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Vorrichtung zum Entgraten von GußstUcken
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entgraten von Gußstttcken
mit großen Toleranzbereichen, insbesondere von Gußstücken aus spröden Werkstoffen.
Die Vorrichtung ist ebenfalls einsetzbar zum Entgraten von Gießereikernen.
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Das Anwendungsgebiet ist deshalb die Gießereiindustrie.
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Zum Entgraten von Guß stücken mit großen Nennmaßabweichungen werden
sowohl spanlose als auch spanende Trennverfahren angewendet. Bedingt durch die großen
Toleranzbereiche der Gußstücke werden vorrangig die Verfahren Schleifen und Meißeln
angewendet, die sehr zeitaufwendig sind. Beim Stanzen bleibt Restgrat zurück, der
nachträglich entfernt werden mu . Die Ursache für den Restgrat besteht darin, daß
die Maße für das Stanzwerkzeug je nach Außen- oder Innengratbeseitigung dem Größt-
oder Kleinstmaß am Guß stück angepaßt werden müssen.
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Da aber die Maße von über 90 % der Gußstücke nicht an den Toleranzgrenzen
liegen, ist eine aufwendige Nachbearbeitung dieser Gußstücke notwendig.
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In der DE-OS 3021147 wird ein Verfahren zur Herstellung eines Werkzeuges
zum Beschneiden und/oder Entgraten mit austauschbaren Schneidkanten vorgeschlagen,
wobei mehrere einander überlappte Schneidplatten in Reihen und in unterschiedlichen
Höhen an einem Werkzeugträger abnehmbar angeordnet sind. Ein Nachteil der Erfindung
besteht darin, daß die einzelnen Schneidkanten ebenfalls auf das Größt- oder Kleinstmaß
am Gußstück eingestellt werden müssen. Dadurch werden die
Gußstücke nicht vollstandig entgratet und es entsteht ein zusätzlicher Nacharbeitsaufwand.
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Die Erfindung verfolgt das Ziel, daß Entgraten von Gußstükken mit
großen Toleranzbereichen kostengünstiger und mit geringerem Arbeitsaufwand durchzufhren.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Entgraten
von Gußstücken mit großen Abmessungstoleranzen, insbesondere von aus spröden Werkstoffen
bestehenden Gußstücke zu entwickeln, wobei bei nur einmaliger Einstellung der Entgratevorrichtung
auf das Größtmaß des Guß stückes kein Restgrad am Gußstück verbleibt.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß an den Werkzeughaltern
einer Entgratevorrichtung Jeweils ein Schneid-bzw. Abdrückteil und gleichzeitig
ein federbelasteter Ziehstein angeordnet ist.
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Die Werkzeughalter sind dabei so angeordnet, daß der Abstand der gegenüberliegenden
Werkzeughalter dem größten Abstand der gegenüberliegenden zu entgratenden Kanten
der Gußstücke entspricht.
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Die Ziehstein sind dabei so im Werkzeughalter angeordnet, daß diese
mindestens um die halbe Toleranz der Gußstückabmaße aus dem Werkzeughalter herausragen.
Dabei sind die Ziehsteine gegen ein Federelement im Werkzeughalter horizontal verschiebbar
befestigt. Die Kanten der Ziehsteine sind abgerundet oder mit einer Schräge versehen.
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Zur Verbesserung der Gratentfernung können die Ziehsteine mit Kreuznuten
versehen sein.
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Dabei beträgt die Stufung der Nuten 0,2 bis 0,5 mm.
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Der Entgratevorgang läuft wie folgt ab: Durch das am Werkzeughalter
angeordnete Schneid- bzw. Abdrückteil wird der Grat am Gußstück durch Absenken der
Vorrichtung abgeschnitten bzw. abgedrückt. Bei weiterem Absenken der Vorrichtung
gleitet der verschiebbare, federbelastete Ziehstein an der zu entgratenden Stelle
vorbei, so daß der Restgrat ab3eschliffen herd. Dieser Vorgang wird mehrere Male
wiederholt.
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Die Federelemente bewirken ein ständiges Andrücken der Ziehsteine
an das zu entgratende Gußsttlck und gleichen damit die unterschiedlichen Toleranzen
der zu entgratenden Guß stücke aus.
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Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird der Grat von Gußstücken
mit großen Toleranzbereichen vollständig und mit geringen Kosten in einer Prozeßstufe,
d. h. mit weniger Arbeitsaufwand entfernt.
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Die Erfindung soll nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen näher
erläutert werden. Die Ausführungsbeispiele stellen das Entgraten eines Heizkörpergliedes
der Größe 160 x 570 mm mit einer Gratbreite von 1 mm dar.
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Die zugehörigen Zeichnungen zeigen: Figur 1: Werkzeughalter der Entgratevorrichtung
Figur 2: Entgratevorrichtung für einen mehrmaligen Glättevorgang Figur 3: Entgratevorrichtung
für einen einmaligen Glättevorgang Der Werkzeughalter 1 der erfindungsgemäßen Vorrichtung
enthält das Schneid- bzw. Abdrückteil 2 und den horizontal verschiebbaren Ziehstein
3. Der Ziehatein 3 ist durch zwei elastische Elemente 4 mit dem Werkzeughalter 1
verbunden.
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Die Vorrichtung zur Entgratung von Heizkörpergliedern in einem mehrmaligen
Glättevorgang besteht aus der Grundplatte 5 mit den seitlich angeordneten Werkzeughaltern
1, dem an der Grundplatte 5 angeordneten Befestigungsteil 7 und den beiden als Baugruppe
gestalteten Auswerfern 6. Unterhalb der Entgratevorrichtung befinden sich auf einem
Aufnahmetisch 12 das für den Entgrsteprozeß positionierte Gußstück 8 mit Grat und
die für den Werkzeughalter 1 notwendigen Hubbegrenzungen 9.
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Nachstehend wird die Wirkungsweise der Vorrichtung näher erläutert:
Durch Absenken der Vorrichtung in Richtung des zu entgratenden Gußstückes wird durch
die an der Unterkante der Werkzeug-
halter 1 befestigten Schneid- bzw. Abdrückteile 2 der Grat vom
Gußstück 8 abgeschnitten bzw. abgev ackt. Beim weiteren Absenken der Vorrichtung
rden dre ieilsteine 3 an der durch die Schneid- bzw Abdrückteile 2 grob entgrateten
Stelle vorbeigeführt und schleifen den Restgrat ab. Die elastischen Elemente 3 bewirken
ein ständiges Andrücken der Ziehsteine 3 an die zu entgratende Stelle des Guß stückes
8.
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Nachdem die Vorrichtung die unterste Stellung erreicht hat, d. h.
die Schneid- bzw. Abdrückteile die Hubbegrenzungen 9 berührt haben, bewegt sich
die Vorrichtung wieder in die Ausgangsstellung zurück. Dabei drücken die Auswerfer
das Gußstück 8, das sich bei der Aufwärtsbewegung der Vorrichtung in derselben befindet
wieder aus der Vorrichtung heraus, d. h. nochmals an den Ziehsteinen 3 vorbei, so
daß der Restgrat nochmals bearbeitet wird.
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Der gesamte Vorgang ist mehrmals wiedeiholbar.
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Eine Nacharbeit der entgrateten Stellen ist nicht erforderlich.
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Eine andere Variante der Vorrichtung ist für einen einmaligen Glättevorgang
vorgesehen.
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Dabei sind die Werkzeughalter 1 an einem Rahmen 11 befestigt.
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Oberhalb der gegen federnde Elemente verschiebbaren Ziehsteine 3 sind
die Schneid- bzw. Abdrückteile 2 angeordnet.
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Der Grat des Gußstückes 8 wird entfernt, indem ein vertikal verschiebbarer
Stempel 10 das Gußstück 8 durch die Vorrichtung schiebt. Dabei wird der Grat am
Gußstück 8 durch die Schneid- bzw. Abdrückteile 2 abgeschnitten bzw. abgedrückt
und anschließend wird die grob entgratete Stelle durch den Ziehstein 2 glattgeschliffen.
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Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen 1 - Werkzeughalter 2 - Schneid-
bzw. Abdrückteil 3 - Ziehstein 4 - elastisches Element 5 - Grundplatte 6 - Auswerfer
7 - Befestigungsteil 8 - Gußstück O 9 - Hubbegrenzung 10 - Stempel 11 - Rahmen 12
- Aufnahmetisch
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