DE3640659A1 - Selbstnachstellender rad(brems)zylinder fuer trommelbremse - Google Patents
Selbstnachstellender rad(brems)zylinder fuer trommelbremseInfo
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- F16D65/56—Slack adjusters mechanical self-acting in one direction for adjusting excessive play with screw-thread and nut
- F16D65/561—Slack adjusters mechanical self-acting in one direction for adjusting excessive play with screw-thread and nut for mounting within the confines of a drum brake
Description
Die Erfindung betrifft einen Rad(brems)zylinder mit
Selbstnachstelleinrichtung für eine Trommelbremse.
Eine in US-PS 37 12 425 beschriebene Selbstnach
stelleinrichtung ist für die Verwendung bei einer
Doppelauflaufbackenbremse oder Duplexbremse (two
leading shoe brake) vorgesehen; sie arbeitet in
einem der Außenluft ausgesetzten Bereich, so daß
ihre Nachstellfunktion aufgrund von Schmutz oder
Fremdkörpern und dgl., welche die Bauteile dieser
Einrichtung beeinträchtigen, instabil werden kann.
Weiter bekannt ist eine in US-PS 45 30 424 beschrie
bene Konstruktion, bei welcher eine Selbstnachstell
einrichtung (auto-adjustor) in einem Radzylinder
einer Duplexbremse enthalten ist. Bei dieser Ein
richtung wird jedoch die Größe der Nachstellung des
Abstands zwischen den Bremsbacken nur durch die
Steigung eines Mehrganggewindes bestimmt. Da diese
Nachstellung vom Zentraltyp (one-shot type) ist,
wobei die Nachstellung in einem Vorgang (one round)
der Bremsenbetätigung abgeschlossen ist, kann die
Nachstellgröße durch den Wärmeverzug einer Brems
trommel beeinträchtigt werden. Außerdem besitzt bei
dieser Einrichtung der Kolben einen unzulässig
komplizierten Aufbau.
Aufgabe der Erfindung ist damit die Schaffung einer
Selbstnachstelleinrichtung zum Einstellen des Ab
stands (bzw. Lüftspiels) zwischen Bremsbacken. Ins
besondere bezweckt die Erfindung den Einbau einer
Selbstnachstelleinrichtung in einen Radzylinder, so
daß ihre Teile vor Schmutz und Fremdkörpern geschützt
sind und demzufolge eine stabile bzw. zuverlässige
Nachstellfunktion gewährleistet ist.
Im Zuge dieser Aufgabe bezweckt die Erfindung auch
die Schaffung eines Radzylinders mit eingebauter
oder integrierter Selbstnachstelleinrichtung für
eine Trommelbremse, bei welcher der Spalt oder Ab
stand (gap) zwischen den Bremsbacken entsprechend
der Differenz zwischen der Steigung der Einstell
gewinde und der Steigung mehrerer Triebgewinde fein
einstellbar ist und eine übermäßige Veränderung die
ses Abstands durch Wärmeverformung der Bremstrommel
bei Ausübung der Bremskraft verhindert wird.
Die genannte Aufgabe wird bei einem selbstnach
stellenden Rad(brems)zylinder für eine Trommelbremse
mit einer Bremstrommel und einer Bremsbacke, um auf
die Bremstrommel einen Bremsdruck auszuüben, wobei
zwischen beiden Teilen ein Bremsbackenabstand (Lüft
spiel) vorliegt, erfindungsgemäß gelöst durch einen
Zylinder mit einer darin ausgebildeten Bohrung, eine
hydraulische Kolbeneinheit mit mindestens einem in
der Bohrung verschiebbar geführten Kolben zum Be
aufschlagen der Bremsbacke bei seiner Verschiebung
in der einen Richtung und zum Lösen der Bremsbacke
bei seiner Verschiebung in der anderen Richtung und
mehrere im Zylinder vorgesehene Einstellgewinde
mittel zum automatischen Einstellen der Verschiebungs
grenze des Kolbens in Abhängigkeit von Änderungen
im Bremsbackenabstand oder Lüftspiel (shoe gap) der
Bremse.
Vorzugsweise umfaßt die Kolbeneinheit einander gegen
überstehende erste und zweite Kolben.
Ein vorteilhaftes Merkmal liegt darin, daß die Ge
windemittel eine in das eine Ende des Kolbens einge
schraubte Spindel, zwei am anderen Ende der Spindel
vorgesehene Mehrgang-Triebgewinde zur Bestimmung
einer festen Bewegungsgrenze für den Kolben und ein
mit den Mehrgang-Triebgewinden verbundenes Innenge
windestück umfassen.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung das Innengewinde
stück eine konische Stirnfläche aufweist und der
Zylinder mit einer entsprechenden konvexen
Kupplungsfläche für eine Flächenberührung (mating
contact) mit der konischen Stirnfläche versehen ist.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung liegt darin,
daß das Innengewindestück eine Ringfläche und einen
am Zylinder befestigten Haltering aufweist, daß ein
Lager an der Ringfläche des Innengewindestücks an
liegt und daß zwischen dem Haltering und dem Lager
ein Federmittel zum Vorbelasten der konischen Stirn
fläche gegen die Kupplungsfläche angeordnet ist.
Wahlweise kann die Anordnung so getroffen sein, daß
die Gewindemittel ein festes, im zweiten Kolben mon
tiertes und gegen Drehung bei Axialbewegung (axial
rotation) festgelegtes Gewindemittel, eine mit dem
festen Gewindemittel gekoppelte Spindel und ein auf
das andere Ende der Spindel aufgeschraubtes Innen
gewindestück umfassen.
In weiterer Ausgestaltung ist die Erfindung dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Kolben eine Ausnehmung
mit einer konischen konkaven bzw. Innenstirnfläche
an ihrem einen Ende aufweist und daß das Innenge
windestück innerhalb der Ausnehmung auf die Spindel
aufgeschraubt ist und eine konische konvexe bzw.
Außenfläche zur Herstellung einer Flächenberührung
mit der Innenfläche der Ausnehmung aufweist und daß
ein in der Ausnehmung festgelegter Haltering zur
Bestimmung eines festen Abstands zwischen Innenge
windestück und Haltering, wenn Innen- und Außenfläche
miteinander in Berührung stehen, vorgesehen ist.
Dabei kann die Anordnung so getroffen sein, daß im
Zylinder ein mit der Spindel fluchtender Tauchkolben
(plunger) verschiebbar geführt ist, ein Keilstück
mit der Bremsbacke verbunden ist und der Tauchkolben
eine Aussparung einer für die Aufnahme des Keil
stücks bemessenen Größe aufweist, um die betreffen
de Bremsbacke gegen die Bremstrommel anzudrücken.
Eine weitere Ausgestaltung kennzeichnet sich dadurch,
daß am anderen Ende des Kolbens ein Ritzel für
manuelle Brems(spiel)einstellung vorgesehen ist.
In noch weiterer Ausgestaltung kennzeichnet sich
die Erfindung dadurch, daß die Bremsbacke einen Mit
nehmer (catch member) aufweist, im Kolben eine kreis
runde Bohrung zur Aufnahme des Mitnehmers vorge
sehen ist und in der Bohrung ein Friktionsring zur
Verhinderung einer auf Schwingung beruhenden Relativ
bewegung zwischen Mitnehmer und Kolben angeordnet
ist.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:.
Fig. 1 eine Schnittansicht eines Radzylinders
mit eingebauter Selbstnachstelleinrichtung
für eine Trommelbremse gemäß einer Aus
führungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine Schnittansicht eines Radzylinders ge
mäß einer anderen Ausführungsform der Er
findung,
Fig. 3(a) und 3(b) eine perspektivische Darstellung
eines Tauchkolbens beim Radzylinder nach
Fig. 2 bzw. einen Schnitt längs der Linie
A-A in Fig. 2,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Simplex
bremse (leading trailing shoe brake) mit
einem Radzylinder nach Fig. 1 oder 2,
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer doppelt
wirkenden Duplexbremse (two leading two
way brake) mit dem Radzylinder nach Fig. 1
oder 2,
Fig. 6 eine Schnittansicht eines Radzylinders ge
mäß einer weiteren Ausführungsform der Er
findung und
Fig. 7 eine schematische Darstellung einer einfach
wirkenden Duplexbremse mit dem Radzy
linder nach Fig. 6.
Gemäß Fig. 1 umfaßt ein Rad(brems)zylinder mit ein
gebauter Selbstnachstelleinrichtung einen an einer
nicht dargestellten (Trommel-)Tragscheibe befestigten
Zylinderkörper 1, in welchem Kolben 2, 3 verschieb
bar geführt sind, wobei der Innenabschnitt 3 a des
zweiten Kolbens 3 in den Innenabschnitt des ersten
Kolbens 2 eingreift. Die Außenabschnitte beider
Kolben 2, 3 weisen jeweils ein Gabelstück 2 b bzw.
3 b auf, welche an zwei nicht dargestellte Bremsbacken
angepaßt sind. Eine Spindel 4 ist am einen Ende in
Axialrichtung des zweiten Kolbens 3 mit einem Ge
winde 3 c gekoppelt, an welchem ein durch eine Axial
kraft nicht drehbares Gewinde 4 a vorgesehen ist. Das
andere Ende der Spindel 4 ist in eine Mutter bzw.
ein Innengewindestück 5 mit einem durch eine Axial
kraft verdrehbaren Schraubgewinde 4 b eingeschraubt.
Bei dem durch eine Axialkraft verdrehbaren Gewinde 4 b
ist der Flankenwinkel so gewählt, daß der Steigungs
winkel (lead angle) größer ist als der Abrieb- oder
Abwälzwinkel (angle of abrasion). Bei dem durch eine
Axialkraft nicht drehbaren Gewinde ist der Flanken
winkel so gewählt, daß der Steigungswinkel kleiner
ist als der Abrieb- oder Abwälzwinkel. Das Gewinde
4 b ist ein isotropes, dessen Steigung (lead)
größer ist als diejenige des Gewindes 4 a. Im Innen
ende des ersten Kolbens 2 ist weiterhin eine Aus
nehmung 2 f mit einer konisch konkaven Stirn- oder
Innenfläche 2 c am Boden und einer zylindrischen
Fläche 2 d ausgebildet. Eine konisch konvexe Stirn-
oder Außenfläche 5 a ist mit der konischen Innen
fläche 2 c des ersten Kolbens 2 in Eingriff bring
bar, wobei diese beiden Flächen 2 c, 5 a eine Kupplung
bilden. In die Zylinderfläche 2 d der Ausnehmung 2 f
des ersten Kolbens 2 ist ein Haltering 6 eingepreßt,
wobei die konische Außenfläche 5 a unter Festlegung
eines festen Spalts oder Abstands w zwischen der
linken Seite des Halterings 6 und der rechten Seite
5 b des Innengewindestücks 5 bei eingerückter Kupplung
an der konischen Innenfläche 2 c anliegt. Dies be
deutet, in anderen Worten, daß sich das Innenge
windestück 5 in Axialrichtung zusammen mit der
Spindel 4 innerhalb des Bereichs des festen Abstands
zu verschieben vermag, ohne sich zu drehen. Zur Ver
ringerung des Reibungswiderstands des auf dem Halte
ring 6 gleitenden Innengewindestücks 5 sollte vor
zugsweise ein Wälzlagerelement, z.B. ein Kugellager,
dazwischen angeordnet sein. Weiter vorgesehen sind
Dichtringe 7, 8, Staubmanschetten 9, 10 dienen zum
Verschließen der Spalte zwischen den beiden Enden
des Zylinders 1 und den Kolben 2 bzw. 3.
Bei diesem Radzylinder mit eingebauter Selbstnach
stelleinrichtung ist der Zylinderkörper 1 gemäß
Fig. 4 im Fall einer Simplex(backen)bremse an einer
(Trommel-)Tragscheibe 20 angeordnet. Im Fall einer
doppelt wirkenden Duplexbremse können solche Zy
linderkörper auch gemäß Fig. 5 lotrecht symmetrisch
zueinander angeordnet sein, wobei die beiden Enden
von Bremsbacken 21, 22 in die Gabelstücke 2 b, 3 b der
Kolben 2 bzw. 3 eingreifen. Gemäß Fig. 4 wird ein
Verbindungsstück 23 bei betätigter Bremse mit einem
Bremsdrehmoment beaufschlagt. Bei 24 sind in den
Fig. 4 und 5 Bremsbacken-Rückholfedern angedeutet.
Die Arbeitsweise der Selbstnachstelleinrichtung ist
nachstehend erläutert. Wenn die Bremse nicht betätigt
ist, werden die Bremsbacken 21, 22 durch die Rück
holfeder 24 in die Ausgangsstellung zurückgestellt
und dabei die Kolben 2, 3 in den Zylinderkörper 1
eingefahren. Gemäß Fig. 1 legt sich dabei die konische
Außenfläche 5 a des Innengewindestücks 5 an die ko
nische Innenfläche 2 c des ersten Kolbens 2 an. Die
Stirnfläche der Spindel 4 legt sich dabei an den
Boden bzw. die Sohle 2 e der Ausnehmung 2 f im ersten
Kolben 2 an. Dabei bildet sich der feste Abstand δ
zwischen der rechten Stirnfläche 5 b des Innengewinde
stücks 5 und der linken Stirnfläche des Halterings 6.
Wenn von außen her Bremsflüssigkeit in den Zylinder
körper 1 eingeleitet wird, verschieben sich die
Kolben 2, 3 auseinander unter Vergrößerung des Ab
stands zwischen den Endflächen der Bremsbacken 21,
22, so daß deren Bremsbeläge 21 a bzw. 22 a unter Er
zeugung einer Bremskraft mit einer Reibungskraft an
die Innenumfangsfläche der sich drehenden Brems
trommel (nicht dargestellt) angepreßt werden. Wenn
sich die Bremsbeläge 21 a, 22 a unter Vergrößerung des
Abstands zwischen der Trommel und der jeweiligen
Bremsbacke 21, 22 abnützen, bewegen sich die Kolben
2, 3 weiter auseinander, bis das Innengewindestück
5 sich an den Haltering 6 anlegt. Infolgedessen dreht
sich das Innengewindestück 5 auf dem Gewinde 4 b der
Spindel 4, so daß es auf letzterer nach außen ge
schraubt wird.
Beim Zurückleiten der Bremsflüssigkeit werden die
Kolben 2, 3 unter der Wirkung der Rückholfeder 24
in den Zylinderkörper 1 zurückgedrängt bzw. einge
fahren, wobei sich die konische Innenfläche 2 c des
ersten Kolbens 2 an die konische Außenfläche 5 a des
Innengewindestücks 5 anlegt und damit die Kupplungs
verbindung hergestellt wird. Die Drehung des Innen
gewindestücks 5 wird angehalten, und dementsprechend
wird durch letzteres die Spindel 4 verdreht. Die
Spindel 4 wird unter der Wirkung des Gewindes 4 a
aus dem zweiten Kolben 3 herausgeschraubt, bis ihr
vorderes Ende (Stirnfläche) sich an den Boden 2 e des
ersten Kolbens 2 anlegt. Darauf ist der Nachstellvor
gang beendet.
Da die Steigung (lead) des Gewindes 4 b größer ist
als diejenige des Gewindes 4 a, ist die aus dem zwei
ten Kolben 3 herausgeschraubte Länge der Spindel 4
im Vergleich zur Verschiebung des ersten Kolbens 2
über den vorbestimmten Abstand δ (hinaus) vergleichs
weise klein. Eine übermäßig große Nachstellung auf
grund einer Verformung der Bremstrommel durch Über
hitzung kann mithin vermieden werden.
Im folgenden ist anhand der Fig. 2 und 3 ein zweites
Ausführungsbeispiel beschrieben. Dabei umfaßt der
Radzylinder einen Zylinderkörper 101, einen ersten
und einen zweiten Kolben 102 bzw. 103, eine Spindel 104,
ein(e) Mutter bzw. Innengewindestück 105, einen
Haltering 106, Dichtringe 107, 108 und Staubman
schetten 109, 110. Wie beim ersten Ausführungsbei
spiel ist die Spindel 104 mit dem Innengewindestück
105 über ein unter einer Axialkraft verdrehbares Ge
winde 104b verbunden, und sie ist mit dem zweiten
Kolben 103 über ein durch eine Axialkraft
nicht drehbares Gewinde 104 a verbunden. Dabei wirken
wiederum die konische Außenfläche 105 a des Innen
gewindestücks 105 und die konische Innenfläche 102 c
der Ausnehmung 102 d im Kolben 102 als Kupplung.
Eine zur Spindel 104 konzentrische und mit der Aus
nehmung 102 d verbundene durchgehende Bohrung 102 e
ist im Außenendabschnitt des ersten Kolbens 102 aus
gebildet. Im Vorderende der Bohrung 102 e befindet
sich ein Tauchkolben (plunger) 111 (vgl. Fig. 3(a))
mit einer Schrägfläche am Boden einer Nut 111 b zur
Aufnahme eines Keilstücks 112. Der Tauchkolben 11
ist mit einem Dichtring 111 c zur Aufrechterhaltung
der Flüssigkeitsdichtheit im ersten Kolben 102 ver
sehen. Im Vorderende des ersten Kolbens 102 ist eine
senkrecht zur Achse der Bohrung 102 e verlaufende
zweite durchgehende Bohrung 102 f ausgebildet, die
vom Keilstück 112 durchsetzt wird (vgl. Fig. 3(b)).
Am äußersten Ende des ersten Kolbens 102 ist ferner
ein Gabelstück 102 g ausgebildet, das dem Ende der
Bremsbacke zur Aufnahme desselben komplementär an
gepaßt ist.
Bei diesem Bremszylinder ist der Zylinderkörper 1,
wie bei der ersten Ausführungsform, gemäß Fig. 4 und
5 zwischen zwei Enden von Bremsbacken 21, 22 fest
gelegt. Die Enden der Bremsbacken 21, 22 sind dabei
den Gabelstücken 102 g, 103 a von erstem bzw. zweitem
Kolben 102 bzw. 103 angepaßt.
Diese Ausführungsform arbeitet wie folgt:
Bei Einleitung von Bremsflüssigkeit in den Zylinder
körper zur Betätigung der Betriebsbremse entspricht
die Wirkungsweise im wesentlichen der in Verbindung
mit der ersten Ausführungsform beschriebenen, nur
mit dem Unterschied, daß sich eine Stirnfläche
(edge face) der Spindel 104 an die Innenstirnfläche
111 d des Tauchkolbens 111 anlegt.
Während die Park- oder Handbremse angezogen ist, wird
das Keilstück 112 in den Zwischenraum zwischen der
Fläche an der Seite des Gabelstücks 102 g der Bohrung
102 f im ersten Kolben und der Schrägfläche des Tauch
kolbens 111 hineingedrückt. Der Kolben 102 wird
herausgedrückt (ausgefahren), während der Tauch
kolben 111 in der Bohrung 102 e geführt wird. Die
Bremsbacke 21 oder 22 legt sich an die Innenumfangs
fläche der nicht dargestellten Bremstrommel an, und
die Gegenkraft wird auf die Bremstrommel 22 oder 21
über das Keilstück 112, den Tauchkolben 111, die
Spindel 104 und den zweiten Kolben 103 übertragen,
so daß sich (auch) die Bremsbacke 22 oder 21 unter
Erzeugung einer Bremskraft an die Innenfläche der
Bremstrommel anlegt.
Bei Rückführung des Keilstücks 112 in die Ausgangs
stellung werden beide Bremsbacken 21, 22 unter Auf
hebung der Bremswirkung durch die Rückholfeder 24
in die Ausgangsstellung zurückgestellt.
Fig. 6 veranschaulicht eine dritte Ausführungsform
des Radzylinders mit eingebauter Selbstnachstell
einrichtung. Dabei weist der Radzylinder einen Zy
linderkörper 201 auf, in welchem ein Kolben 202 ge
führt ist. Das Außenende des Kolbens 202 besitzt
einen verkleinerten Durchmesser, wobei der Schaft
204 a eines Bremsbacken-Mitnehmers (catch member) 204
drehbar in eine im Außenende des Kolbens 202 vorge
sehene kreisförmige Bohrung 202a eingesetzt ist. Der
Kolben 202 ist durch Drehen eines an seinem Vorder
ende angebrachten Ritzels 202d relativ zur Spindel
203 und zum Mitnehmer 204 drehbar, so daß der Ab
stand zwischen den Bremsbacken von Hand einstellbar
ist. Zur Verhinderung einer Drehung des Kolbens 202
durch Schwingung ist ein Friktionsring 204 c vorge
sehen. Zwischen dem Außenumfang am Vorderende des
Kolbens 202 ist eine Staubmanschette 205 befestigt.
Eine am Vorderende der Spindel 203 vorgesehene Ein
stellschraube 203 a ist in ein Gewinde 202 c im Zen
trum des Kolbens 202 einschraubbar. Ein mehrgängiges
Triebgewinde (drive screw) 203 b ist fest auf das
hintere Ende der Spindel 203 aufgeschraubt bzw.
daran angeformt und steht mit dem Gewinde 206d einer
Mutter bzw. eines Innengewindestücks 206 in Ein
griff. Letzteres besteht aus einem zylindrischen
Abschnitt 206 a, einer Ringfläche 206 b und einer ko
nischen Stirnfläche 206 c. Eine der konischen Stirn
fläche 206 c komplementäre konische Innenfläche ist
am Boden des Zylinders 201 ausgebildet und dient als
Kupplungsfläche 201 c. Weiterhin ist ein Kugellager
208 zwischen der Ringfläche 206 b und einem Anschlag
ring 207 festgelegt. Zwischen dem Anschlagring 207
und einem in die Innenumfangsfläche des Zylinder
körpers 201 eingelassenen Haltering 209 ist weiter
hin eine konische Schraubenfeder (Spiralfeder) 210
zum Vorbelasten des Innengewindestücks 206 gegen die
Kupplungsfläche 201 c festgelegt. Ein Mitnehmer (catch
means) 201 b dient zur Verbindung der anderen Brems
backe mit dem Zylinderkörper 201. Der Soll-Brems
backenspalt (set shoe gap) zwischen der nicht dar
gestellten Bremstrommel und der (jeweiligen) Brems
backe wird durch die Flankenspiele der Triebgewinde
203 b, 206 d bestimmt.
Gemäß Fig. 7 sind bei einer einfach wirkenden Duplex
bremse (two leading one-way brake) zwei Radzylinder
mit eingebauter oder integrierter Selbstnachstell
einrichtung an einer Tragscheibe 230 befestigt. Da
bei greift das eine Ende einer Bremsbacke 211 in
eine komplementäre Nut 204 b des Mitnehmers 204 ein,
während das andere Ende der anderen Bremsbacke 212
mit dem Mitnehmer 201 b des Zylinderkörpers 201 zu
sammengreift. (Die gleiche Anordnung ist symmetrisch
im oberen Bereich von Fig. 7 dargestellt).
Die Ausführungsform nach Fig. 6 und 7 arbeitet wie
folgt:
Bei Einführung von Bremsflüssigkeit in den Zylinder
körper 201 bei auf vorher beschriebene Weise einge
stelltem Bremsbackenspalt (d.h. Lüftspiel) verschiebt
sich jeder Kolben 203 über das Flankenspiel der
Triebgewinde 203 b, 206 b, um die Bremsbeläge 211 a,
212 a der in die entsprechenden Nuten 204 b der Mit
nehmer 204 eingreifenden Bremsbacken 204 zur Erzeu
gung einer Bremskraft in Reibungsberührung mit einer
sich drehenden Bremstrommel (nicht dargestellt) zu
bringen.
Wenn die Bremsbeläge 211 a, 212 a so weit abgenützt
sind, daß das Bremsbackenspiel das eingestellte
Spiel (Lüftspiel) übersteigt, kompensieren die
Kolben 202 die Flankenspiele (backlashes) der Trieb
gewinde 203 b, 206 d durch ihre Weiterbewegung. Dabei
drückt das Innengewindestück 206 die konische Schrau
ben- oder Spiralfeder 210 etwas zusammen, so daß
sich die konische Stirnfläche 206 c unter Drehung von
der Kupplungsfläche 201 c löst. Dabei bewegt sich
die Spindel 203 zusammen mit dem Kolben 202.
Wenn beim Lösen der Bremse die Bremsflüssigkeit aus
dem Zylinderkörper 201 abgeführt wird, werden die
Kolben 202 unter der Wirkung der Rückholfedern 213,
214 jeweils eingefahren. Obgleich dabei die Spindel
203 in das Innengewindestück 206 hineingetrieben
wird, hat die Wirkung der Triebgewinde 203 b, 206 d
ein Drehen und Herausschrauben der Spindel 203 aus
dem Kolben 202 zur Folge. Dies ist deshalb der Fall,
weil sich das Innengewindestück 206 nicht drehen
kann, wenn die konische Kopffläche 206 c an der Kupp
lungsfläche 201 c anliegt.
Das Bremsbacken- oder Lüftspiel wird somit entspre
chend der Differenz zwischen den Steigungen (pitches)
von Einstell- und Triebgewinde 203 a bzw. 203 b fein
eingestellt. Auf diese Weise ist es möglich, eine
übermäßig große Nachstellung automatisch zu unter
drücken, weil jeder Kolben 202 auf der Spindel 203
proportional zur Verformung der Bremstrommel auf
grund einer Überhitzung bei betätigter Bremse heraus
geschraubt wird.
Der erfindungsgemäße Radzylinder mit eingebauter
Selbstnachstelleinrichtung bietet die folgenden
Vorteile: Da er eine völlig in sich abgeschlossene
(integrierte) Einrichtung zum Einstellen des Ab
stands zwischen Bremstrommel und Bremsbacken auf
weist, kann die Einstellung dieses Abstands genau
und ohne betriebliche Störung aufgrund von Fremd
körpern in den Bremsbacken und dgl. erfolgen. Außer
dem können übermäßig große Anderungen des Bremsbacken
abstands (oder Lüftspiels) aufgrund einer Verformung
der Bremstrommel durch Uberhitzung bei betätigter
Bremse vermieden werden.
Claims (10)
1. Selbstnachstellender Rad(brems)zylinder für eine
Trommelbremse mit einer Bremstrommel und einer
Bremsbacke, um auf die Bremstrommel einen Brems
druck auszuüben, wobei zwischen beiden Teilen
ein Bremsbackenabstand (Lüftspiel) vorliegt,
gekennzeichnet durch
einen Zylinder mit einer darin ausgebildeten Bohrung,
eine hydraulische Kolbeneinheit mit mindestens einem in der Bohrung verschiebbar geführten Kolben zum Beaufschlagen der Bremsbacke bei seiner Verschiebung in der einen Richtung und zum Lösen der Bremsbacke bei seiner Verschiebung in der anderen Richtung und mehrere im Zylinder vorgesehene Einstellgewinde mittel zum automatischen Einstellen der Ver schiebungsgrenze des Kolbens in Abhängigkeit von Änderungen im Bremsbackenabstand oder Lüft spiel (shoe gap) der Bremse.
einen Zylinder mit einer darin ausgebildeten Bohrung,
eine hydraulische Kolbeneinheit mit mindestens einem in der Bohrung verschiebbar geführten Kolben zum Beaufschlagen der Bremsbacke bei seiner Verschiebung in der einen Richtung und zum Lösen der Bremsbacke bei seiner Verschiebung in der anderen Richtung und mehrere im Zylinder vorgesehene Einstellgewinde mittel zum automatischen Einstellen der Ver schiebungsgrenze des Kolbens in Abhängigkeit von Änderungen im Bremsbackenabstand oder Lüft spiel (shoe gap) der Bremse.
2. Radzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kolbeneinheit zwei einander
gegenüberstehende Kolben aufweist.
3. Radzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gewindemittel eine in das eine
Ende des Kolbens eingeschraubte Spindel, zwei am
anderen Ende der Spindel vorgesehene Mehrgang-
Triebgewinde zur Bestimmung einer festen Be
wegungsgrenze für den Kolben und ein mit den
Mehrgang-Triebgewinden verbundenes Innengewinde
stück umfassen.
4. Radzylinder nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Innengewindestück eine konische
Stirnfläche aufweist und der Zylinder mit einer
entsprechenden konvexen Kupplungsfläche für eine
Flächenberührung (mating contact) mit der konischen
Stirnfläche versehen ist.
5. Radzylinder nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Innengewindestück eine Ring
fläche und einen am Zylinder befestigten Halte
ring aufweist, daß ein Lager an der Ringfläche
des Innengewindestücks anliegt und daß zwischen
dem Haltering und dem Lager ein Federmittel zum
Vorbelasten der konischen Stirnfläche gegen
die Kupplungsfläche angeordnet ist.
6. Radzylinder nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gewindemittel ein festes, im
zweiten Kolben montiertes und gegen Drehung bei
Axialbewegung (axial rotation) festgelegtes Ge
windemittel, eine mit dem festen Gewindemittel
gekoppelte Spindel und ein auf das andere Ende
der Spindel aufgeschraubtes Innengewindestück
umfassen.
7. Radzylinder nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der erste Kolben eine Ausnehmung
mit einer konischen konkaven bzw. Innenstirn
fläche an ihrem einen Ende aufweist und daß das
Innengewindestück innerhalb der Ausnehmung auf
die Spindel aufgeschraubt ist und eine konische
konvexe bzw. Außenfläche zur Herstellung einer
Flächenberührung mit der Innenfläche der Aus
nehmung aufweist und daß ein in der Ausnehmung
festgelegter Haltering zur Bestimmung eines festen
Abstands zwischen Innengewindestück und Halte
ring, wenn Innen- und Außenfläche miteinander in
Berührung stehen, vorgesehen ist.
8. Radzylinder nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Zylinder ein mit der Spindel
fluchtender Tauchkolben (plunger) verschiebbar
geführt ist, ein Keilstück mit der Bremsbacke
verbunden ist und der Tauchkolben eine Aussparung
einer für die Aufnahme des Keilstücks bemessenen
Größe aufweist, um die betreffende Bremsbacke
gegen die Bremstrommel anzudrücken.
9. Radzylinder nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß am anderen Ende des Kolbens ein
Ritzel für manuelle Brems(spiel)einstellung vor
gesehen ist.
10. Radzylinder nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bremsbacke einen Mitnehmer
(catch member) aufweist, im Kolben eine kreis
runde Bohrung zur Aufnahme des Mitnehmers vorge
sehen ist und in der Bohrung ein Friktionsring
zur Verhinderung einer auf Schwingung beruhenden
Relativbewegung zwischen Mitnehmer und Kolben an
geordnet ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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