DE3633231A1 - Verfahren und vorrichtung zum denitrieren einer nitratloesung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum denitrieren einer nitratloesungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Behandeln einer Nitratlösung, wie beispielsweise einer Lösung
von Uranylnitrat, Plutoniumnitrat, Gemischen davon oder ähn
lichem mit Mikrowellen, um eine derartige Nitratlösung zu
erwärmen, so daß zur Erzeugung eines denitrierten Produktes
eine Verdampfung, Konzentration und Denitrierung der Nitrat
lösung eintreten.
Ein derartiges Denitrierungsverfahren, bei dem eine Erwärmung
durch Mikrowellenenergie erfolgt, wird wirksam insbesondere
beim Erzeugen von Oxidpulver für Kernbrennstoffpellets aus der
oben erwähnten Nitratlösung verwandt, die beim Wiederaufar
beiten von verbrauchtem Kernbrennstoff erhalten wird.
Bei einer Verdampfung, Konzentration und Denitrierung einer
Nitratlösung über eine Erwärmung durch Mikrowellenenergie,
wie es in Fig. 5 dargestellt ist, wird bisher ein zylindrischer
Heizkessel 1, in dem der zu behandelnde Stoff, d.h. eine Ni
tratlösung F aufgenommen ist, in einem Ofen 2 angeordnet, der
normalerweise eine rechteckige Form hat und Mikrowellen ausge
setzt wird, wobei dann der Heizkessel 1 über eine Dreheinheit
3 während der Erwärmung horizontal gedreht wird. Das ist das
herkömmliche Verfahren. In Fig. 5 sind weiterhin ein Wellen
leiterrohr 4 und ein Gasableitungsrohr 5 dargestellt.
Bei dieser Anwendung von Mikrowellen auf eine Lösung, die den
zu behandelnden Stoff bildet, absorbiert dieser Stoff die Mi
krowellen, so daß die Temperatur des Stoffes ansteigt. Fig. 6
zeigt in einer graphischen Darstellung ein Beispiel der Tem
peraturänderung des behandelten Stoffes für den Fall, daß der
Stoff eine Uranylnitratlösung ist. Wie es in dieser graphi
schen Darstellung dargestellt ist, beginnt die Lösung zu sie
den, wenn ihre Temperatur 100 bis 120°C erreicht hat (Punkt A).
Obwohl die Lösung ihre Temperatur im wesentlichen konstant
hält, während sie siedet und verdampft, wird die Lösung zum
Nitrat UO2(NO3)₂ · H2O mit fortschreitender Verdampfung konzen
tirert (Punkt B). Das in dieser Weise erzeugte Nitrat wird
dann allmählich mit der Zeit auf 300°C erwärmt (Punkt C).
Während dieser Erwärmung gibt das Nitrat seine Wassermolekü
le und die No x Gase ab, die bei der Zersetzung des Nitratra
dikals erzeugt werden, so daß es in ein Oxid UO3 umgewandelt
wird, das ein denitriertes Produkt ist. Obwohl der zu be
handelnde Stoff eine im wesentlichen konstante Temperatur hat,
während die Denitrierungsreaktion fortschreitet, nimmt die
Temperatur des Stoffes wieder zu, nachdem die Denitrierungs
reaktion im wesentlichen abgeschlossen ist (Punkt D). Ein
Rest Nitratdunst oder -nebel, der teilweise im Heizkessel
bleibt, wird dann zersetzt, so daß die Denitrierungsreaktion
weiter fortschreitet. Nach dem Abschluß der Denitrierungsreak
tion des Restnitrates ist der zu behandelnde Stoff vollstän
dig in ein Oxid umgewandelt (Punkt E) und nimmt die Tempera
tur des Stoffes weiter zu. Die Anwendung von Mikrowellen wird
zu diesem Zeitpunkt unterbrochen und das denitrierte Produkt
UO3 wird aus dem Heizkessel entnommen.
Da es jedoch sehr schwierig ist, genau die Temperatur des be
handelten Stoffes bei Anwendung der Mikrowellen zu messen, ist
es weiterhin schwierig, genau den Punkt zu treffen, an dem
die Denitrierung abgeschlossen ist (Punkt E). Das hat zur
Folge, daß immer die Gefahr besteht, daß die Anwendung der
Mikrowellen über die Grenze hinaus durchgeführt wird, so daß
teilweise ein überhitztes Produkt U3O8 des Oxids UO3 erzeugt
wird, oder daß die Anwendung der Mikrowellen zu einem Zeit
punkt bereits unterbrochen wird, an dem die Denitrierung des
behandelten Stoffes noch nicht abgeschlossen ist. Wenn ein
überhitztes Produkt U3O8 erzeugt wird, nimmt die Temperatur
beschleunigt zu, da der Mikrowellenabsorptionswirkungsgrad
von U3O8 größer als von UO3 ist, so daß benachbartes UO3 in
U3O8 nacheinander umgewandelt wird. Wenn UO3 in U3O8 umgewan
delt wird, nimmt die Temperatur des behandelten Stoffes stark
zu, was zu einer Beschädigung der Instrumente führt, so daß es
notwendig ist, die Anwendung von Mikrowellen zu dem Zeitpunkt
zu unterbrechen, an dem U3O8 erzeugt wird. Wenn die Anwendung
von Mikrowellen zu einem Zeitpunkt zwischen dem Punkt D und
dem Punkt E unterbrochen wird, bleibt ein nicht denitrierter
Teil übrig. Wenn nämlich die Anwendung der Mikrowellen zu ei
nem Zeitpunkt unterbrochen wird, an dem die Denitrierung des
behandelten Stoffes noch nicht abgeschlossen ist, kann ein
denitriertes Produkt dem Heizkessel aufgrund des Vorhanden
seins von Restdampfnitrat nicht entnommen werden.
Als Verfahren zum Ermitteln des Erwärmungszustandes eines be
handelten Stoffes unter der Anwendung von Mikrowellen gibt es
ein Verfahren, bei dem die von dem behandelten Stoff reflek
tierten Mikrowellen gemessen werden. Wenn jedoch eine Mikro
wellenerwärmung unter Verwendung der herkömmlichen, in Fig. 5
dargestellten Vorrichtung durchgeführt wird, stört der sich
im Ofen 2 drehende Heizkessel 1 die Mikrowellenverteilung im
Ofen, was die Reflexion der Mikrowellen stark beeinflußt, so
daß in der in Fig. 7 in einer graphischen Darstellung darge
stellten Weise der Unterschied zwischen dem Maximalwert und
dem Minimalwert der reflektierten Wellen sehr groß wird. Bei
einem Ofen 2 mit einer derartigen Größe, daß die Länge seiner
einen Seite gleich der Gesamtlänge von mehreren Wellenlängen
der anliegenden Mikrowellen ist, ist darüber hinaus der Be
reich der Innenfläche des Ofens 2 größer als der Oberflächen
bereich des zu behandelnden Stoffes S (Oberflächenbereich
des Heizkessels 1), so daß die Innenfläche des Ofens stark die
reflektiertenMikrowellen beeinflußt, was es unklar macht, ob
die reflektierten Mikrowellen vom Stoff S kommen.
Obwohl eine Vorrichtung zum Messen der reflektierten Mikro
wellen bereits entwickelt ist, ist es aus den obigen Gründen
unmöglich, genau die reflektierten Wellen zu messen, die von
dem behandelten Stoff kommen, selbst wenn die Vorrichtung zum
Messen der reflektierten Wellen bei einer herkömmlichen De
nitrierungsvorrichtung über eine Mikrowellenerwärmung ange
wandt wird, die in Fig. 5 dargestellt ist.
Durch die Erfindung sollen daher ein Verfahren und eine Vor
richtung zum Denitrieren einer Nitratlösung über eine Mikro
wellenerwärmung geschaffen werden, die eine wirksame und ge
naue Messung der reflektierten Mikrowellen von dem zu behan
delnden Stoff erlauben, um es möglich zu machen, den Erwär
mungszustand des Stoffes zu erfassen und genau den Zeitpunkt
zu bestimmen, an dem die Anwendung der Mikrowellen und ähnli
ches zu unterbrechen ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Denitrieren einer Ni
tratlösung, die der zu behandelnde Stoff ist, in dem der
Stoff Mikrowellen ausgesetzt wird, um ihn zu erwärmen, und
zum Denitrieren des Stoffes, um ein denitriertes Produkt zu
erzeugen, zeichnet sich dadurch aus, daß der zu behandelnde
Stoff direkt in einen zylindrischen Ofen eingeführt wird, der
Mikrowellen ausgesetzt wird, während der Ofen horizontal ge
dreht wird, die reflektierten Mikrowellen über die Zeit er
faßt werden, um den Erwärmungszustand des Stoffes zu beobach
ten und die anliegende Mikrowellenenergie nach Maßgabe der in
dieser Weise erhaltenen Werte der reflektierten Wellen ge
steuert wird.
Durch die Erfindung wird weiterhin eine Vorrichtung zur Durch
führung des oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens
geschaffen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt einen
Ofen mit einem Mikrowellenleiterrohr und einem Gasableitungsrohr
und einen Mikrowellengenerator, der mit dem Wellenleiterrohr
verbunden ist. Gemäß der Erfindung hat der Ofen eine zylin
drische Form mit einem derartigen Aufbau, daß er in einen
oberen Ofenteil und einen unteren Ofenteil unterteilt werden
kann, wobei der obere und der untere Teil über einen Drossel
kopplungsmechanismus miteinander kombiniert werden können,
um den zylindrischen Ofen zu bilden, der untere Teil des
Ofens einen Behälter mit geschlossenem Boden zur Aufnahme des
zu behandelnden Stoffes bildet, der über eine Dreheinheit
horizontal drehbar ist, der obere Ofenteil an seiner oberen
Abschlußwand mit dem Wellenleiterrohr und dem Gasableitungsrohr
versehen ist, ein Detektor für die reflektierten Mikrowellen
auf halbem Wege des Wellenleiterrohres vorgesehen ist und der
Detektor für die reflektierten Mikrowellen elektrisch mit
dem Mikrowellengenerator über eine Steuereinheit verbunden
ist, um die Mikrowellenenergie des Mikrowellengenerators
durch die Steuereinheit nach Maßgabe der aufgenommenen Werte
des Detektors für die reflektierten Mikrowellen zu steuern.
Unter dem Begriff der Steuerung der Mikrowellenenergie ist
die Zu- oder Abnahme der Mikrowellenenergie und die Unterbre
chung der Anwendung von Mikrowellenenergie zu verstehen.
Gemäß der Erfindung hat der Ofen eine drehbare zylindrische
Form, die direkt als Behälter zur Aufnahme des zu behandeln
den Stoffes verwandt wird, um es möglich zu machen, daß die
reflektierten Mikrowellen kaum durch die Innenfläche des
Ofens beeinflußt werden. Da ein separater Heizkessel nicht im
Ofen angeordnet und über einen Antrieb gedreht wird, be
steht weiterhin keine Gefahr, daß die Mikrowellenverteilung
im Ofen gestört wird. Es ist somit möglich, genau die re
flektierten Mikrowellen von dem zu behandelnden Stoff zu er
fassen, so daß die Mikrowellenenergie angemessen nach Maßga
be der Erwärmungsverhältnisse des zu behandelnden Stoffes
gesteuert werden kann.
Im folgenden werden anhand der zugehörigen Zeichnung beson
ders bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung näher be
schrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht eines Ausführungs
beispiels der erfindungsgemäßen Vor
richtung,
Fig. 2 in einer graphischen Darstellung das
Änderungsmuster der reflektierten Mikro
wellenenergie, das von einem Detektor für
die reflektierten Mikrowellen aufgenom
men wird, wenn eine Mikrowellenerwärmungs-
und- denitrierungsbehandlung einer
Uranylnitratlösung unter Verwendung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung durchge
führt wird,
Fig. 3 eine Draufsicht auf ein weiteres Aus
führungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, das sich als eine fortlau
fende Heiz- und Denitrierungsvorrichtung
eignet,
Fig. 4 eine Teillängsschnittansicht der in Fig.
3 dargestellten Vorrichtung,
Fig. 5 eine Schnittansicht einer typischen her
kömmlichen Mikrowellenerwärmungs- und -de
nitrierungsvorrichtung,
Fig. 6 in einer graphischen Darstellung die
Temperaturänderung des zu behandelnden
Stoffes, wenn die Uranylnitratlösung der
Mikrowellenerwärmungs- und denitrie
rungsbehandlung unterworfen wird, und
Fig. 7 in einer graphischen Darstellung ein
Beispiel des Änderungsmuster der reflek
tierten Mikrowellenenergie, das durch
einen Detektor für die reflektierten
Mikrowellen bei der herkömmlichen Vor
richtung in Fig. 5 aufgenommen wird.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vor
richtung. Ein Ofen 10, der Mikrowellen ausgesetzt wird, hat
im wesentlichen insgesamt eine zylindrische Form und einen
Aufbau, der in einen oberen Teil 11 und einen unteren Teil 12
unterteilt werden kann. Diese beiden Teile 11 und 12 sind
über einen Drosselkopplungsmechanismus 13 kombiniert und ver
einigt, um den zylindrischen Ofen 10 zu bilden. Der untere
Ofenteil 12 dient als Behälter mit geschlossenem Boden zur
Aufnahme des zu behandelnden Stoffes S. Durch Verbinden des
unteren Ofenteils 12 mit einer Dreheinheit 14, beispielsweise
einem Motor, ist es möglich, nur den unteren Ofenteil 12 unter
dem Drosselkopplungsmechanismus 13 zu drehen, während der obe
re Ofenteil 11 ortsfest bleibt. An einer oberen Abschlußwand
des oberen Ofenteils 11 sind ein Wellenleiterrohr 15 und ein
Gasableitungsrohr 16 angebracht. Das Wellenleiterrohr 15 ist
mit einem Mikrowellengenerator 17 verbunden. Das Gasableitungs
rohr 16 dient dazu, die Abgase vom Ofen nach außen abzu
führen. Die Abgase werden während des Erwärmungs- und Deni
trierungsvorganges des behandelten Stoffes erzeugt. Das abge
führte Gas wird in einen Verflüssiger und einen nicht darge
stellten Gasreiniger oder Wäscher eingeführt.
Ein Detektor 18 für reflektierte Mikrowellen ist auf halbem
Wege des Wellenleiterrohres 15 vorgesehen. Die Mikrowellen
vom Mikrowellengenerator 12, die durch das Wellenleiterrohr
15 gehen, liegen an dem zu behandelnden Stoff S, der im unte
ren Ofenteil 12 angeordnet ist. Ein Teil der anliegenden Mi
krowellen wird durch den Stoff S absorbiert, während der an
dere Teil der anliegenden Mikrowellen nicht absorbiert, sondern
durch den Stoff S reflektiert wird, so daß er durch das Wel
lenleiterrohr 15 zurückkehrt. Die in dieser Weise zurückkeh
renden reflektierten Wellen werden durch den Detektor 18 er
faßt.
Der Detektor 18 ist elektrisch mit dem Mikrowellengenerator
17 über eine Steuereinheit 19 verbunden, um die Mikrowellen
energie des Mikrowellengenerators 17 durch die Steuereinheit
19 nach Maßgabe der elektrischen Signale der erfaßten Werte
vom Detektor 18 zu steuern.
Auf halbem Wege im Wellenleiterrohr 15 zwischen dem Ofen 10
und dem Detektor 18 befindet sich ein Abschirmungsfenster 20
aus einem für Mikrowellen durchlässigen Material.
Im folgenden wird anhand von Fig. 1 ein Beispiel des erfin
dungsgemäßen Verfahrens zur Mikrowellenerwärmung und- deni
trierung durch Erläutern der Arbeitsweise der in Fig. 1 darge
stellten Vorrichtung beschrieben. Der Mikrowellengenerator 17
ist so eingestellt, daß er Mikrowellenenergie auf einer Fre
quenz von 2450 MHz, d.h. mit einer Wellenlänge von 12,24 cm
liefert. Der zylindrische Ofen 10 hat einen Durchmesser gleich
etwa vier Wellenlängen und eine Höhe gleich etwa zwei Wellen
längen der Mikrowellen. Eine Uranyllösung (Säurekonzentration
0,5 bis 3,0 N) dient als zu behandelnder Stoff und ist im Be
hälter mit geschlossenem Boden des unteren Ofenteils 12 auf
genommen. Zu diesem Zeitpunkt ist es vom Standpunkt einer
wirksamen Denitrierung ohne einen nicht denitrierten Restteil
bevorzugt, soviel Uranylnitratlösung in den Behälter einzu
geben, daß die Menge an Uranmetall pro Bodenflächeneinheit
des Behälters 12 im Bereich von 0,95 bis 1,10 g/cm2 liegt.
Der Behälter 2, in dem der zu behandelnde Stoff S aufgenommen
ist, wird unter dem oberen Ofenteil 11 angeordnet, der mit
dem Wellenleiterrohr 15 verbunden und ortsfest in einer
bestimmten Lage angeordnet ist, um den Drosselkopplungs
mechanismus 13 zu bilden. Die anliegenden Mikrowellen werden
durch den Drosselkopplungsmechanismus 13 an einem Austreten
gehindert.
Der Mikrowellengenerator 17 wird dann in Betrieb gesetzt, um
den zu behandelnden Stoff S, der im Ofen 10 aufgenommen ist,
Mikrowellen auszusetzen, während die Dreheinheit 14 betätigt
wird, um nur den Behälter mit geschlossenem Boden des unteren
Ofenteils 12 horizontal zu drehen. Der Stoff S wird in dieser
Weise nach Maßgabe der Erwärmungsverhältnisse, wie sie im
Temperaturänderungsmuster von Fig. 6 gegenüber der Zeit darge
stellt sind, verdampft, konzentriert und denitriert, um ein
denitriertes Produkt UO3 zu erzeugen.
Gemäß der Erfindung wird ein Muster der Erwärmungsverhältnis
se erhalten, wie es in Fig. 6 dargestellt ist, indem die re
flektierten Mikrowellen von dem Stoff S über den Detektor 18
erfaßt werden und nicht die Temperaturänderungen des Stoffes
S gemessen werden. Eine durch die Aufnahme der reflektierten
Mikrowellen gegenüber der Zeit mit dem Detektor 18 erhalte
ne Grafik ist in Fig. 2 dargestellt. Die Punkte A bis E in die
ser Grafik entsprechen den Punkten A bis E des Temperatur
änderungsmusters von Fig. 6 jeweils. Das reflektierte Mikro
wellenmuster im Zeitintervall zwischen den Punkten A und B
zeigt einen Zustand, bei dem die Lösung siedet und konzentriert
wird. Das reflektierte Wellenmuster im Zeitintervall zwischen
den Punkten B und C zeigt einen Zustand, in dem die Wasser
moleküle vom in dieser Weise konzentrierten Nitrat abgegeben
werden. Das reflektierte Wellenmuster im Zeitintervall
zwischen den Punkten C und D zeigt einen Zustand, in dem das
NO x Gas abgegeben wird, während das Nitratradikal mit fort
schreitender Denitrierung zersetzt wird. Das reflektierte
Wellenmuster im Intervall zwischen den Punkten D und E zeigt
schließlich einen Zustand, in dem das Restnitrat denitriert
wird.
In der graphischen Darstellung von Fig. 2 zeigt der Punkt D
den Zeitpunkt, an dem die Denitrierungsreaktion im wesentli
chen abgeschlossen ist, und zeigt der Punkt E einen Zeitpunkt,
an dem die Denitrierungsreaktion vollständig beendet ist.
Unmittelbar nach dem Punkt D gibt es im behandelten Stoff da
her das denitrierte Produkt UO3 und ein Restnitrat, so daß
die Miktrowellenanwendung nach dem Punkt D durchgeführt wird,
um das Restnitrat zu denitrieren, während es notwendig ist,
das denitrierte Produkt UO3 an einer Erwärmung soweit wie
möglich zu hindern. Wenn UO3 zu stark erwärmt wird, wird in
der bereits beschriebenen Weise ein überhitztes Produkt
U3O8 erzeugt, das einen größeren Mikrowellenabsorptionswir
kungsgrad als das UO3 hat, so daß sich örtlich Bereiche auf
hoher Temperatur ergeben und das diesen Hochtemperaturberei
chen benachbarte UO3 in U3O8 umgewandelt wird. Nach dem
Punkt D reicht daher eine Mikrowellenergie aus, die benötigt
wird, um das Restnitrat zu UO3 zu denitrieren, ohne die Tem
peratur des UO3 zu stark zu erhöhen, das bereits erzeugt wur
de. Da andererseits am Punkt E die Denitrierung des Rest
nitrats abgeschlossen ist, ist es notwendig, den Mikrowellen
generator 17 schnell abzuschalten, um das somit erzeugte UO3
nicht übermäßig zu erwärmen.
Gemäß der Erfindung wird nach Maßgabe des Änderungsmusters
der reflektierten Wellen, das in Fig. 2 dargestellt ist und
vom Detektor 18 erhalten wird, der Punkt D, an dem die re
flektierten Wellen schnell vom Wert Null an zunehmen, erfaßt
und wird ein entsprechendes Signal über die Steuereinheit 19
zu einem geeigneten Zeitpunkt in der Nähe des Punktes D auf
den Mikrowellengenerator 17 übertragen, um dadurch den Mi
krowellengenerator 17 so zu steuern, daß die Mikrowellen
energie auf einen bestimmten Wert herabgesetzt wird.
Dem Änderungsmuster der reflektierten Wellen entsprechend ist
es darüber hinaus möglich, danach den Punkt E zu erfassen,
an dem die Zunahme der reflektierten Wellen allmählich gleich
Null wird. Zum Zeitpunkt der Erfassung des Punktes E kann der
Mikrowellengenerator 17 über die Steuereinheit 19 abgeschal
tet werden.
Im Zeitintervall vom Beginn der Anwendung der Mikrowellen
bis zum Punkt B, in dem die Lösung verdampft und konzentriert
wird, ist es darüber hinaus möglich, den Mikrowellengenerator
17 über die Steuereinheit 19 so zu steuern, daß die anliegen
de Mikrowellenenergie zunimmt, um die Arbeitszeit zu verkür
zen. Wenn eine Steuerung zur Erhöhung der Mikrowellenenergie
durchgeführt wird, ist es möglich, mehrere Wellenleiterrohre
mit der oberen Abschlußwand des oberen Ofenteils 11 zu ver
binden.
In den Fig. 3 und 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt, das sich als eine
fortlaufend arbeitende Heiz- und Denitrierungsvorrichtung
eignet. In Fig. 3 und 4 sind gleiche und ähnliche Bauelemente
wie bei der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung mit gleichen
Bezugszeichen wie die entsprechenden Bauelemente bei der in
Fig. 1 dargestellten Vorrichtung versehen, so daß sie nicht
nochmals beschrieben werden. Bei dieser fortlaufend arbei
tenden Vorrichtung sind vier Behälter mit geschlossenem Bo
den 31, 32, 33 und 34 auf einem Drehtisch 30 angeordnet, der
schrittweise in bestimmten Zeitintervallen gedreht wird. In
jedem Behälter wird ein Verdampfungs- und Konzentrations
schritt I der Nitratlösung, ein Denitrierungsschritt II des
konzentrierten Nitrats, ein Abkühlungsschritt III des deni
trierten Produktes und ein Wasch- und Ableitungsschritt IV des
abgekühlten denitrierten Produktes jeweils durchgeführt (Fig. 3).
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird eine Mikrowellenerwärmungs
und -denitrierungsvorrichtung, wie sie beispielsweise in Fig.
1 dargestellt ist, als eine Vorrichtung zum Durchführen des
Denitrierungsschrittes II verwandt. Der Ofenteil der Mikro
wellenerwärmungsvorrichtung zur Durchführung des Verdamp
fungs- und Konzentrationsschrittes I umfaßt darüber hinaus
einen unteren Ofenteil 31 und einen oberen Ofenteil 31 a. Der
Ofen kann vertikal in zwei Teile über einen Drosselkopplungs
mechanismus 35 aufgeteilt werden, der ähnlich dem des Ofens
ist, der in Fig. 1 dargestellt ist. Auf dem oberen Ofenteil 31 a
ist ein Wellenleiterrohr 37 angebracht, das mit einem Mikro
wellengenerator 36 und einem Gasableitungsrohr 37 verbunden
ist. Eine Mikrowellenanpassungseinrichtung 39 und ein Detektor
40 für reflektierte Mikrowellen sind auf halbem Wege des Wel
lenleiterrohres 37 angeordnet. Der Detektor 40 nimmt die re
flektierten Mikrowellen auf. In Fig. 4 sind weiterhin ein Mo
tor 41, der den Drehtisch 30 in bestimmten Zeitintervallen
schrittweise dreht, und Motoren 42 und 43 zum fortlaufenden
Drehen der Behälter 31 und 32 mit geschlossenem Boden darge
stellt, die sich im Verdampfungs- und Konzentrationsschritt
und dem Denitrierungsschritt II jeweils befinden.
Während des Betriebes der fortlaufend arbeitenden Erwärmungs
und Denitrierungsvorrichtung wird die Nitratlösung in den Be
hälter 31 mit geschlossenem Boden des unteren Ofenteils ein
geführt, der sich im Verdampfungs- und Kozentrationsschritt
I und unter dem oberen Ofenteil 31 a befindet, so daß er eine
bestimmte Lage einnimmt, wodurch ein Drosselkopplungsmechanis
mus 35 gebildet ist. Dann wird der Mikrowellengenerator 36
in Betrieb gesetzt, so daß die Nitratlösung im Behälter 31
über das Wellenleiterrohr 37 Mikrowellen ausgesetzt wird, um
dadurch die Lösung zu verdampfen und zu konzentrieren. Wäh
rend dieser Verdampfung und Konzentrierung wird der Behälter
31 mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 9 Upm gedreht. Nach
der Ausführung des Verdampfungs- und Konzentrierungsschrittes
über ein vorbestimmtes Zeitintervall wird der Drehtisch 30
durch den Motor 41 so gedreht, daß nur der Behälter 31 unter
dem Drosselkopplungsmechanismus 35 in eine Position des De
nitrierungschrittes II befördert wird, um den Drosselkopp
lungsmechanismus 13 unter dem oberen Ofenteil 32 a zu bilden.
In dieser Position wird der konzentrierte zu behandelnde Stoff
im Behälter 32 (der gleich dem Behälter 31 ist, der in die
Position II befördert ist) durch Mikrowellen erwärmt, die vom
Mikrowellengenerator 17 ausgegeben werden, und einer Deni
trierung unterworfen, so daß der zu behandelnde Stoff in ein
Oxidpulver umgewandelt wird, das ein Denitrierungsprodukt
darstellt. Während dieses Zeitintervalls wird der Behälter
32 horizontal mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 9 Upm ge
dreht. Da die erfindungsgemäße Mikrowellenerwärmungs- und -de
nitrierungsvorrichtung bei diesem Denitrierungsschritt II
verwandt wird, ist es nach dem Änderungsmuster der reflektier
ten Wellen, das in Fig. 2 dargestellt ist und vom Detektor 18
erhalten wird, möglich, genau sowohl den Punkt D, an dem die
Denitrierungsreaktion im wesentlichen abgeschlossen ist, als
auch den Punkt E zu erfassen, an dem die Denitrierungsreaktion
vollständig beendet ist. Durch eine derartige genaue Erfas
sung der Punkte D und E ist es möglich, die Mikrowellenener
gie vom Mikrowellengenerator 17 über die Steuereinheit 19 zu
verringern und den Mikrowellengenerator 17 zum geeignetsten
Zeitpunkt abzuschalten.
Nach der Durchführung der Denitrierungsbehandlung über ein
vorbestimmtes Zeitintervall in der oben beschriebenen Weise
wird der Drehtisch 30 wieder durch den Motor 41 so gedreht,
daß nur der Behälter 32 unter dem Drosselkopplungsmechanismus
13 in die Position des Abkühlungsschrittes III befördert wird.
Während eines Zeitintervalls, in dem der Behälter in dieser
Position ortsfest ist, wird das denitrierte Produkt im Behäl
ter 33 (der der Behälter 32 ist, der in die Position III be
fördert ist) abgekühlt. Nach der Durchführung des Abkühlungs
schrittes III über ein vorbestimmtes Zeitintervall wird der
Drehtisch 30 wieder durch den Motor 41 so gedreht, daß der
Behälter 33 in eine Position für den Wasch- und Abführungs
schritt IV befördert wird. In dieser Position wird das deni
trierte Produkt, das im Behälter 34 abgekühlt ist (der der
Behälter 33 ist, der in die Position IV befördert ist) durch
eine nicht dargestellte Wascheinheit gewaschen und vom Behäl
ter 33 abgeführt. Aus der obigen Beschreibung ist ersicht
lich, daß beide Behälter 33 und 34, die in den Positionen des
Abkühlungsschrittes III und des Wasch- und Abführungsschrit
tes IV jeweils angeordnet sind, nicht von ihren oberen Ofen
teilen überdeckt sind, so daß nur die Behälter mit geschlos
senem Boden an den Positionen III und IV in Fig. 3 dargestellt
sind.
Im Obigen wurden die der Reihe nach erfolgenden Behandlungs
schritte für den zu behandelnden Stoff bezüglich eines Be
hälters mit geschlossenem Boden beschrieben. Tatsächlich wird
nach dem Abschluß des Verdampfungs- und Konzentrationsschrit
tes I in einem Behälter und nach dem Befördern dieses Behäl
ters in die Position für den Denitrierungsschritt II ein wei
terer Behälter, in dem Nitratlösung aufgenommen ist, der Reihe
nach in der leeren Position des Verdampfungs- und Konzentrie
rungsschrittes I angeordnet. Es ist somit möglich, fortlaufend
eine Reihe von Behandlungen aus dem Verdampfungs- und Konzen
trierungsschritt, dem Denitrierungsschritt, dem Abkühlungs
schritt und dem Wasch- und Ableitungsschritt während einer
Drehung des Drehtisches 30 auszuführen.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der durchgehend ar
beitenden Vorrichtung wird ein Behälter für jeden der vier
Schritte verwandt. Es ist jedoch auch möglich, sowohl den
Verdampfung- und Konzentrierungsschritt als auch den Denitrie
rungsschritt unter Verwendung nur eines Behälters auszuführen
oder zur Verkürzung der Behandlungszeit der jeweiligen Schrit
te den Verdampfungs- und Konzentrationsschritt I und den De
nitrierungsschritt II unter Verwendung einer Vielzahl von Be
hältern auszuführen.
Wie es oben beschrieben wurde, können gemäß der Erfindung die
vom zu behandelnden Stoff kommenden reflektierten Wellen mit
einer minimalen Beeinflussung durch die Ofenwandfläche aufge
nommen werden und die Erwärmungsverhältnisse des behandelten
Stoffes genau aus den in dieser Weise erfaßten Werten ermit
telt werden. Aus den ermittelten Werten über die reflektier
ten Wellen vom Detektor für die reflektierten Wellen ist es
somit möglich, genau die Mikrowellenenergie, die am zu behan
delnden Stoff liegt, zu einem geeigneten Zeitpunkt zu steuern.
Das hat zur Folge, daß ein gutes denitriertes Produkt in stabi
ler Weise erhalten werden kann, ohne daß ein nicht denitrierter
Teil oder ein überhitztes Produkt erzeugt werden.
Claims (10)
1. Verfahren zum Denitrieren einer Nitratlösung, die einen
zu behandelnden Stoff darstellt, indem der Stoff Mikro
wellen ausgesetzt wird, um den Stoff zu erwärmen und zu
denitrieren und dadurch ein denitriertes Produkt zu er
zeugen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zu behandelnde Stoff direkt in einen zylindrischen
Ofen eingegeben wird, der den Mikrowellen ausgesetzt wird,
daß der Ofen horizontal gedreht wird,
daß die reflektierten Mikrowellen über die Zeit aufgenom
men werden, um die Erwärmungsverhältnisse des Stoffes zu
überwachen, und
daß die anliegende Mikrowellenenergie nach Maßgabe der in
dieser Weise erhaltenen Werte über die reflektierten Wel
len gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Punkt der Erwärmungsverhältnisse, an dem die Denitrie
rungsreaktion im wesentlichen abgeschlossen ist, dadurch
wahrgenommen wird, daß die reflektierten Wellen aufgenom
men werden, und daß die anliegende Mikrowellenenergie auf
einen vorbestimmten Wert zu einem geeigneten Zeitpunkt in
der Nähe dieses Punktes herabgesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Punkt der Erwärmungsverhältnisse, an dem die De
nitrierungsreaktion vollständig abgeschlossen ist, erfaßt
wird, indem die reflektierten Wellen aufgenommen werden,
und daß die Anwendung der Mikrowellen sofort an dem Zeit
punkt unterbrochen wird, an dem dieser Punkt erfaßt wird.
4. Vorrichtung zum Denitrieren einer Nitratlösung, die einen
zu behandelnden Stoff darstellt, mit einem Ofen, der ein
Mikrowellenleiterrohr und ein Gasabführungsrohr aufweist,
und einem Mikrowellengenerator, der mit dem Wellenleiter
rohr verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ofen eine zylindrische Form mit einem derartigen
Aufbau hat, daß er in einen oberen Ofenteil und einen
unteren Ofenteil unterteilt werden kann, wobei der obere
und der untere Teil über einen Drosselkopplungsmechanis
mus kombiniert werden, um den zylindrischen Ofen zu bil
den, der untere Ofenteil einen Behälter mit geschlossenem
Boden bildet, in dem der zu behandelnde Stoff aufgenommen
wird und der horizontal über eine Dreheinheit drehbar
ist, der obere Ofenteil an seiner oberen Abschlußwand mit
dem Wellenleiterrohr und dem Gasableitungsrohr versehen
ist, und ein Detektor für reflektierte Mikrowellen auf
halbem Wege des Wellenleiterrohres vorgesehen ist und
elektrisch mit dem Mikrowellengenerator über eine Steuer
einheit verbunden ist, so daß die Mikrowellenenergie des
Mikrowellengenerators über die Steuereinheit nach Maßgabe
der Meßwerte des Detektors für die reflektierten Mikro
wellen gesteuert wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vielzahl von Wellenleiterrohren an der oberen
Abschlußwand des oberen Ofenteils vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Abschirmungsfenster aus einem für Mikrowellen
durchlässigen Material auf halbem Wege des Wellenleiter
rohres zwischen dem Ofen und dem Detektor für die re
flektierten Mikrowellen angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zylindrische Ofen einen Durchmesser gleich etwa
vier Wellenlängen und eine Höhe gleich etwa zwei Wel
lenlängen der Mikrowellen hat, wenn Mikrowellen mit einer
Frequenz von 2450 MHz verwandt werden.
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