DE3632062A1

DE3632062A1 - Palette

Info

Publication number: DE3632062A1
Application number: DE19863632062
Authority: DE
Inventors: Paul Nedderhoff
Original assignee: Necumer Product & Co KG GmbH
Current assignee: Necumer Product & Co KG GmbH
Priority date: 1986-09-20
Filing date: 1986-09-20
Publication date: 1988-03-24

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Palette zum insbesondere Transportieren hochwertiger Transportgüter in einer Ausbil dung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Paletten herkömmlicher Art bestehen in der Regel aus einem hölzernen Tragboden, an dessen Unterseite meist würfelförmige Holzdistanzfüße mit gleichem Abstand voneinander befestigt sind, so daß durch Einfahren z.B. einer Staplergabel in die Distanzfreiräume der Tragboden untergriffen und angehoben bzw. abgesenkt werden kann. Materialbedingt besteht auch bei aus hochwertigen Hölzern gefertigten Mehrwegpaletten die Gefahr, daß insbesondere die Distanzfüße im rauhen Alltags einsatz der Palette infolge unvermeidbarer Berührungen mit z.B. der Staplergabel brechen und splittern, wodurch vielfach die Palette vollkommen unbrauchbar wird und womit auch ein nicht unerhebliches Verletzungsrisiko für Bedienpersonen einhergeht. Die bekannten Holzpaletten sind darüber hinaus nur bedingt zum Abstellen im Freien geeignet, da insbesondere die Distanzfüße sich witterungsabhängig verziehen und mit zunehmender Aufnahme von Feuchtigkeit unbrauchbar werden.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfach und kostengünstig herstellbare Palette der eingangs genannten Art zu schaffen, deren Distanzfüße wesentlich verschleiß- und feuchtigkeitsunempfindlicher sind, nicht zur Splitterbil dung neigen, sich aber dennoch wie bekannte hölzerne Distanzfüße in fertigungstechnisch einfacher Weise am Tragboden festlegen lassen.

Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich die Palette nach der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des An spruchs 1 angegebenen Merkmale aus. Die aus der angegebenen Materialzusammensetzung hergestellten Distanzfüße lassen sich wie die bekannten hölzernen Distanzfüße verarbeiten, z.B. schrauben, nageln und dgl., haben allerdings eine geschlossene Oberfläche, sind abriebfest und splittern im Gegensatz zu z.B. aus Spritzguß hergestellten Kunststoffteilen auch nach oftmaliger Stoßbeanspruchung nicht. Darüber hinaus sind die Distanzfüße der Palette nach der Erfindung feuchtigkeitsunempfindlich, weitgehend säurebeständig und weitgehend verrottunsfrei. Sie zeichnen sich zudem durch Reinigungsfreundlichkeit und auch Temperaturbeständigkeit aus, so daß witterungs- bzw. temperaturbedingter Verzug nicht zu befürchten ist.

Mit dem auf Basis von Polyätherpolyolen und Diphenylmethan diisocyanat in dem angegebenen Mischungsverhältnisbereich hergestellten Polyurethankunststoff lassen sich unter Hinzu fügung von Füll- und Verstärkungsstoffen mit einem geringen Fertigungsaufwand preisgünstige Distanzfüße in nahezu be liebiger Gestalt mit einer für Paletten hinreichenden Festigkeit formen, die auf einfache Weise mit elastischen Bereichen zum Absorbieren von Stößen, Erschütterungen u.dgl. ausbildbar sind. Die Shore-Härte des Kunststoffmaterials ist z.B. durch eine gezielte Einstellung der angegebenen Mischungsverhältnisse der Ausgangsstoffe für den Polyure thankunststoff und durch die gewählte Menge der Füll- und Verstärkungsstoffe in den für eine Palette relevanten Be reichen zu verändern. Als Füll- und Verstärkungsstoffe bieten sich z.B. Kreide, Aluminium- und sonstige Metall pulver aber auch Holz- und Polyurethanfeinpartikel an.

Als besonders vorteilhaft hat sich eine Beimischung von 15 Gew.% Füll- und Verstärkungsstoffanteilen erwiesen. Durch das Einbringen einer Armierung, z.B. in Form von Mineral- oder Synthetikgeweben, ist die Belastbarkeit der Distanz füße zu erhöhen. Die Armierungen können beispielsweise auch gezielt in Randbereichen der Distanzfüße vorgesehen sein und so einen Stützträger bilden, der einen elastisch ausgebildeten Innenkern ummantelt. Alternativ können aber auch die Randbereiche aus den genannten Ausgangs materialien hergestellt sein, die ein anderes Mischungs verhältnis der Polyurethankunststoffanteile oder einen höheren Anteil an Füll- und Verstärkungsstoffen haben.

Die Palette nach der Erfindung ist nahezu ohne Fertigungs mehraufwand in verschiedenen Farben, z.B. den Firmenfarben eines Unternehmers, herzustellen und mit Markierungen wie z.B. Artikelnummer, Firmenzeichen und dgl. zu versehen. Neben den schon genannten Vorteilen zeichnen sich die Paletten nach der Erfindung durch ein geringes Gewicht aus, das durch den Zusatz von Treibmitteln z.B. auf Basis von Kohlenwasserstoffen und die Einbringung von ein oder mehreren Hohlräumen noch weiter günstig zu beein flussen ist. Durch eine Einbringung der Armierung können dabei zwischen Hohlräumen gelegene Rippen auf einfache Weise verstärkt werden.

Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf weitere Unteransprüche, die nachfolgende Beschreibung und die Zeichnung verwiesen. In der Zeichnung zeigen jeweils schematisch:

Fig. 1 eine Seitenansicht einer Palette mit würfel förmigen Distanzfüßen,

Fig. 2 eine Draufsicht auf die in Fig. 1 darge stellte Palette,

Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Distanzfuß in recht eckförmiger Gestalt mit einem inneren Trapez hohlraum,

Fig. 4 eine Querschnittsdarstellung des Fußes nach Fig. 3,

Fig. 5 eine Draufsicht auf einen Distanzfuß in runder Gestalt,

Fig. 6 eine Querschnittsdarstellung des Distanzfußes nach Fig. 5,

Fig. 7 einen runden Distanzfuß mit einer mittleren Schraubendurchgangsbohrung sowie kreisseg mentförmigen Hohlräumen;

Fig. 8 eine um 90° geklappte Querschnittsdarstellung des in Fig. 7 gezeigten Distanzfußes,

Fig. 9 eine Draufsicht auf einen achteckigen Distanzfuß mit einem oberen Gewindeansatz zur Befestigung an dem Palettenboden,

Fig. 10 eine Draufsicht auf einen länglichen Distanz fuß mit bogenförmiger Seitenaußenbegrenzung und geradliniger Seiteninnenwand,

Fig. 11 eine Längsschnittdarstellung des in Fig. 11 gezeigten Ausführungsbeispiels,

Fig. 12 eine Querschnittsdarstellung des in Fig. 11 gezeigten Distanzfußes.

In der Zeichnung ist allgemein mit 1 eine Palette bezeichnet, die aus einem Tragboden 2 sowie an dessen Unterseite be festigten Distanzfüßen 3 besteht. Die Distanzfüße der Pa lette nach der Erfindung sind aus einem Ausgangsmaterial geformt, das zumindest aus 70 Gew.% Polyurethankunststoff anteilen besteht, die auf Basis von Polyätherpolyolen und Diphenylmethandiissocyanat in einem Mischungsverhältnis bereich von 100/55 bis 100/70 hergestellt sind, dem maximal 30 Gew.% Füll- und Verstärkungsstoffe hinzugefügt werden. Zur Variation des Raumgewichts können darüberhinaus noch Treibmittel z.B. auf Basis von Kohlenwasserstoffen hinzugefügt sein.

In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 sind die Distanz füße wie bei bekannten Holzpaletten würfelförmig gestaltet und mit Abstand voneinander beispielsweise mittels einer Schraubverbindung an dem Tragboden 2 festgelegt, so daß in die Distanzfreiräume die Gabel eines Gabelstaplers einzu fahren ist.

Die Distanzfüße der Palette splittern aufgrund ihrer Materialzusammensetzung nicht, lassen sich ähnlich wie Holzdistanzfüße verarbeiten, sind jedoch verrottungsfrei, temperaturbeständig und abriebfest und können auf einfache Weise für den jeweiligen Anwendungsfall verschieden zäh bzw. elastisch ausgebildet sein. Der Tragboden der Palette 1 kann aus Holz, jedoch ebenfalls aus dem genannten Kunststoffmaterial geformt sein.

In dem in Fig. 3 und 4 dargestellten, ebenfalls würfel förmigen Distanzfuß ist ein nach oben hin offener, im Querschnitt trapezförmiger, zentraler Hohlraum 4 ausgeformt, wodurch das Fußgewicht um ein wesentliches Maß zu reduzieren ist. In den Eckbereichen des verbleibenden oberen Stütz randes 5 sind mit einem Gewinde versehene Sacklochbohrungen 6 eingebracht, in die die Befestigungsschrauben zum Fest legen des Distanzfußes 3 am Tragboden 2 einzuschrauben sind. Vom oberen Stützrand 5 bis zurunteren Bodenabstützfläche 7 erstrecken sich Armierungseinlagen 8 mit Abstand voneinander entlang der Seitenbegrenzung des Stützfußes, zwischen denen die Sachlochbohrungen 6 angeordnet sind.

In dem in den Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführungsbei spiel ist der Distanzfuß 3 im Querschnitt rund gestaltet und mit einem zur bodenseitigen Abstützfläche 7 hin offenen Hohlraum 9 versehen. Die äußeren und inneren Seitenrand bereiche, die Bodenabstützfläche 7 sowie die im Hohlraum 9 verlaufende Unterseite der am Tragboden festzulegenden oberen Stützfläche 5 sind durch eine durchgehende Armierung 10 verstärkt ausgebildet, die einen Tragrahmen bildet. Der von der Armierung 10 ummantelte Bereich des Distanz fußes ist hier elastisch geformt und wirkt somit stoß dämpfend bzw. erschütterungsabsorbierend. Ein derartiger Distanzfuß bietet sich insbesondere auch für runde Paletten an, bei der die Außenkonturen des Distanzfußes annähernd den Abmessungen des Tragbodens entsprechen und nur von einem Tragbodenrand überragt werden, der als Anlagefläche für eine Staplergabel dient. Durch eine runde Gestalt der Distanzfüße ist im übrigen das Einfahren der Staplergabel erleichtert. Im mittleren Zentralbereich des Distanzfußes sind Durchgangsbohrungen 11 zum Anordnen von Befestigungs schrauben ausgeformt.

Der Distanzfuß nach den Fig. 7 und 8 ist ebenfalls rund ausgebildet und weist insgesamt vier kreissegmentförmige Hohlräume 12 auf. Eine zentrale Durchgangsbohrung 14, die in einem zur Bodenabstützfläche 7 hin offenen zylin drischen Hohlraum 13 mündet, dient auch hier zur Durch führung einer Befestigungsschraube.

Der in den Fig. 9 und 10 veranschaulichte Distanzfuß 3 hat eine insgesamt achteckige Gestalt und ist an seiner oberen Abstützfläche 5 mit einem emporragenden Gewinde zapfen 15 versehen, so daß der Fuß ohne zusätzliche Be festigungsmittel in entsprechend vorgesehene Muttern am Tragboden 2 der Palette einzuschrauben ist.

Mit zwei der in den Fig. 11 bis 13 veranschaulichten, langgestreckten Distanzfüße läßt sich ein Tragboden einer Palette sicher abstützen. Hier ist der Seitenaußenbereich 16 bogenförmig ausgebildet und mit einer eingeformten Randausnehmung 17 versehen, in die ein Befestigungsband einer Verpackung für das auf den Tragboden abzustellende Transportgut einzulegen und zu halten ist. Diese Randaus nehmung 17 läßt sich in fertigungstechnisch einfacher Weise vorsehen. Der Distanzfuß ist mit nebeneinander ange ordneten, zur oberen Abstützfläche 5 hin offenen Hohlräumen 18 sowie mehreren Durchgangsbohrungen 19 zur Anordnung von Befestigungsschrauben ausgebildet.

Claims

1. Palette zum insbesondere Transportieren hochwertiger Transportgüter mit unterhalb eines Trag bodens (2) vorzugsweise mit Abstand voneinander ange ordneten Distanzfüßen (3), dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzfüße (3) aus einem Material bestehen, das zumindest 70 Gew.% auf Basis von Polyätherpolyolen (A) und Diphenylmethandiisocyanat (B) im Mischungsverhältnis (A/B) von 100/55 bis zu 100/70 hergestellte Polyurethan anteile und maximal 30 Gew.% Füll- und Verstärkungsstoff anteile auf mineralischer, metallischer und/oder orga nischer Basis umfaßt.

2. Palette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzfüße (3) aus einem Material bestehen, das 15 Gew.% Füll- und Verstärkungsstoffanteile umfaßt.

3. Palette nach Anspruch 1 oder 2 dadruch gekenn zeichnet, daß die Distanzfüße (3) aus einem mit einem Treibmittel versehenen Material hergestellt sind.

4. Palette nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da durch gekennzeichnet, daß die Randbereiche der Distanz füße (3) zumindest teilweise verstärkt ausgebildet sind.

5. Palette nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzfüße (3) eine Armierung (8, 10) aufweisen.

6. Palette nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Armierung (8, 10) durch ein Mineral- oder Synthetik gewebe gebildet ist.

7. Palette nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzfüße (3) einen oder mehrere Hohlräume (4, 9, 12, 13, 18) aufweisen.

8. Palette nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in den Distanzfüßen (3) Bohrungen (6, 11, 14, 19) zur Aufnahme von Befestigungsschrauben ausge bildet sind.

9. Palette nach den Ansprüchen 5 oder 6 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Armierung (8, 10) die Bohrungen (6, 11, 14, 19) zumindest teilweise ummantelt.

10. Palette nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß oberseitig an die Distanzfüße (3) ein Befestigungsansatz (15) angeformt ist.

11. Palette nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsansatz (15) als Gewindezapfen ausge bildet ist.

12. Palette nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in zumindest einer Seitenwand eines Distanzfußes (3) eine Randausnehmung zur Aufnahme einer Verpackungsbefestigung vorgesehen ist.