DE3621842A1 - Verfahren zur verkehrsabhaengigen gruenzeitbemessung in strassenverkehrssignalanlagen - Google Patents
Verfahren zur verkehrsabhaengigen gruenzeitbemessung in strassenverkehrssignalanlagenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
verkehrsabhängigen Grünzeitbemessung in Signalanlagen mit
Steuergeräten für Verkehrsknoten und mit Fahrzeugdetektoren,
die in den jeweiligen Zufahrten in einem
bestimmten Abstand zur Haltelinie angeordnet sind.
Bei einem Verfahren zur Grünzeitbemessung ergibt sich
immer das Problem, die meßtechnische Feststellung des
verkehrstechnisch optimalen Zeitpunktes für den Phasenwechsel
zu ermitteln. Dabei wurde bisher die Grünzeitausnutzung
der laufenden Signalgruppen nicht mit der
Dringlichkeit der Anforderungen der dazu feindlichen
Signalgruppen verglichen. Zur Feststellung der Grünzeit-
Ausnutzung durch den Verkehr, d. h. die Dichte des Verkehrsflusses,
wurden bisher als Meßgrößen die zeitlichen
Lücken zwischen aufeinanderfolgenden Fahrzeugen und die
zeitliche Belegung der Detektorschleifen durch Fahrzeuge,
d. h. die Verweilzeit der Fahrzeuge über den Detektorschleifen,
benutzt. Von dieser Prüfung allein war das
Grün-Ende in der laufenden Zufahrt bestimmt. Diese
bekannten Grünzeit-Bemessungsfahrten haben jedoch
eine Reihe von verkehrstechnischen Nachteilen.
Der Meß- und Aussage-Bereich der zeitlichen Lücke ist auf
wenige Sekunden beschränkt. Das einmalige Überschreiten
der vorgegebenen Lücken-Grenze genügt im allgemeinen zum
Grünzeit-Abbruch unabhängig davon, wie der Verkehrsfluß
davor aussah oder welche Verkehrszusammensetzung, ob PKW
oder LKW, vorhanden ist. Da bei einem normalen Verkehrsablauf
größere Lücken mit hoher Wahrscheinlichkeit vor
LKWs auftreten, hat die übliche Bemessung durch Lücken
die Tendenz, Grünzeiten mit ebenso hoher Wahrscheinlichkeit
direkt vor LKWs abzubrechen. Dies führt in der
nächsten Grünzeit zu hohen Anfahr-Verlusten der an der
Haltelinie stehenden LKWs (200% bis 300% im Gegensatz
zum PKW mit nur 20% bis 30%) und damit zu einem
schlechten Ausnutzungsgrad der Grünzeit.
Diese schwerwiegenden Nachteile der zeitlichen Lücke
werden bei dem bekannten Verfahren der Grünzeit-Bemessung
mit Hilfe der sogenannten Schleifenbelegung weitgehend
vermieden. Dabei wird durch einen, der sekundlichen
Belegungsmessung überlagerten, statistischen Ausgleichsvorgang
der Meß- und Aussagebereich für die Belegung auf
die letzten 10 bis 15 Sekunden ausgedehnt. Dies führt zu
einer besseren Beurteilung des Verkehrsflusses. Dabei
geht eine von den LKWs durch ihre Länge verursachte
höhere Schleifenbelegung automatisch in den Entscheidungsprozeß
für den Grünzeitabbruch mit ein.
Die stark zufallsbedingte Bemessungsinformation bei der
Lücke enthält
nur eine Aussage über die beiden letzten Fahrzeuge, beim
Belegungsgrad erstreckt sie sich immerhin über die
letzten 10 bis 15 Sekunden der Grünzeit, d. h. bei starkem
Verkehr über die letzten 5 bis 6 Fahrzeuge. Die daraus
entstehende Grünzeitaufteilung ist dann ebenfalls mehr
(Lücke) oder minder (Belegungsgrad des Detektors)
zufallsbedingt und im allgemeinen nicht verkehrsproportional,
wie es eigentlich angestrebt werden sollte
(gleiche Auslastungsgrade für die verschiedenen
Phasen bzw. Signale). Bei der Abwägung zwischen
Grünzeit-Verlängerung und Dringlichkeit der dazu
feindlichen Anforderungen werden - soweit dieser Vergleich
überhaupt stattfindet - häufig Meßgrößen
miteinander verglichen, die nach Wert und Charakter kaum
vergleichbar sind, wie z. B. bei der bekannten
Volume-Density-Methode, bei der die Anzahl der vor Rot
stehenden Fahrzeuge mit den Lücken im laufenden
Fahrzeugfluß verglichen wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Grünzeit-Bemessungsverfahren
anzugeben, bei dem gleiche Meßgrößen
miteinander verglichen werden und bei dem aus direkten
Messungen des Verkehrsgeschehens zuverlässige Aussagen
über die gesamte Grünzeit getroffen werden können und
nicht nur über Teile davon.
Die Aufgabe wird bei einem obengenannten Verfahren zur
verkehrsabhängigen Grünzeitbemessung erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß während des gesamten Signalumlaufs
für jede bemessende Signalgruppe sowohl während der
Grünzeit als auch während der Rotzeit jeweils ein
aktueller Auslastungsgrad a g für die Grünzeit und a r
für die Rotzeit laufend aus den Detektormeldungen
berechnet wird, daß der Auslastungsgrad a g der gerade
laufenden Grünzeit mit dem Auslastungsgrad a r der auf
Rot stehenden feindlichen Signalgruppe aufgrund der
anschließend zu erwartenden Grünzeit für diesen
feindlichen Verkehrsfluß verglichen wird, und daß die
laufende Grünzeit beendet wird, wenn a g kleiner
a r ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß
im Sinne einer optimalen Grünzeitaufteilung als Meßgröße
der Auslastungsgrad benutzt wird, und daß der Auslastungsgrad
eine Aussage über die Ausnutzung der gesamten
Grünzeit gestattet und nicht nur über einen kleinen Teil
wie bei den bisherigen Bemessungsverfahren. Dabei wird
der jeweilige Grünzeitbedarf der feindlichen, auf Rot
stehenden Signalgruppen fortlaufend berechnet und beide
Auslastungsgrade werden gegeneinander abgewogen.
Es wird also ständig die Dringlichkeit einer angeforderten
Grünzeit quantitativ mit der Notwendigkeit einer
Verlängerung der gerade laufenden Grünzeit auf der Basis
des Auslastungsgrades verglichen.
Der Auslastungsgrad a g während der Grünzeit wird aus der
Anzahl Z der ermittelten bzw. zugeflossenen Fahrzeuge
bezogen auf die maximale Leistungsfähigkeit AB der
laufenden Grünzeit berechnet
Die Anzahl Z der ermittelten Fahrzeuge setzt sich
zusammen aus den durch das Rot-Signal gestoppten
Fahrzeugen (Pulkende, Einbieger) und den während
der Grünzeit mehr oder weniger frei zufließenden
Fahrzeugen. Dabei ist Z eine monoton mit der Zeit nicht
fallende Größe, beginnend bei Rotbeginn und endend bei
Grün-Ende des zugehörigen Signals. Die Detektoren, deren
Meldungen Z widerspiegelt, sind in einem entsprechenden
Abstand, beispielsweise 50 bis 80 Meter vor der betreffenden
Haltelinie, installiert. Die maximale Leistungsfähigkeit
AB (in Anzahl der Fahrzeuge) ergibt sich aus
dem Produkt der Grünzeitdauer Tg (in Sekunden) der
entsprechenden Signalgruppe mit dem vorgegebenen
Parameter S für den Sättigungsfluß (in Fahrzeugen pro
Sekunde) in der gleichen Signalzufahrt (AB = S · Tg).
Der Auslastungsgrad a r während der Rotzeit ist aus den
Quotienten der Anzahl ST der gestauten Fahrzeuge und
einer Grün-Kapazität GK gebildet:
Die Anzahl ST der gestauten Fahrzeuge kann meßtechnisch
nach einem bekannten Verfahren erfaßt werden. Die
Grün-Kapazität GK (in Anzahl der Fahrzeuge) ergibt sich
aus dem Produkt der mittleren Grünzeit (in Sekunden)
der zugehörigen Signalgruppe aus den vorhergehenden
Signalumläufen mit dem gegebenen Sättigungsfluß S
(GK = · S).
Zur Berücksichtigung der Güte einer vorhandenen
Koordinierung mit den Nachbarknoten wird in
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
die Grün-Kapazität GK mit einem Parameter p bewertet,
der einen Wert zwischen Null und Eins annehmen kann
Dies eröffnet die Möglichkeit, bei guter Koordinierung
des auf Rot stehenden Signals mit dem Vorknoten das
feindliche Grün durch Vorgabe eines kleinen Wertes von p
sehr früh abzubrechen und für die im Rot gestauten
Fahrzeuge Vor-Grün zu erzeugen, damit der nachfolgende,
gut koordinierte Hauptpulk vom Vorknoten möglichst ohne
Halt passieren kann. Ist aber aufgrund der Gegebenheiten
(Abstände, Verkehrsaufteilung etc.) keine gute Koordinierung
mit dem Vorknoten möglich, so kann man durch
einen größeren Wert von p den Phasenwechsel hinausschieben
und damit die auf Grün stehende, laufende
Zufahrt zu Grün-Ende hin bevorzugen. Dies ist dadurch
bedingt, daß der Auslastungsgrad a g einer Grünzeit
bei dem erfindungsgemäßen Bemessungsverfahren mit dem
Auslastungsgrad a r einer feindlichen, auf Rot stehenden
Signalgruppe verglichen wird und diese Größe a r etwa die
Dringlichkeit der Anforderung und damit gleichzeitig die
bewertete voraussichtliche Ausnutzung der kommenden
Grünzeit wiedergeben muß. Dabei wird der zwischen den
Fahrzeugdetektor D und der Haltelinie HL jeweils
vorhandene Fahrzeugstau ST auf einen vorgebbaren Teil p
der kommenden mittleren Grünzeit gezogen.
Zu dem von einer Zentrale oder vom Kreuzungsgerät aus
gegebenen Signalprogramm können zeitliche Bemessungsbereiche
vorgegeben sein, innerhalb derer die Beendigung der
laufenden Grünzeit nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erfolgt.
Um aus grundsätzlichen Erwägungen die eine oder die
andere Signalgruppe zu bevorzugen, kann zweckmäßigerweise
für den Vergleich der Auslastungsgrade a g und a r ein
einstellbarer Parameter b, mit -1 < b < +1 vorgesehen
sein, der bei der Bedingung für den Grünzeit-Abbruch
von der einen Signalgruppe mit berücksichtigt wird:
a g1 - a r2 < b (3)
Das hat den Vorteil, daß einseitig eine bestimmte
Signalgrupppe bevorzugt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an einem Ausführungsbeispiel
im folgenden anhand einer Zeichnung erläutert.
Dabei zeigt
Fig. 1 einen einfachen Verkehrsknoten,
Fig. 2 einen beispielhaften Verkehrsknoten,
Fig. 3 dazu entsprechende Phasendiagramme in
Abhängigkeit der Auslastungsgrade und
Fig. 4 ein Ablaufdiagramm.
In Fig. 1 ist eine einfache Kreuzung mit zwei Signalgebern
bzw. Signalgruppen Sg 1 und Sg 2 dargestellt. In der
Zufahrt zum Signalgeber Sg 1 ist im Abstand DA 1 von der
Haltelinie HL 1 ein Fahrzeugdetektor D 1 angeordnet. In
gleicher Weise ist dies in der Zufahrt zum Signalgeber
Sg 2 geschehen. Für jede Zufahrt sind folgende verkehrstechnische
Größen, dargestellt am Beispiel des Signalgebers
Sg 1, von Bedeutung. Der Sättigungsfluß S 1
an der Haltelinie HL 1 ist ein Parameter, der angibt,
wieviele Fahrzeuge pro Sekunde bei Grün maximal abfließen.
Daraus läßt sich die maximale Leistungsfähigkeit
AB 1 der laufenden Grünzeit Tg für den Signalgeber Sg 1
ermitteln: AB 1 = S 1 · Tg (in Anzahl der Fahrzeuge).
ST 1 ist die Anzahl der Fahrzeuge, die sich zwischen den
Detektor D 1 und der Haltelinie HL 1 im Stau befinden. Z 1
ist die Anzahl der bei Rot-Beginn vorhandenen plus der
seit diesem Zeitpunkt eingefahrenen Fahrzeuge. Mit diesen
Meßgrößen wird der Auslastungsgrad a g in % in jeder
Sekunde während der Grünzeit nach folgender Beziehung berechnet:
Der Auslastungsgrad a r1 während der Rotzeit (in %)
wird nach folgender Beziehung berechnet:
dabei ist GK 1 eine Grün-Kapazität für die Zufahrt
von Sg 1 · GK 1 wird aus der mittleren Grünzeit 1, dem
Sättigungsfluß S 1 und einem vorgebbaren Prozentsatz der
Grünzeit in Form des Parameters p 1 in % nach folgender
Beziehung ermittelt:
Entsprechendes gilt für den Signalgeber Sg 2, so daß der
Auslastungsgrad a g1 für die Grünzeit des Signalgebers Sg 1
mit dem Auslastungsgrad a r2 für die Rotzeit des Signalgebers
Sg 2 verglichen und entsprechend der obengenannten
Bedingung (3) die Grünzeitbemessung (Abbruch) vorgenommen
werden kann.
Der Verlauf von a g während der Grünzeit beginnt mit a g
= 100%, bis der vorhandene Stau abgebaut ist, sodann bestimmt
der weiter zufließende Verkehr im Verhältnis zum
maximalen Abfluß die Entwicklung von a g . Zu Beginn der
Rotzeit wird die Anzahl der in der Zufahrt vorhandenen
Fahrzeuge ST geschätzt und der Auslastungsgrad a r beginnt
mit dem nach (2a) berechneten Wert. Jedes während der
Rotzeit einfahrende Fahrzeug vergrößert den Stau ST um
eins und damit auch entsprechend a r . Bei der
Bemessung wird dieser Auslastungsgrad a g einer Grünzeit
mit dem Auslastungsgrad a r einer feindlichen, auf Rot
stehenden Signalgruppe verglichen. Ist a g kleiner als a r ,
so wird die Grünzeit beendet, d. h. hier ist nach (3)
b = 0 gewählt worden. Dies ist in Fig. 3 an einem
Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 2 veranschaulicht.
Fig. 2 zeigt einen Verkehrsknoten mit drei paarweise
zueinander feindlichen Signalgebern Sg 4, Sg 2 und Sg 7
(Hauptsperrgruppe). In dieser Reihenfolge läuft auch die
Phasenfolge.
Die Fig. 3 zeigt mehrere übereinander angeordnete Phasendiagramme.
Auf der Abszisse ist die Zeit t für die
Signalumläufe dargestellt. Das unterste Diagramm zeigt
für die drei Signalgeber Sg 2, Sg 4 und Sg 7 die laufenden
Grünzeiten, die in Abhängigkeit von den einzelnen
Auslastungsgraden bemessen werden. Darüber sind drei
Kurvenpaare für die Auslastungsgrade a g und ar r
bezogen auf die verschiedenen Phasenübergänge
dargestellt. In der Ordinate ist der Auslastungsgrad a
in Prozent aufgetragen. Die obersten Kurven zeigen
den Phasenübergang vom Grün des Signalgebers Sg 7 zum
Grün des Signalgebers Sg 4, wobei der Auslastungsgrad a g7
mit dem Auslastungsgrad a r4 verglichen wird (g gibt
Grün, r gibt Rot und die Ziffern geben die Nummern der
Signalgeber an).
Darunter ist der Phasenübergang vom Grün des Signalgebers
Sg 2 zum Grün des Signalgebers Sg 7 und darunter entsprechend
der Phasenübergang des Signalgebers Sg 4 zum
Signalgeber Sg 2 dargestellt. Unter der Abszisse (Signalumläufe
in t in Sekunden) sind die Bemessungsbereiche BB
für die entsprechenden Phasenübergänge (Signal 4→4;
2→7; 7→4) eingezeichnet. Der Signalumlauf beträgt
hier 90 Sekunden, drei Signalumläufe sind dargestellt.
Nach der 40. Sekunde ist ein Bemessungsbereich BB für die
Beendigung des Grüns von Signalgeber Sg 4 und einen
Übergang zum Grün des Signalgebers Sg 2 dargestellt. Nach
der 60. Sekunde ist der Bemessungsbereich für den
Übergang des Grüns von Signalgeber 2 zum Grün des
Signalgebers 7 und vor der 90. Sekunde ist der
Bemessungsbereich BB für den Übergang vom Grünsignal 7
zum Grünsignal 4 eingezeichnet. Dies wiederholt sich in
jedem Umlauf.
Betrachten wir das erste Phasenübergangsdiagramm des
Grüns von Signalgeber Sg 4 zum Grün des Signalgebers Sg 2.
Gemäß der Fig. 2 ist die Grünzeit des Signalgebers Sg 4
abzubrechen, und dann der auf Rot stehende Signalgeber Sg 2
(d. h. die dort wartenden Linksabbieger) auf Grün zu
schalten. Es muß also der Auslastungsgrad a g4 mit dem
Auslastungsgrad a r2 verglichen werden. a r2 beginnt bei
dem Signalumlauf mit 0% und steigt etwa ab Sekunde 30
durch die in der Zufahrt ankommenden und vor Rot sich
stauenden Fahrzeuge stetig an. Der mit 100% beginnende
Auslastungsgrad a r4 fällt von Sekunde 38 bis Sekunde 44
langsam auf 80%. Zu diesem Zeitpunkt erreicht aber a r2
bereits einen Wert größer als 80%, so daß aufgrund der
Größerbeziehung von a r2 < a g4 das Grün des Signalgebers
Sg 4 abgebrochen werden muß. Dies ist auch erlaubt, weil
die Beendigung der Grünzeit des Signalgebers Sg 4 in den
vorgegebenen Bemessungsbereich BB für 4→2, wie unten
ersichtlich, fällt. Danach hat der Signalgeber Sg 2
Grün. Sein Auslastungsgrad a g2 ist nun mit dem
Auslastungsgrad des dazu feindlichen, auf Rot stehenden
Signalgebers Sg 7 zu vergleichen. Dies ist im darüber
gezeichneten Phasendiagramm dargestellt. a r7 hat mit
Umlaufbeginn (Sek. Null) bei 0% angefangen, erreicht
nach 70 Sekunden den Wert 60% und steigt weiter an.
Der Auslastungsgrad a g2 des auf Grün stehenden
Signalgebers Sg 2 ist zu dieser Zeit immer noch auf 100%.
Ein Vergleich von a g2 mit a r7 ergibt daher noch keinen
Grünabbruch. Da aber für den Übergang vom Grünsignal Sg 2
zum Grün des Signalgebers Sg 7 die vorgegebene Erlaubnis
für eine Grünverlängerung abgelaufen ist (Bemessungsbereich),
wird etwa bei Sekunde 75 die Grünzeit für den
Signalgeber Sg 2 zwangsweise beendet. Ähnliches gilt auch
für den Phasenübergang des Signalgebers Sg 7 zum
Signalgeber Sg 4. In der obersten Kurve ist dies
eingezeichnet. Der Auslastungsgrad a r4 (Signalgeber Sg 4
steht auf Rot) erreicht bis kurz vor Ende des
Signalumlaufs erst 30%. a g7 erreicht bis kurz vor
Signalumlaufende etwa 70%. Ein Vergleich von a g7 mit a r4
würde eine Grünzeitverlängerung bedeuten. Dies ist jedoch
nicht möglich, weil der zugehörige Bemessungsbereich BB
etwa bei Sekunde 90 endet und das Grün von Sg 7 deshalb
abgebrochen werden muß.
Beim zweiten Signalumlauf ist zu erkennen, daß nach etwa
der 125. Sekunde a r2 größer wird als a g4. Eine Beendigung
der Grünzeit ist jedoch erst mit dem Beginn des
Bemessungsbereichs für die Beendigung von Grün für den
Signalgeber Sg 4 möglich, in diesem Beispiel etwa bei der
134. Sekunde. Obwohl beim Phasenübergang von Sg 2 nach Sg 7
a r7 schon zur Sekunde 150 den Wert 100% erreicht hat und
somit gleich mit a g2 ist, kann die Grünzeit von Signal
geber Sg 2 noch nicht beendet werden, weil noch nicht
a r7 < a g2 gilt und weil dies erst im vorgegebenen Zeitbereich
BB für 2 nach 7 etwa ab der 158. Sekunde möglich ist.
Für den Phasenübergang von Sg 7 nach Sg 4 ist nochmals
gezeigt, wie die Grünzeit des Signalgebers Sg 7 verlängert
wird, weil a g7 größer ist als a r4, dies ist jedoch nur
bis zum Ablauf der hierfür vorgegebenen Bemessungszeit
von Bedeutung, also bis kurz vor der 180. Sekunde. Diese
Vorgänge sind auch noch einmal für den dritten Signalumlauf
gezeichnet, wobei ersichtlich ist, daß jedes Mal
die Grünzeit im Rahmen des gegebenen Bemessungsbereichs BB
verlängert wurde.
In Fig. 4 ist in einem Ablaufdiagramm das erfindungsgemäße
Verfahren nochmals veranschaulicht. Für die
Meßwertaufbereitung der Auslastungsgrade a r und a g für
eine Kreuzungszufahrt (Signalgruppe) mit der Nummer n
wird der Ablaufzyklus sekündlich durchlaufen. Zu Beginn
(START) wird, wenn die Signalgruppe n Grün (gn) erhält
über (+) die erste Grünsekunde gn sec gegeben. In diesem
Fall (+) wird die Gründauer-Zählung Tg-Z eingeschaltet,
der Abfluß für die erste Grünsekunde eingestellt (AZ₁ gesetzt)
und der Auslastungsgrad für Grün auf 100%
gesetzt (a g : = 100). Ist die erste Grünsekunde nicht
gegeben, so wird (-) der Abfluß um eine weitere
Grünsekunde erhöht (AZ + 1 gn sec). In beiden Fällen
gelangt man zum Verzweigungspunkt VP.
Hat die Signalgruppe n kein grün (-), so wird die erste
Rotsekunde (1.rt-sec) gegeben und damit (+) die Anzahl
der Fahrzeuge geschätzt, die sich zwischen dem Detektor
und der Haltelinie befinden. Ferner wird der Abfluß Z der
Fahrzeuge und der Auslastungsgrad a g auf Null gesetzt;
die festgestellte Gründauer Tg gespeichert und der
gewichtete Abfluß AZ′ für die nächste Grünzeit
(Grünkapazität GK) berechnet.
Ist die erste Rotsekunde nicht zu geben (-), so wird
unmittelbar der Auslastungsgrad a r in % nach folgender
Beziehung berechnet:
also Anzahl der gestauten Fahrzeuge (ST)
zum gewichteten Abfluß für die nächste Grünzeit.
Nach dieser Prozedur gelangt man ebenfalls zum
Verzweigungspunkt VP. Von da aus, also nach Durchlaufen
der oben geschilderten Prozeduren, wird verglichen, ob
die Anzahl der gestauten Fahrzeuge ST größer oder gleich
der Anzahl der abgeflossenen Fahrzeuge AZ ist. Ist dies
der Fall (+), so berechnet sich der vorhandene Stau VSt
aus der Anzahl der gestauten Fahrzeuge ST minus Anzahl
der abgeflossenen Fahrzeuge AZ, solange bis er Null wird.
Ist die Anzahl der abgeflossenen Fahrzeuge AZ kleiner
als die Anzahl der gestauten Fahrzeuge ST (-), so wird
der Auslastungsgrad a g nach folgender Beziehung
berechnet:
dies bis der vorhandene Stau
gleich Null und diese Prozedur beendet (ENDE) ist.
Claims (5)
1. Verfahren zur verkehrsabhängigen Grünzeitbemessung in
Signalanlagen mit Steuergeräten für Verkehrsknoten und
mit Fahrzeugdetektoren, die in den jeweiligen Zugfahrten
in einem bestimmten Abstand zur Haltelinie angeordnet
sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß während des gesamten Signalumlaufs für jede bemessende Signalgruppe sowohl während der Grünzeit als auch während der Rotzeit jeweils ein aktueller Auslastungsgrad a g für die Grünzeit und a r für die Rotzeit laufend aus den Detektormeldungen berechnet wird,
daß der Auslastsungsgrad a g1 der gerade laufenden Grünzeit mit dem Auslastungsgrad a r1 der auf Rot stehenden feindlichen Signalgruppe aufgrund der anschließend zu erwartenden Grünzeit für diesen feindlichen Verkehrsfluß verglichen wird, und
daß die laufende Grünzeit beendet wird, wenn a g1 < a r2ist.
dadurch gekennzeichnet,
daß während des gesamten Signalumlaufs für jede bemessende Signalgruppe sowohl während der Grünzeit als auch während der Rotzeit jeweils ein aktueller Auslastungsgrad a g für die Grünzeit und a r für die Rotzeit laufend aus den Detektormeldungen berechnet wird,
daß der Auslastsungsgrad a g1 der gerade laufenden Grünzeit mit dem Auslastungsgrad a r1 der auf Rot stehenden feindlichen Signalgruppe aufgrund der anschließend zu erwartenden Grünzeit für diesen feindlichen Verkehrsfluß verglichen wird, und
daß die laufende Grünzeit beendet wird, wenn a g1 < a r2ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Auslastungsgrad
a g während der Grünzeit aus der Anzahl Z der
ermittelten Fahrzeuge (Fz) bezogen auf eine maximale
Leistungsfähigkeit AB der laufenden Grünzeit gemäß
folgender Gleichung berechnet wird:
wobei die maximale Leistungsfähigkeit AB (in Fahrzeuganzahl
(Fz)) von der Grünzeitdauer Tg (in s) der
entsprechenden Signalgruppe und von einem vorgegebenen
Parameter für den Sättigungsfluß S (in Fz/s) für die
entsprechende Signalzufahrt bestimmt ist (AB = Tg · S),
und daß der Auslastungsgrad a r während der Rotzeit aus
der Anzahl ST der gestauten Fahrzeuge (Fz) bezogen auf
eine Grün-Kapazität GK gemäß folgender Gleichung
berechnet wird
wobei die Grün-Kapazität GK (in Fahrzeuganzahl (Fz)) von
der mittleren Grünzeit (in s) der zugehörigen Signalgruppe
aus den vorhergehenden Signalumläufen und vom
Sättigungsfluß S (in Fz/s) bestimmt ist (GK = · S).
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Grün-Kapazität GK mit einem Parameter p, mit einem Wert
zwischen Null und Eins (0 < p ≦ 1), bewertet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß Signalprogramme,
mit denen die Signalanlagen gesteuert werden,
zeitliche Bemessungsbereiche (BB) aufweisen, und daß die
Beendigung der laufenden Grünzeit innerhalb dieser
Bemessungsbereiche (BB) erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß für den
Vergleich des Auslastungsgrades a g1 der einen
Signalgruppe (Sg 1 ) mit dem Auslastungsgrad a r2 der
anderen Signalgruppe (Sg 2 ) ein einstellbarer Parameter b,
mit einem Wert zwischen minus und plus Eins
(-1 ≦ b ≦ +1), vorgesehen ist, und daß für die Abbruchbedingung
der laufenden Grünzeit gilt:
a g1 - a r2 < b
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863621842 DE3621842A1 (de) | 1986-06-30 | 1986-06-30 | Verfahren zur verkehrsabhaengigen gruenzeitbemessung in strassenverkehrssignalanlagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863621842 DE3621842A1 (de) | 1986-06-30 | 1986-06-30 | Verfahren zur verkehrsabhaengigen gruenzeitbemessung in strassenverkehrssignalanlagen |
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ID=6304018
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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