DE3625226A1 - Fahrzeugluftreifen - Google Patents
FahrzeugluftreifenInfo
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- B60C9/18—Structure or arrangement of belts or breakers, crown-reinforcing or cushioning layers
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- Mechanical Engineering (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugluftreifen mit einer
ein- oder mehrlagigen Karkasse, deren freie Endbereiche durch
Umschlingen von Wulstkernen od. dgl. in den Reifenseitenwänden
gehalten sind, mit einem Laufflächenteil und mit einer unterhalb
des Laufflächenteiles angeordneten gürtelartigen Verstärkung.
Bei einem herkömmlichen, auf einer herkömmlichen Tiefbettfelge
montierten Reifen treten bei einem Reifendefekt, der in
einer plötzlichen oder sukzessiven Entlüftung des Reifens resultiert,
insbesondere zwei Situationen auf, die zu irreparablen
Schädigungen des Reifens führen. Bei der seitlichen Beanspruchung
während einer Kurvenfahrt besteht die Gefahr, daß der Reifen
von der Felge in das Tiefbett hineingezogen wird, wobei bei einer
Weiterfahrt mit vollkommen entlüftetem Reifen die Felge im
Latsch den zusammengedrückten Reifen immer wieder überollt,
wodurch der Reifen im Bereich seiner Seitenwände zerstört wird.
Da selbst ein kurzzeitiges Fahren mit entlüftetem Reifen
schon irreparable Beschädigungen verursacht, wurden in der Vergangenheit
viele Möglichkeiten vorgeschlagen, um die Gefahr der
Zerstörung des Reifens in den Griff zu bekommen. So ist es beispielsweise
in einer Vielzahl von Ausführungsvarianten bekannt,
am äußeren Umfang der Felge Stützkörper unterschiedlichster Konstruktionen
und aus einer Vielzahl von Materialien zum Abstützen
des Reifenkörpers bei Notlauf vorzusehen. Diese Maßnahmen konnten
sich jedoch bisher in der Praxis nicht durchsetzen. Es wurden
weiters auch Ausführungen vorgeschlagen, bei denen sowohl
konstruktive Änderungen an der Felge als auch am Reifen vorgenommen
wurden, um die Notlaufeigenschaften des Reifens zu verbessern.
Hier sei beispielsweise auf die DE-OS 30 00 428 verwiesen,
bei der die Reifenwülste auf Sitzflächen am inneren Umfang der
Felge gehalten sind. Durch diese spezielle Konstruktion wird
zwar das Überrollen der eigenen Seitenwände und die nachfolgende
Zerstörung verhindert, doch konnte bei herkömmlichen Reifen das
oben beschriebene Problem, nämlich einen Reifen mit befriedigenden
Notlaufeigenschaften zu schaffen, noch nicht gelöst werden.
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, einen
Reifen der eingangs genannten Art zu schaffen, der hinsichtlich
seiner Notlaufeigenschaften voll zufriedenstellt, wobei weiterhin
der Reifensitz auf der Felge in herkömmlicher Weise erfolgt
und weder an der Felge noch im Reifenhohlraum Stützmittel vorgesehen
sind.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch,
daß die gürtelartige Verstärkung als ein sandwichartig aufgebauter,
in Umfangsrichtung zug- und drucksteifer und in radialer
Richtung biegesteif ausgeführter Verstärkungsring ausgebildet
ist, und daß der Verlauf der Karkasse in den Seitenwänden im
Schnitt betrachtet, abgesehen vom unmittelbaren Bereich der breitesten
Stelle mit dem Schmiegekreisradius, zum Wulst hin geradlinig
bzw. nahezu geradlinig ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Reifen ist somit die mechanisch
wirksame größte Breite des Reifens in einem sehr geringen Abstand
zum Verstärkungsring bzw. sehr nahe bei den Schulterbereichen
des Reifens. Im entlüfteten Zustand übernimmt daher nun der in
Umfangsrichtung zug- und drucksteife und in radialer Richtung
biegesteife Verstärkungsring im wesentlichen die Radlast. Die
Kordfäden der Karkasse in den Seitenwänden wirken gleichzeitig
wie die Speichen eines Rades und verspannen den Verstärkungsring
mit dem Wulstkern des Wulstes. Ein Zerstören der Walkzonen ist
auf diese Weise wirkungsvoll verhindert.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist es besonders
vorteilhaft, wenn der der mechanisch maßgeblich größten
Breite B* des Reifens entsprechende Radius R*, gemessen von der
Reifenachse, zum Radius R o der Karkasse im Scheitelbereich des
Reifens, ebenfalls gemessen von der Reifenachse, in folgender
Beziehung steht:
Bei diesem Verhältnis kommt der erfindungsgemäße Effekt
des Verspannens voll zum Tragen.
In diesem Zusammenhang ist es auch vorteilhaft, wenn erfindungsgemäß
zwischen der Meridianlänge S M der Karkasse in der
Seitenwand, zwischen dem Schnittpunkt der Breite B* mit der Karkasse
und dem Wulstkern, und dem Abstand H S zwischen den beiden
Endpunkten von S M folgende Beziehung besteht:
Gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung ist vorgesehen, daß der zwischen einer Tangente
an die Karkasse im Eintrittsbereich und der Seitenrichtung gebildete
Eintrittswinkel der Karkasse in den Bereich des Verstärkungsringes
≦ 20° ist, und daß der zwischen einer Tangente an
die Karkasse im Wulstbereich und der Seitenrichtung vorliegende
Eintrittswinkel β der Karkasse in den Wulstbereich ≧ 70° ist.
In dem durch die genannten Grenzen festgelegten Bereich ist ein
sehr gutes Seitenkraftaufnahmevermögen erzielbar.
Besonders günstig auf den Abrollkomfort des Reifens wirkt
es sich aus, wenn der im Bereich der größten Breite B* definierte
Schmiegekreisradius ρ der Karkasse zur Seitenwandhöhe H S in
einem der Beziehung
entsprechenden Verhältnis steht.
Es ist weiter eine Ausbildung vorteilhaft, welche dadurch
gekennzeichnet ist, daß die ein- oder mehrlagige Karkasse für
rotationssymmetrische Beanspruchung entsprechend einer Gleichgewichtsfigur
ausgelegt ist und die geometrische neutrale Faser
der Seitenwand bei rotationssymmetrischer Beanspruchung in
einer Gleichgewichtslage liegt.
Eine in Umfangsrichtung zug- und drucksteife und in radialer
Richtung biegesteife Ausführung des Verstärkungsringes wird
nach einem weiteren Merkmal der Erfindung auf besonders einfache
Weise dadurch erreicht, daß der sandwichartig aufgebaute Verstärkungsring
zumindest eine trägerrostartig gestaltete Kernlage
mit vorzugsweise zell- oder wabenförmig gestalteten Trägerelementen
aufweist, die gegebenenfalls in elastomeres Material einbettet
sind, wobei zumindest die äußersten Lagen des Verstärkungsringes
von je einer Deckschicht gebildet sind, die jeweils parallel
zueinander verlaufende, in Elastomermaterial eingebettete
Korde, insbesondere Stahlkorde, aufweist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verstärkungsringes
ist die Kernlage von parallel zueinander und wellenförmig
verlaufenden Trägerelementen gebildet.
Hierbei soll, um dem Verstärkungsring die erforderliche
Steifigkeit zu verleihen, der größtmögliche Abstand benachbarter
Trägerelemente voneinander maximal das 10-fache des Kordabstandes
in den Deckschichten betragen, wobei in den Deckschichten
3 bis 8 Korde pro cm vorgesehen sind.
In diesem Zusammenhang ist es auch günstig, wenn die in
Umfangsrichtung gemessene maximale Wandstärke der Trägerelemente
der Kernlage maximal 1/5 des Abstandes benachbarter Trägerelemente
beträgt. Auch sollte die in radialer Richtung gemessene Höhe
der Trägerelemente der Kernlagen das 3-fache der Dicke der Deckschichten
nicht überschreiten.
Als Material für die Trägerelemente der Kernlage findet
bevorzugt Kunststoff, aber auch Metall und unter Umständen auch
Papier oder Pappe, Verwendung.
Zur Illustration der Problematik bei auf herkömmlichen
Felgen montierten herkömmlichen Gürtelreifen mit einem in radialer
Richtung biegeweichen Gürtel sind in den Fig. 1 und 2 zwei
Situationen während der Entlüftung des Reifens durch einen Defekt
schematisch dargestellt.
Hiebei zeigt Fig. 1 das Verhalten eines auf dem linken
Vorderrad montierten, noch nicht zur Gänze entlüfteten Reifens
eines Fahrzeuges während des Befahrens einer Rechtskurve. Die
seitliche Beanspruchung am kurvenäußeren Vorderrad bewirkt, daß
der kurvenäußere Wulst A von der Felge in das Tiefbett hineingezogen
wird.
Bei längerer Weiterfahrt mit schließlich total entlüftetem
Reifen treten Schädigungen in der Reifenseitenwand auf, da die
Felge den zusammengedrückten Reifen im Latsch immer wieder überrollt.
Fig. 2 zeigt diese Situation, wobei mit C jener Bereich
des Reifens bezeichnet ist, wo irreparable Schäden auftreten.
Da der Reifen nun auch keine Seitenführungskräfte mehr aufnehmen
kann, wird auch das Fahrzeug nicht mehr geradeausfahren können,
sodaß der Bereich der Reifenzerstörung C abwechselnd im Bereich
der linken und der rechten Seitenwand zu liegen kommt.
In den Zeichnungsfiguren 3 bis 7 ist der erfindungsgemäße
Reifen, teilweise mit einigen konstruktiven Abwandlungen dargestellt.
Fig. 3 zeigt im Halbschnitt und schematisch den erfindungsgemäßen
Reifen, Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel des gürtelartigen,
mehrlagigen Verstärkungsringes, wobei das die Lagen
aufnehmende Elastomermaterial nicht eingezeichnet ist, Fig. 5
einen Schnitt entlang der Linie V-V in Fig. 4, die Fig. 6 und 7
zeigen weitere Ausführungsvarianten des mehrlagigen gürtelartigen
Verstärkungsringes in jeweils einer der Fig. 4 entsprechenden
Darstellungsweise. In Fig. 8 ist schließlich noch im Schnitt
das Verhalten eines konventionellen Gürtelreifens (linke Hälfte
dieser Zeichnungsfigur) im Vergleich zum Verhalten des erfindungsgemäßen
Reifens (rechte Hälfte der Zeichnungsfigur) im intakten
aufgeblasenen Zustand dargestellt.
Der in Fig. 3 im Schnitt schematisch dargestellte und auf
einer herkömmlichen Felge 2 montierte erfindungsgemäße Reifen 1
besteht im wesentlichen aus einer ein- oder mehrlagigen Karkasse 3,
deren freie Endbereiche durch Umschlingen von herkömmlichen
Wulstkernen 4 in den Reifenseitenwänden 7 fest verankert
sind. Der Reifen 1 besitzt weiteres einen herkömmlichen Laufflächenteil 5
mit einer entsprechenden Profilierung und unterhalb
des Laufflächenteiles 5 eine gürtelartige Verstärkung. Die in
dieser Zeichnungsfigur nur schematisch dargestellte gürtelartige
Verstärkung ist als mehrlagiger, eine Sandwichkonstruktion aufweisender,
in Umfangsrichtung zug- und drucksteifer und in radialer
Richtung biegesteif ausgeführter Verstärkungsring 6 ausgebildet,
auf den weiter unten noch näher eingegangen wird.
In den nach einer Gleichgewichtsfigur gestalteten Seitenwänden 7
ist der Verlauf der Karkasse 3, im Schnitt betrachtet,
abgesehen vom unmittelbaren Bereich der breitesten Stelle B*
mit dem Schmiegekreisradius ρ, zum Wulst hin geradlinig bzw.
nahezu geradlinig. Damit ist die Kordlänge der in den Seitenwänden 7
verlaufenden Karkassbereiche sehr kurz. Dies bedeutet, daß
die mechanisch maßgebliche größte Breite B* des Reifens 1 (B* =
größter Abstand der in den beiden Seitenwänden liegenden Abschnitte
der Karkasse 3) in unmittelbarer Nähe der Schulterbereiche
vorliegt und, in radialer Richtung (z-Richtung) betrachtet,
in einem möglichst geringen Abstand zum Verstärkungsring 6
liegt. Mit R* ist in Fig. 3 der der Breite B* entsprechende Radius
(gemessen von der Reifenachse) der nach der Gleichgewichtsfigur
ausgelegten Seitenwand 7 bezeichnet. Der Schnittpunkt von
R* mit B*, der außerdem noch auf der Karkasse 3 zu liegen kommt,
soll also möglichst hoch beim Schulterbereich des Reifens 1 sein.
Wird nun mit H S der Abstand zwischen dem Schnittpunkt B*
mit R* und dem Wulstkern 4, und mit S M die Meridianlänge der
ein- oder mehrlagigen Karkasse 3 in der Seitenwand 7 zwischen
den beiden Endpunkten von H S bezeichnet, so sollen folgende Grenzen,
ausgedrückt durch eine Ungleichung, nicht überschritten
werden:
Durch die gewählte Lage der Breite B* ergibt sich ein sehr
flacher Eintrittswinkel der ein- oder mehrlagigen Karkasse 3
in den Bereich des Verstärkungsringes 6. Dieser Winkel ist in
Fig. 3 mit γ bezeichnet und verläuft zwischen einer Tangente
an die Karkasse 3 im Eintrittsbereich und der mit dem Pfeil y
bezeichneten Seitenrichtung. Der Winkel γ besitzt hiebei einen
Wert ≦ 20°. Gleichzeitig ist der Eintrittswinkel der Karkasse 3
in den Wulstbereich relativ groß gewählt. Der in Fig. 3 hiezu
definierte Winkel β zwischen einer Tangente an die Karkasse 3
im Wulstbereich und der Seitenrichtung y wird in einem Bereich
≧ 70° gewählt. An der breitesten Stelle des Reifens, also im
Bereich der größten Breite B*, liegt ein Schmiegkreisradius ρ
der Karkasse 3 vor, der sehr klein gewählt ist. Im Schnittpunkt B*
mit R* ist das Verhältnis des Schmiegkreisradius ρ zur Seitenwandhöhe H S
≦ 20°, d. h.
Ist mit R o der Radius der Karkasse 3 im Scheitelbereich
des Reifens 1, gemessen von der Reifenachse, bezeichnet, so soll
weiters
sein.
Fig. 4 zeigt eine Auführungsvariante des Verstärkungsringes 6.
Eine in Umfangsrichtung zug- und drucksteife und in
radialer Richtung biegesteife Konstruktion des Verstärkungsringes 6
wird gemäß den Fig. 4 und 5 beispielsweise dadurch erreicht,
daß eine als Trägerrost gestaltete, etwa wabenförmig
oder sonstwie zellförmig gestaltete Kernlage 8 vorgesehen ist,
deren Trägerelemente 8 a beispielsweise aus Kunststoff oder Metall
ausgeführt sein können. Oberhalb und unterhalb der Kernlage 8
ist je eine Deckschicht 9, 10 mit in Gummi eingebetteten
Korden, beispielsweise Stahlkorden, vorgesehen. Auch die Trägerelemente 8 a
der Kernlage 8 sind in elastomeres Material, beispielsweise
Gummi, eingebettet. In jeder Deckschicht 9, 10 verlaufen
die Korde parallel zueinander, wobei zwischen den Korden
der oberen und der unteren Deckschicht 9, 10 ein Kreuzungswinkel
von 10 bis 90°, im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4
von ca. 90°, vorliegt. Der mit α bezeichnete Winkel der Korde
der oberen oder unteren Deckschicht 9, 10 zu der mit dem Pfeil x
bezeichneten Umfangsrichtung des Reifens beträgt vorzugsweise
5 bis 45°. In Fig. 4 ist der Winkel α der oberen Deckschicht
eingezeichnet.
Die Zellgröße D z (definiert als die größte Abmessung der
waben- oder zellenförmigen Trägerelemente 8 a der Kernlage 8)
beträgt maximal das 10-fache des Kordabstandes n k in den Deckschichten 9,
10. Die Größe von n k wird dadurch bestimmt, daß
etwa 3 bis 8 Korde pro cm in jeder Deckschicht 9, 10 angeordnet
sind. Die maximale Wandstärke d z der Trägerelemente 8 a der Kernlage 8
beträgt maximal 1/5 der Zellgröße D Z , wobei die Höhe h z
der Trägerelemente 8 a maximal das 3-fache der Dicke d der Deckschichten 9,
10 beträgt.
Die Fig. 6 und 7 zeigen weitere Ausführungsvarianten eines
Verstärkungsringes 6′ und 6″, durch die ebenfalls eine in Umfangsrichtung
zug- und druckfeste und in radialer Richtung biegesteife
Konstruktion gewährleistet ist. Wie aus Fig. 6 ersichtlich
ist, ist auch hier für die Kernlage 8′ eine etwa zellförmige
Struktur gewählt worden. Auch auf diese Konstruktion treffen
die eben genannten Dimensionsangaben bezüglich der Zellgröße D z ,
des Kordabstandes n k , der Wandstärke d z , der Höhe h z und
der Dicke d zu.
Fig. 7 zeigt eine Konstruktion, die insofern von jenen
gemäß Fig. 4 und 6 abweicht, als hier keine zellenförmige Struktur
für die Kernlage 8″ gewählt wurde, sondern die Kernlage 8″ besteht
aus vorzugsweise parallel zueinander wellenförmig verlaufenden
Trägerelementen 8″a. Hier ist mit D z der maximale Abstand
zwischen benachbarten Trägerelementen 8″a im Verhältnis zur Dimension
des Kordabstandes n k der Deckschichten 9″, 10″ definiert.
Hinsichtlich der Dimensionierung der maximalen Wandstärke d z ,
der Höhe h z und die Dicke d gelten obige Ausführungen.
Um insbesondere die Biegesteifigkeit des Verstärkungsringes 6″
in radialer Richtung zu gewährleisten, ist bei diesem Ausführungsbeispiel
der Kreuzungswinkel zwischen den Korden der
beiden Deckschichten 9″, 10″ relativ gering gewählt, wodurch
auch der Winkel α″, den die Korde in den beiden Deckschichten 9″,
10″ mit der Umfangsrichtung x des Reifens einnehmen, zwischen
2 und 10° liegt.
Zusammenfassend ergibt sich durch die erfindungsgemäße
Reifenausbildung bzw. Reifenkonstruktion, und zwar insbesondere
durch das Vorsehen des biegesteifen bzw. druck- und zugsteifen
Verstärkungsringes und der erfindungsgemäß ausgeführten Seitenwände 7,
in denen die Kordlänge sehr gering ist, ein Reifen,
bei dem optimale Notlaufeigenschaften vorliegen. Bei einem Reifendefekt
mit nachfolgendem entlüfteten Zustand des Reifens übernimmt
nämlich im wesentlichen der Verstärkungsring 6 die Radlast,
wobei die, wie oben beschrieben, kurz ausgeführte Seitenwand 7
bedingt, daß die Kordfäden ähnlich wie Speichen eines Fahrrades
wirken und somit den Verstärkungsring mit dem Wulstkern
des Wulstes verspannen. Im entlüfteten Zustand verhält sich daher
der erfindungsgemäße Reifen 1 nahezu wie im intakten und
aufgeblasenen Zustand.
Fig. 8 illustriert das Verhalten des erfindungsgemäßen
Reifens im Gegensatz zu einem herkömmlichen Gürtelreifen in intaktem,
aufgeblasenem Zustand. Hiebei gewährleistet bei dem erfindungsgemäßen
Reifen die kurze Seitenwand zusammen mit dem
möglichst kleinen Schmiegkreisradius ρ an der breitesten Stelle
ein komfortables Abrollen. Der kleine Eintrittswinkel γ der Karkasse
in den Bereich des Verstärkungsringes bedingt mitsamt dem
möglichst großen Eintrittswinkel β beim Wulstbereich eine sehr
gute Seitenkraftaufnahme.
Erwähnt sei weiters, daß selbstverständlich auch mehrere
Deckschichtlagen im Verstärkungsring vorgesehen werden können.
Auch sind Konstruktionen möglich, bei denen mehr als eine Kernlage
eingesetzt ist.
Claims (12)
1. Fahrzeugluftreifen mit einer ein- oder mehrlagigen Karkasse,
deren freie Endbereiche durch Umschlingen von Wulstkernen od. dgl.
in den Reifenseitenwänden gehalten sind, mit einem Laufflächenteil
und mit einer unterhalb des Laufflächenteiles angeordneten
gürtelartigen Verstärkung, dadurch gekennzeichnet, daß die gürtelartige
Verstärkung als ein sandwichartig aufgebauter, in Umfangsrichtung
zug- und drucksteifer und in radialer Richtung
biegesteif ausgeführter Verstärkungsring (6, 6′, 6″) ausgebildet
ist, und daß der Verlauf der Karkasse (3) in den Seitenwänden (7),
im Schnitt betrachtet, abgesehen vom unmittelbaren Bereich der
breitesten Stelle B* mit dem Schmiegkreisradius ρ, zum Wulst
hin geradlinig bzw. nahezu geradlinig ist.
2. Reifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der der
mechanisch maßgeblichen größten Breite B* des Reifens entsprechende
Radius R*, gemessen von der Reifenachse, zum Radius R o
der Karkasse im Scheitelbereich des Reifens, ebenfalls gemessen
von der Reifenachse, in folgender Beziehung steht:
3. Reifen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Meridianlänge S M der Karkasse (3) in der Seitenwand (7),
zwischen dem Schnittpunkt der Breite B* mit der Karkasse (3)
und dem Wulstkern (4), und dem Abstand H S zwischen den
beiden Endpunkten von S M folgende Beziehung besteht:
4. Reifen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der zwischen einer Tangente an die Karkasse (3) im Eintrittsbereich
und der Seitenrichtung (γ) gebildete Eintrittswinkel (γ)
der Karkasse (3) in den Bereich des Verstärkungsringes (6)
≦ 20° ist, und daß der zwischen einer Tangente an die Karkasse (3)
im Wulstbereich und der Seitenrichtung (γ) vorliegende Eintrittswinkel (β)
der Karkasse (3) in den Wulstbereich ≧ 70° ist.
5. Reifen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der im Bereich der größten Breite B* definierte Schmiegkreisradius (ρ)
der Karkasse (3) zur Seitenwandhöhe H S in einem der
Beziehung
entsprechenden Verhältnis steht.
6. Reifen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die ein- oder mehrlagige Karkasse (3) für rotationssymmetrische
Beanspruchung entsprechend einer Gleichgewichtsfigur
ausgelegt ist und die geometrische neutrale Faser
der Seitenwand (7) bei rotationssymmetrischer Beanspruchung in
einer Gleichgewichtslage liegt.
7. Reifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
sandwichartig aufgebaute Verstärkungsring (6, 6′, 6″) zumindest
eine trägerrostartig gestaltete Kernlage (8, 8′, 8″) mit
vorzugsweise zell- oder wabenförmig gestalteten Trägerelementen (8 a,
8″a) aufweist, die gegebenenfalls in elastomeres Material
eingebettet sind, wobei zumindest die äußersten Lagen
des Verstärkungsringes (6, 6′, 6″) von je einer Deckschicht (9,
10, 9″, 10″) gebildet sind, die jeweils parallel zueinander verlaufende,
in Elastomermaterial eingebettete Korde, insbesondere
Stahlkorde, aufweist.
8. Reifen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kernlage (8″) von parallel zueinander und wellenförmig verlaufenden
Trägerelementen (8″a) gebildet ist.
9. Reifen nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der größtmögliche Abstand (D z ) benachbarter Trägerelemente (8 a,
8″a) voneinander maximal das 10-fache des Kordabstandes
in den Deckschichten (9, 10, 9″, 10″) betragen, wobei in den
Deckschichten (9, 10, 9″, 10″) 3 bis 8 Korde pro cm vorgesehen
sind.
10. Reifen nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
das die in Umfangsrichtung gemessene maximale Wandstärke (d z )
der Trägerelemente (8 a, 8″a) der Kernlage (8, 8′,
8″) maximal 1/5 des Abstandes (D z ) benachbarter Trägerelemente (8 a,
8″a) beträgt.
11. Reifen nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die in radialer Richtung gemessene Höhe (h z ) der
Trägerelemente (8 a, 8″a) der Kernlagen (8, 8′, 8″) das 3-fache
der Dicke (d) der Deckschichten (9, 10, 9″, 10″) nicht überschreitet.
12. Reifen nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß als Material für die Trägerelemente (8 a, 8″a) der
Kernlage (8, 8′, 8″) Kunststoff, Metall, Papier oder Pappe verwendet
ist.
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