DE3616627A1 - Verfahren zum einzug von kabeln in rohre, zugkraftmessgeraet und kabelschubgeraet - Google Patents
Verfahren zum einzug von kabeln in rohre, zugkraftmessgeraet und kabelschubgeraetInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einzug von Ka
beln, insbesondere von Glasfaserkabeln, in vorverlegte
Kabelrohre, bei dem an dem Kabelkopf eine Zugkraft zum
Durchziehen des Kabels durch das Rohr angreift und bei
dem wenigstens ein Kabelschubgerät in einem mittleren
Kabelbereich eingesetzt wird, das eine Zugentlastung des
vorderen Kabelabschnittes bewirkt. Die Erfindung hat
ferner ein Zugkraftmeßgerät und ein Kabelschubgerät, die
zur Durchführung des Verfahrens dienen, zum Gegenstand.
Heute verlegt man viele Kabel, insbesondere Nachrichten
kabel aus Lichtwellenleiter, unterirdisch in Kabelkanal
rohren, die meist aus Kunststoff bestehen und bereits
vor dem Einziehen der Kabel verlegt wurden. Die üblichen
Fertigungslängen derartiger Nachrichtenkabel liegen bei
ca. 2000 m. Um größere Strecken zu überbrücken, werden
die eingezogenen Kabellängen durch Spleiße miteinander
verbunden, die vor Ort ausgeführt werden. Die Spleiße
verursachen eine zusätzliche Dämpfung der übertragenen
Signale. Sie müssen in teurer Spezialarbeit hergestellt
werden.
Es besteht daher das Bestreben, große Fertigungslängen
herzustellen und zu verlegen. Die Verlegetechnik derar
tig langer Kabel wirft jedoch Probleme auf.
Es ist bekannt, das Kabel mittels eines Hilfseiles, das
am Kabelkopf befestigt ist und auf eine Kabelziehwinde
aufgehaspelt wird, durch das Rohr hindurchzuziehen (DE-
OS 23 55 383). Ferner ist es auch bekannt, auf den Ka
belkopf einen Manschettenkolben aufzusetzen, der das
Kabelkanalrohr luftdicht verschließt. Durch Einleiten
eines Überdruckes in das am Kabeleintritt luftdicht ver
schlossene Kabelkanalrohr wird eine Zugkraft auf den
Kabelkopf ausgeübt, die das Kabel durch das Rohr zieht.
Die im Kabel auftretenden Zugkräfte sind von den Ein
ziehbedingungen, insbesondere den Reibungskräften, den
Krümmungen des Rohres und der einzuziehenden Kabellänge
abhängig. Insbesondere Lichtwellenleiterkabel sind wegen
ihrer relativ geringen zulässigen Dehnbeanspruchung le
diglich mit geringen Zugkräften belastbar. Die zulässige
Zugkraft bekannter Lichtwellenleiterkabel liegt bei etwa
3000 N.
Um eine Zugüberlastung der Kabel zu verhindern, wurde
durch die DE-OS 29 00 779 vorgeschlagen, im Kabelkopf
ein Meßgerät anzuordnen, das die dort auftretenden Zug
kräfte mißt. Die Meßwerte sollen kontinuierlich regi
striert und zur Steuerung der Einziehgeschwindigkeit
herangezogen werden.
Ferner werden zur Vermeidung der Gefahr der Überlastung
die Verlegelängen, die am Stück in ein Kabelkanalrohr
eingezogen werden, häufig kleiner gewählt, als die Fer
tigungslängen des Kabels. Die Verlegung erfolgt dann zum
Beispiel in der Weise, daß ein Kabelkanalrohr durch ei
nen Kabelschacht in zwei Teilabschnitte unterteilt wird
und daß von dem Kabelschacht aus jedes der beiden Ka
belenden in entgegengesetzter Richtung in einen der bei
den Rohrabschnitte eingezogen wird. Hierzu ist es erfor
derlich, daß nach dem Einziehen des ersten Kabelendes in
den ersten Rohrabschnitt die übrige Kabellänge von der
Kabeltrommel völlig abgehaspelt und neben dem Kabel
schacht abgelegt werden muß, so daß das zweite Kabelende
frei wird und in den zweiten Rohrabschnitt eingezogen
werden kann. Dieses Einziehverfahren ist umständlich und
zeitaufwendig. Ferner kann durch das Ablegen des Kabels
neben dem Kabelschacht das Kabel verschmutzen und be
schädigt werden.
Zur Vermeidung von Zugüberlastungen beim Einziehen län
gerer Kabel werden auch neben der an dem Kabelkopf an
greifenden Zugkraft auf der Kabelstrecke verteilt ein
oder mehrere Kabelschubgeräte eingesetzt. Diese sollen
einen gleichmäßigen, auf die Kabellänge verteilten Kraft
angriff ermöglichen. Durch den Einsatz der Kabelschub
geräte läßt sich jedoch das Problem der Zugüberlastung
der Kabel, insbesondere beim Einzug großer Kabellängen,
nicht befriedigend lösen, da für den Kabeltransport
durch unerwartet hohe Reibungsverluste, durch Stockungen
beim Abhaspeln des Kabels von der Kabelrolle und der
gleichen höhere Kräfte als vorausbestimmt erforderlich
sein können, die über der höchstzulässigen Zugkraft lie
gen. Die Kräfte des Kabelantriebsystems können sich
überlagern und addieren. Die Zugkraft kann daher in be
stimmten Seilabschnitten Werte erreichen, die über der
zulässigen Zugkraft des Kabels liegen. Dies kann zur
Beschädigung oder Zerstörung des Kabels führen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Einzug
von Kabeln in Rohre der eingangs genannten Art anzuge
ben, durch das mit einem Kabelschubgerät eine Zugkraft
auf das Kabel ausgeübt werden kann, die nahe der Bela
stungsgrenze der Kabel liegt, wobei die Gefahr des Über
schreitens der höchstzulässigen Zugkraft vermieden wer
den kann. Das Verfahren soll einfach durchführbar, zu
verlässig und wirtschaftlich sein.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
unmittelbar vor oder hinter dem Kabelschubgerät die im
Kabel wirkende Zugkraft ermittelt und zur Steuerung der
auf das Kabel einwirkenden Zugkräfte herangezogen wird.
Vorzugsweise wird der Meßwert der Zugkraft zur Steuerung
der an dem Kabelkopf angreifenden Zugkraft herangezogen.
Es kann beispielsweise die Zugwinde eines am Kabelkopf
angreifenden Hilfsseiles oder ein Kompressor, der einen
Überdruck erzeugt, mit dem das mit einem am Kabelkopf
befindlichen Kolben versehene Kabelende durch das Rohr
gedrückt wird, anhand des Meßwertes gesteuert werden.
Ferner sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, daß
der Meßwert zur Steuerung der Schubkraft des Kabelschub
gerätes herangezogen wird. Es ist auch möglich, sowohl
die Zugkraft an dem Kabelkopf als auch die Schubkraft
des Kabelschubgerätes in Abhängigkeit des Meßwertes zu
beeinflussen.
Zweckmäßigerweise wird das erfindungsgemäße Verfahren
dahingehend ergänzt, daß eine Kabelzugkraftmeß
einrichtung vorgesehen ist, die bei Erreichen eines vor
gebbaren Zugkraftwertes im Kabel Steuerbefehle an wenig
stens eine das Kabel antreibende Einrichtung abgibt. So
können beispielsweise bei Überschreiten der höchstzuläs
sigen Zugkraft im Kabel einige oder alle das Kabel an
treibenden Einrichtungen abgeschaltet und bei
Unterschreiten eines vorgebbaren Zugkraftwertes wieder
eingeschaltet werden. Ferner ist es auch möglich, bei
Erreichen von vorgebbaren Zugkraftwerten den Vorschub zu
verzögern oder zu beschleunigen. Zur Abgabe der Steuer
befehle kann die Kabelzugkraftmeßeinrichtung mit End
schaltern ausgerüstet sein.
Einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung zufolge wird
die Kabelzugkraft gemessen, und es werden die Meßwerte
mit wenigstens einem vorgebbaren Sollwert verglichen.
Der Sollwert kann so gewählt werden, daß er lediglich
geringfügig unter dem Wert der höchstzulässigen Zugkraft
liegt. Der Vergleichswert, beispielsweise die Differenz
zwischen Ist- und Sollwert der Zugkraft, wird zur Steue
rung wenigstens einer das Kabel antreibenden Einrichtung
herangezogen.
Um beispielsweise einen nachträglichen Nachweis führen
zu können, daß während des Verlegens des Kabels die
höchstzulässige Zugkraft zu keiner Zeit überschritten
wurde, werden die Meßwerte der Zugkraftmessung zweckmäß
igerweise durch einen Schreiber automatisch aufgezeich
net.
Die Zugkraft im Kabelabschnitt hinter dem Kabelschubge
rät ist gleich der Summe der in dem Kabelabschnitt vor
dem Kabelschubgerät wirksamen Kraft und der durch das
Kabelschubgerät auf das Kabel ausgeübten Kraft. Will man
das Kabelschubgerät mit einer Schubkraft einsetzen, die
nahe der höchstzulässigen Zugkraft im Kabel ist, so daß
große Verlegelängen am Stück bewältigt werden können, so
besteht die Gefahr, daß durch Addition der Kräfte eine
Überschreitung der zulässigen Zugkraft im Kabel ein
tritt. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann diese
Gefahr vermieden werden, da die Zugkraft im Kabel stän
dig ermittelt wird und vor Überschreiten des Zugkraft
höchstwertes eine Verminderung des Zuges vorgenommen
werden kann. Dies erfolgt z.B. dadurch, daß das Kabel
schubgerät in seiner Leistung heruntergesteuert oder in
Leerlaufschaltung gebracht wird. Es kann auch die Zug
kraft am Kabelkopf beeinflußt werden.
Wird die Zugkraft im Seil unmittelbar vor dem Kabel
schubgerät, also auf der Seite des Kabelkopfes, gemes
sen, so ist es zweckmäßig, den Meßwert zur Steuerung der
Zugkraft im Kabelkopf heranzuziehen. Der Meßwert sollte
dann einen Zugkraftwert nicht überschreiten, der gleich
der Differenz aus höchstzulässiger Zugkraft des Seiles
und der Zugkraft des Kabelschubgerätes ist. Wird der
Differenzwert überschritten, so kann eine Abschaltung
oder Leistungsreduzierung des Kabelschubgerätes vorge
nommen werden.
Sofern die Schubkraft des Kabelschubgerätes laufend ge
messen wird, läßt sich aus diesen Meßwerten und der er
mittelten Zugkraft vor dem Kabelschubgerät auch der
Schubkraftwert ermitteln (Summation), der in dem Kabel
abschnitt hinter dem Kabelschubgerät auftritt.
Werden mehrere Kabelschubgeräte eingesetzt, so kann an
jeder der Einsatzstellen die Kabelzugkraft gemessen und
der Meßwert zur Steuerung der die Zugkraft beeinflussen
den Vorrichtungen herangezogen werden.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Zugkraft
meßgerät anzugeben, das zur Durchführung des Verfahrens
geeignet ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Anordnung aus wenigstens
einer Einlaufrolle und wenigstens einer Auslaufrolle,
zwischen denen das Kabel geführt wird, und aus wenig
stens einem zwischen der Einlauf- und Auslenkrolle ange
ordneten Auslenkelement gelöst. Das Auslenkelement wird
durch eine Spannvorrichtung mit Vorspannung gegen das
Kabel gedrückt, so daß dieses aus seiner geraden Zugli
nie ausgelenkt wird. Bei geringer Zugkraft ergibt sich
eine kleine und bei größerer Zugkraft eine größere Aus
lenkung des Auslenkelementes. Die Größe der Auslenkung
ist ein Maß für die Zugkraft und wird durch eine Meßvor
richtung gemessen.
Als Auslenkelement dient vorzugsweise eine oder mehrere
Auslenkrollen. Es ist jedoch auch die Verwendung einer
Kufe möglich, auf der das Kabel gleitet. Der Einsatz
einer Kufe kommt insbesondere dann in Frage, wenn durch
das Zugkraftmeßgerät lediglich registriert werden soll,
ob die Zugkraft im Kabel einen nur wenig von Null abwei
chenden Wert überschreitet. Die Kufe kann mit einem End
schalter verbunden sein, bei dessen Betätigung die Zug
kraft der vor dem Zugkraftmeßgerät angeordneten Kabelan
triebseinheit heruntergefahren wird.
Vorzugsweise wird anstelle der einen Auslenkrolle ein
Rollenbogen verwendet. Bei diesem sind mehrere Rollen
hintereinander so angeordnet, daß ihre Rollenachsen im
wesentlichen auf einem Kreisbogen liegen. Einzelne oder
alle Rollen sind mit der Spannvorrichtung verbunden,
deren Auslenkung aus einer Sollage (z.B. die Lage, die
bei ungespanntem Kabel eingenommen wird) gemessen wird.
Es ist auch möglich, anstelle der Einlauf- bzw. Auslauf
rollen Rollenbögen zu verwenden. Die einzelnen Rollen
des Rollenbogens können federnd auf einer gemeinsamen
Halterung montiert sein, so daß die durch das Kabel
übertragene Kraft gleichmäßig auf die Rollen verteilt
wird.
Die Verwendung von Rollenbögen ist insbesondere beim
Einzug von Lichtwellenleiterkabeln vorteilhaft, da diese
biegeempfindlich sind und durch die Rollenbögen größere
Umschlingungswinkel vermieden werden können. Der Durch
messer des Kreisbogens des Rollenbogens soll auf den
zulässigen Krümmungsradius bzw. Umschlingungswinkel des
Glasfaserkabels abgestimmt sein. Er liegt vorzugsweise
zwischen 500 und 2000 mm.
Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein Kabelschubgerät
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens anzu
geben, das einen raupenartigen Kabelantrieb aufweist
und bei dem das Kabel zwischen zwei Reihen sich gegen
überliegender Rollen, über die vorzugsweise endlose
Transportbänder laufen, transportiert wird.
Die erfindungsgemäße Lösung hierfür sieht vor, daß ein
Zugkraftmeßgerät, wie es beschrieben wurde, derart in
das Kabelschubgerät integriert wird, daß die Rollen des
Kabelschubgerätes gleichzeitig die Einlauf- oder die
Auslaufrollen des Zugkraftmeßgerätes bilden. Das Kabel
schubgerät bildet auf diese Weise eine bauliche Einheit
mit der Zugkraftmeßvorrichtung.
Das Kabelschubgerät kann vorteilhaft auf einem mit dem
Baugrund starr verbundenen Schlitten verschiebbar mon
tiert werden. Durch eine Kraftmeßdose, vorzugsweise eine
Druckdose, die zwischen Kabelschubgerät und Baugrund
angeordnet ist, läßt sich die Schubkraft des Kabelschub
gerätes messen. Dieser Meßwert kann gemeinsam mit dem
Meßwert der Zugkraft im Seilkopf zur Steuerung der auf
das Kabel einwirkenden Zugkräfte herangezogen werden.
Anhand der Zeichnung, in der zwei Ausführungsbeispiele
der Erfindung gezeigt sind, sollen die Erfindung sowie
weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
näher erläutert werden.
Es zeigt:
Fig. 1 ein im Erdreich verlegtes Kabelkanalrohr und
Geräte zum Einzug eines Glasfaserkabels und
Fig. 2 den Schnitt durch eine Baugrube mit Förder
und Meßgeräten zum Kabelverlegen.
Zum Verlegen eines Glasfaserkabels 10 sind aus dem Bau
grund zwei Kabelschächte 11 und 12 und eine Baugrube 13
ausgehoben. Zwischen den Kabelschächten 11, 12 und der
Baugrube 13 sind Kabelkanalrohre 14.1 und 14.2 im Bau
grund bereits verlegt. Durch diese Kabelkanalrohre 14.1
und 14.2 wird ein Glasfaserkabel 10 eingezogen. Die Ab
stände zwischen dem Kabelschacht 11 und der Baugrube 13
sowie zwischen der Baugrube 13 und dem Kabelschacht 12
sind z.B. ca. 1000 m.
Das Glasfaserkabel 10 wird von einem fahrbaren Trommel
bock 15 abgehaspelt und über Umlenkrollen 40 geführt. An
dem Kabelkopf des Kabels 10 ist ein Dreifachmanschetten
kolben 16 befestigt, dessen Außenkontur mit der Innen
kontur des Kabelkanalrohres 14.2 übereinstimmt. Beim
Einstecken des Dreifachmanschettenkolbens 16 in das Ka
belkanalohr 14.1, 14.2 wird letzteres luftdicht abge
schlossen. Die Kabeleintrittsöffnung 19 des Kabelkanal
rohres 14.2 ist ebenfalls luftdicht ausgeführt.
Gemäß Fig. 1 ist das Kabel 10 bereits durch den ersten
Streckenabschnitt zwischen dem Kabelschacht 11 und der
Baugrube 13 im Kabelkanalrohr 14.1 verlegt. Im Bereich
der Baugrube 13 verläuft das Kabel 10 teilweise in einem
Schutzrohr 41. Der Kabelkopf mit Dreifachmanschettenkol
ben 16 befindet sich bereits im Kabelkanalrohr 14.2 des
zweiten Streckenabschnittes zwischen der Baugrube 13 und
dem Kabelschacht 12. Ein Kompressor 17 ist über einen
Druckluftschlauch 18 mit der Eingangsöffnung 19 des Ka
belkanalrohres 14.2 verbunden. Er preßt in das Kabelka
nalrohr 14.2 Luft mit einem Überdruck von beispielsweise
10 bar. Durch den Luftdruck wird auf den Dreifachman
schettenkolben 16 eine Zugkraft übertragen, die das Ka
bel 10 durch die Kabelkanalrohre 14.1 und 14.2 zieht.
Die zulässige Zugkraft am Kabelkopf wird auf
3000 N begrenzt. Dies wird in der Regel dadurch ereicht,
daß der Kompressordruck entsprechend eingestellt wird.
Je weiter der Kabelkopf durch das Kabelkanalrohr 14.2
vorangetrieben ist, desto geringer ist infolge der Rei
bungsverluste die Zugkraft im Kabel 10 im Bereich der
Baugrube 13. Um das Kabel 10 durch große Rohrlängen zie
hen zu können, wird die Kraftabnahme durch ein Kabel
schubgerät 20, das in der Baugrube 13 aufgestellt ist,
kompensiert.
Das Kabelschubgerät 20 ist raupenartig ausgebildet. Es
weist zwei Reihen von Rollen auf, die sich gegenüberlie
gen und die endlose Transportbänder 21 antreiben. Zwi
schen den Transportbändern 21 wird das Kabel 10 geführt
und transportiert.
Das Kabelschubgerät 20 ist längs der Kabelrichtung ver
schiebbar auf einem Schlitten 22, welcher mit dem Bau
grund fest verbunden ist, geführt. Zwischen dem Kabel
schubgerät 20 und dem unbeweglichen Schlitten 22 ist
eine Druckdose 23 angeordnet, welche die vom Kabelschub
gerät 20 auf das Kabel 10 übertragene Kraft mißt.
Im vorderen Bereich des Kabelschubgerätes 20, d.h. auf
der dem Kabelkopf zugewandten Seite, ist ein Zugkraft
meßgerät integriert. Fluchtend zu den unteren Rollen des
Kabelschubgerätes 20 ist im vorderen Bereich eine weite
re Rolle 24 befestigt. Zwischen dieser Rolle 24 und den
Rollen des Kabelschubgerätes 20 ist eine weitere Rolle
25 angeordnet, die von oben durch eine Spannvorrichtung
26 gegen das Kabel 10 gedrückt wird. Hierdurch wird eine
Auslenkung des Kabels 10 nach unten hervorgerufen. Bei
konstanter Spannkraft ist die Größe der Auslenkung ein
Maß für die Zugkraft im Kabel 10.
Die Auslenkung der Rolle 25 wird in der Spannvorrichtung
26 gemessen und der Meßwert wird einem Steuergerät 27
zugeführt. Das Steuergerät 27 wertet den Meßwert der
Auslenkung aus und ermittelt einen der Zugkraft im Kabel
10 entsprechenden Wert. Übersteigt die Summe aus diesem
Zugkraftistwert und der Zugkraft, die durch das Kabel
schubgerät 20 aufgebracht wird, die höchstzulässige Zug
kraft des Seiles, so gibt das Steuergerät 27 an das Ka
belschubgerät 20 und/oder an den Kompressor 17 Steuer
signale ab, um die Vorschubleistung zu vermindern. Ob
die Leistung des Kabelschubgerätes 20 oder die des Kom
pressors 17 vermindert wird, hängt von den Umständen ab,
unter denen der Einzug des Kabels erfolgt.
Werden beim Einzug von Kabeln in Rohre mehrere Kabel
schubgeräte 20 eingesetzt, kann über einen weiteren Aus
gang 28 des Steuergerätes 27 eine Beeinflussung der wei
teren Kabelschubgeräte erfolgen. Ferner kann, falls der
Kabelkopf des Kabels 10 durch ein Hilfsseil durch das
Kabelkanalrohr 14.1, 14.2 gezogen wird, eine Beeinflus
sung der Zugkraft des Hilfsseilantriebes vorgenommen wer
den. An den Ausgang 28 kann auch ein Schreiber ange
schlossen werden, der den zeitlichen Verlauf der Zug
kraft im Kabel 10 aufzeichnet.
Die Messung des Zugkraftwertes unmittelbar vor dem Ka
belschubgerät 20 und die Beeinflussung der das Seil an
treibenden Antriebseinheiten ermöglicht einen besonders
wirtschaftlichen Einsatz von Kabelschubgeräten. Jede
Antriebseinheit kann infolge dieser Lösung so ausgelegt
werden, daß sie die maximal zulässige Zugkraft auf
bringt. Durch die Steuerung wird die Kraft im Kabel, die
vor jeder Antriebseinheit herrscht, in etwa auf Null eingestellt
(z.B. Steuerung über Endschalter), so daß die nachfol
gende Antriebseinheit die maximal zulässige Antriebs
kraft auf das Seil übertragen kann, ohne daß durch Sum
mation der Kräfte eine Überlastung des Seiles eintritt.
Die Anzahl der erforderlichen Kabelschubgeräte läßt sich
auf diese Weise auf ein Minimum begrenzen.
Fig. 2 zeigt den Bereich einer Baugrube 13, der zwi
schen zwei Rohrstrecken liegt. Bauteile bzw. Geräte, die
denen in Fig. 1 dargestellten entsprechen, wurden mit
den gleichen Bezugszeichen belegt.
Wie schon anhand Fig. 1 beschrieben, wird auch gemäß
Fig. 2 ein Glasfaserkabel 10 durch zwei Teilabschnitte
eines Kabelkanalrohres 14.1, 14.2 verlegt. Der Kabelkopf
wird durch Preßluft, die ein Kompressor 17 bereitstellt,
vorangetrieben.
In der Baugrube 13 befindet sich ein Kabelschubgerät 30,
das ähnlich dem anhand Fig. 1 beschriebenen Kabelschub
gerät 20 ausgebildet ist, in dem jedoch kein Zugkraft
meßgerät integriert ist. Das Zugkraftmeßgerät ist in der
Anordnung gemäß Fig. 2 dem Kabelschubgerät 20 nachge
schaltet. Das Zugkraftmeßgerät besteht aus zwei Einlauf
rollen 31 und zwei Auslaufrollen 32. Zwischen den Ein
laufrollen 31 und Auslaufrollen 32 ist ein Rollenbogen
33 angeordnet, welcher aus mehreren parallel ausgerich
teten Rollen besteht, deren Drehachsen auf einem Kreis
bogen liegen. Die Rollen des Rollenbogens 33 sind auf
einer gemeinsamen Halterung montiert. Die Halterung ist
mit einer Spannvorrichtung 34 verbunden. Durch die
Spannvorichtung 34 wird der Rollenbogen 33 von unten
gegen das Kabel 10 gedrückt. Hierdurch wird das Kabel
aus seiner gestreckten Lage ausgelenkt. Bei konstanter
Vorspannung der Spannvorrichtung 34 ist die Auslenkung
des Rollenbogens 33 aus einer vorgegebenen Lage ein Maß
für die in dem Kabel 10 auftretende Zugkraft.
Die Spannvorrichtung 34 ist mit einer Meßvorrichtung
kombiniert, welche nicht näher dargestellt wurde. Das
Ausgangssignal 35 der Meßvorrichtung wird einer Steuer
einheit 36 zugeführt. Neben diesem Meßwert 35 wird der
Steuereinheit 36 auch der Meßwert 37 der Druckdose 23,
der ein Maß für die Antriebskraft des Kabelschubgerätes
30 darstellt, zugeführt.
Aus dem Meßwert 35 der Meßvorrichtung des Zugkraftmeßge
rätes und dem vorgebbaren Maximalwert der Zugkraft im
Kabel 10 ermittelt die Steuereinheit 36 einen Sollwert
für das Kabelschubgerät 30. Ein Vergleich zwischen die
sem Sollwert und dem durch die Druckdose 23 ermittelten
Istwert wird in der Steuereinheit 36 durchgeführt und
zur Beeinflussung des Kabelschubgerätes 30 herangezogen.
Natürlich ist es auch bei diesem Ausführungsbeispiel
möglich, eine Beeinflussung des Kompressors 17 bzw. wei
terer Schubgeräte durch die Steuereinheit 36 vorzuneh
men.
Claims (12)
1. Verfahren zum Einzug von Kabeln, insbesondere
von Glasfaserkabeln, in vorgelegte Kabelrohre, bei dem
an dem Kabelkopf eine Zugkraft zum Durchziehen des Ka
bels durch eine Rohrstrecke angreift und bei dem wenig
stens ein Kabelschubgerät in einem mittleren Kabelbe
reich eingesetzt wird, das eine Zugentlastung des vorde
ren Kabelabschnittes bewirkt, dadurch gekennzeichnet,
daß unmittelbar vor oder hinter dem Kabelschubgerät (20,
30) die im Kabel (10) wirkende Zugkraft ermittelt und
zur Steuerung der auf das Kabel (10) einwirkenden Zug
kräfte herangezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Zugkraft im Kabel (10) gemessen und der
Meßwert zur Steuerung der an dem Kabelkopf angreifenden
Zugkraft herangezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zugkraft im Kabel (10) gemessen
und der Meßwert zur Steuerung der auf das Kabel (10)
wirksamen Schubkraft des Kabelschubgerätes (20, 30) her
angezogen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß eine Kabelzugkraftmeßeinrich
tung vorgesehen ist, die bei Erreichen wenigstens eines
vorgebbaren Zugkraftwertes im Kabel (10) Steuerbefehle
an wenigstens eine das Kabel (10) antreibende Einrich
tung abgibt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Kabelzugkraft gemessen
wird und die Meßwerte mit wenigstens einem vorgebbaren
Sollwert verglichen und die Vergleichswerte zur Steue
rung oder Regelung wenigstens einer das Kabel (10) an
treibenden Einrichtung herangezogen werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Kabelzugkraft gemessen
wird und die Meßwerte automatisch aufgezeichnet werden.
7. Zugkraftmeßgerät zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch
wenigstens eine Einlaufrolle (31) und wenigstens eine
Auslaufrolle (32), zwischen denen das Kabel (10) geführt
wird, wenigstens ein zwischen der Einlaufrolle (31) und
der Auslaufrolle (32) angeordnetes Auslenkelement, das
durch eine Spannvorrichtung (26, 34) einseitig gegen das
Kabel (10) gedrückt wird und dieses aus seiner Zuglinie
auslenkt, und eine Meßvorrichtung, die die Spannkraft
der Spannvorrichtung (26, 34) bzw. die Auslenkung des
Auslenkelementes aus einer Nullage mißt.
8. Zugkraftmeßgerät nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Auslenkelement wenigstens eine
Auslenkrolle (25, 33) ist.
9. Zugkraftmeßgerät nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kabel (10) durch einen Rollenbo
gen (33) ausgelenkt wird, dessen Rollenachsen im wesent
lichen auf einem Kreisbogen liegen und daß einzelne oder
alle Rollen des Rollenbogens (33) mit der Spannvorrich
tung (34) verbunden sind.
10. Zugkraftmeßgerät nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Kreisbogen, auf dem die Rollenach
sen liegen, einen Durchmesser zwischen 500 und 2000 mm
aufweist.
11. Kabelschubgerät, das raupenartig ausgebildet
ist und bei dem das Kabel zwischen zwei Reihen sich ge
genüberliegender Rollen, über die vorzugweise endlose
Transportbänder laufen, transportiert wird, zur Durch
führung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Zugkraftmeßgerät gemäß
den Merkmalen eines der Ansprüche 7 bis 10 derart in das
Kabelschubgerät integriert ist, daß die Rollen des Ka
belschubgerätes (20) gleichzeitig die Einlaufrollen oder
die Auslaufrollen des Zugkraftmeßgerätes bilden.
12. Kabelschubgerät zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß das Kabelschubgerät (20, 30) verschiebbar auf
einem im Baugrund verankerbaren Schlitten (22) montier
bar ist, und daß zwischen Schlitten (22) und Kabelschub
gerät (20, 30) eine Kraftmeßdose angeordnet ist.
Priority Applications (1)
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DE19863616627 DE3616627A1 (de) | 1986-05-16 | 1986-05-16 | Verfahren zum einzug von kabeln in rohre, zugkraftmessgeraet und kabelschubgeraet |
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DE3616627C2 DE3616627C2 (de) | 1988-05-11 |
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ID=6301020
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