DE3621573A1 - Stromkompensierte funkentstoerdrossel - Google Patents
Stromkompensierte funkentstoerdrosselInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine stromkompensierte Funkentstör
drossel gemäß Oberbegriff des Patentanspruches mit sehr ge
ringen äußeren magnetischen Streufeld bei gleichzeitig
großer, symmetrisch wirkender Induktivität.
Stromkompensierte Mehrleiter-Ringkerndrosseln werden zur
Funk-Entstörung betriebsstromführender Leiter eingesetzt.
Durch die stromkompensierte Betriebsweise können auch bei
Nennströmen von mehreren Ampere geschlossene hochpermeable
Ringkerne, insbesondere Ferrit-Ringkerne verwendet werden,
die sehr hohe Induktivitätswerte ermöglichen. Die Wicklungs
induktivitäten bedämpfen jedoch nur die unsymmetrischen
Störströme, während zur Unterdrückung der symmetrischen
Störströme eine hohe Streuinduktivität erforderlich ist.
Diese hohe Streuinduktivität wird üblicherweise dadurch
erzeugt, daß die Wicklungen auf getrennten Sektoren des
Ringkernes angeordnet werden. Diese Art der Bewicklung hat
jedoch ein starkes äußeres Magnetfeld zur Folge, das in
vielen Anwendungsfällen nicht hingenommen werden kann,
beispielsweise wenn die Drossel in der Nähe einer Bildröhre
angeordnet werden muß. Durch eine Parallelwicklung der be
triebsstromführenden Leiter läßt sich zwar das äußere ma
gnetische Streufeld erheblich reduzieren, gleichzeitig mit
dem Streufeld verschwindet jedoch auch die zur symmetrischen
Entstörung erforderliche Streuinduktivität.
Bisher wurde dieser Nachteil durch den Einsatz von strom
kompensierten Drosseln mit E- oder RM-Ferritkernen behoben.
Bei diesen Drosseln werden zwei getrennte Wicklungen auf
einen Spulenkörper aufgebracht; anschließend werden z.B. die
beiden E-Kernhälften mit den Mittelschenkeln in den Spulen
körper geschoben und üblicherweise zusammengeklebt. Die
Außenschenkel der E-Kerne bilden dann ein magnetisches Joch,
das auf das magnetische Streufeld abschirmend wirkt. Durch
die Trennung der Wicklungen wird gleichzeitig eine hohe
Streuinduktivität erzielt.
Stromkompensierte Drosseln mit E- oder RM-Ferritkernen
weisen jedoch zwei Nachteile auf.
Um gleiche Nenninduktivitäten zu erreichen benötigt der
E-Kern gegenüber einem Ringkern vergleichbarer Größe eine
deutlich höhere Windungszahl.
Die mehrlagige Kammerbewicklung der E- und RM-Ferritkern
drossel hat darüberhinaus eine große Koppelkapazität der
Wicklung zur Folge, woraus eine niedrige Eigenresonanz
frequenz bzw. der Umstand resultiert, daß bereits bei Stör
frequenzen von einigen 100 kHz keine induktive Wirkung mehr
vorhanden ist.
Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt,
eine stromkompensierte Funkentstördrossel, nämlich eine
stromkompensierte Ringkerndrossel zu schaffen, die die Vor
teile der bisher üblichen stromkompensierten Ringkern
drossel hat, und gleichzeitig ein geringes äußeres magne
tisches Streufeld aufweist.
Bei einer stromkompensierten Funkentstördrossel gemäß Ober
begriff des Patentanspruches sieht die Erfindung zur Lösung
der gestellten Aufgabe einen luftspaltfreien Ringkern aus
weichmagnetischem Werkstoff mit isolierter Oberfläche und
mit gleichmäßig über den Ringkernumfang verteilter Wicklung
und einen weiteren, konzentrisch auf diesen Ringkern aufge
setzten Ringkern mit isolierter Oberfläche und aus weich
magnetischem Werkstoff, insbesondere Carbonyl-Eisenpulver
vor, der sich durch hohe magnetische Sättigungsinduktion
auszeichnet, wobei eine zusätzliche Wicklung gleichmäßig
verteilt über den gemeinsamen Ringkernumfang beider Ring
kerne aufgebracht ist, und die Windungszahlen beider Wic
klungen einander gleich sind.
Für sehr kleine Betriebsströme sind auch Ringbandkerne aus
dünnem Dynamoblech geeignet.
Wird diese Zweileiter-Drossel mit vier Anschlüssen in
gleicher Weise wie eine bisher übliche stromkompensierte
Ringkerndrossel in ein Betriebsstrom führendes Zweileiter
system eingesetzt, so kompensieren sich im ersten, hoch
permeablen Ringkern die von den Betriebsströmen hervorge
rufenen magnetischen Flüsse. Für unsymmetrisch fließende
Störströme sind die Wicklungs- bzw. Nenninduktivitäten somit
voll wirksam. Im zweiten, hochsättigbaren Ringkern,
der nur von einer Wicklung umfaßt wird, verbleibt dagegen
ein magnetischer Fluß. Auf diese Weise erhält man eine
analog der Streuinduktivität üblicher stromkompensierter
Ringkerndrosseln symmetrisch wirkende Induktivität. Durch
die Verwendung luftspaltfreier Ringkerne und durch die
gleichmäßige Bewicklung auf Kernumfang ergibt sich ein
ebenso niedriges äußeres magnetisches Streufeld wie bei
einer stromkompensierten Ringkerndrossel mit Parallelbe
wicklung.
Zusätzlich bietet sich die vorteilhafte Möglichkeit, durch
entsprechende Wahl der Kernquerschnitte die Nenninduktivität
und die symmetrisch wirkende Induktivität nahezu unabhängig
voneinander einzustellen.
Ein näherungsweise gleicher Drahtwiderstand für beide
Wicklungen bzw. eine gleichmäßige Stromverteilung auf beide
Wicklungen läßt sich dadurch erreichen, daß man für die
zweite "längere" Wicklung einen Draht mit entsprechend
größerem Querschnitt wählt.
Eine streufeldarme Drei- oder Mehrleiter-Ringkerndrossel
läßt sich gemäß dem Vorschlag nach der Erfindung in ähn
licher Weise durch Kombination eines hochpermeablen luft
spaltfreien Ringkerns, insbesondere Ferritringkerns, mit
einem oder mehreren weichmagnetischen Ringkernen hoher
magnetischer Sättigungsinduktion herstellen, wobei die
Ringkerne in der vorstehend bereits beschriebenen Art ver
schachtelt parallel bewickelt sind.
So sind z.B. zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen
beiden Ringkernen weitere, konzentrisch auf diese beiden
Ringkerne aufgesetzte Ringkerne hoher Sättigungsinduktion
denkbar, deren Wicklung jeweils gleichmäßig über den ge
meinsamen Ringkern-Umfang dieser und der vorhergehenden
Ringkerne verteilt ist, wobei die Windungszahlen sämtlicher
Wicklungen wiederum gleich sind.
Denkbar ist auch eine Verschachtelung mit einem luftspalt
freien Ferritringkern mit gleichmäßig über seinem Umfang
verteilter Wicklung, mit einem auf diesen Ferritringkern
aufgesetzten ersten Ringkern hoher Sättigungsdichte mit
einer über den gemeinsamen Ringkernumfang beider Ringkerne
gleichmäßig verteilten Wicklung, mit einem auf den ersten
Ringkern hoher Sättigungsdichte aufgesetzten zweiten
Ringkern hoher Sättigungsdichte mit gleichmäßig über seinen
Umfang verteilter Wicklung und mit einer über den gesamten
Ringkernumfang sämtlicher Ringkerne gleichmäßig verteilt
aufgebrachten Wicklung.
Ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße strom
kompensierte Zweileiter-Ringkerndrossel und ein Vergleich
der Eigenschaften dieser Drossel mit üblichen Zweileiter-
Ringkerndrosseln wird nachstehend anhand der Zeichnung be
schrieben. Es zeigt:
Fig. 1 bis 3 in Drauf- bzw. Seitenansicht eine Ringkern
drossel in verschiedenen Stadien ihrer Fertigung,
Fig. 4 ein Kurvenblatt, aus dem das magnetische Streufeld
H bekannter und erfindungsgemäßer stromkompensierter
Ringkerndrosseln in Abhängigkeit von der Winkellage
(ϕ) ersichtlich ist.
Gemäß Fig. 1 ist ein Ferritringkern 1 gleichmäßig verteilt
über seinen Ringkern-Umfang mit einer Wicklung 2 bewickelt.
Dieser Ferrit-Ringkern wird zunächst konzentrisch auf einen
Ringkern 3 hoher magnetischer Sättigungsinduktion, z.B. auf
einen Carbonyl-Eisenpulver-Kern aufgesetzt und schließlich
- siehe Fig. 3 - eine Wicklung 4 aufgebracht, die gleich
mäßig verteilt über den gemeinsamen Ringkern-Umfang beider
Ringkerne 1, 3 ist.
Der Verlauf des magnetischen Streufeldes dieser stromkompen
sierten Ringkerndrossel ist in Fig. 4 - siehe Kurve a -
dargestellt.
Ein Vergleich mit Kurve c, die den genannten Verlauf für
eine bekannte stromkompensierte Ringkerndrossel mit Parallel
bewicklung wiedergibt, zeigt, daß das äußere magnetische
Streufeld beider Ringkerndrosseln annähernd gleich ist,
wobei jedoch die erfindungsgemäße Ringkerndrossel sich
durch eine vielfach größere, einstellbare symmetrisch
wirkende Induktivität und eine meist höhere Eigenresonanz
frequenz auszeichnet.
Mit "b" ist schließlich die entsprechende Kurve für eine
gleichfalls bekannte, übliche stromkompensierte Ringkern
drossel mit Sektorbewicklung, d.h. mit auf verschiedenen
Abschnitten des Ringkernumfanges bewickelten Ringkernen
bezeichnet. Das magnetische Streufeld H dieser Ringkern
drossel ist gegenüber jenem nach der Erfindung bei π/2
und π um das 10- bzw. 40-fache höher.
Claims (7)
1. Stromkompensierte Funk-Entstördrossel, insbesondere
Ringkerndrossel mit luftspaltfreiem Ringkern aus weich
magnetischem Werkstoff, insbesondere Ferrit, und mit
auf dem Ringkern aufgebrachter Wicklung, gekenn
zeichnet durch einen Ringkern (1) aus weich
magnetischem Werkstoff, mit isolierter Oberfläche und
mit gleichmäßig über den Ringkernumfang verteilter
Wicklung (2), durch einen weiteren, konzentrisch auf
diesen Ringkern aufgesetzten Ringkern (3)
mit isolierter Oberfläche und aus weichmagnetischem Werk
stoff hoher magnetischer Sättigungsinduktion, und durch
eine Wicklung (4), die gleichmäßig verteilt über den ge
meinsamen Ringkernumfang beider Ringkerne (1, 3) aufgebracht
ist, wobei die Windungszahlen der Wicklungen (2, 4) gleich
sind.
2. Funk-Entstördrossel nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Ringkern (3) hoher Sätti
gungsinduktion ein Carbonyleisenpulverkern vorgesehen
ist.
3. Funk-Entstördrossel in Anspruch l, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Querschnitte der Ringkerne
(1, 3) entsprechend der gewünschten Nenninduktivität und
symmetrisch wirksamen Induktivität gewählt sind.
4. Funk-Entstördrossel nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Querschnitt das
Drahtes, der über den gemeinsamen Ringkernumfang beider
Ringkerne (1, 3) aufgebrachten Wicklung (4) so gewählt
ist, daß beide Wicklungen (2, 4) zumindest angenähert
gleichen Drahtwiderstand aufweisen.
5. Funk-Entstördrossel nach Anspruch 1 und wenigstens
einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeich
net durch zusätzliche, konzentrisch auf die vor
hergehenden Ringkerne (1, 3) aufgesetzte Ringkerne hoher
Sättigungsinduktion, wobei die Ringkerne verschachtelt
parallel gewickelt sind.
6. Ringkerndrossel nach Anspruch 1 bis 5, gekenn
zeichnet durch zusätzliche, konzentrisch
auf die vorhergehende Ringkerne (1, 3) aufgesetzte Ring
kerne hoher Sättigungsinduktion, deren Wicklung jeweils
gleichmäßig über den gemeinsamen Ringkernumfang dieser
und der vorhergehenden Ringkerne (1, 3) verteilt ist, wo
bei die Windungszahlen der Wicklungen gleich sind.
7. Funk-Entstördrossel nach Anspruch 1 bis 5,
gekennzeichnet durch einen luft
spaltfreien Ferritringkern mit gleichmäßig über seinen
Umfang verteilter Wicklung, einen auf den Ferritring
kern aufgesetzten ersten Ringkern hoher Sättigungsdichte
mit einer über den gemeinsamen Ringkernumfang beider
Ringkerne gleichmäßig verteilten Wicklung, einen auf den
ersten Ringkern hoher Sättigungsdichte aufgesetzten zwei
ten Ringkern hoher Sättigungsdichte mit gleichmäßig über
seinen Umfang verteilter Wicklung, und mit einer über
den gesamten Umfang sämtlicher Ringkerne gleichmäßig ver
teilt aufgebrachten Wicklung.
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