DE3620608C2 - - Google Patents
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- DE3620608C2 DE3620608C2 DE3620608A DE3620608A DE3620608C2 DE 3620608 C2 DE3620608 C2 DE 3620608C2 DE 3620608 A DE3620608 A DE 3620608A DE 3620608 A DE3620608 A DE 3620608A DE 3620608 C2 DE3620608 C2 DE 3620608C2
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrei
ben einer numerisch gesteuerten Werkzeugmaschine, die ein
Schneidwerkzeug relativ zu einem Werkstück verfährt,
wobei das Schneidwerkzeug während des üblichen Schneidvorgan
ges das Schneidwerkzeug während des üblichen Schneidvorgan
ges längs eines Bearbeitungsweges verfahren wird, der durch
Ausführung eines Teile-Programmes vorgegeben ist, das den
Bearbeitungsweg vorschreibende Anweisungen enthält; auf ein
Trigger-Signal hin wird das relative Verfahren des
Schneidwerkzeuges längs des Bearbeitungsweges an einem will
kürlichen Trennungspunkt unterbrochen wird, das
Schneidwerkzeug daraufhin selbsttätig relativ zum Werkstück zu einem
vorgegebenen Rückführpunkt verfahren wird, wobei jegliche gegen
seitige Störung zwischen Schneidwerkzeug und Werkstück ver
mieden wird; dieses Werkzeug - oder nach einem
gegebenenfalls erfolgten Werkzeugwechsel - ein anderes Werk
zeug selbsttätig relativ zu dem Werkstück zurück zum Bear
beitungsweg längs eines Annäherungsweges verfahren wird, der an
einem vom Rückführpunkt entfernten Annäherungspunkt beginnt
und in streifender Weise am Bearbeitungsweg endet;
und das unterbrochene relative Verfahren längs des Bear
beitungsweges wieder aufgenommen wird.
Ein Verfahren dieser Art ist aus dem Dokument DE 33 29 658 A1
bekannt. Beim bekannten Verfahren sieht der Annäherungsweg
ein Tangentialeinlaufen des Schneidwerkzeuges (Meißel) am/
längs des Werkstückes vor. Der bekannte tangentiale Annähe
rungsweg kann längs eines Kreissegmentes oder einer sonsti
gen gekrümmten Bahn erfolgen, wie etwa einer ellipsenförmigen
oder eine sinusförmigen Bahn. In jedem Falle ist ausschließ
lich ein gekrümmter Annäherungsweg vorgesehen, der in strei
fender Weise am Bearbeitungsweg endet.
Weiterhin offenbart das Dokument DE 31 26 276 A1 ein Ver
fahren und eine Vorrichtung zur automatischen Freistellung
und Rückführung eines Werkzeuges einer Werkzeugmaschine in
bezug auf ein zu bearbeitendes Werkstück. Bei diesem be
kannten Verfahren erfolgt die Rückführung/Freistellung des
Werkzeuges vom Trennungspunkt zu einem Rückführpunkt. Nach
einem gegebenenfalls durchgeführten Werkzeugwechsel er
folgt die Rückkehr des Werkzeuges vom gleichen Rückführpunkt
zu einem bereits bearbeiteten Punkt am Bearbeitungsweg und
daraufhin längs des Bearbeitungsweges zum Trennungspunkt. Bei
diesem Verfahren wird folglich ein bestimmter Abschnitt des
Bearbeitungsweges vor dem Trennungspunkt überlappend oder
zweimal bearbeitet. Aus den Zeichnungen ist ersichtlich, daß
die Verstellung des Werkzeuges längs geradliniger Bahnen er
folgt, die jedoch nicht in streifender Weise am Bearbeitungs
weg enden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, bei einem Verfahren
der gattungsbildenden Art eine leichter programmierbare
Rückkehr (Annäherung) des Werkzeugs vom Annäherungspunkt zum
Bearbeitungsweg vorzusehen.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs genannten Art ist
die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe dadurch gekenn
zeichnet, daß die Richtung des Annäherungsweges einem Ein
gangsvektor entspricht, und längs des Eingangsvektors ein
geradliniges Verfahren des Werkzeugs erfolgt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfin
dung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
So kann vorzugsweise vorgesehen werden, daß der Endpunkt des
Eingangsvektors der Trennungspunkt ist.
Weiterhin kann vorzugsweise vorgesehen werden, daß das
Trigger-Signal bei einem Vergleich eines Werkzeugverschleiß-
Signales mit einem vorgegebenen Schwellenwert erzeugt wird.
Nachstehend wird die Erfindung mehr im einzelnen anhand be
vorzugter Ausführungsformen mit Bezugsnahme auf die Zeichnun
gen erläutert; die letzteren zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Rechner-gesteuertes,
vertikales Drehzentrum mit einer automatischen
Werkzeugwechsel-Station;
Fig. 2 in einer schematischen Darstellung die Werk
zeug-/Werkstück-Grenzfläche des Drehzentrums
nach Fig. 1, wobei das Werkstück im Querschnitt
dargestellt ist und ein konisch zulaufender
Schnitt erzeugt wird;
Fig. 3 in einer schematischen Darstellung einen Innen-
Bearbeitungsvorgang, der mit dem vertikalen
Drehzentrum nach Fig. 1 ausgeführt wird, wobei
der sichere Rückführweg für das Werkzeug darge
stellt ist;
Fig. 4 eine schematische Darstellung zur Erläuterung
der Definitionen des Eingangsvektors und des
Rückführvektors für das sichere Rückführver
fahren;
Fig. 5 eine schematische Darstellung zur Erläuterung
eines sicheren Rückführweges von einem Tren
nungspunkt zu einem Werkzeug-Wechselpunkt bei
einem Außen-Drehvorgang; und
Fig. 6 eine schematische Darstellung zur Erläuterung
eines sicheren Rückführweges von einem Tren
nungspunkt zu einem Werkzeug-Wechselpunkt bei
einem Innen-Bearbeitungsvorgang.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann vorzugsweise verwirklicht
werden bei einer numerisch gesteuerten Werkzeugmaschine, die
ein Rechner-gesteuertes vertikales Drehzentrum 10 aufweist,
wie es mit Fig. 1 dargestellt ist. Zu dieser beispielhaften
Werkzeugmaschine gehört ein drehbarer Aufspanntisch 11, der
ein Werkstück 13 halten und drehen kann, das maschinell in
einem X-Z-Koordinatensystem zu einer gewünschten Kontur be
arbeitet werden soll. Wie das üblich ist, ist die Z-Achse des
Koordinaten-Systems als die Drehachse des Aufspanntisches 11
und des Werkstückes 13 definiert. Ein Werkzeug 14 ist an
einem Schlitten 15 befestigt und mit diesem verfahrbar; der
Schlitten 15 ist seinerseits längs der Z-Achse innerhalb ver
tikaler Führungsbahnen verfahrbar angeordnet, die an einem
Support 16 ausgebildet sind. Der Support 16 is seinerseits
in horizontaler Richtung längs einer X-Achse verfahrbar
angeordnet, welche durch die Führungsbahnen einer Schiene 17
definiert ist, die ihrerseits durch zwei im Abstand zueinan
der angeordnete vertikale Säulen 18 und 19 abgestützt ist.
Das Werkzeug 14 kann deshalb orthogonal längs horizontaler
X-Achse uund vertikaler Z-Achse relativ zu dem Werkstück 13
verfahren werden. Durch geeignete Aufteilung der X-Achsen-
und Z-Achsen-Komponenten des zu verfahrenden Weges und der
Geschwindigkeit des Schlittens 15 sowie unter Berücksichti
gung der Rotationsgeschwindigkeit des Aufspanntisches 11 wird
sich das Werkzeug 14 durch das Werkstück 13 längs eines Weges
bzw. Pfades und auf einer Tiefe hindurchbewegen, welche so
gewählt werden, daß der Schneidvorgang zu einer gewünschten
Kontur führt. Um eine solche gesteuerte Verschiebung des
Werkzeugs 14 relativ zu dem Werkstück 13 zu erzeugen, gehört
zu dem Support 16 eine Nuß, in welche eine Leitspindel 20
eingreift, welche über geeignete Getriebe von einem um
steuerbaren Servomotor 21 angetrieben wird. Sobald der Motor
21 in eine bestimmte Richtung oder in eine andere Richtung
mit unterschiedlicher Geschwindigkeit in Drehung versetzt
wird, kommt es zu einer horizontalen Verschiebung des Sup
ports 16 längs der X-Achse in Plus-Richtung oder in Minus-
Richtung und zwar mit Geschwindigkeiten, welche durch die
Umdrehungsgeschwindigkeit des Motors 21 vorgegeben sind.
Entsprechend trägt der Schlitten 15 eine Nuß, in welche eine
vertikal ausgerichtete Leitspindel 22 eingreift, die ihrer
seits von einem umsteuerbaren Sevomotor 23 angetrieben wird,
so daß bei Erregung dieses Motors 23 in der einen oder ande
ren Richtung das Werkzeug 14 längs der Z-Achse in Plus-
Richtung oder in Minus-Richtung verfahren wird.
Diese in Richtung der X-Achse bzw. Z-Achse wirksamen Moto
ren 21 und 23 bilden Bestandteile von X-Achsen- und Z-Ach
sen-Servosystemen, welche die entsprechenden Motoren 21 und
23 mit ausgewählten Spannungen versorgen, welche auf der
Sollwert-Abweichung zwischen einer gewünschten Position und
der tatsächlichen Position beruhen. Um die tatsächlichen
Positionen des Werkstückes längs der beiden Achsen zu mel
den, werden Rückkopplungs-Wandler, wie etwa drehbare Resol
ver 25 und 27 gleichsinnig mit oder zwangsläufig angelenkt
mit den entsprechenden Leitspindeln 20 und 22 angetrieben.
Die entsprechenden Rückkopplungs-Signale dieser Wandler
werden zu Servo-Verstärkern 28 und 30 zurückgeführt, wel
che die entsprechenden analogen Ausgangssignale von Digi
tal/Analog-Wandlern (DAC) 31 und 32 aufnehmen, die ihrer
seits die umwandelbaren digitalen Ausgangssignale Xc und
Zc von einem numerisch gesteuerten Rechner bzw. Computer 33
erhalten. Die Digital/Analog-Wandler solcher Servo-Systeme
sind für Fachleute so geläufig, daß es hier nicht erforder
lich ist, weitere Details anzugeben; abweichend ist ledig
lich zu beachten, daß die Servo-Systeme mit relativ hohem
Servo-Verstärkungsfaktor arbeiten, um die X- und Y-Posi
tionen des Werkzeugs 14 dynamisch in weitgehender Über
einstimmung mit den sich ändernden digitalen Ausgangssig
nalen Xc und Zc des Rechners 33 zu halten. Die gesteuerten
Bauteile bewegen sich somit mit Achsen-Geschwindigkeiten
Vx und Vz, welche der Änderungsgeschwindigkeit dieser Signale
entsprechen.
Der tatsächliche Schneidvorgang am Werkstück 13 wird durch
entfernbare und auswechselbare Einsätze 34 ausgeführt, welche
in einem Einsatzhalter 35 gehalten sind, der seinerseits von
dem Werkzeug 14 getragen wird. Werkzeugmaschinen dieses Typs
sind häufig mit einem automatischen Werkzeugwechsel ausge
rüstet, beispielsweise mit einem automatischen Werkzeug
wechsler 36, wie er auf der linken Seite des vertikalen Dreh
zentrums 10 in Fig. 1 dargestellt ist.
Folgerichtig kann eine Variationsbreite unterschiedlicher
Werkzeuge 14 für verschiedene Bearbeitungsvorgänge einge
setzt werden oder bereits für verschiedene Stufen bzw. Sta
dien eines einzelnen Bearbeitungsvorganges. Diese verschie
denen Werkzeuge setzen eine Variationsbreite an verschiedenen
Einsätzen 34 und eine Variationsbreite an Einsatzhaltern 35
voraus, die ebenfalls in einer Vielzahl verschiedener Posi
tionen und Lagen an den verschiedenen Werkzeugen 14 anbring
bar sind. Der die Werkzeugmaschine steuernde Rechner 33 ver
fügt über oder erhält Informationen, welche das bestimmte
Werkzeug sowie eine bestimmte Position oder Ausrichtung des
Einsatzes in einem bestimmten Werkzeug betreffen.
Der Schneideinsatz 34 wird allmählich abgetrieben und muß er
setzt werden. Ferner ist es nicht ungewöhnlich, daß Einsätze
34 oder Einsatzhalter 35 im Verlauf eines Bearbeitungsvor
ganges brechen. Sofern der Abrieb eines Einsatzes 34 zu
stark wird oder sofern der Einsatz 34 oder der Einsatzhal
ter 35 im Verlauf eines Bearbeitungsvorganges brechen, ist es
erforderlich, den Bearbeitungsvorgang an einem willkürlichen
Punkt zu unterbrechen und das Werkzeug 14 oder den Einsatz 34
auszuwechseln. Zu diesem Zweck muß das Werkzeug 14 sicher von
dem Werkstück 13 zurückgezogen werden und daraufhin muß das
Werkzeug an einer Werkzeugwechselstation 36 gegen ein Ersatz
werkzeug ausgetauscht werden. Daraufhin kann das geänderte
oder ausgetauschte Werkzeug wieder zum Werkstück 13 zurück
kehren, um den Bearbeitungsvorgang fortzusetzen. Wie das
nachstehend noch ausführlicher beschrieben wird, stellt ein
Werkzeugwechselvorgang lediglich einen Vorgang aus einer An
zahl von Vorgängen bzw. Tätigkeiten dar, die dann ausgeführt
werden können, wenn der Verschleiß des Werkzeugs zu stark
geworden ist oder wenn das Werkzeug 14 im Verlauf eines Be
arbeitungsvorgangs zerbrochen ist.
Vorzugsweise werden ein übermäßiger Werkzeugverschleiß oder
ein Werkzeugbruch selbsttätig überwacht und schnell erfaßt,
um sowohl das Werkstück wie das Werkzeug vor Beschädigungen
durch ein unbrauchbares Werkzeug zu schützen sowie um wei
tere Beschädigungen zu verhindern, die am Werkzeug selbst
oder am Werkstück nach einem Werkzeugbruch auftreten können.
Naturgemäß ist eine selbsttätige Erfassung und Korrektur von
übermäßigem Werkzeugverschleiß oder von einem Werkzeugbruch
besonders wichtig bei unbeaufsichtigten Bearbeitungsvorgän
gen. Eine andere Begründung für die selbsttätige Überwachung
des Werkzeugs besteht darin, die Einsatzkosten zu verringern,
indem die optimale Verwendung eines Einsatzes noch weiter
verbessert wird. Anstatt den Einsatz nach aufgrund bisheri
ger Erfahrung festgelegtem Zeitintervall auszutauschen, kann
der Einsatz dann ausgetauscht werden, wenn es die aktuelle
Situation oder Abrieb, Beschädigungen oder dergleichen er
fordern.
Ein relativ einfaches, wenig aufwendiges und kaum störendes
Verfahren zur Überwachung des Zustandes des Bearbeitungs
vorganges an der Werkzeug/Werkstück-Grenzfläche besteht
darin, den tatsächlichen Leistungsverbrauch im Verlauf des
Bearbeitungsvorganges zu überwachen. Insbesondere ist ein
Werkzeugverschleiß definiert als eine allmähliche, durch den
Bearbeitungsvorgang hervorgerufene Verschlechterung der
Schneideinsatzkante bzw. -schneide. Typischerweise nehmen
dann, wenn der Werkzeugverschleiß zunimmt bzw. das Werkzeug
stumpf wird, die Schneidkräfte und damit die tatsächlich
aufgewendete Scheidenergie allmählich zu. Demgegenüber ist
ein Werkzeugbruch definiert als plötzlicher, katastrophen
artiger Ausfall oder Beschädigung eines Schneideinsatzes.
Beim Auftreten eines Einsatzbruches nehmen die Schneid
kräfte und die tatsächliche Schneidleistung entweder rasch
ab infolge einer Unterbrechung des Schneidvorganges oder sie
nehmen schnell zu, weil sich der gebrochene Einsatz am Werk
stück festklemmt.
Eine Überwachung der Schnittkraft ist auch zweckmäßig, um
den Anrieb von Werkzeugen bei anderen Bearbeitungsvorgängen
zu erfassen, die sich von dem Ein-Punkt-Drehvorgang unter
scheiden, wie er in Fig. 1 dargestellt ist. Obwohl die vor
liegende Erfindung im einzelnen mit Bezugnahme auf ein ver
tikales Drehzentrum beschrieben wird, ist sie in gleicher
Weise anwendbar auf horizontale Bearbeitungsvorgänge, Fräs
vorgänge, Bohrarbeiten und Senkvorgänge.
Im allgemeinen stellt die tatsächliche Schneidenergie bzw.
Schnittkraft eine Funktion der Geschwindigkeit des Schneid
vorganges und der Eigenschaften und charakteristischen Merk
male des Werkstückmaterials dar, und ist darüber hinaus vom
Zustand der Schneidkante bzw. Schneide abhängig. Eine Er
örterung dieser und weiterer Faktoren zum Zwecke einer adap
tiven Steuerung eines Bearbeitungsvorganges einer Werkzeug
maschine findet sich beispielsweise in der US-Patentschrift
45 09 126. Wie dort angegeben ist, kann das Schneiden oder
Bearbeiten eines Werkstückes aus besonderem Material zweck
mäßigerweise durch eine sog. Schnittkraft-Konstante ("Horse
power"-Konstante) (KHP) beschrieben werden, welche als die
jenige Leistung definiert ist, welche zur Beseitigung einer
Einheitsmenge Material von dem Werkstück erforderlich ist.
Bezogen auf britische Maßeinheiten bezeichnet diese Schnitt
kraft-Konstante (KHP) diejenige Leistung (in Pferdestärken),
die zur Entfernung eines Kubikzolls (16,4 cm³) Material pro
Minute erforderlich ist. Die Geschwindigkeit der Material
entfernung von dem Werkzeug ist proportional zur Vorschub
geschwindigkeit des Werkzeugs bezüglich des Werkstückes
(IPR), welche in Zoll (2,54 cm) pro Werkstück Umdrehung
angegeben ist; weiterhin ist die Oberflächen-Geschwindigkeit
des Werkstückes bezüglich des Werkzeuges (SFM) in Fuß (30 cm)
pro Minute angegeben, und die Schnitt-Tiefe des Werk
zeuges bezüglich des Werkstückes (DOC) ist wiederum in Zoll
(2,54 cm) angegeben. Unter Anwendung dieser britischen
Maßeinheiten kann eine berechnete Schnittkraft-Konstante
(Pferdestärken-Konstante) (KHPc) aus gemessenen und be
kannten Daten entsprechend nachstehender Formel erhalten
werden;
wobei HPc die tatsächliche Schnittkraft in Pferdestärken (PS
entsprechend 745,7 Watt) ist. Der Faktor 12 bezieht sich auf
die Umrechnung von Zoll in Fuß; sofern andererseits ein ra
tionaler Einheitensatz verwendet wird, wie etwa das metri
sche oder das MKS-System, dann wäre der Faktor 12 nicht er
forderlich.
Aus obiger Gleichung 1 ist ersichtlich, daß zur Bestimmung
der Schnittkraft-Konstante (KHP) die Schnittkraft (HPc), die
Vorschubgeschwindigkeit (IPR), die Oberflächengeschwindig
keit (SFM) und die Schnitt-Tiefe (DOC) bekannt sein müssen
und gemessen werden müssen. Die Schnittkraft (HPc) wird aus
der gesamten, gemessenen Motorleistung berechnet, wie das
nachstehend noch im einzelnen angegeben ist. Die Vorschub
geschwindigkeit (IPR) und die Oberflächengeschwindigkeit
(SFM) sind aus den befohlenen Positionen (Zc und Xc) des
Werkzeugs 14 und aus der befohlenen oder gemessenen Rota
tionsgeschwindigkeit (RPMc, RPMm) des Aufspanntisches 11
bekannt. Mit anderen Worten ausgedrückt, die Vorschubge
schwindigkeit (IPR) und die Oberflächengeschwindigkeit (SFM)
sind bekannte Parameter innerhalb dieser Steuerung. Werte
für diese Parameter sind in einem Teile-Programm program
miert, das von einem Bandantrieb 37 gelesen und von einem
numerisch gesteuerten Rechner 33 ausgeführt wird. Weiterhin
ist es wünschenswert, eine (nicht dargestellte) Bedienungs
person der Werkzeugmaschine in die Lage zu versetzen, die
programmierten Werte über eine Bedienungsstation 38 einzu
stellen oder zu überlagern; zu einer solchen Bedienungs
station 38 können eine Anzeige 39 und eine Tastatur 40 ge
hören, die über entsprechende Schnittstellen an den Rechner
33 angeschlossen sind.
Weil die Schnittkraft-Konstante (KHP) von der tatsächlichen
Geschwindigkeit und vom tatsächlichen Vorschub unabhängig
ist, reicht es für eine zuverlässige Messung des Schneid
werkzeugzustandes aus, wenn die Geschwindigkeit und der Vor
schub durch eine adaptive Regelung eingestellt und/oder
durch eine Bedienungsperson überlagert werden. Andererseits
stellt diese Schnittkraft-Konstante (KHP) eine zuverlässige
Anzeige für den Schneidwerkzeug-Zustand lediglich für solche
Bearbeitungsvorgänge dar, bei welchen die Schnitt-Tiefe
(DOC) bekannt ist. Daher kann die Schnittkraft-Konstante
(KHP) für bestimmte rohe Schnittvorgänge lediglich eine
schlechte Anzeige darstellen. Weiterhin verursachen Änderun
gen in der Materialhärte Änderungen im Wert der Schnittkraft
bzw. Schnittkraft-Konstante (KHP), die von, durch Werkzeug
abrieb oder Werkzeugbruch hervorgerufenen Änderungen nicht
unterscheidbar sind.
In dem Ausmaß, in dem ein Abrieb, eine Abnutzung oder ein
Verschleiß der Einsatzschneide auftritt, wird der Schneid
vorgang oder der Bearbeitungsvorgang weniger effizient. Weil
die Schnittkraft-Konstante (KHP) ein Maß für die Schneid-
Ineffektivität darstellt, steigt die Schnittkraft-Konstante
allmählich an, wenn der Verschleiß des Einsatzes zunimmt.
Um ein Rauschen zu unterdrücken, das beispielsweise von
Schwankungen der Schnitt-Tiefe (DOC) oder von Schwankungen
der Materialhärte verursacht sein kann, und um eine sichere
Unterscheidung von einem (nachstehend im einzelnen erläuter
ten) Werkzeugbruch zu gewährleisten, wird ein übermäßiger
Werkzeugabrieb bzw. Werkzeugverschleiß erfaßt durch Ver
gleich eines Schwellenwertes oder Verschleiß-Grenzwertes mit
einem Mittelwert der Schnittkraft-Konstanten, die über eine
bestimmte Zeitspanne berechnet oder gespeichert worden ist.
Die Dauer dieser Zeitspanne wird so gewählt, daß sie größer
ist als die zur Erfassung eines Werkzeugbruches erforder
liche Zeitspanne, wie das nachstehend noch beschrieben ist.
In der Praxis ist es empfehlenswert, die Schnittkraft-Kon
stante (KHP) auf periodischer Basis zu berechnen, und die
mittlere Schnittkraft-Konstante (KHPa) als einen Mittelwert
aus einer vorgegebenen Anzahl von aufeinanderfolgenden Wer
ten zu ermitteln, die zuletzt berechnet worden sind.
Um einen Grenzwert festzulegen, der unabhängig vom Absolut
wert der Schnittkraft-Konstante (KHP) ist, wird ein Ver
schleißgrenzwert vorzugsweise als prozentualer Anteil oder
Bruchteil einer programmierten Schnittkraft-Konstante (KHPp)
ausgedrückt, welche experimentell für jedes Werkstückma
terial und für jede Werkzeug-Geometrie bestimmt werden soll.
Wenn ein neuer oder geschärfter Einsatz zum ersten Mal für
einen Schneidvorgang verwendet wird, dann kann beispiels
weise die mittlere Schnittkraft-Konstante (KHPa) am Anfang
des Schneidvorganges als programmierter Schnittkraft-Kon
stante (KHPp) gespeichert werden.
Zur Prüfung eines Werkzeugabriebs bzw. Werkzeugverschleißes
kann ein Vergleich mit einem Verschleiß-Grenzwert (W)
durchgeführt werden, der üblicherweise als prozentualer An
teil ausgedrückt wird. Beispielsweise kann der prozentuale
Verschleiß-Grenzwert (W%) bei 125 festgesetzt werden und der
Grenzwert wird mit der mittleren Schnittkraft-Konstante
(KHPa) verglichen, um festzustellen, wann am Werkzeug inner
halb einer bestimmten Zeitspanne (Tw) ein übermäßiger Ver
schleiß auftritt. Auf einen solchen Vergleich hin wird ein
Steuersignal (Trigger-Signal) erzeugt. Wie das nachstehend
noch angegeben ist, reagiert der numerisch gesteuerte Rech
ner 33 auf ein solches Werkzeugverschleiß-Steuersignal hin
auf eine für den Benutzer programmierbare Weise.
Die Reaktionen des numerisch gesteuerten Rechners 33 und der
Werkzeugmaschine 10 auf einerseits ein einen Werkzeugver
schleiß anzeigendes Steuersignal (Trigger-Signal) und ande
rerseits auf ein einen Werkzeugbruch anzeigendes Steuer
signal (Trigger-Signal) müssen nicht notwendigerweise die
gleichen sein. Im Falle eines Bruchgrenzwertes besteht die
typische Reaktion darin, das gesamte Werkzeug 14 auszutau
schen. Im Falle eines Abriebs oder eines Verschleißes am
Einsatz 34 kann es möglich sein, lediglich den Einsatz 34
zu ändern, beispielsweise in einem solchen Falle, wo der
Einsatz mehrere Schneidkanten aufweist; in einem solchen
Falle wird der Einsatz weitergeschaltet, so daß eine frische
Schneide in die Schnittposition verfahren wird.
Wie das oben bereits erläutert wurde, erfordert die Be
stimmung der Schnittkraft-Konstante (KHP) sowohl eine Mes
sung der tatsächlichen Schnittkraft (HPc) wie eine Messung
der Rotationsgeschwindigkeit (RPM) des Werkstückes 13.
Im Idealfall soll der numerisch gesteuerte Rechner 33 die
Schnittkraft-Konstante (KHP) so schnell wie möglich bestimmen
und aktualisieren, so daß die Steuerung augenblicklich auf
Änderungen der Schnittkraft-Konstante reagieren kann. Wegen
des endlichen Zeitbetrages, der zur Durchführung der Be
rechnungen innerhalb der Steuerung verfügbar ist, werden die
Berechnungen jedoch periodisch durchgeführt bei einem Maxi
malwert von ungefähr einer Aktualisierung in jeweils
40 millisec. Um elektrisches Rauschen zu unterdrücken, kann
bei einer so hohen Abfragefrequenz, welche fünf Aktualisie
rungen pro Umdrehung bei 300 U/min entspricht, eine digi
tale Filterung oder Mittelwert-Bildung der aktualisierten
Werte erforderlich sein.
Der schließlich noch benötigte Wert zur Berechnung der
Schnittkraft-Konstante (KHPc) ist die Tiefe des Schnittes
(DOC). Diese Schnitt-Tiefe ist definiert als die Abmessung
des Schnittes senkrecht zur Vorschubrichtung des Schneid
werkzeugs in das Werkstück hinein und senkrecht zur Werk
stückoberfläche bezüglich des Schneidwerkzeuges (SFM). Daher
stellt das Produkt (DOC) (IPR) (SFM) (12) das volumetrische
Ausmaß (Geschwindigkeit) der Werkstückmaterial-Entfernung
dar (angegeben in Zoll³ pro Minute, sofern (DOC) in Zoll,
(IPR) in Zoll pro Umdrehung und (SFM) in Oberflächen-Fuß pro
Minute angegeben werden).
Zur Vereinfachung der Rechnung wird angenommen, daß die
Schnitt-Tiefe (DOC) (von Depth of Cut) sich linear mit der
Länge des Schnittes ändert. Die Fig. 2 zeigt einen Dreh
vorgang am Außenumfang eines Werkstückes 50, das mittels
Klemmbacken 51 und 52 eines Spannfutters an einem (nicht
dargestellten) Aufspanntisch 11 befestigt ist, und von einem
Schneidwerkzeug 53 bearbeitet wird. Die Schnitt-Tiefe (DOC)
ist die Richtung des Schnittes in radialer oder X-Richtung,
und das Werkzeug 53 wird mit der Geschwindigkeit (IPR) in
Minus-Z-Richtung verfahren. Der Schnitt, oder genauer,
der berechnete Bearbeitungspfad 54 verläuft konisch zwischen
einem Anfangspunkt (G) und einem Endpunkt (H). Längs des
konischen Abschnittes der Bearbeitungspfades bzw. -weges 54,
ist im vorliegenden Beispiel ein einziges Bearbeitungsver
fahren vorgesehen bzw. programmiert.
Wie weiterhin aus Fig. 2 ersichtlich, sind eine Anfangs
strecke (B) und eine Schluß- bzw. Endstrecke (E) vorgesehen,
welche für irgendeinen Bearbeitungsvorgang berechnet werden
können, um zu verhindern, daß ein Werkzeugverschleiß- oder
Werkzeugbruch-Steuersignal erzeugt wird, bevor das Werkzeug
53 das Werkstück 50 kontaktiert oder gerade bevor das Werk
zeug 53 sich vom Werkstück 50 trennt. Im Hinblick auf eine
größere Einfachheit des Teile-Programmes sind diese Strecken
(B), (E) den entsprechenden Anfangs- oder Endpunkten der je
weiligen Schnitte zugeordnet, wie das aus Fig. 2 ersichtlich
ist. Alternativ könnte auch die tatsächliche Berührung oder
Trennung von Werkzeug und Werkstück erfaßt werden. Die Be
rührung des Werkzeugs mit dem Werkstück kann durch Über
wachung der Schnittkraft-Konstante (KHP) erfaßt werden, ohne
daß eine Überlagerung oder Störung mit der Überwachung der
Schnittkraft-Konstante für Werkzeugverschleiß oder Werkzeug
bruch auftreten. Sofern bei dieser Alternative eine Anfangs
strecke (B) für einen Schnitt berechnet ist, können die
Werkzeugverschleiß- und Werkzeugbruch-Steuersignale solange
unterdrückt werden, bis ein Kontakt zwischen Werkzeug und
Werkstück aus der berechneten Schnittkraft-Konstante (KHPc)
erfaßt wird, welche einen unteren Bruchgrenzwert übersteigt.
Die Steuersignale werden daraufhin für die Anfangsstrecke
(B) unterdrückt, um die Erzeugung von Signalen zu verhin
dern, welche auf eine rauhe Werkstückoberfläche oder auf ein
unrundes Werkstück zurückführbar sind, welche dazu führen
könnten, daß die berechnete Schnittkraft-Konstante Schwan
kungen über und unter den unteren Bruchgrenzwert hinaus aus
führt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann irgendeine beliebige
Anzahl von Sensoren vorgesehen werden, die allgemein mit
"60" bezeichnet sind, um den Abrieb bzw. den Verschleiß des
Werkzeuges zu überwachen. Die Erfassung des Gesamtenergie,
welche dem Spindelmotor zugeführt wird, ist bereits er
läutert worden; hieraus kann die Schnittkraft (HPc) und die
Schnittkraft-Konstante (KHP) über die "Überwachungs-Schalt
kreise" 61 erhalten werden. Zu anderen Sensoren und Signa
len, die überwacht werden können, gehören die Zeitspanne, in
welcher das Schneidwerkzeug einen Schnitt ausführt; die
Temperatur des Schneidwerkzeuges kann beispielsweise mittels
eines Infrarot-Sensors erfaßt werden; eine Schwingungsana
lyse kann beispielsweise von einem Beschleunigungsmesser
oder von einem akustisch arbeitenden Sensor erfaßt werden;
schließlich kann eine Prozeß-Messung, -Eichung oder -Kali
brierung des Werkzeuges hinsichtlich dimensionsmäßigem Ab
rieb oder Verschleiß vorgesehen werden. Ferner kann die
Überwachung der Sensorsignale auch bekannte Werkstück-/
Schneidwerkzeug-Parameter sowie die relativen Positionen
zwischen dem Werkzeug und dem Werkstück erfassen.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, muß der allgemein mit "60" be
zeichnete Rückführpfad reagieren auf den bestimmten Schnitt
bzw. auf den bestimmten Datenblock in dem Teile-Programm,
das auf das Steuersignal hin unterbrochen ist. Im einzelnen
zeigt Fig. 3 eine Innen-Bearbeitung eines Werkstückes 61 mit
einem Spezialwerkzeug 62, das für Innen-Bearbeitung vorge
sehen ist. In diesem bestimmten Beispiel wird das Schneid
werkzeug nicht im üblichen Sinne von dem Werkstück wegbe
wegt; vielmehr ist es für eine sichere Rückführung erfor
derlich, daß das Schneidwerkzeug auf das Zentrum des
Werkstückes zu bewegt wird, bevor das Werkzeug mit dem
Schneideinsatz 62 von dem Werkstück weg in positiver Z-
Richtung längs der Spindelachse verfahren werden kann.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren können bestimmte Funk
tionen vorgesehen werden, welche in relativen Polar-
Koordination einen Anfangs-Rückführvektor und einen Ein
gangsvektor definieren, wie das in Fig. 4 für einen Außen-
Drehvorgang an einem Werkstück 65 dargestellt ist. Das
(nicht dargestellte) Werkzeug wird längs eines Vorschub
vektors (F) geführt, welcher dem vom Teile-Programm vorge
gebenen Bearbeitungspfad folgt. Bei Unterbrechung des Be
arbeitungspfades am Trennungspunkt wird das Schneidwerkzeug
inkremental längs eines Rückführvektors (Vr) weggezogen,
welcher durch einen Winkel (Rr) relativ zu dem Bearbei
tungspfad spezifiert ist. Im einzelnen handelt es sich bei
diesem Rückführwinkel (Rr) um einen spitzen Winkel bezüg
lich der Umkehrung der durch den Vorschubvektor (F) spezi
fizierten Vorschubrichtung. Indem der Rückführvektor rela
tiv zum Bearbeitungspfad in modaler Weise definiert ist,
wird sich der relative Winkel (Rr) automatisch längs jenes
Segmentes eines stückweise geraden Pfades einstellen.
Im Verlauf der Rückführung längs des Rückführvektors wird
das Schneidwerkzeug von dem Trennpunkt zu einem primären
Rückführpunkt verfahren, von dem das Werkzeug daraufhin
weiter zurückgeführt wird, um einen Einsatzwechsel oder
einen vollständigen Werkzeugwechsel durchführen zu können.
Entsprechend einem wichtigen Gesichtspunkt der vorliegenden
Erfindung wird bei der Rückkehr zum Werkstück das Schneid
werkzeug zu einem Annäherungspunkt verfahren, welcher einen
Eingangsvektor definiert, der einen spitzen, streifenden
Winkel (Glanzwinkel) mit dem Werkstück bildet. Das Schneid
werkzeug wird erneut mit dem Werkstück in Berührung ge
bracht, indem das Schneidwerkzeug aus dem Annäherungspunkt
längs des Eingangsvektors zu dem Trennungspunkt bewegt wird,
ohne daß das Werkstück erneut bearbeitet wird. Dieses Ver
fahren gewährleistet eine lediglich minimale Veränderung der
Oberflächen-Beschaffenheit des Werkstückes 65 im Bereich des
Trennungspunktes. Zusätzlich ist der Eingangsvektor (Ve) de
finiert durch einen Winkel (Re) relativ zur Richtung des
Bearbeitungsweges. Wie dargestellt, ist der Eingangswinkel
(Re) definiert bezüglich der umgekehrten Richtung des Vor
schubvektors (F). Weil der Eingangswinkel (Re) einen
spitzen, streifenden Winkel bildet, welcher den Eingangs
vektor relativ zu dem Bearbeitungsweg definiert, resultie
ren besondere Vorteile für gekrümmte Schnitte, bei denen
sich die Richtung des Bearbeitungsweges über den gesamten
Schnitt erheblich ändern kann; im Einzelfall kann diese
Richtung sogar den Betrag des Eingangswinkels (Re) über
steigen.
Hierbei ist zu beachten, daß sowohl der Rückführwinkel (Rr)
wie der Eingangswinkel (Re) mit Vorzeichen versehene Grö
ßen darstellen, welche in üblicher Weise definiert sind,
wobei ein positiver Winkel den entsprechenden Rückführ- oder
Annäherungsvektor definiert bezeichnet, der winkelmäßig ent
gegen dem Uhrzeigersinn versetzt ist bezüglich der umgekehr
ten Richtung des Vorschubvektors (F). Es ist weiterhin wich
tig zu beachten, daß in einigen Fällen das Vorzeichen der
Winkel statt positiv negativ sein muß, um einen Zusammenstoß
zwischen Werkstück und Werkzeug zu vermeiden. Das Vorzeichen
des Winkels ändert sich beispielsweise in Abhängigkeit da
von, ob eine Bearbeitung in der positiven oder negativen
X-Richtung erfolgt, und ferner in Abhängigkeit davon, ob ein
Innen- oder Außen-Bearbeitungsvorgaang durchgeführt wird.
Bezugsnehmend auf Fig. 5 wird nachfolgend ein bevorzugtes
Verfahren zur Rückführung des Schneidwerkzeuges zum Werk
stück zu einem Werkzeug-Wechselpunkt und die daraufhin er
folgende Wiederannäherung und erneute Berührung des Werk
zeugs mit dem Werkstück erläutert. Sofern ein Werkzeugver
schleiß-Signal oder Werkzeugbruch-Signal auftritt, wird das
Teile-Programm unterbrochen und der numerisch gesteuerte
Rechner berechnet den Rückführvektor (Vr) und verfährt das
Werkzeug zum primären Rückführpunkt frei und ohne jegliche
Störung oder Behinderung des Werkstückes 65. Daraufhin wird
das Werkzeug direkt zum sekundären Rückführpunkt verfahren.
Vom sekundären Rückführpunkt aus kann der Werkzeug-Wechsel
punkt in einer einzigen Verschiebung erreicht werden. Der
Rückführpfad vom primären Rückführpunkt zum Werkzeug-
Wechselpunkt ist in einem Speicher gespeichert. Am Werkzeug-
Wechselpunkt wird der Schneideinsatz oder das gesamte Werk
zeug gewechselt. Durch umgekehrtes Durchlaufen des gespei
cherten Rückführpfades wird das geänderte Werkzeug zuerst
zum sekundären Rückführpunkt und daraufhin zum primären
Rückführpunkt zurückgeführt. Beim Erreichen des primären
Rückführpunktes wird der Annäherungspunkt berechnet durch
Subtration der Komponenten des Eingangsvektors (Ve) von den
Koordinaten des Trennungspunktes. Durch Anwendung eines di
rekten Verfahrvorganges (absolute Koordinaten) wird
das Werkzeug zu den Koordinaten des Annäherungspunktes ver
fahren und daraufhin längs des Eingangsvektors zum Tren
nungspunkt verfahren.
Wie aus Fig. 6 ersichtlich, kann eine sichere Rückführung
(im Sinne von Freistellung bzw. Retraktion) eines Werkzeugs
im Verlauf eines Innen-Bearbeitungsvorganges eine zusätz
liche Rückführbewegung erfordern. Auf ein entsprechendes
Steuersignal hin wird das Werkzeug zum primären Rückführ
punkt nahe dem Zentrum des Werkstückes 66 zurückgeführt.
Daraufhin wird das Werkzeug in der positiven Z- oder Spin
delachsen-Richtung zu einem tertiären Rückführpunkt ver
fahren. Aus diesem tertiären Rückführpunkt läßt sich der
sekundäre Rückführpunkt innerhalb eines direkten Bewegungs
vorganges erreichen. Nach Verfahren zum Werkzeug-Wechsel
punkt und Auswechslung des Werkzeugs wird der Rückführpfad
umgekehrt durchlaufen zurück zum primären Rückführpunkt. In
dem besonderen Beispiel nach Fig. 6 liegt der Annäherungs
punkt auf dem Pfad zwischen dem primären Rückführpunkt und
dem tertiären Rückführpunkt. Deshalb wird nach Erreichen des
primären Rückführpunktes das Verfahren des Werkzeuges er
neut umgekehrt, um den Annäherungspunkt zu erreichen. Ein
direktes Verfahren längs des Eingangsvektors (Ve) zum
Trennungspunkt führt dann zur erneuten Berührung von Werk
zeug und Werkstück 66.
Claims (4)
1. Verfahren zum Betreiben einer numerisch gesteuerten
Werkzeugmaschine, die ein Schneidwerkzeug relativ zu
einem Werkstück verfährt,
wobei
- - das Schneidwerkzeug während des üblichen Scheidvor ganges längs eines Bearbeitungsweges verfahren wird, der durch Ausführung eines Teile-Programmes vorgegeben ist, das den Bearbeitungsweg vorschreibende Anweisun gen enthält;
- - auf ein Trigger-Signal hin das relative Verfahren des Schneidwerkzeuges längs des Bearbeitungsweges an einem willkürlichen Trennungspunkt unterbrochen wird,
- - das Schneidwerkzeug daraufhin selbsttätig relativ zum Werkstück zu einem vorgegebenen Rückführpunkt verfahren wird, wobei jegliche gegenseitige Störung zwischen Schneidwerkzeug und Werkstück vermieden wird;
- - dieses Werkzeug - oder nach einem gegebenenfalls er folgten Werkzeugwechsel - ein anderes Werkzeug selbst tätig relativ zu dem Werkstück zurück zum Bearbei tungsweg längs eines Annäherungsweges verfahren wird, der an einem vom Rückführpunkt entfernten Annäherungs punkt beginnt und in streifender Weise am Bearbei tungsweg endet; und
- - das unterbrochene relative Verfahren längs des Be arbeitungsweges wieder aufgenommen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Richtung des Annäherungsweges einem Eingangsvektor
entspricht, und längs dieses Eingangsvektors ein gerad
liniges Verfahren des Werkzeuges erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Endpunkt des Eingangsvektors der Trennungspunkt
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Trigger-Signal bei einem Vergleich eines Werkzeug
verschleißsignales mit einem vorgegebenen Schwellenwert
erzeugt wird.
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