DE3615873C1 - Process and apparatus for the treatment of liquid manure - Google Patents
Process and apparatus for the treatment of liquid manureInfo
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- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/02—Treatment of water, waste water, or sewage by heating
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- C02F1/048—Purification of waste water by evaporation
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Description
Bei Gülle handelt es sich bekanntlich um ein in der
Landwirtschaft bzw. Viehwirtschaft anfallendes Gemisch
aus Tierkot, -harn, Kurzstroh und Wasser, welches früher
i. a. in häufig mit einem Rührwerk versehenen Güllegruben
gesammelt bzw. zwischengelagert und von dort aus in ebenem
Gelände mittels eines Güllewagens ausgefahren und möglichst
auf die Getreidestoppel eines Getreidefeldes bzw. auf
Grünland ausgebracht bzw. im Gebirge über mobile Rohr- oder
Schlauchleitungen mittels Güllepumpen verrieselt oder auch
verregnet wurde, wobei überschüssige Gülle nicht selten
auch in Wasserläufe verkippt wurde.
Eine derartige Verwertung bzw. Beseitigung von Gülle ist
nicht nur wegen der damit verbundenen Geruchsbelästigung
unerwünscht, sondern führt auch zu einer Übersäuerung des
Bodens und anderen nachteiligen Wirkungen, so daß eine
unbegrenzte derartige Gülleverwertung bzw. eine derartige
Güllebeseitigung zwischenzeitlich durch einschlägige Vor
schriften untersagt ist.
Da in der Gülle außer Bestandteilen, die für eine Düngung
geeignet sind, Bestandteile vorhanden sind, aus denen brenn
bare Gase zu gewinnen sind, hat man insbesondere seit der
sog. ersten und zweiten Energiekrise versucht, Gülle unter
Gewinnung derartiger Biogase, die im wesentlichen aus ei
ner Mischung aus Methan (CH4) und Kohlendioxid (CO2)
bestehen, so aufzubereiten, daß sie danach - zugleich
unter erheblicher Abschwächung der Geruchsbelästigung - als
verträglicherer Dünger zu verwerten ist. Hierfür ist bspw.
vorgeschlagen worden, Gülle in einen Reaktor zu geben, der
einen mit einem Zulauf und einem Ablauf versehenen gas
dichten Behälter aufweist, welcher mit Rührwerken versehen
ist, und von dem eine Gasentnahmeleitung abzweigt, wobei
auch bereits eine gewisse Erwärmung auf eine Temperatur
zwischen 30 und 40°C vorgesehen ist, um die Vergärung der
Gülle zu beschleunigen.
Mit derartigen Aufbereitungsverfahren bzw. Einrichtungen
ist zwar eine nicht unbeträchtliche Biogasmenge zu produ
zieren, die bspw. für eine Brauchwassererwärmung oder auch
für Heizzwecke zu verwenden ist, doch verbleibt trotz des
nicht unbeträchtlichen apparativen und energetischen Auf
wandes letztlich ein Substrat, welches aus den oben ange
gebenen Gründen nicht unbegrenzt auf landwirtschaftliche
Nutz- oder Grünflächen gegeben werden kann, so daß die
bestehende Problematik durch eine derartige Aufbereitung
von Gülle insbesondere dann nicht gelöst ist, wenn sie in
verhältnismäßig großen Mengen anfällt.
Aus der ein Verfahren zur biologischen und thermischen
Behandlung von insbesondere Gülle betreffenden DE-OS
23 16 476 - die sich zur Aufgabe gestellt hat, tierische
Exkremente oder Verwendung fremder Zusatzstoffe so zu
behandeln, daß das Endprodukt nur noch aus einem Feststoff
besteht, der auch bei längerer Lagerung biologisch stabil
bleibt, demgemäß auch bei evtl. Wiederbefeuchtung keinen
Geruch mehr entwickelt, frei von Krankheitserregern ist,
einfach zu handhaben ist und nach einem Ausbringen auf
das Land weder das Grund- noch das Oberflächenwasser ver
schmutzt - ist es bekannt, die unmittelbar aus dem Stall
herausgeführte Gülle soweit mit Trockengut anzureichern,
daß ein feuchtes, krümeliges Gemenge entsteht, welches
sodann (in Schütthöhen von mehreren Metern) in Silos ge
lagert wird und ein weitgehend gleichmäßiges, feinporiges
Luftvolumen enthält, welches einen wenigstens zwei Tage
anhaltenden, exothermen mikroviellen Umsetzungsprozeß mit
Temperaturen bis über 70°C sicherstellt. Dabei werden
außer Wärme Wasserdampf von CO2 freigesetzt, wobei die
bei der biologischen Erwärmung entstehenden Abgase (ein
schließlich des Wasserdampfes) vor einem Kompaktieren nach
außen abgeführt werden.
Die bei einer biologischen Erwärmung entstehende Gülle
temperatur überschreitet die angegebene Temperatur von
ca. 70°C jedoch nicht nennenswert, wenn diese überhaupt
erreicht wird, so daß bei diesem vorbekannten Verfahren
lediglich ein geringer Teil von Wasser in Dampfform aus
der Gülle entweicht, der in der DE-OS 23 16 476 mit nur
etwa 5% angegeben ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufbereiten von Gülle
zu schaffen, mittels derer Gülle so aufzubereiten ist, daß
das entstehende flüssige Endprodukt sich praktisch ohne be
achtliche Geruchsbelästigung und vor allem negative Beein
trächtigung des Bodens ausbringen läßt, und daß die bei der
Aufbereitung entstehenden gasförmigen und festen Endprodukte
sich energie- bzw. wärmeerzeugend verwerten lassen.
Als Lösung des verfahrensmäßigen Teils dieser Aufgabe ist er
findungsgemäß vorgesehen, daß die aufzubereitende Gülle auf
eine der Siedetemperatur des in ihr enthaltenen Wassers er
wärmt wird, und daß der entstehende Wasserdampf von der auf
zubereitenden Gülle weggeleitet und wenigstens bis auf Kon
densationstemperatur gekühlt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich mithin von
vorbekannten Verfahren, bei denen zur Förderung der Gärung
eine gewisse Erwärmung über die Umgebungstemperatur vorge
nommen wird, grundsätzlich dadurch, daß die Gülle so stark
erwärmt wird, daß das in ihr enthaltene Wasser verdampft.
Mit dieser Arbeitsweise ist nicht nur eine Trennung der festen
(und sonstigen gasförmigen) Bestandteile von den flüssigen Be
standteilen der Gülle zu erzielen, um die festen und gasförmi
gen Bestandteile der Gülle anderweitig verwerten zu können,
wie dieses nachstehend noch im einzelnen beschrieben ist,
sondern man erhält bei dem erfindungsgemäß vorgesehenen De
stillationsvorgang überraschend reines Wasser, welches - ggf.
nach einer weiter unten noch beschriebenen weiteren Aufbe
reitung - dem Boden wieder zugeleitet werden kann, so daß
es dem Wasserhaushalt nicht verloren geht.
Um eine möglichst große Biogasmenge zu gewinnen und gleich
zeitig den biologischen Abbauvorgang zu begünstigen, der zu
gleich zu einer nicht unbeträchtlichen Erhöhung des pH-Wertes
führen kann, kann es zweckmäßig sein, die Gülle vor dem Er
wärmen zwischenzulagern. Mit dem Ziel einer möglichst großen
Biogasgewinnung kann es in Ausgestaltung der vorliegenden Er
findung weiterhin zweckmäßig sein, die Gülle zunächst auf
eine unterhalb der Wasser-Siedetemperatur liegende erste
Arbeitstemperatur zu erwärmen und über ein vorgegebenes
Zeitintervall auf dieser Temperatur zu halten, wobei zweck
mäßigerweise während dieser Aufbereitungsphase das entstehende
Biogas einem Gasreservoir bzw. einem Brenner zugeleitet wird.
Eine derartige Erwärmung der Gülle auf eine erste Arbeits
temperatur, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorzugs
weise höher liegt als 50°C und bis zu ca. 80°C betragen kann,
kann deshalb besonders vorteilhaft sein, weil hierbei
verhältnismäßig wenig Feuchtigkeit mit dem Biogas entweicht,
während bei einer sogleich vorgenommenen Erwärmung auf Wasser-
Siedetemperatur entstehendes Biogas zusammen mit dem Wasser
dampf entweicht und von diesem getrennt werden muß, wenn das
Biogas einer Verwertung durch Verbrennung zugeführt werden
soll.
Weiterhin hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn das beim
Kühlen des Wasserdampfes entstehende Kondensat vor einem Ver
rieseln od. dgl. zwischengelagert wird. Dieses kann ggf. in
einem entsprechenden Behältnis unter Rühren und/oder Umwälzung
erfolgen oder aber in einem Setzbecken od. dgl., wobei es je nach
Beschaffenheit der Güle und des beim Erhitzen der Gülle
entstehenden Dampfes auch zweckmäßig sein kann, beide
Maßnahmen nacheinander vorzusehen.
Die erfindungsgemäß vorgesehene Kühlung des beim Verdampfen
der Güllefeuchtigkeit entstehenden Dampfes kann ersichtlich
auf unterschiedlichster Art und Weise erfolgen. Eine be
sonders zweckmäßige und wirtschaftliche Kühlung erfolgt er
findungsgemäß dadurch, daß der Wasserdampf und/oder das aus
ihm entstehende bzw. entstandene Kondensat im Wärmeaustausch
mit Brauchwasser gekühlt wird, welches in dem betreffenden
landwirtschaftlichen Betrieb (einschließlich Wohnhaus) be
nötigt wird. Ist die Temperatur des Kühlwassers hinreichend
groß, so kann dieses ggf. auch zu Heizzwecken verwendet wer
den, und zwar sowohl für Gebäude, Gewächshäuser etc. des be
treffenden landwirtschaftlichen Betriebes als auch für eine
Vorwärmung der Gülle bzw. sogar eine Erwärmung der Gülle auf
die erste Arbeitstemperatur.
Für eine optimale Wärmerückgewinnung kann es ggf. zweckmäßig
sein, wenigstens einen Teil des beim Erwärmen der Gülle ent
stehenden Dampfes zu überhitzen und nach einer Reinigung ei
nem Stromaggregat zuzuführen, wobei die hierdurch zu gewin
nende elektrische Energie bspw. zum Erwärmen der Gülle aber
auch für andere Zwecke verwendet werden kann.
Der nach dem weitgehenden bzw. vollständigen Verdampfen des
in der Gülle enthaltenden Wassers verbleibende Feststoff wird
vorzugsweise getrocknet und gepreßt, wobei es sich als zweck
mäßig erwiesen hat, wenn er vor dem vollständigen Austrocknen -
und selbstverständlich ggf. vor einem vorgesehenen Preßvorgang -
mit wenigstens einem brennbaren Füllstoff wie bspw. Torf, Säge
mehl od. dgl. vermengt wird.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
ein mit wenigstens einer Heizeinrichtung beheizbarer Auf
nahmebehälter vorgesehen, der mit einem Einlaß für die auf
zubereitende Gülle sowie wenigstens einem Auslaß für das
entstehende Biogas bzw. den beim Verdampfen entstehenden
Wasserdampf versehen ist, und der - zweckmäßigerweise an
seinem unteren Endabschnitt - eine Entnahmeöffnung für die
nach dem Verdampfen verbleibenden Feststoffe aufweist, wo
bei der den Wasserdampf abführenden Leitung eine Kühlein
richtung zugeordnet ist, mittels welcher der Wasserdampf
zu kondensieren ist.
Hierzu sei darauf verwiesen, daß aus der DE-OS 29 14 802
bereits ein Gärbehälter zur Ausfaulung organischer Sub
stanzen bekannt ist, der außer einen Einlaß für die auf
zubereitende Substanz auch einen mit einer Gasabführlei
tung verbundenen Auslaß zur Fortleitung der bei der Gärung
entstehenden Gase und darüber hinaus eine an eine Warm
wasserheizung anschließbare Heizschlange aufweist, mittels
welcher der Faulschlamm zur Förderung des Gärungsprozesses
zu erwärmen ist. Überdies ist der bekannte Gärbehälter mit
einer verschließbaren Entnahmeöffnung für den vergorenen
Faulschlamm versehen.
Bevorzugte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind
in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
unter Bezugnahme auf eine stark schematisierte Zeichnung
weiter erläutert.
Die in der Zeichnung schematisch dargestellte Erfindung
zum Aufbereiten von Gülle weist einen Aufnahmebehälter 1 für
eine Gülle 2 auf, die ihm über eine Leitung 3 an einem Einlaß 4
zuzuführen ist. Der Aufnahmebehälter 1 besitzt eine innere
Wandung 6 und eine mit Abstand zu dieser angeordnete äußere
Wandung 7, wobei der Zwischenraum 8 eine Erwärmungskammer bil
det, in welche über eine Leitung 9 erwärmtes Wasser zu leiten
ist, welches den Zwischenraum 8 nach einer Abgabe von Wärme
an die Gülle 2 wieder über eine Leitung 11 verläßt, wobei diese
Leitung 11 zu einem in der Zeichnung nicht dargestellten Wärme
austauscher führt, in dem Brauchwasser erwärmt wird.
Von dem Deckel 12 des Aufnahmebehälters 1 zweigt eine mit
einem Absperrorgan 14 versehene Leitung 13 ab, in welcher
als Reinigungseinrichtung für durch die Leitung 13 abge
führten Dampf ein Filter 16 angeordnet ist. Die Leitung 13
führt zu einem Drei-Wege-Ventil 17, welches so geschaltet
sein kann, daß Kondensat über eine Leitung 18 in einen
zweiten Behälter 19 gelangt, in dem Rührwerke 21 angeordnet
sind, die mittels eines Antriebsmotors 22 anzutreiben sind,
oder das Drei-Wege-Ventil 17 kann so geschaltet sein, daß
der durch die Leitung 13 herangeführte Dampf durch eine
Leitung 13′ weitergeführt wird, wobei der Dampf so gekühlt
wird, daß er kondensiert und entweder über eine Leitung 23
in den zweiten Behälter 19 strömt oder aber über ein Drei-
Wege-Ventil 17′ in eine Leitung 23′, von wo aus das Konden
sat über eine Leitung 24 zu einem in der Zeichnung nicht
dargestellten Setzbecken bzw. zu einer Sickergrube gelangt.
Die Kühlung des durch die Leitung 13 herangeführten und in
der Leitung 13′ weitergeführten Dampfes bzw. Kondensates er
folgt durch Kühlwasser, welches durch eine Leitung 26 heran
geführt wird und eine Leitung 26′ weitergeführt wird, welche
die Leitung 13′ (sowie einen Abschnitt mit der Leitung 13) mit
äußerem Abstand umgibt, wobei der Dampf bzw. das Kondensat und
das Kühlwasser mithin im Gegenstrom strömt. Dabei wird das
durch die Leitung 26 herangeführte Kühlwasser durch den Dampf
bzw. das Kondensat erwärmt, so daß es bei Erreichen des Zwi
schenraums 8 eine Erwärmung der Gülle 2 durchführen kann.
An der Außenseite des zweiten Behälters 19 befindet sich eine
Leitung 27, in welcher eine Pumpe 28 angeordnet ist. Die Pumpe
28 kann Flüssigkeit aus dem unteren Abschnitt des zweiten Be
hälters 19 ansaugen und über die Leitung 27 in den oberen End
abschnitt des zweiten Behälters 19 zurückführen.
Wie im oberen rechten Teil der Zeichnung erkennbar ist, ist
dort die Leitung 13′ mit einem Absperrorgan 29 versehen. Jen
seits des Absperrorgans 29 setzt sich die Leitung in einem
Abschnitt 13′′ fort, der zu einem Gasbehälter 31 zur Aufnahme
von Biogas führt. Von dem Gasbehälter 31 führt eine Leitung
32 zu einem Brenner 33 , der an dem Aufnahmebehälter 1 ange
ordnet ist und (ebenfalls) zur Erwärmung der Gülle 2 dienen
kann.
Weiterhin ist im mittleren Abschnitt des Aufnahmebehälters
1 eine mit strichpunktierten Linien angedeutete Elektro
heizung 34 angeordnet, die von einem elektrischen Netz 36
gespeist werden kann. Gegebenenfalls läßt sich die Elektroheizung 34
auch von einem Stromaggregat 37 speisen, welches vorgesehen
sein kann, wenn der beim Erwärmen der Gülle 2 entstehende
Dampf zu überhitzen ist, so daß er als Energiequelle für ei
ne kleine Dampfturbine 38 dienen kann, mittels welcher dann
ein Elektrogenerator 39 zu betreiben ist. In einem solchen
Falle zweigt vom Deckel 12 des Aufnahmebehälters 1 eine Lei
tung 41 ab, die dann ebenfalls mit einem Absperrorgan 14 und
einem Filter 16 versehen ist, wobei eine Dampf- bzw. Konden
sat-Rückführleitung 42 von der Turbine 38 zur Leitung 13 führt.
Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren ist wie folgt:
Wenn die aufzubereitende Gülle über die Gülleleitung 3 und
dem Gülleeinlaß 4 in den Aufnahmebehälter 1 eingefüllt worden
ist, so wird sie zunächst eine Zeit lang zwischengelagert und
sodann erwärmt, und zwar zunächst auf eine erste Arbeitstem
peratur von ca. 65°C. Diese Erwärmung erfolgt anfänglich aus
schließlich durch die Elektroheizung 34. Der Erwärmungsvor
gang fördert die Gärung, so daß alsbald - bei geöffnetem
Absperrorgan 14 - Biogas durch die Leitung 13 entweicht
und über die Leitungsabschnitte 13′ und 13′′ (bei ebenfalls
geöffnetem Absperrorgan 29) in den Gasbehälter 31 gelangt,
wobei die Drei-Wege-Ventile 17 und 17′ die Leitungen 18 bzw.
23 absperren und auch kein Kühlwasserzufluß durch die Lei
tung 26 erfolgt. Das Biogas kann entweder in dem Gasbehälter
31 zunächst gesammelt oder aber über eine Leitung 43 zu ei
ner Abzapfstation bzw. einer externen Brennstelle geleitet
werden. Es kann jedoch auch sogleich über die Leitung 32
dem Brenner 33 zugeführt und zur Erwärmung der Gülle 2 auf
die erste Arbeitstemperatur verwandt werden.
Danach wird das Absperrorgan 29 geschlossen und die Gülle 2
wird so stark erwärmt, daß das in ihr enthaltene Wasser ver
dampft. Dieser Wasserdampf gelangt über die Leitung 13 in
den Leitungsabschnitt 13′, wo der Wasserdampf durch Gegen
stromwärmeaustausch abgekühlt und kondensiert wird, so daß
er über die Leitungen 18 und 23 als Kondensat in den Behälter
19 gelangen kann, wo bei eingeschalteten Rührwerken 21 eine
Umwälzung über die Leitung 27 erfolgt und der oben gebildete
Schaum mittels einer Pumpe 44 über eine Leitung 46 in den
Aufnahmebehälter 1 zurückgepumpt wird, während das relativ
klare Wasser nach geraumer Zeit von der Pumpe 28 in die Lei
tung 24 gepumpt wird, von welcher aus es in ein Absetzbecken
oder eine Sickergrube geleitet wird und dem Grundwasser
schließlich wieder zugeführt wird.
Gegebenenfalls kann das Kondensat auch unter Umgehung des Behälters 19
in die Leitung 24 geleitet werden, wenn eine zusätzliche Rei
nigung nicht erforderlich ist.
Falls ein Stromaggregat 37 vorgesehen ist, gelangt zumindest
ein Teil des Wasserdampfes über die Leitung 41 zur Turbine
38, wobei der von dem Aggregat 37 erzeugte Strom zur Speisung
der elektrischen Heizeinrichtung 34 verwendet werden kann.
Nachdem die Gülle 2 weitgehend ausgetrocknet ist, wird sie
aus einer im unteren Abschnitt des Aufnahmebehälters 1 vor
gesehenen, verschließbaren Öffnung 47 entnommen, mit Säge
späne, Torf u. dgl. gemischt und zu Briketts verpreßt, die
sich hervorragend verbrennen lassen, wobei dieser Brennstoff
überraschenderweise kaum zu einer beachtlichen Geruchsbe
lästigung führt.
Es ist erkennbar, daß erfindungsgemäß eine hervorragende Gülle
aufbereitung geschaffen worden ist, bei welcher praktisch sämt
liche Bestandteile der Gülle nutzbringend zu verwenden sind.
Die aus der Gülle zu gewinnenden Biogase können zwecks Ener
giegewinnung verbrannt werden, das aus der Gülle verdampfte
Wasser kann dem Boden als weitgehend klares Wasser wieder zu
geführt weden und die übrigbleibenden Feststoffe können eben
falls als Brennstoff verwandt werden. Hierdurch ergibt sich
auch eine überraschend günstige Energiebilanz, zumal die bei
der Kondensation entstehende Abwärme zu einem großen Teil zu
rückgewonnen wird, wobei das erwärmte Kühlwasser die Umgebung
nicht etwa belastet, sondern seinerseits im Kreislauf zu Heiz
zwecken zu verwenden ist. Trotz dieser erzielten Vorteile ist
die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erforder
liche Einrichtung mit verhältnismäßig geringem Aufwand zu er
stellen und auch von Laien ohne weiteres zu betreiben, zumal
die Erwärmung der Gülle automatisch gesteuert werden kann, was
insbesondere dann zweckmäßig ist, wenn - wie bei dem vorstehend
beschriebenen Ausführungsbeispiel - die Erwärmung nicht sogleich
auf Siedetemperatur erfolgt, sondern zunächst auf eine erste
Arbeitstemperatur, bei welcher das Biogas gewonnen wird.
- Bezugszeichenliste
(list of reference numerals) 1 Aufnahmebehälter
2 Gülle
3 Gülleleitung
4 Gülleeinlaß
5 -
6 innere Wandung (von 1)
7 äußere Wandung (von 1)
8 Zwischenraum
9 Leitung
10 -
11 Leitung
12 Decken (von 1)
13, 13′, 13′′ Leitung
14 Absperrorgan (in 13)
15 -
16 Filter
17, 17′ Drei-Wege-Ventil
18 Leitung
19 Behälter
20 -
21 Rührwerke
22 Motor
23 Leitung
24 Leitung
25 -
26, 26′ Leitung
27 Leitung
28 Pumpe
29 Absperrorgan
30 -
31 Gasbehälter
32 Leitung
33 Brenner
34 Elektroheizung
35 -
36 Netz
37 Stromaggregat
38 Turbine
39 Generator
40 -
41 Leitung
42 Leitung
43 Leitung
44 Pumpe
45 -
46 Leitung
47 Öffnung
Claims (29)
1. Verfahren zum Aufbereiten von Gülle, bei dem die Gülle
erwärmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die aufzubereitende
Gülle wenigstens auf eine der Siedetemperatur des in ihr
enthaltenen Wassers entsprechende Temperatur erwärmt wird,
und daß der entstehende Wasserdampf von der aufzubereitenden
Gülle weggeleitet und wenigstens bis auf Kondensations
temperatur gekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gülle zunächst auf eine unterhalb der Wasser-Siedetemperatur
liegende erste Arbeitstemperatur erwärmt wird und über ein
vorgegebenes Zeitintervall auf dieser Temperatur gehalten
wird, und daß das dabei entstehende Biogas einem Gasreservoir
bzw. einem Brenner zugeleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gülle auf eine erste Arbeitstemperatur erwärmt wird,
die höher ist als 50°C.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gülle auf eine erste Arbeitstemperatur von ca. 80°C
vorgewärmt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gülle vor dem
Erwärmen auf die erste Arbeitstemperatur zwischengelagert
wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gülle nach dem
Erwärmen auf die erste Arbeitstemperatur und vor dem Er
wärmen auf die Wassersiedetemperatur zwischengelagert wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das nach dem Konden
sieren des Wasserdampfes verbleibende Gas einem Gasreservoir
bzw. einem Brenner zugeleitet wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das beim Kühlen des
Wasserdampfes entstehende Kondensat zwischengelagert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kondensat in ein Setzbecken od. dgl. geleitet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kondensat in eine Sickergrube od. dgl. geleitet wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensat beim Zwischenlagern
gerührt wird.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensat beim Zwischenlagern
umgewälzt wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der beim Erwärmen der
Gülle entstehende Wasserdampf und/oder das aus dem Wasser
dampf entstehende Kondensat im Wärmeaustausch mit Heiz-
oder Brauchwasser gekühlt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gülle vor dem/beim Erwärmen auf die erste Arbeits
temperatur und/oder die Siedetemperatur mit dem erwärmten
Heiz- oder Brauchwasser (vor-)erwärmt wird.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein
Teil des beim Erwärmen der Gülle entstehenden Dampfes über
hitzt wird und nach einer Reinigung einem Stromaggregat
zugeführt wird.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der nach dem Verdampfen
der Gülle zurückbleibende Feststoff getrocknet wird.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, insbesondere Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß der nach dem Verdampfen der Gülle zurückbleibende Fest
stoff gepreßt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der Feststoff mit wenigstens einem brennbaren Füllstoff
vermengt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß der Feststoff mit Torf, Sägemehl od. dgl. vermengt wird.
20. Einrichtung zur Aufbereitung von Gülle nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
einen mit wenigstens einer Heizeinrichtung (8; 33; 34) beheiz
baren Aufnahmebehälter (1), der mit einem Einlassen (4)
für die aufzubereitende Gülle (2) sowie wenigstens einem
Auslaß (13) für das entstehende Biogas bzw. den beim Er
wärmen entstehenden Wasserdampf versehen ist und eine
verschließbare Entnahmeöffnung (47) für die nach dem
Verdampfen verbleibenden Feststoffe aufweist, wobei der
den Wasserdampf abführenden Leitung (13, 13′) eine Kühl
einrichtung (26, 26′) zugeordnet ist, mittels welcher der
Wasserdampf zu kondensieren ist.
21. Einrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizeinrichtung (33; 34) steuer- bzw. regelbar ist.
22. Einrichtung nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Heizeinrichtung einen Brenner (33) auf
weist, der mit einer zu einem Gasbehälter (31) führenden
Leitung (32) verbunden ist.
23. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 20
bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmebehälter (1)
mittels eines Wärmetauschers (8) vorzuwärmen ist, der
mit dem erwärmten Kühlwasser der Kühleinrichtung (26, 26′)
zu beschicken ist.
24. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 20
bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß dem Aufnahmebehälter (1)
ein mit wenigstens einem Rührwerk (21) versehener zweiter
Behälter (19) nachgeordnet ist, in dem das beim Abkühlen
des Wasserdampfes kondensierende Kondensat zu rühren ist.
25. Einrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Behälter (19) mit einer von seinem unteren
Abschnitt zu seinem oberen Abschnitt führenden Rückführleitung
(27) versehen ist, durch welche das in ihm enthaltene Konden
sat mittels einer Umwälzpumpe (28) umzuwälzen ist.
26. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 20
bis 25, insbesondere nach Anspruch 24 oder 25, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Aufnahmebehälter (1) bzw. dem
zweiten Behälter (19) ein dritter Behälter (31) zur
Aufnahme von Biogas nachgeordnet ist.
27. Einrichtung nach Anspruch 25 oder 26, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zweite Behälter (19) an seinem oberen
Endabschnitt über eine Leitung (46) mit dem Aufnahmebehälter
(1) verbunden ist, in welcher eine Pumpe (44) angeordnet
ist, mittels welcher im oberen Abschnitt des zweiten Behälters
(19) entstehender Schaum in den ersten Behälter zurückzu
pumpen ist.
28. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 20
bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmebehälter (1)
an seinem oberen Endabschnitt mit einer Dampfleitung (41)
versehen ist, welche über eine Reinigungseinrichtung (16)
zu einem Stromaggregat (37) führt.
29. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 20
bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung eine
elektrische Heizung (34) aufweist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863615873 DE3615873C1 (en) | 1986-05-10 | 1986-05-10 | Process and apparatus for the treatment of liquid manure |
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