DE3332416C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Richtspiegel mit Stabilisierungseinrichtung entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Für die Entwicklung kleiner, leichter und billiger Vi­ siersysteme, insbesondere für die Anwendung in Luft­ fahrzeugen und gepanzerten Fahrzeugen zum Abschuß und zur Verfolgung von Flugkörpern, sind stabilisierte Spie­ gel wesentlich günstiger als stabilisierte Plattformen. Die Stabilisierung der Spiegel mit den dabei erforder­ lichen Spiegelgrößen von etwa 100 bis 400 mm Kantenlänge mit einer Stabilisierungsgenauigkeit von 10-100 µrad ist bei den Eigenbewegungen während des Fluges bzw. der Fahrt der damit ausgerüsteten Fahrzeuge durch unmittel­ bare Stabilisierung kaum möglich.

Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Stabilisie­ rungseinrichtung für einen Richtspiegel der eingangs ge­ nannten Art zu schaffen, mit dem sehr große Stabilisie­ rungsgenauigkeiten möglich sind. Diese Aufgabe wird er­ findungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil des An­ spruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Weiterbildungen der Erfindung enthalten die Ansprüche 2 und 3.

Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Stabilisierung des Richtspiegels in zwei Stufen er­ folgt. Durch den die Eigenbewegungen des Fahrzeuges aus­ gleichenden Kreisel werden gleichzeitig der Motor für die Drehung des den Spiegel tragenden Rahmens und die zwischen den Rahmen und dem Spiegel angeordneten Piezo­ elemente angesteuert. Dadurch brauchen der Motor und die Rahmenlagerung nicht für höchste Genauigkeit ausge­ legt werden, können also somit den auftretenden rauhen Umweltbelastungen entsprechend konstruiert und gefer­ tigt werden. Da Piezoelemente ebenfalls unabhängig von Umwelteinflüssen exakt arbeiten, ist mit den angegebenen Mitteln der Erfindung eine äußerst genaue Stabilisierung von Richtspiegeln auch bei grobem Einsatz der die Vi­ siergeräte tragenden Fahrzeuge möglich. Zur besseren Ausnutzung der äußerst feinen Verstellwege der Piezoele­ mente können diese erfindungsgemäß auf Übersetzungsele­ mente wirken, welche die Bewegungen des Spiegels zur Feinstabilisierung entsprechend vergrößern. Dadurch brauchen an die Grobstabilisierung des Rahmens keine so großen Ansprüche gestellt zu werden.

Ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung wird nach­ folgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 ein Visiergerät mit einer Drehkuppel, in der ein Richtspiegel eingebaut ist;

Fig. 2 einen Richtspiegel entsprechend Fig. 1 mit seiner Ansteuerung durch einen Kreisel und

Fig. 3 eine vergrößerte Ansicht eines Spiegelendes mit einer Hebelübersetzung.

In der Fig. 1 ist schematisch ein Visiergerät 1 darge­ stellt, welches z. B. in einem Hubschrauber oder einem Panzer zum Ausrichten und Lenken eines Flugkörpers dient. Das an sich bekannte Visiergerät 1 besteht aus einem Periskop 2, einem Visiergehäuse 3, dem üblicherweise auch ein Wärmebildgerät 4 angeschlossen ist, und einem Richtkopf 5. In dem drehbaren Richtkopf 5 ist ein Richt­ spiegel 6 eingebaut, in dem das durch ein Fenster 7 ein­ fallende Licht umgelenkt und durch verschiedene Optiken in Visiergehäuse 3 schließlich in ein Okular 2 a des Periskops 2 geleitet wird.

Der in der Fig. 2 vergrößert, aber auch nur schematisch dargestellte Richtspiegel 6 besteht aus einem Rahmen 8, in dessen Drehachse ein Motor 9 eingebaut ist, und aus einem an den Rahmen angesetzten Spiegel 10. An dem Rah­ men 8 befinden sich Piezoelemente 11, an denen der Spie­ gel 10 anliegt. Ein im Visiergehäuse 3 eingebauter Kreisel 12, der unabhängig von den Eigenbewegungen des Fahrzeuges die Visierrichtung einhält, stabilisiert den Richtspiegel 6 in der Weise, daß er den Rahmen 8 durch Ansteuerung des Motors 9 über eine Leitung 13 grobstabilisiert und den Spiegel 10 durch Ansteuerung der Piezoelemente 11 über Leitungen 14 feinstabilisiert. Die Piezoelemente 11 drehen dabei den Spiegel 10 um ein am Rahmen 8 angeordnetes Gelenklager 15 in die durch den Kreisel 12 vorgegebene Stellung.

Die Fig. 3 stellt eine Möglichkeit dar, die extrem kleinen Bewegungen der Piezoelemente 11 durch eine Hebelübersetzung 16 zu vergrößern, wodurch die Fein­ stabilisierung des Spiegels 10 verbessert wird. Die Hebelübersetzung 16 besteht aus einem am Rahmen 8 an­ gesetzten Lagerbock 17 und einem Hebelarm 18, gegen den das Piezoelement 11 in der Nähe des Lagerbocks 17 drüc­ ken kann, wodurch der Hebelarm 18 mit seinem längeren Hebelteil den Spiegel 10 um einen entsprechend ver­ größerten Anschlag um seinen Drehpunkt 15 verdreht.

Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungs­ beispiel beschränkt. Es können mit Hilfe der an einen grobstabilisierten Rahmen angesetzten Piezoelemente Richtspiegel aller Art feinstabilisiert werden. An Stelle der zur Vergrößerung des Ausschlages der Piezo­ elemente dargestellten Hebelübersetzung können auch andere Übersetzungen, z. B. mit Zahnrädern, erfindungs­ gemäß verwendet werden.

Claims (3)

1. Richtspiegel für Visiergeräte, der zur Ausrich­ tung auf ein Ziel schwenkbar ist und eine Stabilisie­ rungsvorrichtung aufweist, mit einem Rahmen und einem daran angesetzten Spiegel, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zwischen dem Rahmen (8) und dem Rand des Spiegels (10) Piezoelemente (11) angeordnet sind, wobei ein Kreisel (12) den Rahmen (8) über einen Elektromotor (9) grobstabilisiert und die Piezoelemente (11) zur Feinstabilisierung des Spiegels (10) direkt steuert.

2. Richtspiegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die am Rahmen (8) an­ gebrachten Piezoelemente (11) die Bewegung des Spiegels (10) über Übersetzungselemente steuern.

3. Richtspiegel nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß als Übersetzungselemente Hebelübersetzungen (16) dienen.