DE3625339A1 - Elektrisches schaltgeraet - Google Patents
Elektrisches schaltgeraetInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektrisches Schaltgerät
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Dabei hat die Erfindung insbesondere ein in modularer
Bauweise ausgeführtes Schaltgerät mit Leitungsschutz- und
Motoranlaßfunktion zum Gegenstand, wobei außerdem durch
Steckverbindungstechnik Einbau und Wartung erleichtert
sowie austauschbare elektrische Nennwerte ermöglicht werden.
Bei herkömmlichen typischen Motorschaltgeräten sind
Steuer- und Schutzeinrichtungen in Form diskreter Komponenten
für Schaltfunktionen und Überlast- und Federstromschutzfunktionen
sowie für Verriegelungsfunktionen vorgesehen,
und die bekannten Schaltgeräte werden allgemein dauerhaft
an ihrer Einbaustelle befestigt. Diese herkömmliche Schaltgerätebauart
erfordert umfangreiche technische Kenntnisse,
um diese bekannten Geräte mit Bezug auf Last und Netz
richtig anzuschließen und zu koordinieren. Ihre Wartung
ist gewöhnlich mühsam und zeitraubend, wenn ein Ersatz,
eine normale Inspektion oder Notreparaturen erforderlich
sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
integrierte elektrische Schaltgerätekonstruktion zu
schaffen, bei welcher diskrete Komponenten für Überwachungs-,
Schalt- und Schutzschaltefunktionen sowie
Kommunikationselemente zweckmäßig in einen kompakten
Modul mit fortschrittlichen Betriebsmerkmalen untergebracht
sind.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch das im
Anspruch 1 gekennzeichnete Schaltgerät gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Das erfindungsgemäße Schaltgerät weist also (pro
Schalterpol) nur ein Hauptkontaktpaar auf, dessen
Betätigung nach Bedarf durch eines der genannten Schalt-,
Schutz- oder Steuerorgane erfolgen kann.
Das Schaltgerät nach der Erfindung stellt in modularer
Konstruktion eine Kombination eines Ausschalters, eines
Motoranlassers und eines Schützes dar, wobei die einzelnen
modularen Baugruppen lösbar aneinander montiert sind,
um ein einfaches Wegnehmen und Austauschen im Hinblick auf
die Notwendigkeiten der jeweiligen Installation zu
ermöglichen. Ein Vorteil liegt darin, daß nur ein einziges
Schaltkontaktpaar (je Phase) für alle Funktionen des
Schaltgeräts, also Ausschalt- und Schützfunktion,
erforderlich ist und daß gleichzeitig ein strombegrenzendes
Ausschalten bei Überströmen erfolgt. Das erfindungsgemäße
Schaltgerät kann außerdem als fernbetätigbarer Schalter
eingesetzt werden und damit herkömmliche Schalter mit
einem angebauten elektrischen Betätigungsorgan oder
einen Speicherenergieschalter mit Motoraufzug ersetzen.
Die Erfindung wird nachstehend beispielsweise unter
Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen näher beschrieben,
in welchen zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine
herkömmliche Anordnung verschiedener
Komponenten in einem herkömmlichen
Metallschrank,
Fig. 2 ein Schaltgerät nach der Erfindung
in Draufsicht,
Fig. 3 das Schaltgerät nach Fig. 2 im
Vertikalschnitt entlang der Linie
III-III in Fig. 2 bei geschlossenen
Schaltkontakten,
Fig. 4 einen Vertikalschnitt ähnlich Fig. 3,
jedoch bei geöffneten Schaltkontakten,
die Fig. 5A, 5B und 5C verschiedene Stellungen der Schaltkontakte
entsprechend verschiedener
möglicher Betriebszustände,
Fig. 6 einen Vertikalschnitt durch das
Schaltgerät längs der Linie VI-VI
in Fig. 2,
Fig. 7 einen Schnitt längs der Linie VII-VII
in Fig. 6, und
Fig. 8 ein elektrisches Schaltbild für einen
Modul, eine Auslöseeinheit und einen
Elektromagneten nach der Erfindung.
Fig. 1 zeigt eine herkömmliche Anordnung verschiedener
Komponenten zur Motorsteuerung und zum Schutz der elektrischen
Ausrüstung und weist einen metallenen Schaltschrank 10 zur
Aufnahme der erforderlichen elektrischen Geräte auf, nämlich
beispielsweise eines Relais bzw. Schützes 14, eines modularen
Überlastrelais 16, eines Motorschutzgeräts wie beispielsweise
eines Überstromschutzschalters 18, einer Sicherung 20
und anderer Ausrüstungen 22. Die verschiedenen Geräte 14
bis 22 sind mit gegenseitigen Abständen im Schaltschrank 10
angeordnet und nach Bedarf elektrisch miteinander verdrahtet.
Solche herkömmlichen Anordnungen haben einen beträchtlichen
Raumbedarf und ein beträchtliches Gewicht. Zweck der
Erfindung ist es daher, bei einer Kombination der notwendigen
Schaltfunktionen vor allem Größe und Gewicht
gegenüber den gegenwärtigen Anlagen zu verringern.
In den Fig. 2 und 3 ist ein Schaltgerät 24 nach der
Erfindung dargestellt, das ein elektrisch isolierendes
spritzgegossenes Gehäuse 26 mit einem Gehäusedeckel 28
aufweist, die im Bereich einer Trennebene 30 mechanisch
aneinander befestigt sind, beispielsweise mittels einer
Mehrzahl nicht dargestellter Schrauben. Am einen Ende des
Gehäuses 26 ist ein Netzanschluß 32 und an seinem anderen
Ende ein Lastanschluß 34 angeordnet. Das Schaltgerät 24
kann als einpoliges oder mehrpoliges, beispielsweise als
dreipoliges Schaltgerät ausgebildet sein. Bei einem dreipoligen
Schaltgerät sind je Phase bzw. je Schalterpol
jeweils ein Netzanschluß 32 und ein Lastanschluß 34
vorgesehen. Über die Anschlüsse 32 und 34 ist das Schaltgerät
24 seriell in einen Stromkreis geschaltet,
beispielsweise in einen elektrischen Dreiphasen-Stromkreis,
um die betreffende nachgeschaltete elektrische Anlage zu
schützen. Der Raum im Bereich der in Fig. 2 gezeigten
Anschlüsse 36 kann jedoch nach Bedarf auch noch für einen
oder mehrere zusätzliche Schalterpole verwendet werden.
In diesem Fall ist es ratsam, ein elektronisches Auslösesystem
zu verwenden.
Wie in Fig. 3 gezeigt ist, weist das Schaltgerät 24
eine Schaltanordnung 38, einen modularen Schromfühler
bzw. Stromwandler 40 und eine elektromagnetische Betätigungseinrichtung
42 auf. Die Schaltanordnung 38 umfaßt einen
Betätigungsmechanismus 44, eine Kuppelstange 46, einen
freigebbaren Hebel 48 und zwei voneinander trennbare
Schaltkontakte 50 und 52, die an oberen und unteren
Kontaktarmen 54 und 56 angeordnet sind. Bei geschlossenen
Schaltkontakten 50 und 52 verläuft der Stromkreis über das
Schaltgerät vom Netzanschluß 32 über eine Kontaktfeder 58,
einen stabförmigen Leiter 60, einen Leiter 62, ein Verbindungsstück
64, die Kontaktarme 56 und 54 mit den Schaltkontakten
52 und 50, ein Verbindungsstück 66, einen
Leiter 68, einen stabförmigen Leiter 70 und eine Kontaktfeder
72 zum Lastanschluß 34.
Der untere Kontaktarm 56 ist mittels eines Stiftes 74
schwenkbar auf dem Verbindungsstück 64 montiert und wird
durch eine als Schraubenfeder ausgebildete Druckfeder 76
nach oben gedrückt. Außerdem ist ein Kuppelglied 78 mittels
eines lösbaren Stifts 80 gelenkig mit dem unteren Kontaktarm
56 verbunden, um diesen, wie nachstehend noch im
einzelnen beschrieben wird, nach unter ziehen zu können.
Der obere Kontaktarm 54 ist mittels eines Stiftes 82 an
einem drehbaren Körper 84 angelenkt, der mit der Kuppelstange
46 einstückig ausgebildet und daran befestigt ist.
Der obere Kontaktarm 54 und der Körper 84 sind demgemäß
bei normalen Strombedingungen in der Schalteranordnung 38
gemeinsam als eine Einheit schwenkbar.
Der Betätigungsmechanismus 44 sitzt in der mittleren
Poleinheit des dreipoligen Schaltgeräts und ist zwischen
zwei mit gegenseitigem Abstand angeordneten Platten 86
gehaltert, die an der Bodenwand der Gehäusekammer der
mittleren Poleinheit befestigt sind und von denen nur
eine sichtbar ist. Ein Betätigungshebel 88 in Form eines
kopfstehenden U ist mittels dieser Platten 86 schwenkbar
gelagert, wobei die Schenkelenden dieses Betätigungshebels
in U-förmigen Einschnitten 90 der beiden Platten
sitzen.
Der U-förmige Betätigungshebel 88 trägt einen Handgriff
92 zur manuellen Betätigung des Betätigungsmechanismus
44. Außerdem weist der Betätigungsmechanismus 44 ein
Kniehebel-Sprungwerk mit einem oberen Kniehebelglied 94
und einem unteren Kniehebelglied 96 auf, über welches der
obere Kontaktarm 54 mit dem freigebbaren Hebel 48 gekuppelt
ist, der seinerseits mittels eines Stiftes 98 schwenkbar
zwischen den Platten 86 gelagert ist. Die Kniehebelglieder 94
und 96 sind mittels eines Kniegelenkstiftes 100 gelenkig
miteinander verbunden. Das obere Kniehebelglied 94 ist
mittels eines Stiftes 102 mit dem freigebbaren Hebel 48
verbunden, und das untere Kniehebelglied 96 ist mittels
eines Stiftes 84 gelenkig mit dem drehbaren Körper 84
verbunden. Zwischen dem Kniegelenkstift 100 und dem Bügelteil
des Betätigungshebels 88 verlaufen zwei unter Zugspannung
stehende Sprungfedern 104.
Der Schaltkontakt 50 wird normalerweise von Hand
durch Bewegen des Handgriffs 92 nach links (Fig. 1) aus
der Aus-Stellung in die Ein-Stellung in seine Schließstellung
gebracht. Diese Schließstellung des Schaltkontakts
50 bleibt dann so lange erhalten, wie ein Verriegelungshebel
106 einer Auslösebaugruppe 108 in einen
Einschnitt 110 des freigebbaren Hebels 48 eingreift. Die
Auslösebaugruppe 108 weist eine Anzahl von Auslösehebeln
112, nämlich die Phase einen, also insgesamt drei
solche Auslösehebel auf. Vorzugsweise sind diese Auslösehebel
aus elektrisch isolierendem Material spritzgegossen
und entweder einstückig mit einer Auslösehebelwelle 114
ausgebildet oder starr daran befestigt. Die Auslösebaugruppe
weist außerdem einen Auslösehebel 116 und einen
Elektromagneten 118 auf. Bei Erregung des Elektromagneten 118
schwenkt der Tauchkern des Elektromagneten den Auslösehebel
116 so, daß sein unteres Ende den Auslösehebel 112
im Uhrzeigersinn dreht. Dadurch wird das obere Ende des
Verriegelungshebels 106 aus dem Einschnitt 110 des freigebbaren
Hebels 48 herausbewegt. Dies hat zur Folge, daß
der obere Kontaktarm 52 in seine Offenstellung geschwenkt
wird.
Der Schalterbetätigungsmechanismus 44 wird durch
den Elektromagneten 118 (Fig. 8) nur aufgrund eines
Signals von einer Auslöseeinheit 120 ausgelöst, die ihrerseits
mit einer Spule 122 im Stromfühler 40 verbunden ist.
Die Spule 122 (Fig. 8) umschließt den Leiter 68 (Fig. 3)
und überwacht so den durch diesen Leiter fließenden Strom.
Fließt ein Überstrom vorgegebener Größe durch den Leiter 68,
löst der Elektromagnet den Betätigungsmechanismus 44 aus.
Zu diesem Zweck weist die Auslöseeinheit 120 eine Diode 124
und einen Widerstand 126 auf. Die Wicklung 128 des
Elektromagneten 118 ist in den Stromkreis der Auslöseeinheit
geschaltet, so daß im Auslösefall der Tauchkern 130
des Elektromagneten aus der Wicklung 128 herausgedrückt
und gegen den Auslösehebel 116 bewegt wird.
Der Stromfühler 40 ist im Gehäuse 26 des Schaltgeräts
24 herausnehmbar montiert, so daß er bei Bedarf
durch einen Stromfühler mit anderem Nennstrom oder durch
eine andere auf Überströme ansprechende Einrichtung wie
beispielsweise eine Bimetalleinheit oder eine thermische
magnetische Einrichtung ausgetauscht werden kann. Die
Auslöseeinheit 120 ist vorzugsweise im Gehäusedeckel 28
(Fig. 3) untergebracht, wo sie elektrisch mit dem Stromfühler
40 verbunden ist. Alternativ dazu kann die Auslöseeinheit
als integrierter Bestandteil des modularen Stromfühlers
40 ausgebildet sein, insbesondere wenn der Stromfühler
einer Bauart mit Spule (Spule 128 in Fig. 8) angehört.
Der modulare Stromfühler 40 dient nicht nur zur
Betätigung des Elektromagneten 118 und damit zur Auslösung
des Betätigungsmechanismus 44 des Schaltgeräts in
Überstromfall, sondern der modulare Stromfühler 40 ist
außerdem mit einem Elektromagneten 132 der elektromagnetischen
Betätigungseinrichtung 42 verbunden. Der
Zweck des Elektromagneten 132 besteht darin, im entregten
Zustand (Fig. 3) den unteren Kontaktarm 56 über ein
Gestänge mit dem Kuppelglied 78, einer Kuppelstange 134
und einem Lenker 136, mit welchem ein Tauchkern 138 des
Elektromagneten 132 mittels eines Stiftes 140 gelenkig
verbunden ist, nach unten zu ziehen. Die Kuppelstange 134
ist allen drei Schalterpolen gemeinsam und um einen Gelenkstift
142 drehbar. Das Kuppelglied 78 ist mittels eines
Stiftes 144 gelenkig mit der Kuppelstange 134 verbunden,
und das Kuppelglied weist ein Langloch 146 auf, in welchem
eine Druckfeder 148 sitzt, die mit dem Stift 144 zusammenwirkt,
um Relativbewegungen zwischen dem Kuppelglied und
der Kuppelstange zwar zuzulassen, diesen aber einen Widerstand
entgegenzusetzen.
Der Elektromagnet 132 spricht nur auf ein Signal von
Stromfühler 40 an, um den unteren Kontaktarm 52 nach unten
zu ziehen, sondern er spricht auch auf Signale von entfernt
gelegenen Signalgebern an, um ein ferngesteuertes
Öffnen und Schließen der Schaltkontakte 50 und 52 zu
ermöglichen. Der Elektromagnet 132, dessen Wicklung für
eine bestimmte Spannung im Zusammenhang mit einem vorgegebenem
Überstrom- oder Kurzschlußstrom-Schwellenwert des
Stromfühlers 40 ausgelegt ist, ist abnehmbar und gegen eine
entsprechende Baugruppe mit anderem gewünschten Spannungsbereich
entsprechend dem jeweils verwendeten Stromfühler 40
austauschbar.
Der Stromfühler und die Auslöseeinheit 120 sind
diskrete Einheiten, die jeweils herausnehmbar montiert
sind, um sie herausnehmen und austauschen zu können. In
ähnlicher Weise ist die gesamte elektromagnetische
Betätigungseinrichtung 42 einschließlich des Elektromagneten
132 und des zugehörigen Gestänges als diskrete
Einheit ausgebildet, die vorzugsweise in einem eigenen
Gehäuse 150 untergebracht ist, das in geeigneter Weise
herausnehmbar, beispielsweise zwischen mit gegenseitigen
Abständen angeordneten Wänden 152 und 154 eingesetzt ist.
Das Kuppelglied 78 ragt durch eine Öffnung 156 hindurch,
die vorzugsweise abgedichtet ist, um das Austreten von
Lichtbogengasen und Abriebteilchen zu vermeiden, die beim
Trennen der Schaltkontakte 50 und 52 austreten können.
Das Kuppelglied kann entweder am Stift 80 und am Stift 144
gelöst werden.
Um die Auswirkungen von Stößen, wie sie beispielsweise
an Bord von Schiffen, in Landfahrzeugen oder aufgrund
technischer Schwingungen, aufgrund von Erdbeben oder
aufgrund seismischen Schwingungen auftreten können, auf
ein Minimum zu verringern, ist die Kuppelstange 134 mit
einem entsprechenden Gewicht ausgebildet oder versehen,
um als Gegengewicht zwischen dem beweglichen Tauchkern 138
und dem unteren Kontaktarm 56 zu dienen, der durch die
Druckfeder 76 vorgespannt ist. Das Gestänge dient also
außer zur Betätigung des unteren Kontaktarms 56 aufgrund
der Masse der Kuppelstange 134 auch zum Ausgleich von
Stoßeinwirkungen, unabhängig davon, ob die elektromagnetische
Betätigungseinrichtung erregt oder entregt
ist.
Aufgrund der modularen Konstruktion des Schaltgeräts
aus den diskreten Einheiten der Schalteranordnung 38, des
modularen Stromfühlers 40 und der elektromagnetischen
Betätigungseinrichtung 42 wird eine Kombination möglicher
Funktionen bereitgestellt, nämlich entweder die Schaltfunktion
des Schaltmechanismus allein, des Schaltmechanismus
mit dem Stromfühler 40 und ohne die elektromagnetische
Betätigungseinrichtung 42, oder des Schaltmechanismus
mit der elektromagnetischen Betätigungseinrichtung
42 und ohne den Stromfühler 40.
Im ersteren Fall der Schaltfunktion durch den Schaltmechanismus
allein können die Schaltkontakte durch manuelle
Betätigung des Handgriffs 92 geöffnet werden, wobei der
obere Kontaktarm 54 (Fig. 4) angehoben wird, ohne daß
jedoch der untere Kontaktarm 56 abgesenkt wird, wie in
Fig. 4 dargestellt ist. Dabei wird der obere Schaltkontakt
in üblicher Weise durch eine Lichtbogenlöscheinrichtung 58
hindurchbewegt, um einen zwischen den sich trennenden
Schaltkontakten gezogenen Lichtbogen zu löschen.
Außerdem ermöglicht der parallele Verlauf des oberen
Kontaktarms 54 und des unteren Kontaktarms 56 im Schließzustand
ein schnelles, strombegrenzendes Öffnen der Schaltkontakte
bei starken Überströmen durch elektrodynamische
Wirkungen beispielsweise bei hohen Kurzschlußströmen, indem
die beiden Schaltkontakte voneinander weg auseinandergeschleudert
werden (Fig. 5A) um sie beide aus ihrer
normalen Schließstellung (durch die gestrichelte Linie 160
angedeutet) auseinander zu bewegen.
Wenn in diesem Fall das Kuppelglied 78 bei dem Stift 80
vom unteren Kontaktarm 56 gelöst ist, wird die Wand 151
des Gehäuses 150 durch eine nicht dargestellte Platte
ähnlicher Ausführung ersetzt, im die Öffnung 156 in der
Bodenwand 162 des Gehäuses 26 abzudecken.
Im zweiten Fall der Schaltfunktion durch den Betätigungsmechanismus
44 in Verbindung mit dem modularen Stromfühler 40
und ohne die elektromagnetische Betätigungseinrichtung 42
findet zusätzlich zu den oben beschriebenen Schaltfunktionen
noch eine Auslösefunktion aufgrund eines
vorgegebenen Überstromzustands statt, auf welchen der
modulare Stromfühler 40 auspricht und dann den Elektromagneten
118 betätigt. Infolge der modularen Bauweise
des Stromfühlers 40 ist dieser leicht herausnehmbar und
gegen einen Fühler mit anderem Nennstrom austauschbar.
Infolgedessen kann mittels des modularen Stromfühlers 40
eine Auslösefunktion des Schaltgeräts in Abhängigkeit
von gewählten Überstrombedingungen außer bei hohen Kurzschlußströmen
erreicht werden, welche das Auseinanderschleudern
der beiden Kontaktarme im Sinne eines strombegrenzenden
Öffnens der Schaltkontakte bewirkt.
Im dritten Fall der Schaltfunktion aufgrund des
Schaltmechanismus 44 in Verbindung mit der elektromagnetischen
Betätigungseinrichtung 42 und bei unwirksamen
oder heraugenommenen Stromfühler 40 sind die oben
beschriebenen Schaltfunktionen einschließlich der manuellen
Bedienung des Schaltgeräts über den Handgriff 92 gegeben.
Die elektromagnetische Betätigungseinrichtung 42 ermöglicht
darüberhinaus das Öffnen der Schaltkontakte durch Bewegen
des unteren Kontaktarms 56 aus der Schließstellung (Fig. 5C)
in die Offenstellung (Fig. 5B), wobei der andere Schaltkontakt
50 in seiner durch die gestrichelte Linie 160
angedeuteten Stellung verbleibt, die eigentlich einen
Schließzustand entspricht. Diese Funktion der elektromagnetischen
Betätigungseinrichtung 42 kann durch ein
Entregungssignal von einer entfernt gelegenen Stelle,
beispielsweise von einem Rechner einer öffentlichen
Anlage, gesteuert werden. Schließlich können auch in
diesem dritten Fall bei angebauter elektromagnetischer
Betätigungseinrichtung 42 die Schaltkontakte 50 und 52
beim Auftreten eines hohen Kurzschlußstroms in ihre
Offenstellungen auseinandergeschleudert werden, wie in
Fig. 5A dargestellt ist.
Das erfindungsgemäße Schaltgerät ist aufgrund seiner
modularen Bauweise, die eine Kombination diskreter unabhängiger
Einheiten für unterschiedliche Funktionen gestattet,
an eine Vielzahl möglicher Betriebsbedingungen anpaßbar.
Dies bedingt den Vorteil, daß verfügbare Einheiten nach
Bedarf miteinander kombiniert werden können, um zu der
jeweils gewünschten Kombination zu gelangen, ohne daß
für jede erforderliche Funktionskombination ein eigenes
komplettes Gerät erforderlich ist. Die jeweiligen
elektrischen Nennwerte des Geräts können demzufolge
seitens des Anwenders nach Bedarf gewählt bzw. kombiniert
werden, während bei bekannten Schaltgeräten die elektrischen
Nennwerte ausschließlich vom Hersteller vorgegeben sind.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß alle Schaltfunktionen
mittels eines einzigen Schaltkontaktsatzes (pro Schalterpol)
ausgeführt werden, wo hingegen bei herkömmlichen
Schaltanlagen, wie beispielsweise in Fig. 1 dargestellt,
mehrere verschiedene Schaltkontaktpaare zur Wahrnehmung
der einzelnen Schaltfunktionen notwendig sind, beispielsweise
ein Ausschalter-Kontaktsatz und ein Schütz-Kontaktsatz
usw.
Das erfindungsgemäße Schaltgerät 24 umfaßt in einem
kompakten Modul mit fortschrittlichen Betriebsmerkmalen
die Funktionen des Messens, des Schaltens, des Trennens
und des Anzeigens. Die Front- bzw. Oberseite des Gehäusedeckels
58 dient als Anzeigetafel, auf welcher die
verschiedenen Funktionszustände angezeigt werden. Lokale
und fernbetätigte Schalt- und Rückstellfunktionen lassen
sich mittels frontseitig montierter Schalter realisieren,
während eine Veränderung der Nennstromwerte (Überlast- und/
oder Schnellabschalt-Auslöseströme) durch einsteckbare
austauschbare Komponenten möglich ist. Hier ist auch die
vorgesehene vierte Polkammer nach Bedarf verwendbar, wobei
auch hier ein Schaltkontaktsatz oder ein durchgehender
Leiter (Neutralleiter) oder zusätzliche Hilfsschalter für
Sekundärverbindungen, beispielsweise für den Anschluß
von Elektromagneten, Positionsanzeigen für die elektromagnetische
Betätigungseinrichtung, Fernrückstellung,
Ein-Aus-Fernanzeige usw. untergebracht werden können.
Dem Elektromagneten 132 sind zur Anzeige bzw. Steuerung
der Spulenerregung Leuchten und/oder beleuchtete Druckknöpfe
164 und 166 (Fig. 6) zugeordnet. Eine Rückstelleuchte
168 zeigt an, daß der Schaltmechanismus 44 nach
einem Auslösevorgang zurückgestellt werden muß. Eine
Leuchte 170 gibt die Stellung des unteren Kontaktarms 56
bei Betätigung durch den Elektromagneten 132 an. Dies
unterrichtet einen Beobachter über normalen Betrieb oder
im Falle verschweißter Schaltkontakte über die Notwendigkeit
der Wartung des Mechanismus.
Eine Leuchte 172 zeigt an, daß der Schaltmechanismus
sich im ausgelösten Zustand befindet. Ein Knopf 174 dient
zur Einstellung des Vollaststromes des Schaltgeräts. Ein
Knopf 176 dient zur Einstellung des Auslösepegels des
Schaltgeräts.
Wie oben erläutert, können Sekundärschalter und die
zugehörige Verdrahtung in der noch verfügbaren vierten
Gehäusekammer untergebracht werden, wozu eine gedruckte
Schaltungsplatte 178 (Fig. 7) Anwendung finden kann.
Am einen Ende der Kuppelstange 134 sind zwei Hilfsschalter
180 und 182 (Fig. 6), beispielsweise in Form von
Mikroschaltern angeordnet. Diese beiden Schalter können
zur Fernsteuerung einer weiteren Anzeigeleuchte darüber
dienen, ob der Elektromagnet 132 erregt oder entregt ist.
Es können aber nach Bedarf auch nur ein oder mehr als
zwei solcher Schalter eingesetzt werden. Ein weiter
Schalter könnte z. B. zur Umsteuerung eines dem Schaltgerät
zugeordneten Motors vorgesehen sein.
Die Schaltungsplatte 178 weist Anschlüsse und Kontaktfedern
auf. Durch diese Konstruktion kann die Verdrahtung
vervollständigt und der gesamte Hilfsschaltmechanismus
steckbar ausgeführt werden. Dies ergibt ein Schnellaustauschsystem
für Wartungszwecke, zur Änderung von
Kennwerten, für Inspektionszwecke oder Funktionsprüfungen
ohne Notwendigkeit der Abschaltung der ganzen Schaltungsplatte
bzw. des ganzen Laststromkreises.
Das erfindungsgemäße Schaltgerät stellt also eine
in Modulbauweise ausgeführte Kombination diskreter Einheiten
dar, womit in einem einzigen kompakten Schaltgerät
sowohl normale Schalt- als auch Schutzabschaltfunktionen
vereinigt werden. Das Schaltgerät zeichnet
sich durch vielfältige Funktionen unter Verwendung nur
eines einzigen Schaltkontaktsatzes pro Schalterpol aus.
Claims (12)
1. Elektrisches Schaltgerät mit je Schalterpol einem
Schaltkontaktarm und einen Schaltmechanismus, dem ein
Auslösemechanismus mit einem freigebbaren Hebel zu Einleitung
einer selbsttätigen Kontaktöffnung zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltkontakte (50, 52)
jedes Schaltkontaktpaars an zwei im Schließzustand etwa
parallelen, gegensinnig stromdurchflossenen schwenkbaren
Kontaktarm (54, 56) angeordnet sind, von denen der eine
Kontaktarm (54) mit dem freigebbaren Hebel (48) gekuppelt
ist, daß weiter der andere Kontaktarm (56) mit einer
elektromagnetischen Betätigungseinrichtung (42) lösbar
verbunden ist, die zur Betätigung dieses anderen Kontaktarms
unabhängig von der Betätigung des ersteren Kontaktarms
(54) dient, und daß eine modulare Stromfühlereinrichtung
(40) lösbar eingebaut ist, die den Stromfluß
über das Schaltgerät mißt und bei Auftreten eines Überstroms
gegebener Größe den Auslösemechanismus (108) automatisch
betätigt.
2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektromagnetische Betätigungseinrichtung (42)
in einem eigenen Gehäuse (150) untergebracht ist, das an
das Gehäuse (26, 28) des übrigen Schaltgeräts anbaubar ist,
und daß die Bodenwand des das Schaltkontaktpaar und den
Schaltmechanismus aufnehmenden Gehäuses (26) eine
Öffnung (156) zur Durchführung eines den anderen Kontaktarm
(56) mit der elektromagnetischen Betätigungseinrichtung
(42) kuppelnden Gestänges aufweist.
3. Schaltgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Gehäusebodenwand eine Platte lösbar montiert
ist, welche bei abgenommener elektromagnetischer Betätigungseinrichtung
(42) die Bodenwandöffnung (156) abdeckt.
4. Schaltgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gestänge ein mit dem anderen Kontaktarm (56) verbundenes
Kuppelglied (78) und eine Langloch-Zapfen-Verbindung
(146) aufweist, welche eine ungehinderte Öffnungsbewegung
des anderen Kontaktarms (56) bei hohen Überströmen
durch elektrodynamische Abstoßung zwischen den
beiden Kontaktarmen ermöglicht.
5. Schaltgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der den Schaltmechanismus (44) die modulare Stromfühlereinrichtung
(40) und die elektromagnetische Betätigungseinrichtung
(42) umfaßenden Anordnung nur ein einziges
Schaltkontaktpaar je Schalterpol zugeordnet ist.
6. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stromfühlereinrichtung (40)
bei einem weiteren vorgegebenen Stromzustand auch die
elektromagnetische Betätigungsvorrichtung (42) ansteuert.
7. Schaltgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die modulare Stromfühlereinrichtung (40) herausnehmbar
montiert und durch eine entsprechende Stromfühlereinheit
mit anderem Nennstrom austauschbar ist.
8. Schaltgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektromagnetische Betätigungseinrichtung aufgrund
eines vom Schaltgerät selbst erzeugtes Steuersignal betätigt
wird.
9. Schaltgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektromagnetische Betätigungseinrichtung abnehmbar
montiert und durch eine entsprechende Einrichtung mit
anderem Nennstrom austauschbar ist.
10. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektromagnetische
Betätigungseinrichtung (42) ein Bauteil (134) großer Masse
aufweist, das zwischen zwei Stellungen entsprechend der
Offenstellung und der Schließstellung des anderen Kontaktarms
(56) schwenkbar ist und einen Widerstand gegen stoßeinwirkungsbedingte
Bewegungen des anderen Kontaktarms
bildet.
11. Schaltgerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gestänge der elektromagnetischen
Betätigungseinrichtung (42) eine Langloch-Zapfen-Verbindung
zur Herstellung eines Bewegungsspiels zwischen
dem Kuppelglied (78) und dem Bauteil (134) großer Masse
herzustellen.
12. Schaltgerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gestänge ein mit einem Langloch versehenes
Glied aufweist, das mit einem Zapfen am anderen
Kontaktarm (56) verbunden ist.
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Owner name: EATON CORP., CLEVELAND, OHIO, US |
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