und 65a in Verbindung, welche zu einem Ventil 66 und von da zu einer .kurzen
Leitung 67 führen. Diese mündet ihrerseits in den die Form umgebenden Ringraum.
Das Wasser steht in diesem Raum vorzugsweise unter Druck und läuft aus einer Ablauföffnung
ab.
-
Auch die Umdrehung der Form erfolgt durch Wasserkraft, und zwar durch
ein Peltonrad 69, welches auf der Form befestigt ist und gemäß Abb. 17 und i9 durch
eine Düse 7o angetrieben wird, die durch Leitungen 71, 72, 73 und 74 mit dem Hohlarm
61 in Verbindung steht. Das Wasser läuft bei 75 ab (Abb. i i).
-
Auch der Verteiler 54 dieser Ausführungsform besitzt einen von einem
zum anderen Ende verlaufenden Längskanal 76, einen als Auslaufschnauze wirkenden
Endteil 77 und ist an -dem der Auslaufschnauze abgewandten Ende starr mit dem Maschinenrahmen
verbunden. Die Auslaufschnauze 77 ist, wie bereits erwähnt, nach den Grundzügen
der Abb. io gebaut und in Abb. 12 und 13 in vergrößertem Maße dargestellt.
-
Diese Auslaufschnauze lenkt den Metallstrom seitwärts von der Formachse
nach abwärts gegen die Form, und zwar wesentlich tangential zu dieser, wie bei den
Ausführungsformen 1, 9 und io, und in einer Ebene, welche winklig zu einer zur Formenächse
senkrechten Ebene verläuft. Dieses Merkmal ist allein für die Bauart nach Abb. io
charakteristisch. Gemäß Abb. i i kann das freie Ende der Auslaufschnauze etwas nach
unten gebogeri sein. Die stetige Zuführung des Metalls zum linken Ende des Verteilers
erfolgt gemäß A;bb. 11, 15 und 16 durch einen Behälter 78, der wiederum die Gestalt
eines Zy lindersegments besitzt und auch sonst ähnlich wie der Behälter 21 der Abb.
i gebaut ist. Der Behälter 78 sitzt fest auf einer Drehwell.c 79, welche in der
Oberseite von Seitenständern 8o drehbar gelagert ist. Diese Ständer 8o sind durch
81 und 82 verbunden, an denen das Ende des Verteilers befestigt ist. Das Anheben
des Behälters 78 erfolgt nicht, wie bei der Ausführungsform nach Abb. i, durch einen
Zähntrieb, sondern es ist auf der Welle 79 ein Arm 83 befestigt (Abb. 16) und an
das freie Ende der Kolbenstange 84,eines hydraulischen Kolbens 85 angelenkt, der
in einem drehbar gelagerten Zylinder 86 arbeitet. Bei dieser Art des Behälterantriebs
kippt eine Bewegung des Kolbens 85 mit gleichmäßiger Geschwindigkeit allerdings
nicht den Behältdr genau gleichmäßig,, da das freie Ende des Armes 83 einen Kreisbogen
zurücklegt, wenn der Behälter zwischen seinen Bewegungsgrenzen gehoben und gesenkt
wird. Da gemäß Abb.22 die Sehne dieses Bogens senkrecht ist, so ergibt sich, daß,
wenn sich der Kolben mit gleichbleibender Geschwindigkeit bewegt, die Behälterkippgeschwindigkeit
beim Übergang von der einen Endstellung zur anderen zuerst allmählich zu- und dann
allmählich abnimmt. Dieser Übelstand kann aber ausgeglichen werden durch eine entsprechende
Gestaltung der feuerfesten Aniskleidung der gekrümmten Wand des Behälters. Diese
Gestaltung ist in Abb. 16 und 22 durch das Bezugszeichen 78' angedeutet.
-
Damit ferner jedem Bestreben des Behälters entgegengewirkt wird, sich
infolge der abnehmenden Belastung des Kolbens 85 mehr und schneller zu drehen, kann
noch ein einstellbares besonderes Gegengewicht 87 auf einer Stange 88 befestigt
werden. Diese Stange ist so an dem Behälter befestigt, daß das Gewicht senkrecht
unter der Drehwelle 79 liegt, wenn der Behälter in seiner veranschaulichten Aufnahmestellung
ist (Abb. 16).
-
Um die Herstellung längerer Rohre zu erleichtern, wird der Verteiler,
der nur an einem Ende fest gelagert ist und eine große Festigkeit besitzen muß,
um den Kanal 76 herum und unter dem Kanal zweckmäßig durch Wasser gekühlt. Diese
Kühlung kann die in Abb.12 und 14 veranschaulichte einfache wirksame Bauart aufweisen.
-
Die Wasserkühlung für den Verteiler besitzt
hier
ein rohrförmiges Außenglied 89, welches der Länge nach oben geschlitzt und mit den
Seitenkanten an die Oberkanten einer rechteckig gebogenen Mulde 9o angelötet oder
angeschweißt ist. Mulde und Schlitz verlaufen im wesentlichen über die ganze Länge
des Verteilers. Die Mulde ist vorzugsweise aus einem Stück dünnen Bleches gebogen.
In ihr sitzt ein ein- oder mehrteiliges Formstück '9i, welches den Kanal 76 bildet.
Zwischen der :Mulde 9o und dem äußeren Rohrteil 89 ist ein Kühlwassermantel von
wesentlich U-förmigem Querschnitt vorgesehen. Im unteren Teil des Kühlraumes verläuft
in der Kammerlängsrichtung unter der Mulde eine Leitung 92, deren eines Ende das
Kühlwasser von einer Einlaßleitung 93 empfängt. Das andere Ende der Leitung 92 ist
in der Nähe des Abgabeendes des Verteilers offen. Der Auslaß des Kühlwassers erfolgt
bei 9,4.
-
Um dem Verteiler geschmolzenes Metall aus dem Behälter 78 zuzuführen,
ist es erwünscht, daß der Überlaufkanal 95 des Behälters über das Aufnahmeende des
Verteilers angehoben wird, während gleichzeitig die otwendigkeit vermieden wird,
die ganze Maschine nach dem Abgabeende des Verteilers ab,%värts zu leiten, obwohl
zu diesem Zweck oder zur Verstärkung der Wirkung Einrichtungen nach Art der Teile
.I2, 4.3 der Abb. i angeordnet werden können. Es ist deshalb eine Leitmulde 96 so
auf dem Verteiler gelagert, daß sie das von dem Behälter abgegebene Metall aufzunehmen
und in einem ununterbrochenen Strom so zu führen vermag, daß es in den Kanal 76
mit möglichst gleichem Strom eintritt und durchfließt, während die Form gedreht
und achsial bewegt wird. Aus diesem Grunde besitzt die Leitmulde eine allmählich
abnehmende Breite, j e mehr sie sich dem Verteiler nähert. Der Boden der Mulde 96
ist vorzugsweise in der Nähe der Oberseite gerade und geht darauf in eine Kurve
über, welche in einen gebogenen Bodenteil des Kanals 76 am Aufnahmeende des Verteilers
übergeht (Abb. 12). Bei dieser Ausführungsform kann eine Verkleidung des Behälters
78 mit feuerfester Masse entsprechend der Beschreibung der Abb. i entfallen, es
werden durchaus befriedigende Ergebnisse erzielt, wenn dafür die Metalleitflächen
der Mulde 96 und des Verteilers 54. aus Gußeisen sind und mit gewöhnlicher Schlichte
oder mit Schlichte und dieser beigemengtem gepulverten Karborundum verkleidet werden.
-
Wenn sich die Auslaufschnauze zu Beginn des Gießens eines Rohres an
dem Glockenende der Form befindet, ist das Forment cye ' hät'se .47 im Stillstand,
und die Form dreht sich in Richtung des Pfeiles 97. Sobald jedoch die Glocke gebildet
ist, beginnt die gegenseitige Bewegung zwischen dem Forinengehäuse und dem Verteiler,
zu welchem Zwecke der Kolben 59 betätigt wird. Die Zufuhr des Metalls dauert hierbei
natürlich gleichmäßig an, bis das Formengehäuse weit genug in der Richtung des Pfeiles
98 gewandert ist, um die Auslaufschnauze links von dem linken Ende der Form zu bringen,
und das Rohr infolgedessen fertiggestellt ist. Während sich so das Glockenende der
Form von der Auslaufschnauze des Verteilers wegbewegt, wird das Rohr in jedem Augenblick
etwa nach der strichpunktierten Linie 99 durch die Ablagerung von neuem Metall in
der Form stetig aufgebaut, d. h, das flüssige Metall schichtet sich allmählich auf
das schon feste, aber noch heiße Metall auf, welches bereits in dem Rohr abgelagert
ist. Die Außenfläche des Rohres wird deshalb sehr glatt, fast glasig. Da weiter
durch die Neigung der Auslaufschnauze unter einem schrägen Winkel zu einer zur Formenachse
senkrechten Ebene das Metall so abgegeben wird, daß von dem in jedem Augenblick
der Mulde zugeführten neuen Metall ioo (s. Abb.23) der meist oxydierte Teil auf
dem gerade zuvor abgelagerten Metall ioi abgelagert wird und darauf verbleibt, so
kommt der reinste Teil des Metallstromes io2, nämlich derjenige Teil, welcher an
dem Boden des Verteilers entlang floß, mit der Form in Berührung, bildet also die
Außenfläche des Rohres. Diejenigen Eisenoxyde und anderen Verunreinigungen, -,welche
in die Eisenbeschickung eingetreten waren, werden in oder auf dem vorher- abgelagerten
heißen Metall abgelagert, und die inneren krustigen oder rauhen Unregelmäßigkeiten
verschwinden. Um diesen Punkt durchaus klarzumachen, sind der Strom io2 und das
Metall ioo in Abb. 23 getüpfelt dargestellt, derart, daß das Metall um so unreiner
ist, je dichter die Tüpfelung ist.
-
In der Erläuterung der Wasserkühlung für den Verteiler gemäß Abb.
12 und 1.4 ist erklärt worden, daß eine solche Wasserkühlung für Rohre von verhältnismäßig
kleinem Durchmesser erwünscht ist. Es ist hierbei klar, daß, j e kleiner der Rohrdurchmesser
ist, um so kleiner der zulässige Außendurchmesser des Verteilers in demjenigen Teile
des letzteren ist, der sich zu irgendeiner Zeit während des Gießvorganges in der
Form befindet.
-
Um jedoch dem Abgabeende auch dann eine genügende Sicherheit zu erteilen,
wenn kleinere Rohre herzustellen sind, z. B. Rohre von nur 2 Zoll Durchmesser, ist
eine Tragvorrichtung für das der Auslaufschnauze nächstgelegene Verteilerende vorgesehen,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß das Ende des
Verteilers durch
die Form unterstützt wird. Dabei ist diese Unterstützung durch die Form nicht derart,
daß sie den dauernden Umlauf der Form mit der .gewünschten Geschwindiglieit stört.
-Die Unterstützung erfolgt durch zwei gemäß Abb. 12 und 13 auf dem Verteiler feste
Ringe, von denen der eine an der Auslaufschnauze sitzt, während der andere (l05)
an dem Rohrteil 89 befestigt ist, und eine lose Rille roh, welche zwischen den beiden
Ringen sitzt und sich frei gegen den Verteiler drehen kann, solange der Gießvorgang
datiert.
-
Gemäß Abb.2o und 21 ist eine Einrichtung vorgesehen, um zu verhindern,
daß geschmolzenes Metall aus der Auslaufschnauze durch die Fliehkraft aus der Vorrichtung
hcrausgeschleudert wird. Diese Einrichtung Lesteht aus einer dauernd mit dem Formengehäuse
verbolzten Haube 107 und einem Behälter io8 mit Griffen iog, mit denen er
lösbar an festen, von der Haube nach unten ragenden Haken iio angehakt werden kann.
-
Zum Schluß seii darauf hingewiesen, daß der Verteiler irgendeiner
Ausführungsform mit der Form nicht wesentlich gleichachsig sein muß, und man, wenn
er exzentrisch gestellt wird, eine gekrümmte oder gebogene Auslaufschnauze sogar
entbehren kann, da dann natürlich das Metall gemäß der Erfindung seitlich von der
Formachse abgegeben wird.