DE3633375A1 - Unwucht-kompensationsvorrichtung - Google Patents
Unwucht-kompensationsvorrichtungInfo
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- F41A27/00—Gun mountings permitting traversing or elevating movement, e.g. gun carriages
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
nach dem Gattungsbegriff des Patentanspruches 1.
Typischerweise wird z. B. eine Rohrwaffe mit kleinem
Kaliber in einem Waffenträger derart gelagert, daß der
Schwerpunkt der Waffe nicht mit der Höhenrichtachse zusammenfällt,
so daß ein relativ hohes Unwuchtmoment entsteht.
Dieses Unwuchtmoment wird allgemein durch einen
Federausgleich kompensiert. Der Unwuchtausgleich ist
jedoch nur einwandfrei gegeben, wenn der Waffenträger
horizontiert ist. Bei einer Schrägstellung des Waffenträgers
in der Nickachse ist dieser Ausgleich nicht mehr
gegeben. Diese Schrägstellung ergibt sich häufig bei einer
Hangstellung des Waffenträgers oder auch bei einer Fahrt
in einem unebenen Gelände.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine gattungsgemäße Vorrichtung so auszugestalten, daß
auch bei nicht-horizontiertem Waffenträger eine genaue
Kompensation des Unwuchtmomentes ermöglicht wird. Die
Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruches 1. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind den
Unteransprüchen entnehmbar.
Anhand der Figuren der beiliegenden Zeichnung sei im
folgenden ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
beschreiben. Hierbei zeigen:
Fig. 1 die Lagerung einer Waffe bei horizontiertem
Waffenträger und horizontierter Waffe;
Fig. 2 die gleiche Anordnung bei nicht-horizontiertem
Waffenträger, aber weiterhin horizontierter Waffe;
Fig. 3 die gleiche Anordnung bei horizontiertem Waffenträger,
aber nicht-horizontierter Waffe;
Fig. 4 ein Federdiagramm zur Berücksichtigung einer annähernden
Cosinusfunktion;
Fig. 5 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung;
und
Fig. 6 ein weiter modifiziertes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Anordnung.
Gemäß Fig. 1 ist eine Waffe W in einem Waffenträger
(Lafette) L um einen Schildzapfen Z höhenrichtbar gelagert.
Der durch den Schildzapfen Z vorgegebene Lagerpunkt
weicht von dem Schwerpunkt S der Waffe W ab, so
daß sich folgendes Unwuchtmoment ergibt:
M U =m · g · cosα · r S
wobei
m
= Masse der Waffe W
g
= Erdbeschleunigung
α
= Elevationswinkel der Waffe W gegenüber der Horizontalebene
und
r
S
= Abstand zwischen Schwerpunkt S und Drehpunkt Z der
Waffe W.
Dieses Unwuchtmoment M U wird in bekannter Weise durch eine
Feder F ausgeglichen, die an dem Waffenträger L angelenkt
ist und dem Unwuchtmoment M U entgegenwirkt. Das Kompensationsmoment
M K des Federausgleichs stellt sich folgendermaßen
dar:
M K =M O -cr² (α-η)
wobei
M O = Kompensationsmoment bei α=η c= Federkonstante r= Abstand zwischen Drehpunkt der Waffe W und Angriffspunkt der Feder F an der Waffe W und η= Nickwinkel des Waffenträgers gegenüber der Horizontalebene.
M O = Kompensationsmoment bei α=η c= Federkonstante r= Abstand zwischen Drehpunkt der Waffe W und Angriffspunkt der Feder F an der Waffe W und η= Nickwinkel des Waffenträgers gegenüber der Horizontalebene.
Aus Fig. 2 erkennt man, daß bei einem in der Nickachse
gekippten Waffenträger L, aber weiterhin horizontierter
Waffe W, das Kompensationsmoment M K weiterhin das gleiche
sein müßte, da das Unwuchtmoment M U gleich groß geblieben
ist. Da aber der Waffenträger L gekippt worden
ist, hat sich der Anlenkpunkt der Feder F verschoben,
d. h. im dargestellten Fall dem Angriffspunkt an der Waffe
W angenähert, so daß diese Feder sich entspannen konnte
und nunmehr ein geringes Kompensationsmoment ausübt.
Es ist also aus Fig. 2 ersichtlich, daß das Kompensationsmoment
M K eine Funktion des Nickwinkels η ist.
Ferner ist aus Fig. 3 erkennbar, daß das Kompensationsmoment
M K auch eine Funktion des Elevationswinkels α der
Waffe W ist. Bei horizontierter Waffe (α=0) muß das
volle Kompensationsmoment M K zur Verfügung gestellt werden
und bei senkrecht gerichteter Waffe (α=90°) ist
keine Kompensation mehr erforderlich, da nunmehr der
Schwerpunkt S der Waffe W senkrecht über der Höhenrichtachse
Z liegt.
Diesem Umstand kann in bekannter Weise Rechnung getragen
werden, indem eine Kombination von zwei Federn F 1, F 2
eingesetzt wird, durch die eine Annäherung an die Cosinusfunktion
erzielt wird, so daß die Gleichung (1) annähernd
erfüllt ist.
Um den Nickwinkel η des Waffenträgers L noch bei der
Kompensation des Unwuchtmomentes durch den Federausgleich
zu berücksichtigen, wird der Angriffspunkt der Feder bzw.
der Federkombination erfindungsgemäß in Abhängigkeit von
dem gemessenen Nickwinkel verstellt.
Eine diese Verstellung bewirkende Vorrichtung ist in
Fig. 5 dargestellt. Hierbei mißt ein Vertikalsensor VS
beispielsweise in Form eines Lotkreisels oder eines
Pendels den Nickwinkel η des Waffenträgers L. Ein aus
diesem Nickwinkel η abgeleitetes Weg- oder Lagesignal
wird als Sollwert einem Vergleichsglied VG zugeführt.
Ein Motor M verstellt über eine Spindel SP einen Angriffspunkt
AP, an welchem die Federkombination bestehend
aus den beiden Federn F 1 und F 2 angreift. Ein Weggeber
WG mißt die Lage bzw. den von dem Federangriffspunkt AP
zurückgelegten Weg und gibt diesen Wert als Istwert an
das Vergleichsglied VG. Durch Subtraktion des Istwertes
von dem Sollwert wird mittels des Vergleichsgliedes VG
eine Regelabweichung gebildet, die über einen Regler R
und eine Ausgangs- und Endstufe A als Ansteuersignal für
den Motor M dient.
Wenn daher der Waffenträger L um den Nickwinkel η in
der dargestellten Weise gekippt wird und die Waffe W
weiterhin horizontiert bleibt, so wird normalerweise der
Angriffspunkt AP der Federkombination F 1, F 2 in Richtung
auf den Anlenkpunkt der Feder an der Waffe verschoben,
so daß sich die Federkombination normalerweise entspannen
würde. Da aber weiterhin das gleiche Unwuchtmoment
M U zu kompensieren ist, wird nunmehr gemäß der
Erfindung der Angriffspunkt AP der Federkombination durch
die Spindel SP über den Motor M, um eine Wegstrecke
zurückbewegt, die die durch den Nickwinkel η bedingte
Verschiebung kompensiert. Hierdurch bleibt das Kompensationsmoment
M K das gleiche, so daß auch bei gekipptem
Waffenträger das Unwuchtmoment vollständig ausgeglichen
wird.
Fig. 6 zeigt eine gegenüber Fig. 5 insofern modifizierte
Anordnung als dort die Doppelfeder durch eine einzelne
Feder F ersetzt worden ist und dafür der Angriffspunkt
der Feder F in Abhängigkeit von dem Elevationswinkel δ
der Waffe gegenüber der Lafette zusätzlich verschoben
wird. Der Elevationswinkel δ wird hierbei von einem mit
der Lafette verbundenen Drehgeber DG gemessen.
Für das Kompensationsmoment M K gilt im Falle der Anordnung
gemäß Fig. 6 folgende Bezeichnung:
M K = M O - cr [r ( α - η ) - x]
wobei x der Verschiebung des Feder-Angriffspunktes AP entspricht.
Setzt man M U = M K , so ergibt sich:
Mit a - η = δ und m · g · r s = k ergibt sich:
Dieser Ausdruck stellt den Sollwert für die Verstellgröße
x des Angriffspunktes AP dar, wobei die einzelnen Terme
des Ausdrucks durch entsprechende Funktionsglieder
realisiert werden können, da bis auf die zu messenden
Winkel α, η (δ = α - η ) alle anderen Größen fest vorgegeben
sind. Der gemäß der vorstehenden Gleichung ermittelte
Sollwert x soll wird dem gemessenen Istwert x ist verglichen
und steuert wiederum über den Regler R und die
Ausgangs- und Endstufe A den Motor M an.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Kompensation des Unwuchtmomentes einer
auf einem Waffenträger höhenrichtbar gelagerten Waffe,
deren Lagerpunkt nicht mit ihrem Schwerpunkt zusammenfällt,
mit einer Feder, die einerseits an dem Waffenträger
und andererseits an der Waffe angreift und dem
Unwuchtmoment entgegenwirkt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Angriffspunkt (AP) der
Feder (F; F 1, F 2) an dem Waffenträger (L) verstellbar ist
und die Verstellung in Abhängigkeit von dem gemessenen
Nickwinkel (η ) des Waffenträgers (L) vorgenommen wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstellung des Angriffspunktes
(AP) der Feder (F) zusätzlich in Abhängigkeit
von dem gemessenen Elevationswinkel (δ ) der Waffe
(W) gegenüber dem Waffenträger (L) vorgenommen wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch einen Vertikalsensor (VS) zur
Messung des Nickwinkels (η ).
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet
durch einen mit dem Schildzapfen der
Waffe (W) gekoppelten Drehgeber (DG).
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Pendel als Vertikalsensor
vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Lotkreisel als Vertikalsensor
vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Angriffspunkt (AP) der
Feder (F; F 1, F 2) über eine von einem Motor (M) angetriebene
Spindel (SP) verstellbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Motor (M) das Stellglied
eines Lage- bzw. Wegregelkreises (VG, R, A) bildet,
wobei der gemessene Nickwinkel (η ) dem Lage- bzw.
Wegsollwert proportional ist und der Lage- bzw. Wegistwert
durch einen der Spindel (SP) bzw. dem Angriffspunkt (AP)
zugeordneten Geber (WG) gemessen wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Motor (M) das Stellglied eines
Lage- bzw. Wegregelkreises (VG, R, A) bildet, der Lage- bzw.
Wegeistwert durch einen der Spindel (SP) bzw. dem Angriffspunkt
(AP) zugeordneten Geber (WG) gemessen wird und der
Sollwert gemäß folgender Beziehung gebildet wird:
worink= Konstantec= Federkonstanter= Abstand zwischen Drehpunkt der Waffe und Angriffspunkt
der Feder an der Waffeδ= Elevationswinkel der Waffe gegenüber der Lafetteη= Nickwinkel des WaffenträgersMo= Kompensationsmoment bei parallel zum Waffenträger
ausgerichteter Waffe.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863633375 DE3633375A1 (de) | 1986-10-01 | 1986-10-01 | Unwucht-kompensationsvorrichtung |
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DE19863633375 DE3633375A1 (de) | 1986-10-01 | 1986-10-01 | Unwucht-kompensationsvorrichtung |
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ID=6310792
Family Applications (1)
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DE19863633375 Granted DE3633375A1 (de) | 1986-10-01 | 1986-10-01 | Unwucht-kompensationsvorrichtung |
Country Status (1)
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