DE3619791A1 - Wirkkoerper zum bekaempfen, insbesondere aktiv, gepanzerter ziele - Google Patents

Wirkkoerper zum bekaempfen, insbesondere aktiv, gepanzerter ziele

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Description

Die Erfindung betrifft einen Wirkkörper nach dem Oberbe­ griff des Patentanspruchs 1.
Ein gattungsgleicher Gegenstand ist bekannt aus der DE-OS 34 16 787. Die beiden Ladungen sind im wesentlichen einander durchmessergleich und jede von ihnen ist in einem jeweiligen Gehäuse mit Stabilisierungsflügeln an­ geordnet und bildet nach dem Initiieren einer gesonderten Trennladung jeweils ein selbständiges Projektil.
Die bekannte Anordnung ist nicht nur kompliziert und sehr raum- sowie fertigungsaufwendig, sondern erzwingt auch das Vorhandensein großer zielunwirksamer Lastanteile (Totlast). Diese Nachteile fallen bei jeder Einsatzart derart ins Gewicht, daß sich als Aufgabe die dringende Forderung nach Abhilfe derart stellt, einen gattungs­ gleichen Gegenstand zu schaffen, der sich raumsparend und mit geringem Totlastanteil vielseitig einsetzen läßt.
Gelöst wird die Aufgabe nach der Lehre des Patentan­ spruchs 1 mit den in dessen Kennzeichen angegebenen er­ finderischen Merkmalen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine vereinfachte Prinzipdarstellung des Wirkkörpers nach der Erfindung im längsaxialen Schnitt,
Fig. 2 einen aus einem Lastengeschoß als Sub­ munition ausstoßbaren und lenkbaren Gefechtskopf mit dem Wirkkörper nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Panzerabwehr-Richtmine mit dem Wirkkörper nach Fig. 1 und
Fig. 4 ein flügelstabilisiertes vollkalibriges Panzerabwehrgeschoß, wobei in den Fig. 2, 3 und 4 aus Gründen besserer Übersichtlichkeit auf eine in Einzelheiten gehende Dar­ stellung der Erfindung mit Rücksicht auf Fig. 1 verzichtet werden kann.
Gemäß Fig. 1 weist ein Wirkkörper 10 nach der Erfindung eine zur Längsachse A rotationssymmetrische Hülle 11 mit einer Ladung 12 auf. Ein Anschlußmittel 13 dient als Aufnahme für Einrichtungen 22 zur Stromversorgung für eine Steuerelektronik 24. Ein Rohr 15 definiert einen A koaxialen Kanal 16 für einen nach dem initiieren der Ladung 12 aus einer Einlag 14 zu bildenden Hohl­ ladungsstrahl. Das Rohr 15 dient mit einem vorderen Bereich des Kanals 16 einer Ladung 18 mit einer Hülle 19 und einer flachen projektilbildenden Einlage 20 als Aufnahme.
Der Wirkkörper 10 eignet sich auf besonders vorteilhafte Weise zum Bekämpfen, insbesondere aktiv, gepanzerter Ziele. Ein nicht dargestellter und an sich bekannter Annäherungszünder gibt in vorgebbarer Entfernung vor einem Ziel ein Signal an die Steuerelektronik 24. Aus dem Signal wird ein erstes Steuersignal zum Initiieren der vorderen Ladung 18 gebildet, und ein Projektil aus der flachen Einlage 20 eilt dem Wirkkörper 10 voraus gegen das Ziel. Dort wird durch das Auftreffen des Pro­ jektils eine bekannte Störeinrichtung zur Wirkung ge­ bracht und damit für einen Hohlladungsstrahl unschädlich gemacht, welcher aus der Einlage 14 der durch ein zweites Steuersignal initiierten, hinteren Ladung 12 gebildet wird. Der zielseitige "Entstöreffekt" wird dabei mit raumsparenden Mitteln, mit geringstmöglichem Totlastanteil und ohne eine die Störanfälligkeit des Wirkkörpers erhöhende und ihn komplizierende, aus der eingangs zitierten Druckschrift bekannte Trennladung erzielt.
Die flache Einlage 20 der vorderen Ladung 18 besteht vorzugsweise aus einem Werkstoff mit der durchschnitt­ lichen Dichte zwischen etwa 16 und etwa 19 g/cm3. Hier­ durch wird infolge entsprechend hoher Wuchtwirkung des aus der Einlage 20 sprengumgeformten Projektils eine zielseitige Störeinrichtung mit hoher Wahrschein­ lichkeit unschädlich gemacht, so daß der Hohlladungs­ strahl aus der Einlage 14 voll zielwirksam werden kann. Dabei läßt sich ein günstigster Stand-off einhalten. Wegen der vergleichsweisen Kleinheit der Einlage 20 braucht vorteilhafterweise der Preis für den Einlagen­ werkstoff keine so wesentliche Rolle zu spielen, so daß beispielsweise auch der Verwendung von Tantal kein Kostenhindernis im Wege steht.
Beim Betrachten der Fig. 2, 3 und 4 der Zeichnung wird im Zusammenhang mit der vorstehenden Beschreibung erkennbar, wie vielseitig einsetzbar der Wirkkörper 10 nach der Erfindung ist.
Nach Fig. 2 ist der Wirkkörper 10 einem Gefechtskopf 40 eingefügt, welcher als lenkbare Submunitionseinheit aus einem Lastengeschoß ausstoßbar ist. In diesem Zu­ sammenhang wird auf ein Prospektblatt der Firmen Allied Bendix Aerospace und Rheinmetall GmbH (Anmelder) verwiesen, welcher seit Oktober 1985 veröffentlicht ist. Das Anschlußmittel 13′, erstreckt sich bis zu einem an sich bekannten Zielsuchkopf 52 und dient einer Elek­ tronik 44 und einem Steuerblock 46 mit Gasgeneratoren 48 und Steuerdüsen 50 als Aufnahme, wobei sich die vor­ genannten Einrichtungen hinter dem Zielsuchkopf 52 um das Rohr 15 mit dem Kanal 16 herum raumsparend gruppieren. Stabilisierungsflügel 42 sind auf bekannte Weise aus einer raumsparenden Transportstellung in ihre darge­ stellte Wirkstellung schwenkbar. Die Flugrichtung des Gefechtskopfs 40 mit dem Wirkkörper 10 ist durch einen Pfeil F angedeutet.
Nach Fig. 3 ist der Wirkkörper 10, geringfügig modi­ fiziert (verwiesen wird u.a. auf die Gestalt der Einlage 64), einer Panzerabwehrrichtmine 60 integriert. Sie weist ein Abschußrohr 62 auf einer Dreibeinlafette 74 auf. Die nicht dargestellte zentrale Längsachse einer bekannten Zieleinrichtung 66 mit der erforderlichen Steuerelektronik verläuft der Längsachse A parallel. Ein Raketenmotor 70 ist über eine Anzündeinrichtung 68 initiierbar. Das Abschußrohr 62 wird mittels der Lafette 74 so aufgestellt, daß seine Längsachse auf einen Bereich gerichtet ist, in welchem zu bekämpfende gepanzerte Ziele erwartet werden. Hat die Zieleinrich­ tung 66 ein solches Ziel identifiziert, wird über ein Signal die Anzündeinrichtung 68 initiiert und von ihr der Raketenmotor 70 gezündet. Der Wirkkörper 10 ver­ läßt das Rohr 62 nach Wegsprengen dessen Deckels 76 in Richtung eines Pfeils F, und Stabilisierungsflügel 72 klappen aus ihrer in der Zeichnung dargestellten Ruhestellung in ihre Wirkstellung aus. Wegen der Funktionsabfolge wird auf die Beschreibung im Zusammen­ hang mit Fig. 1 verwiesen.
In Fig. 4 ist ein Panzerabwehrgeschoß 80 einer bekannten Munition für eine Kanone dargestellt. Mit Ausnahme einer Spitzkegeleinlage 84 der hinteren Ladung 12 ist auf eine Darstellung von Einzelheiten des integrierten Wirkkörpers 10 verzichtet. Das Rohr 15 ist als Stand­ off-Rohr 82 ausgebildet und trägt vorderseitig einen bekannten und deshalb nicht näher dargestellten und zu beschreibenden Annäherungszünder 86. An einem Leitwerk­ schaft 88 ist ein bekanntes feststehendes Stabilisierungs­ leitwerk 90 angeordnet.

Claims (6)

1. Wirkkörper zum Bekämpfen insbesondere aktiv gepanzer­ ter Ziele mit zwei hintereinander angeordneten und durch hierfür vorgesehene Mittel initiierbaren La­ dungen, wobei aus der vorderen Ladung im Ziel Wuchtwir­ kung zum Verbrauchen einer zielseitigen Störeinrich­ tung entfaltet wird, so daß anschließend ein Hohlla­ dungsstrahl aus der hinteren Ladung ungestört zielwirk­ sam werden kann, dadurch gekennzeich­ net, daß der Wirkkörper (10) für den Hohlla­ dungsstrahl einen vergleichsweise engen längsaxialen Kanal (16) aufweist, welcher mit einem Bereich der vorderen Ladung (18, 29) als Aufnahme dient.
2. Wirkkörper nach Anspruch 1, gekennzeich­ net durch seine Integrierung in einen mit ei­ nem Zielsucher (52) ausgestatteten Gefechtskopf (40).
3. Wirkkörper nach Anspruch 1, gekennzeich­ net, durch seine Integrierung in eine Panzer­ abwehrrichtmine (60).
4. Wirkkörper nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (24; 44) zum Initiieren der beiden Ladungen (12, 14; 64; 84 und 18, 20) und erforderliche Energiequellen (22) im Um­ fangsbereich des Kanals (16) angeordnet sind.
5. Wirkkörper nach Anspruch 1 dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Kanal (16) im unter­ kalibrigen Stand-off-Rohr (82) eines flügelstabilisier­ ten Panzerabwehrgeschosses (80) angeordnet ist.
6. Wirkkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß die projektilbildende Einlage (20) der vorderen Ladung (18) eine durchschnittliche Dichte im Bereich zwischen etwa 16 und etwa 19 g/cm3 aufweist.
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