DE3621403C2 - Werkzeugeinsatz, Werkzeug und Arbeitsverfahren zur Herstellung und zum flanschartigen Anbördeln einer Lochung - Google Patents
Werkzeugeinsatz, Werkzeug und Arbeitsverfahren zur Herstellung und zum flanschartigen Anbördeln einer LochungInfo
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Description
Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Her
stellung einer Lochung in einem
flächigen Werkstück
und zur Herstellung
eines Ausflanschung
am Rand der Lochung, wie in der Wandung eines Rohres,
wobei das Verfahren die
folgenden Schritte umfaßt:
- - es wird in dem Flächenmaterial eine Lochung herge stellt, indem ein Werkzeugeinsatz um die Mittelachse der Lochung gedreht wird;
- - es wird der Werkzeugeinsatz mit dem Werkzeugteil zur Herstellung der Lochung und der Einrichtung zur Her stellung des Flansches während des Herstellungsvorgangs der Lochung gegenüber der mit der Mittelachse der Lochung zusammenfallenden Drehachse in einer ersten Position ge halten;
- - die Einrichtung zur Flanschherstellung wird unter die Berandung der Lochung gebracht, indem die Werkzeugachse zum Ausflansch vorgang in eine gegenüber der zum Lochungs vorgang versetzte Position verlagert wird;
- - es wird die Einrichtung zur Herstellung der Lochung mit der Einrichtung zur Herstellung des Flansches aus der Lochung herausgezogen, während sich der Werkzeugeinsatz um die Mittelachse der Lochung dreht, wodurch die Be randung der Lochung zur Bildung eines ausgebördelten Flansches nach oben gezogen wird.
Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Werkzeug zur Durchführung
dieses Verfahrens, wobei der Werkzeugeinsatz einen Werkzeugteil zur Her
stellung der Lochung und eine darüber angeordnete Flanschherstellungs
einrichtung umfaßt, mittels deren nach der Fertigstellung
der Lochung ein Flansch erzeugt werden kann.
Die US 3 592 038 zeigt einen Werkzeugeinsatz, bei
welchem zwei zapfenartige Flanschglieder sich quer durch
einen Bohrer erstrecken, die mittels einer drehbaren
Steuereinrichtung bis unter die äußere Umfangsfläche
des Bohrers während des Bohrvorgangs eingezogen und zum
Herstellen des Flansches unterhalb der Berandung der
Lochung aus der Umfangsfläche des Bohrers ausgeschoben
werden können. Dieser Werkzeugeinsatz hat sich als sehr
wirksam und nützlich für die meisten praktischen Fälle
erwiesen, in denen Flanschen hergestellt werden mußten.
Die Tatsache jedoch, daß sich zwei zur Herstellung des
Flansches dienende Zapfen quer durch einen Bohrer er
strecken, begrenzt die Dicke dieser Zapfen und die Stärke
des Bohrers an der Durchstoßstelle der Zapfen. Wenn die
Dicke der Zapfen zur Erzielung einer größeren Stärke und
flanscherzeugenden Oberfläche erhöht wird, wird der Bohrer
schaft an der Durchstoßstelle der Zapfen geschwächt. Auf
diese Weise ist es notwendig, sich mit gewissen optimalen
Abmessungen in der Dicke der Zapfen und der Stärke des
Bohrerschaftes zufrieden zugeben. Diese optimalen Dimensionen
ergeben keinen Werkzeugeinsatz, der für alle vorkommenden
Erfordernisse ausreichend stabil ist, z. B. beim Ausflanschen
einer ziemlich dicken Wandung aus korrosionsfestem Stahl.
Ein Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines neuen
Werkzeugeinsatzes sowohl zur Herstellung als auch zum
bördelnden Ausflanschen einer Lochung, der so stark ge
macht werden kann, daß er auch zum Ausflanschen größerer
Wandungsstärken eingesetzt werden kann. Zur Lösung dieser
Aufgabe ist die Einrichtung zur Herstellung des Flansches
an dem erfindungsgemäßen Werkzeugeinsatz mit einer an dem
Werkzeugeinsatz ausgebildeten und von diesem in radialer
Richtung starr abgestützten Arbeitsfläche versehen, die
innerhalb des Umfangsrandes einer Lochung angeordnet ist,
die von einem Werkzeugteil zur Herstellung der Lochung
bei seiner Drehung um seine Achse beschrieben wird. Ein
solcher Werkzeugeinsatz besteht aus einem einzigen Element
und ist daher einfach aufgebaut.
Nach einem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Werk
zeugeinsatz so verwendet, daß bei dem bördelnden Ausflanschen
der Lochung nach deren Fertigstellung eine Einrichtung zur
Herstellung des Flansches unter die Berandung der Lochung
gebracht wird, indem der Werkzeugeinsatz mit der Einrich
tung zur Herstellung der Lochung und der Flanschherstellungs
einrichtung aus der ersten Position in eine zweite Position
relativ zur Drehachse gebracht wird, wobei dieses Verbringen
des Werkzeugeinsatzes in einer Richtung erfolgt, die eine
radiale Komponente hat. Mit anderen Worten: Eine bestimmte
Achse der Einrichtung zur Herstellung der Lochung wird für
den Verfahrensschritt zur Herstellung des Flansches in eine
andere Position gebracht, und während des Verfahrensschrittes
zur Herstellung des. Flansches wird die Achse der Einrichtung
zur Herstellung der Lochung uni die Drehachse herumgeführt.
Es kann manchmal die Situation eintreten, daß bei
spielsweise die Wandungen eines Rohrs der unmittelbaren
Verlagerung eines Werkzeugeinsatzes in die Flanscher
zeugungsposition entgegenstehen. Diesem Problem kann da
durch beigekommen werden, indem ein Werkzeugeinsatz um
eine mit der Mittelachse der Lochung zusammenfallende
Achse gedreht wird, während gleichzeitig der Werkzeugein
satz gegenüber der Drehachse aus der genannten ersten
Position in eine zweite Position verlagert wird.
Ein Werkzeug zur Durchführung des Verfahrens ist
dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeugeinsatz an Elementen
befestigt ist, mittels deren der Werkzeugeinsatz mit seiner
Einrichtung zur Herstellung der Lochung und seiner Einrich
tung zur Herstellung des Flansches gegenüber der Drehachse
aus einer ersten Position in eine zweite Position verlager
bar ist, wobei die flanscherzeugende Arbeitsfläche sich in
der zweiten Position weiter von der Drehachse entfernt be
findet als in der ersten Position.
Im Hinblick auf das Werkzeug selbst, können die US
3 714 808 und US 3 884 060 als Stand der Technik benannt werden.
In beiden Fällen ist der Werkzeugeinsatz derjenige nach der
US 3 592 038. Außerdem offenbart die US 4 414 835 ein
Werkzeug mit einem Werkzeugeinsatz nach der US 4 413 485.
Gemeinsam ist diesem Stand der Technik und der Erfindung,
daß in beiden Fällen ein Werkzeugeinsatz vorgesehen ist,
der Einrichtungen sowohl zur Herstellung als auch zum
bördelnden Ausflanschen einer Lochung aufweist.
Die Erfindung wird nachstehend an einigen Ausführungs
beispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben.
Fig. 1 zeigt einen ersten erfindungsgemäßen Werk
zeugeinsatz in Seitenansicht;
Fig. 2 zeigt denselben Werkzeugeinsatz um 90° gedreht;
Fig. 3 zeigt einen zweiten erfindungsgemäßen Werkzeug
einsatz in Seitenansicht;
Fig. 4 zeigt denselben Werkzeugeinsatz um 90° gedreht;
Fig. 5 zeigt einen dritten erfindungsgemäßen Werkzeug
einsatz an einer Vorrichtung zur Verlagerung des Werkzeug
einsatzes zwischen der Bohrposition und der Flanscherzeugungs
position;
Fig. 6 zeigt den Werkzeugeinsatz nach Fig. 5 von der
Seite der flanscherzeugenden Arbeitsfläche;
Fig. 7 zeigt den flanscherzeugenden Werkzeugteil der
Fig. 1 an einer Vorrichtung zur Verlagerung des flanscher
zeugenden Werkzeugteils zwischen der Bohrposition und der
Flanscherzeugungsposition;
Fig. 8 ist ein Schnitt nach der Linie VIII-VIII in
Fig. 7 und
Fig. 9 zeigt den flanscherzeugenden Werkzeugteil der
Fig. 1 an einer zweiten Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Verlagerung des flanscherzeugenden Werkzeugteils
zwischen einer Bohrposition und einer Flanscherzeugungs
position.
Der Werkzeugeinsatz der Fig. 1 und 2 umfaßt einen bohrer
artigen, eine Schneide zur Herstellung zur Lochung aufweisenden Werkzeugteil
3, dessen in Fig. 1 und 2 darüber befindlicher Schaftteil mit einer seit
lichen Ausnehmung versehen ist, deren untere Begrenzungsfläche als flansch
erzeugende Arbeitsfläche 2 dient. Im vorliegenden Fall erstreckt sich die
Arbeitsfläche 2 um etwa 180° in Umfangsrichtung und ist von der äußeren Um
fangsfläche schräg nach oben gegen die Mittelachse 5 ge
richtet. Die flanscherzeugende Arbeitsfläche 2 hat vorzugs
weise eine schraubenförmige Steigung, wobei der untere,
zuerst zum Angriff kommende Flächenteil 2a einen Vor
biegeteil bildet. Der den locherzeugenden Werkzeugteil 3
und die flanscherzeugende Arbeitsfläche 2 umfassende Werkzeug
einsatz 1 ist mit einem Halteglied 8 verbunden, welches
nicht im einzelnen wiedergegebene Elemente zur Be
festigung des Werkzeugeinsatzes an dem tatsächlichen
Werkzeug und der Antriebseinrichtung umfaßt.
Der Werkzeugeinsatz 1 wird wie folgt betrieben: Eine Werk
zeugmaschine oder eine ähnliche Einrichtung treibt den
Werkzeugeinsatz 1 sowohl während der Herstellung als
auch während des bördelnden Ausflanschens einer Lochung
um eine Drehachse 5 an. Während der Herstellung der
Lochung fällt die Achse 6 der Einrichtung 3 zur Herstellung
der Lochung, die mit der Mittelachse der herzustellenden
Lochung zusammenfällt, mit der Drehachse 5 zusammen.
Auf diese Weise kann in einer Wandung, die mit einem
Flansch zu versehen ist, eine Lochung gebohrt werden,
da die flanscherzeugende Arbeitsfläche 2 innerhalb des
Umfangsrandes einer Lochung liegt, der durch den loch
erzeugenden Werkzeugteil 3 bei seiner Drehung beschrieben
wird. Nach Fertigstellung der Lochung wird der Werkzeug
einsatz in die durch die strichpunktierten Linien wieder
gegebene Stellung verlagert, wobei sich die Lochherstellungs
achse 6 des Werkzeugeinsatzes parallel zu sich selbst in Richtung auf die
Ausnehmung seitlich von der Drehachse 5 wegbewegt und sich die flanscher
zeugende Arbeitsfläche 2 unter die Berandung der Lochung verlagert. Die
Drehung um die Achse 5 wird fortgesetzt, während gleichzeitig der Werk
zeugeinsatz 1 aus der Lochung herausgezogen wird. Auf
diese Weise zieht die Arbeitsfläche 2 die Berandung der
Lochung nach oben und bildet einen Flansch. Zwischen der
unteren Kante der Arbeitsfläche 2 und dem lochungser
zeugenden Werkzeugteil 3 liegt ein Kalibrierteil 4
der je nach der Verlagerungsstrecke zwischen den Achsen
5 und 6 den inneren Durchmesser eines aufzubauenden
Flansches bestimmt. Wenn der Flansch herausgezogen ist,
kann der oberen Rand des Flansches durch ein Glättwerkzeug 7
versäubert werden, wobei der Werkzeugeinsatz 1 weiterhin
in der Flanscherzeugungsposition umläuft und gleich
zeitig eine axiale Vorschubbewegung nach unten herbei
geführt wird.
Die flanscherzeugende Arbeitsfläche 2 und die
Schneidkante des Bohrers 3 liegen auf einander gegen
überliegenden Seiten der Mittelachse 6. Anstelle eines
Bohrers kann die lochungserzeugende Einrichtung 3 auch
beispielsweise eine ringförmige Säge (siehe US 3 714 808)
oder ein Fräser sein.
Die Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4 unter
scheidet sich von der vorbeschriebenen Ausführungsform
dadurch, daß die flanscherzeugende Arbeitsfläche 2 als
untere Begrenzungsfläche einer die Bohrachse 5 umgebenden Ringnut
der Umfangsfläche des Schaftteils ausgebildet ist. Auch in diesem Fall kann
die bei dem Flanscherzeugungsvorgang mitwirkende Arbeitsfläche 2
mit einer schraubenförmigen Steigung versehen sein, so
daß ein in Achsrichtung tiefer gelegener Vorbiegeteil 2a
gebildet ist. Es ist ein Halteelement 8 mit einem Gewinde
zapfen 8a zur Verbindung des Werkzeugeinsatzes 1 mit dem
eigentlichen Werkzeug vorgesehen. In Fig. 3 bezeichnet
die Bezugszahl 5 die Position der Drehachse während des
Bohrens und der Flanscherzeugung. In der Praxis steht die
Drehachse 5 still und wird der flanscherzeugende Einsatz 1
demgegenüber verlagert. Der flanscherzeugende Einsatz 1
kann im Prinzip auch so verwendet werden, daß die Dreh
achse Sund das mit einem Flansch zu versehende Werkstück
beide relativ zu dem flanscherzeugenden Werkzeugeinsatz 1 ver
lagert werden, doch ist die praktische Bewerkstelligung dieser
Ausführung schwierig. In diesem Fall kann der Werkzeugein
satz 1 auch während der Flanscherzeugung um seine eigene
Achse umlaufen, während diese Achse um die Drehachse 5
herumgeführt wird.
In der Ausführungsform der Fig. 5 und 6 ist die
flanscherzeugende Arbeitsfläche 2 die obere Fläche einer
an dem Werkzeugeinsatz 1 angebrachten Abschrägung. Der
Bohrerteil 3 ist an einem Zapfen 9 angebracht, der gegen
die Drehachse 5, die Bohrachse 6 und den zylindrischen Um
fang des Schaftteils um etwa 45° geneigt ist, etwa die
Hälfte dessen Durchmessers aufweist und sich durch eine
geeignete Öffnung in der Haltevorrichtung 8 erstreckt.
Der Schaftteil geht in der nach oben sich verjüngenden
Abschrägung in dem Zapfen 9 über. Das obere Ende des
Zapfens 9 ist mit einem seitlichen Vorsprung 10 versehen,
der in eine Nut 11a auf der konischen Unterseite eines
Einstellgliedes 11 eingreift. Die Nut 11a hat eine schrauben
förmige Steigung, und es ist das Einstellglied 11 um den
Werkzeugschaft 12 drehbar, um den Werkzeugeinsatz 1 zwischen
der Bohrposition und der flanscherzeugenden Position zu
verlagern, indem das Einstellglied 11 verdreht und der
Werkzeugeinsatz 1 längs des Zapfens 9 vorgeschoben wird.
Wegen der Schrägstellung des Zapfens 9 ergibt sich dabei
auch eine bezüglich der Achse 5 radiale Verlagerungs
komponente des Werkzeugeinsatzes 1. In der Bohrposition
fällt die Bohrachse 6 mit der Drehachse 5 zusammen, und in
der Flanscherzeugungsposition ist die Bohrachse 6 von der
Drehachse hinweg seitlich verlagert. Wenn der Werkzeugein
satz 1 in die Flanscherzeugungsposition verlagert ist, unter
greift die flanscherzeugende Arbeitsfläche 2 den Rand der
Lochung. Während die Drehung um die Achse 5 fortgesetzt
und der flanscherzeugende Werkzeugeinsatz aus der Lochung
in Richtung der Achse 5 herausgezogen wird, wird der
Flansch geformt. Der Rand des Flansches kann durch ein
Glättwerkzeug 7 versäubert werden, indem die Drehung der
Haltevorrichtung 8 fortgesetzt und sie nach unten in Richtung
der Achse 5 vorgeschoben wird.
Allen vorstehenden Ausführungsbeispielen ist gemeinsam,
daß die flanscherzeugende Arbeitsfläche 2 innerhalb des
Arbeitsdurchmessers des lochungserzeugenden Werkzeugteils 3
gelegen und durch eine Formgestaltung des Werkzeugeinsatzes 1,
aber nicht durch ein separates Teil gebildet ist.
Fig. 7 und 8 zeigen die Einrichtung zur Verlagerung
des Werkzeugeinsatzes zwischen der Bohrposition und der
Flanscherzeugungsposition. Die Haltevorrichtung 8 ist an
einem Gleitstück 13 befestigt, welche mittels der Flanschen
13a und 13b gleitend an einem Bauteil 14a, 14b anliegt.
Das Bauteil 14a, 14b ist gegenüber dem Hauptkörper des
Werkzeugs über Lager 15 drehbar. Für den Drehantrieb ist
das Teil 14a von einem verzahnten Rand 16 umgeben, der
mit einem Antriebsritzel 17 in Eingriff steht. Auf der
Mittelachse des Teils 14a ist ein Wellenzapfen 19 dreh
bar gelagert, dessen oberes Ende mit einem Einstellrad 18
und dessen unteres Ende mit einem exzentrischen Nocken 20
versehen ist, der in einer Nut 21 des Gleitstücks 13 an
geordnet ist. Wenn das Einstellrad 18 gedreht wird, be
wegt der exzentrische Nocken 20 das Gleitstück 13 und
den von diesem gehaltenden Werkzeugeinsatz 1 gemäß Fig. 7
von rechts nach links und umgekehrt. In der in Fig. 7
dargestellten Situation hat sich die Bohrachse 6 schon
um eine kurze Strecke von der Drehachse 5 hinweg
bewegt, d. h. der Werkzeugeinsatz 1 befindet sich in ei
ner Flanscherzeugungsposition. Durch eine Verriegelungs
schraube 18a können das Einstellrad 8 und damit der Werk
zeugeinsatz 1 in einer für die Flanscherzeugung gewünschten
Position festgelegt werden, nachdem die Herstellung der
Lochung abgeschlossen ist.
Fig. 9 illustriert eine andere Ausführungsform zur
Verlagerung des Werkzeugeinsatzes zwischen der Bohr
position und der Flanscherzeugungsposition. Die Bezugs
zahlen 14a, 14b, 15 und 16 bezeichnen Komponenten, deren
Funktion im wesentlichen mit derjenigen der die gleichen
Bezugszahlen in Fig. 7 tragenden Komponenten übereinstimmt.
Eine Haltevorrichtung 8 ist mittels eines Elements 23 an
einer Welle 24 befestigt, die relativ zur Achse 6 des
Werkzeugeinsatzes 1 exzentrisch (um die Strecke x ver
setzt) angeordnet ist. Am oberen Ende der exzentrischen
Welle ist ein Einstellrad 25 angeordnet, dessen Unterseite
mit einem festen Anschlag und mit einem in Umfangsrichtung
versetzbaren Anschlag 27 versehen ist, welcher in einer
gewünschten Position verriegelt werden kann. Ein Anschlag
zapfen 28 in dem Element 14a erstreckt sich in den Umfangs
bereich zwischen den Anschlägen 26 und 27 hinein. Wenn der
feststehende Anschlag 26 an dem Anschlagstift 28 anliegt,
fällt die Achse 6 des Werkzeugeinsatzes 1 mit der Dreh
achse 5 zusammen, was bedeutet, daß sich der Werkzeug
einsatz 1 in der Stellung zum Bohren der Lochung befindet.
Wenn das Einstellrad 25 gedreht wird, dreht sich die Welle 24
zusammen mit dem daran angebrachten Werkzeugeinsatz 1 um
die Mittelachse der Welle 24. Auf diese Weise bewegt sich
die Achse 6 des Werkzeugeinsatzes 1 von der Drehachse 5
hinweg. Der einstellbare Anschlag begrenzt die Verlagerungs
strecke zwischen den Achse 5 und 6. Die maximale Verlagerungs
strecke beträgt 2 × und wird durch Drehung des Einstellrades
25 um 180° erhalten. Mittels eines drehrichtungsumkehrbaren
Antriebs ist es möglich, die Verlagerung zwischen der Bohr
position und der Flanscherzeugungsposition bloß durch Um
kehrung der Drehrichtung zu erzielen.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Werkzeugeinsatzes
ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbei
spiele beschränkt. Wenn an kleineren Werkstücken Flansche
angebracht werden müssen, ist es möglich, einen Werkzeug
einsatz in fester Position zu halten, während ein Tisch
zur Aufnahme des Werkstücks drehbar, in Richtung der Dreh
achse verlagerbar und auch senkrecht zur Richtung der Dreh
achse verlagerbar ist. Zur Steuerung dieser Bewegungen kann
auch eine NC-Steuerung (numerisch gesteuert) eingesetzt
werden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung einer Lochung in einem
flächigen Werkstück und zur Herstellung einer Ausflan
schung am Rand der Lochung mit Hilfe eines um eine Dreh
achse antreibbaren Werkzeugs mit einem Werkzeugeinsatz
(1), der einen Werkzeugteil (3) zur Herstellung der Lo
chung beim Vorschub des Werkzeugs und einen Werkzeugteil
(2) zum Ausflanschen des Randes Lochung beim Rückhub des
Werkzeuges umfaßt, wobei für die Flanscherzeugung nach dem
Herstellen der Lochung die Einrichtung zur Flanscherzeu
gung unter die Berandung der Lochung gebracht wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Werkzeugeinsatz mit einer Einrichtung zur Herstellung der Lochung und der flanscherzeugenden Ein richtung aus einer ersten Position, in der die Mittelachse des Werkzeugeinsatzes zur Herstellung der Lochung mit der Drehachse (5) und der Mittelachse der Lochung zusammen fällt, zur Flanscherzeugung in eine zweite Position ver lagert wird, wobei diese Verlagerung des Werkzeugeinsatzes (1) in einer Richtung mit einer radialen Komponente vor genommen wird, so daß die Einrichtung zur Flanscherzeugung den Rand der Lochung hintergreift,
und daß die Verformungskräfte beim Zurückziehen des Werkzeugeinsatzes aus der Lochung durch eine schrauben gangartige Bewegung übertragen werden.
dadurch gekennzeichnet,
daß der Werkzeugeinsatz mit einer Einrichtung zur Herstellung der Lochung und der flanscherzeugenden Ein richtung aus einer ersten Position, in der die Mittelachse des Werkzeugeinsatzes zur Herstellung der Lochung mit der Drehachse (5) und der Mittelachse der Lochung zusammen fällt, zur Flanscherzeugung in eine zweite Position ver lagert wird, wobei diese Verlagerung des Werkzeugeinsatzes (1) in einer Richtung mit einer radialen Komponente vor genommen wird, so daß die Einrichtung zur Flanscherzeugung den Rand der Lochung hintergreift,
und daß die Verformungskräfte beim Zurückziehen des Werkzeugeinsatzes aus der Lochung durch eine schrauben gangartige Bewegung übertragen werden.
2. Um eine Drehachse (5) antreibbares Werkzeug zur
Herstellung und zum bördelnden Ausflanschen einer Lochung
in einem flächigen Material,
mit einem Werkzeugeinsatz (1), der einen Werkzeugteil (3) zur Herstellung der Lochung beim Vorschub des Werk zeugs und einen flanscherzeugenden Werkzeugteil umfaßt, der nach Fertigstellung der Lochung unter die Berandung der Lochung bringbar ist, wodurch beim Rückhub des Werk zeuges am Rand der Lochung ein Flansch erzeugbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der flanscherzeugende Werkzeugteil durch eine an dem Werkzeugeinsatz (1) ausgebildete, in Rückhubrichtung gerichtete und innerhalb des von dem locherzeugenden Werk zeugteil (3) bei der Herstellung dar Lochung umschriebenen Umfangs gelegene Arbeitsfläche (2) gegeben und der Werk zeugeinsatz (1) an dem Werkzeug aus einer ersten Position zur Herstellung der Lochung, in der die Mittelachse des Werkzeugeinsatzes mit der Drehachse (5) und der Mittel achse der Lochung zusammenfällt, quer zur Drehachse in eine zweite Position zur Herstellung des Flansches ver lagerbar ist, in der die Arbeitsfläche (2) den Rand der Lochung hintergreift.
mit einem Werkzeugeinsatz (1), der einen Werkzeugteil (3) zur Herstellung der Lochung beim Vorschub des Werk zeugs und einen flanscherzeugenden Werkzeugteil umfaßt, der nach Fertigstellung der Lochung unter die Berandung der Lochung bringbar ist, wodurch beim Rückhub des Werk zeuges am Rand der Lochung ein Flansch erzeugbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der flanscherzeugende Werkzeugteil durch eine an dem Werkzeugeinsatz (1) ausgebildete, in Rückhubrichtung gerichtete und innerhalb des von dem locherzeugenden Werk zeugteil (3) bei der Herstellung dar Lochung umschriebenen Umfangs gelegene Arbeitsfläche (2) gegeben und der Werk zeugeinsatz (1) an dem Werkzeug aus einer ersten Position zur Herstellung der Lochung, in der die Mittelachse des Werkzeugeinsatzes mit der Drehachse (5) und der Mittel achse der Lochung zusammenfällt, quer zur Drehachse in eine zweite Position zur Herstellung des Flansches ver lagerbar ist, in der die Arbeitsfläche (2) den Rand der Lochung hintergreift.
3. Werkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die flanscherzeugende Arbeitsfläche (2) sich von
der Drehachse (5) in der zweiten Position weiter entfernt
befindet als in der ersten Position.
4. Werkzeug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die flanscherzeugende Arbeitsfläche (2) an
dem Werkzeugeinsatz (1) sich von dem Umfang in Rückhub
richtung schräg nach aufwärts gegen die Mittelachse des
Umfangs und auch in Umfangsrichtung erstreckt.
5. Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die flanscherzeugende Arbeitsfläche (2) sich in
Umfangsrichtung über mehr als 90° erstreckt.
6. Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die flanscherzeugende Arbeitsfläche (2) sich in
Umfangsrichtung über ca. 180° erstreckt.
7. Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die flanscherzeugende Arbeitsfläche (2) sich in
Umfangsrichtung über ca. 360° erstreckt.
8. Werkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die flanscherzeugende Arbeits
fläche (2) mit einer schraubenförmigen Steigung versehen
ist.
9. Werkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß der Werkzeugeinsatz (1) als
einstückiges Teil ausgebildet ist.
10. Werkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die flanscherzeugende Arbeits
fläche (2) die Begrenzungsfläche einer seitlichen Ausneh
mung des Werkzeugeinsatzes (1) oder eine Abschrägung des
selben ist.
Applications Claiming Priority (1)
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