DE3623790A1 - Selbsttaetige nachstellvorrichtung fuer scheibenbremsen - Google Patents
Selbsttaetige nachstellvorrichtung fuer scheibenbremsenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Nachstellvorrichtung für
Scheibenbremsen nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Eine Nachstellvorrichtung dieser Art ist durch die DE-OS
33 36 120 bekannt. Dabei verlängert sich das zwischen dem
Bremskolben und dem Handbremskolben angeordnete Nachstellglied,
wenn ein verschleißbedingter Abtrag an den Bremsflächen
auftritt, so daß sowohl die Handbremsbetätigung als auch
die hydraulisch betätigte Fußbremse gleichbleibend mit dem
erforderlichen Spiel versehen ist. Beide Kolben sind dabei
in einem Gehäuse gleichachsig geführt. Das Nachstellglied
besteht aus einer Gewindespindel und einer Gewindemutter,
wobei beispielsweise diese über kegelige Flächen eine
Reibkupplung mit dem Handbremskolben bildet, damit eine
gegenseitige Verkürzung zwischen Gewindespindel und
Gewindemutter während der Betätigung der Handbremse
sicher unterbleibt. Bei Betätigung der hydraulischen
Fußbremse ist jedoch eine Verlängerung durch Drehen der
Gewindemutter möglich, weil die genannte Reibkupplung nicht
im Eingriff ist. Das Wälzlager und die Feder begünstigen
die Drehbewegung. Bei Betätigen der Handbremse ist das
Nachstellglied einerseits über die sich automatisch
zentrierende Reibkupplung, andererseits durch die fest
in den Boden des Bremskolbens eingepreßte Gewindespindel
radial fixiert. Damit auf diese Weise das etwa in Mitte
angeordnete Wälzlager nicht radial verspannt wird, ist der
Außenring mit der Möglichkeit sich radial einzustellen
zwischen einer gehäusefesten Stirnfläche und der Feder
eingespannt. Bedingt durch Fertigungstoleranzen bzw. durch
Fehler beim Zusammenbau, insbesondere beim Einpressen der
Gewindespindel in den Bremskolben, kann es jedoch vorkommen,
daß beim Eingriff der Reibkupplung eine starke radiale
Verspannung der Gewindespindel auftritt, wobei auch
nachteilige Auswirkungen auf das Gewinde bzw. auf die
Gleitflächen des Bremskolbens zu erwarten sind. Die gleiche
Situation entsteht, wenn umgekehrt die Gewindemutter mit dem
Kolben verbunden und die Reibkupplung an der Gewindespindel
angeordnet sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Nachstellvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der ein durch
Fertigungstoleranzen und Zusammenbaufehler bedingter
Mittenversatz keinen Einfluß auf die Funktionsfähigkeit
hat.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das mit dem Bremskolben
verbundene Nachstellelement gegenüber dem Bremskolben axial
formschlüssig und radial verschiebbar angeordnet ist. Durch
diese Maßnahme kann sich dieses Nachstellelement, sei es
die Gewindespindel, oder bei umgekehrter Anordnung die
Gewindemutter, gegenüber dem Bremskolben radial einstellen.
Dadurch wird die radiale Lage des gesamten Nachstellgliedes
einschließlich des Wälzlagers allein durch die kegeligen
Flächen der Reibkupplung bestimmt. Die radiale Einstellung
erfolgt unter Reibeinspannung sowohl im Bereich des
Bremskolbens als auch im Bereich des Wälzlagers leichtgängig
und völlig automatisch beim Betätigen der Handbremse. Ein
weiterer Vorteil ergibt sich damit auch für die Funktion der
Reibkupplung: Die kegeligen Flächen werden bei jeder Betätigung
erneut zentriert und haben infolge der rein radialen
Verschiebung des Nachstellgliedes über den Umfang gesehen
gleichmäßigen Kontakt. Dieser bewirkt, wenn auch bereits der
relativ große Durchmesser der kegeligen Flächen eine hohe
Reibkraft sicherstellt, eine zuverlässige Verdrehsicherung.
Weiterhin ist auch eine leichtgängige Funktion des Gewindes
über eine lange Betriebsdauer hinweg abgesichert. Durch das
nicht mehr auftretende Verkippen des Bremskolbens im Gehäuse
werden darüber hinaus die Gleitflächen geschont und eine
stetig feinfühlige Betätigung erzielt.
Nach weiteren Merkmalen der Erfindung ist das mit dem
Bremskolben verbundene Nachstellelement in Richtung des
Bremsdruckes an einer Anschlagfläche des Bremskolbens
anliegend, in umgekehrter Richtung über eine axial
vorgespannte Feder mit dem Bremskolben verbunden und radial
gegenüber diesem verschiebbar angeordnet, wobei die Feder eine
Tellerfeder sein kann und/oder dieses Nachstellelement einen
radial gerichteten Flansch aufweist, dessen in Richtung des
Bremsdruckes weisende Stirnfläche an der Radialfläche einer im
Randbereich des Bremskolbens eingearbeiteten, gegenüber dessen
Topfbohrung im Durchmesser größeren Ausdrehung anliegt und
dessen andere Flanschfläche über die als Tellerfeder
ausgeführte Feder axial gegen einen in die Bohrungsfläche der
Ausdrehung eingelassenen Sicherungsring angestellt ist, wobei
dieses Nachstellelement eine Gewindemutter sein kann. Dabei ist
es weiterhin vorteilhaft, wenn das Wälzlager in geringem
Abstand von der Reibkupplung auf der Gewindespindel angeordnet
ist.
Die angeführten Merkmale ergeben insbesondere in
zusammengefaßter Form ein sehr vorteilhaftes Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Die in den Bremskolben eingesetzte Gewindemutter
ist mit einem axial relativ kurzen Gewinde versehen. Der
Bremskolben weist vom Rand ausgehend eine axial relativ kurze
Ausdrehung auf, die mit einer ringförmigen Radialfläche in die
übliche Topfbohrung übergeht. Die Gewindemutter ist mit einem
Flansch versehen und liegt an dieser Radialfläche an. Auf der
anderen Seite ist sie über eine Tellerfeder und einen
Sicherungsring im Bremskolben befestigt. Der Durchmesser des
Flansches ist kleiner als der der Ausdrehung, so daß sich eine
Radialverschiebung der Gewindemutter unter Reibeinspannung
ergibt. Die am Rand des Bremskolbens angeordnete Gewindemutter
läßt noch genügend Freiraum, um ein Einführen der Gewindespindel
in den Bremskolben zu erzielen. Das sich an der Reibkupplung
anschließende Wälzlager kann sich unter der von den kegeligen
Flächen ausgehenden Zentrierkraft besonders präzise radial
einstellen. Auf diese Weise wird auch eine geringe Bauhöhe
der erfindungsgemäßen Nachstellvorrichtung erzielt.
Die Erfindung wird im folgenden an dem in der Zeichnung
dargestellten Beispiel beschrieben.
Die einzige Figur zeigt den teilweisen Längsschnitt einer
selbsttätigen Nachstellvorrichtung für Scheibenbremsen.
Sie besteht aus einem Gehäuse 1 mit einem Zylinderraum
für einen unter anderem hydraulisch betätigten Bremskolben
2. Auf der gleichen Achslinie, jedoch in einer Bohrung mit
geringerem Durchmesser ist ein axial verschiebbarer und
mechanisch betätigter Handbremskolben 3 angeordnet. Zwischen
diesem und dem Bremskolben 2 ist ein axial verlängerbares
Nachstellglied 4, 5 vorgesehen, so daß beim mechanischen
Betätigen des Handbremskolbens 3 eine axiale Kraft auf den
Bremskolben 2 übertragen wird. Das Nachstellglied besteht
aus einer Gewindespindel 4 und einer Gewindemutter 5, die
über einen angeformten Flansch 6 mit dem Bremskolben 2
formschlüssig verbunden ist. Der Bremskolben 2 ist dazu
im Randbereich mit einer gegenüber der Topfbohrung 7 im
Durchmesser größeren Ausdrehung 8 versehen, die mit einer
ringförmigen Radialfläche 9 in die Topfbohrung 7 übergeht.
Von der Bohrungsfläche der Ausdrehung 8 aus ist eine Nut
zur Aufnahme eines Sicherungsringes 10 eingearbeitet. Der
Flansch 6 liegt mit seiner Stirnfläche 11 auf der Radialfläche
9 auf. Zwischen der rückseitigen Flanschfläche 12 und dem
Sicherungsring 10 ist eine axial vorgespannte Tellerfeder
13 eingesetzt. Die Mantelfläche 14 des Flansches 6 ist im
Durchmesser gegenüber der Ausdrehung etwas kleiner ausgebildet,
so daß sich die Gewindemutter 5 gegenüber dem Bremskolben
2 radial unter Reibeinspannung über die Tellerfeder 13
verschieben kann. Die in der Gewindemutter 5 über ein
selbsthemmungsfreies Gewinde 15 großer Steigung verdrehbare
Gewindespindel 4 weist an ihrem dem Handbremskolben 3 nahem
Ende eine kegelige Ringfläche 16 auf, die mit einer
entsprechenden, in den Handbremskolben 3 eingearbeiteten,
kegeligen Bohrungsfläche 17 eine Reibkupplung bildet, die bei
Betätigen des Handbremskolbens 3 ein Verdrehen der
Gewindespindel 4 verhindert. Anschließend an die kegelige
Ringfläche 16 ist in die Mantelfläche der an dieser Stelle im
Durchmesser stärker ausgeführten Gewindespindel 4 die innere
Laufbahn 18 für ein Kugellager eingearbeitet. Der Außenring 19
besteht aus zwei Hälften, die mittels einer Mantelhülse 20
zusammengehalten sind und zwischen einem im Gehäuse 1
befestigten Ring 21 und einem Paket aus mehreren Tellerfedern
22 eingespannt ist. Das Paket Tellerfedern 22 stützt sich am
Boden einer Topfhülse 23 ab, die ihrerseits über den Ring 21
am Gehäuse 1 befestigt ist. Der Innendurchmesser der Topfhülse
23 ist etwas größer als der Außendurchmesser der Mantelhülse
20 des Kugellagers, so daß dieses unter Reibeinspannung über
die Tellerfedern 22 sich radial verschieben kann. Dieser
Vorgang erfolgt beispielsweise beim Betätigen der Handbremse,
wenn die Reibkupplung 17, 16 eingreift. Während dieser Phase
richtet sich auch die Gewindemutter 5 radial gegenüber dem
Bremskolben 2 aus, so daß das gesamte Nachstellglied 4, 5 in
die Fluchtungslinie des Handbremskolbens 3 verschoben wird.
Bei jedem hydraulischen Bremsvorgang, wobei der Bremskolben 2
in der dargestellten Anordnung nach links verschoben wird,
wird die Gewindespindel 4 je nach Intensität der Betätigung
mehr oder weniger axial mitverschoben. Dabei hebt auch der
Außenring 19 von seiner gehäuseseitigen Anlagefläche am Ring
21 unter Zusammendrücken der Tellerfedern 22 ab. Durch die
große Steigung des selbsthemmungsfreien Gewindes 15 und die
Rückstellkraft der Tellerfedern 22 wird die Gewindespindel 4
dabei im Sinn einer Verlängerung gegenüber der Gewindemutter 5
in Drehung versetzt. Dadurch ist der Nachstellvorgang
abgeschlossen. Eine erneute Zentrierung erfolgt, falls
erforderlich, beim nächsten Betätigen der Handbremse.
Die dargestellte Ausführung der erfindungsgemäßen
Nachstellvorrichtung ist nur ein Beispiel. Alternativ ist es
auch möglich, die umgekehrte Anordnung von Gewindemutter und
Gewindespindel vorzusehen, wobei auch die radial verschiebbare
Anordnung des Wälzlagers im Bremskolben und die entsprechende
radiale Verschiebbarkeit der Gewindemutter gegenüber dem
Gehäuse denkbar ist und vergleichbare Vorteile bringt.
Claims (7)
1. Selbsttätige Nachstellvorrichtung für Scheibenbremsen,
bestehend aus einem Gehäuse (1), einem darin über
zylindrische Gleitflächen axial verschiebbaren
Bremskolben (2), einem in der gleichen Achslinie im
Abstand dazu angeordneten, im Gehäuse (1) über
zylindrische Flächen axial verschiebbaren, mechanisch
betätigbaren Handbremskolben (3) und aus einem zwischen
dem Handbremskolben (3) und dem Bremskolben (2)
angeordneten, zwei über ein selbsthemmungsfreies Gewinde
(15) miteinander verbundene Nachstellelemente (4 und 5)
aufweisenden, verlängerbaren Nachstellglied, wobei eines
der Nachstellelemente (4 oder 5) bei mechanischer
Betätigung über eine Reibkupplung mit Kegelflächen (16, 17)
mit dem Handbremskolben (3) und das andere der
Nachstellelemente (5 oder 4) mit dem Bremskolben (2)
verbunden ist, und wobei eines der Nachstellelemente (4
oder 5) über ein Wälzlager (18, 19) und eine axial
wirkende Feder (22) drehbar und geringfügig radial
verschiebbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
das mit dem Bremskolben (2) verbundene Nachstellelement
(5) gegenüber dem Bremskolben (2) axial formschlüssig und
radial verschiebbar angeordnet ist.
2. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das mit dem Bremskolben (2) verbundene
Nachstellelement (5) in Richtung des Bremsdruckes an einer
Anschlagfläche (9) des Bremskolbens (2) anliegend, in
umgekehrter Richtung über eine axial vorgespannte Feder
(13) mit dem Bremskolben (2) verbunden und radial gegenüber
diesem verschiebbar angeordnet ist.
3. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Feder (13) eine Tellerfeder ist.
4. Nachstellvorrichtung nach den Ansprüchen 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das mit dem Bremskolben (2) verbundene
Nachstellelement (5) einen radial gerichteten Flansch (6)
aufweist, dessen in Richtung des Bremsdruckes weisende
Stirnfläche (11) an der Radialfläche (9) einer im
Randbereich des Bremskolbens (2) eingearbeiteten, gegenüber
dessen Topfbohrung (7) im Durchmesser größeren Ausdrehung
(8) anliegt und dessen andere Flanschfläche (12) über die
als Tellerfeder ausgeführte Feder (13) axial gegen einen
in die Bohrungsfläche der Ausdrehung (8) eingelassenen
Sicherungsring (10) angestellt ist.
5. Nachstellvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das mit dem Bremskolben (2) verbundene
Nachstellelement (5) eine Gewindemutter ist.
6. Nachstellvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Wälzlager (18, 19) in geringem
Abstand von der Reibkupplung (16, 17) auf der
Gewindespindel (4) angeordnet ist.
7. Nachstellvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Position der beiden
Nachstellelemente (4 und 5) gegeneinander vertauscht ist.
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Family Applications (1)
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