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Vorrichtung zum Vergleichen von Gegenständen miteinander, insbesondere
zum Zeichnen nach der Natur. Vorrichtungen, mit deren Hilfe .das Bild eines Gegenstandes
mit einem zweiten Gegenstande zum Decken gebracht wird, um .die Gegenstände zu irgendeinem
7Aveck zu vergleichen oder Iden erstgenannten Gegenstand auf eine Fläche au.fizlrzeichnen,
und bei welchen eine spiegelnde und gleichzeitig lichtdurchlässige Fläche benutzt
wird, sind an sich bekannt. Diese Vorrichtungen haben den Übelstand, :daß in ider
Regel ider aufzuzeichnende Gegenstand nicht immer deutlich gesehen wird. Nur -wenn
beide Gegenstände in richtiger Weise beleuchtet wenden, sind beide gleich deutlich
erkennbar. Ist z. B. der zu zeichnende Gegenstand stark ;beleuchtet und die Fläche,
auf welcher gezeichnet werden soll, :dem Lichte ungünstig ausgesetzt, so vermag
man den Bleistift, welcher von der Hand geführt wird, nicht deutlich genug zu erkennen.
Fällt Idas Licht jedoch zu stark auf das Zeichenblatt, sind ist der zu zeichnende
Gegenstand zu ,schwach beleuchtet, so wird letzterer zu unideutlich. Dieser Übelstand
wird nach vorliegender Erfindung dadurch beseitigt, idaß die spiegelnde Fläche mit
Durchbrechungen versehen ist, die nach einer Richtung .hin allmählich zunehmen.
Wird dann bei der .Benutzung ides Apparates die ;durchbrochene Spiegelfläche verschoben,
so ändert sich entsprechend der zunehmenden oder abnehmenden Durchbrechung des Spiegels
auch das Lichtverhältnis zwischen den beiden verglichenen Gegenständen, so daß durch
entsprechendes Einstellen der @durchbrochenen spiegelnden Fläche ein vollkommener
Ausgleich in der Lichtstärke beider betrachteter Gegenstände erzielt werden kann.
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In den Abb. i und 2 ist ein Doppelprisma gezeigt, bei welchem die
Berührungsfläche ,mit nach einer Richtung hin zunehmenden Durchbrechungen spiegelnd
ist. Die Abb.3 .und 4 zeigen eine abgeänderte .Ausführungsformdieses Doppelprismas.
Die Ablb. 5, 6, 7 und 8 zeigen einen Zeichenapparat unter ,der Verwendung von zwei
Spiegeln, von denen jedoch nur die eine Belegung lichttdurchlässig ist, und Abb.9
zeigt eine i,Nuusführungsform mit gekrümmten Spiegeln.
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Bei der in Abb. i und 2 gezeigten Ausführungsform-kommen zwei Prismen
-r und s in Anwendung, welche zusammengelegt eine Berührungsfläche a= ergeben, idie
bei der Betrachtung in der Pfeilrichtung spiegelt. Diese Spiegelung ;wird jdadurch
aufgehoben, daß an der Berührungsfläche eine Benetzung oder ein Klebstoff eingeschaltet
wird, und diese Benetzung oder ,Belegung wind, -wie in Abb. i gezeigt, netzartig
unterbrochen, und zwar in der Weise, däß idie Durchbrechung nach einer Richtung
hin zunimmt. An den tdurohbrochenen .Stellen tritt eine vollkommene Spiegelung ein,
während die nichtdurchbrochenen Stellen ider Klebstoffschicht !durchsichtig verbleiben.
Bei diesem Doppelprisma treten idie von dem Objekt kommenden Lichtstrahlen beispielsweise
von links (A.bb.2) ein ,und wenden idurch idie totalreflektierenden, also freien
Teile der Fläche nach dem Auge abgelenkt, während von der Zeichenfläche kommende
Strahlen zunächst durch das Prisma s, durch :die benetzten Teile des Belages der
Fläche a= und dann durch das Prisma r unbehindert durchtreten. Ist -das zu zeichnende
Objekt sehr stark beleuchtet, während idie Zeichenfläche eine geringere Beleuchtung
erhält, so wird man das Doppelprisma so vor Idas Auge .bringen, ,daß die spiegelnde
Fläche an der Stelle dem Auge gegenüberliegt, an .welcher die kleinsten Durchbrechungen
sich befinden. Ist idagegen das zu zeichnende Objekt nur schwach beleuchtet, so
ist das Doppelprisma vor dem
Auge so zu verschieben, @daß die größten
Durchbrechungen, welche ja in diesem Falle -die Spiegelung bewirken, vor Idas Auge
treten, während die kleinen, mit Klebstoff versehenen Stellen ;durchsichtig sind
und das Zeichnungsblatt in einer zur Beleuchtung .des Objektes harmonischen Deutlichkeit
erkennen lassen.
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Ganz besonders empfiehlt es sich, ein Doppelprisma so auszubilden,
daß dieses als Zeichenlupe verwendbar ist. Die dem Objekt zugekehrte Fläche r3 des
Prismas r iwird in diesem Falle konvex gekrümmt (Abb.3), wodurch eine Vergrößerung
des zu zeichnen--den Objektes erlangt wird. Gewünschtenfalls kann. auch die andere
Fläche r4 Krümmung Erhalten (Abb. q.), um eine noch stärkere Vergrößerung zu erzielen.
In- diesem Falle ist die Fläche sl- ides anderen Prismas s konkav gestaltet; durch
die konkave Gestaltung der Fläche s' wird erreicht, daß eine Vergrößerung -der Zeichenfläche
vermieden wird, es wird also für diese Strahlen die Wirkung der konvexen .Krümmung
der Fläche r4 aufgehoben.
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In den Abb. 5 bis 8 ist ein besonders handlicher Apparat igezeigt,
welcher mit den an sich bekannten zwei Spiegeln ausgestattet ist, von welchen der
eine Spiegel teilweise licht-,durchlässig ist und der andere lediglich als Bildum@kehrmittel
;dient. Der lichtdurchlässige Spiegel a., welcher in geeigneter Weise einstellbar
am Gestell b angebracht ist, :besitzt eine netzartig :durchbrochene Belegung, deren
Durchbrechungen wieder von einem Ende bis zum anderen Ende des Spiegels abnehmen.
In !diesem .Falle sind es die Durchbrechungen, durch welche das Zeichenblatt sichtbar
wird, während die stehengebliebenen Teile der Belegung die von dem Objekt kommenden
Strahlen .in das Auge zurückwerfen. Der Umkehrspiegel d wird :zweckmäßig ,drehbar
.bzw. einstellbar befestigt, und vor der durchbrochenen Spiegelfläche a befindet
sich eine besondere Schauöffnung c, die gleichfalls an dem rahmenartigen Gestell
d ange-Lracht ist. An letzterem ist noch ein Griff e befestigt, mit dessen Hilfe
:man bequem den Apparat in :der Nähe des .Auges halten kann. Die Einstellbarkeit
des teilweise durchbrochenen Spiegels wind z.-#veckrnäßig mit Hilfe einer mit kleinem
Griff f ausgestatteten Schraubenspindel g erzielt, welche an idem gelenkartigen
Verbindungsstück h zwischen den beiden Spiegeln angreift.
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Durch die genannte Schraubenspindel g vermag man den Winkel -der beiden
Spiegel gegenseitig einzustellen, und zwar zeigen die Abjb.7 und 8 .die beiden Endeinstellungen.
Außer dieser Einstellbarkeit .durch die Schraube g hat der Spiegel a auch eine Einstellbarkeit
in der Längsrichtung, wodurch den verschiedenen Lichtverhältnissen Rechnung getragen
werden kann. Ist :das zu zeichnende Objekt stark und die Zeichnungsfläche wenig
beleuchtet, so wird durch die letztgenannte Einstellbarkeit der Spiegel a so verschoben,
daß derjenige Teil !dem Auge dargeboten wird, in welchem die durchsichtigen Linien
verhältnismäßig breit sind, woddurch die Führung des Bleistiftes oder, falls es
sich um eine Malerei handelt, :des Pinsels deutlicher sichtbar ist. Ist dagegen
die Fläche, auf welcher gezeichnet oder gemalt wird, stark erleuchtet, .und befindet
sich das Objekt sehr im Dunkeln, so wird der Spiegel so eingestellt, daß die lichtdurchlassenden
Linien nur sehr -dünn dem Auge dargeboten wenden.
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Auch bei der Verwendung von Spiegeln kann man durch geeignete Krümmung
der Spiegelfläche eine Vergrößerung oder Verkleinerung erzielen. Vorteilhaft erscheint
es, den teilweise lichtdurchlässigen und gleichzeitig reflektierenden Spiegel ä
(Abb. g) hohl auszubilden. Auch diese Ausführungsform kann als Zeichenlupe Verwendung
finden.