DE3615728C2 - Infrarottrockner - Google Patents

Infrarottrockner

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Description

Die Erfindung betrifft einen Infrarottrockner gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Infrarottrockner der vorgenannten Art werden in der am 30. Dezember 1954 veröffentlichten deutschen Patentanmeldung S 22 990/82a, 34 be­ schrieben. Bei diesem bekannten Trockner werden zum Verhindern eines Versen­ gens des zu behandelnden Gutes die Strahler zwischen zwei Endstellun­ gen so schwenkbar angeordnet, daß die abgegebene Strahlungsenergie in einer von der Arbeitsstellung abweichenden Wartestellung vom zu behan­ delnden Gut weg gerichtet wird. Die Strahler werden beim Wegschwenken abgeschaltet, denn je nach Ausrichtung der Strahler in der Wartestellung würden bei eingeschalteter Heizleistung die Nachbarstrahler oder die Umgebung der Maschine unzulässig erhitzt. Beim Wiederinbetriebsetzen der Maschine ist daher die Beschleunigung der Stoffbahnbewegung an die Aufheizgeschwindigkeit der Strahler anzupassen, wenn ein gleichmäßiger Behandlungserfolg verlangt wird.
Infrarottrockner nach der deutschen Patentanmeldung S 22 990/82a, 34 oder nach der DE-OS 14 60 660 können im Prinzip entweder für eine Be­ heizung mit elektrischem Strom oder mit brennbarem Gas ausgelegt wer­ den. Im allgemeinen wird ein Infrarottrockner ursprünglich so gebaut, daß er die am Ort günstigste Energie zum Betrieb benötigt. Zu bestimmten Tages- oder Jahreszeiten und in verschiedenen Ländern variieren die Ko­ sten für die verschiedenen Energieformen zeitlich so stark, daß es sich lohnen kann, bei günstigen Gaskosten den Infrarottrockner mit dieser Energieart zu beheizen und bei günstigen Strom kosten den Infrarottrock­ ner elektrisch zu beheizen. Das setzt jedoch erhebliche Investitionen und/oder Montagearbeiten zum Austausch bzw. Ersatz der ganzen Maschi­ ne oder doch wesentlicher Bauteile der jeweiligen Maschine voraus.
Ein anderer Infrarottrockner wird in der nicht vorveröffentlichten DE 35 22 695 C1 beschrieben. Um hierbei zu erreichen, daß die Strahlerelemente des Infrarottrockners bei einem Stoffbahnstillstand in Betrieb bleiben können und daher bei Wiederanlaufen sofort mit der vorgeschriebenen Temperatur zur Verfügung stehen, sind die Infrarot-Strahler auf um 180° schwenkbaren Wandelementen des Trockner-Arbeitsschachts befestigt. Den beiden Außenflächen des Arbeitsschachts sind Außen­ schächte zugeordnet, in die die Strahler bei Maschinenstillstand hinein­ gerichtet werden. Außerdem wird bei Stoffbahnstillstand die dem Arbeits­ schacht zugeordnete Luftabsaugung auf die Außenschächte umgeschaltet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Infrarottrockner zu schaffen, der wahlweise mit Gas oder mit elektrischer Energie zu beheizen ist und bei dem der Wechsel der Energieart bei praktisch laufender Ma­ schine auszuführen ist. Die erfindungsgemäße Lösung besteht bei dem In­ frarottrockner eingangs genannter Art mit schwenkbar in der jeweiligen Heizwand gelagerten Strahlerkörpern darin, daß jeder der Strahlerkörper eine gasbeheizte und eine elektrisch beheizte Strahlerfläche besitzt und daß die Strahlerflächen jedes Strahlerkörpers durch Schwenken um die Strahlerachse an der Heizwand austauschbar sind.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß die zum Heizen verwendete Ener­ gieart bei laufender Maschine durch Schwenken der Strahlerkörper aus­ tauschbar ist. Das Schwenken kann augenblicklich erfolgen, da die mit der jeweils neuen Energie zu beaufschlagende Strahlerfläche schon au­ ßerhalb des Arbeitsschachts vorgeheizt werden kann und deshalb beim Einschwenken in den Arbeitsschacht sofort die zum Betrieb benötigte Strahlerenergie abgibt. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der jeweilige Strahlerkörper so schwenkbar gelagert werden kann, daß bei einem Maschinenstillstand (mit Stoffbahnstillstand) die jeweils gerade im Betrieb befind­ liche Strahlerfläche aus dem Arbeitsschacht heraus geschwenkt werden kann, um eine Überhitzung oder ein Verbrennen der behandelten Ware auszuschließen.
Gemäß weiterer Erfindung kann es für das Schwenken bzw. den Austausch der Strahlerflächen und gegebenenfalls das Herausschwenken beider Strahlerflächen aus dem Arbeits­ schacht günstig sein, wenn die mittleren Strahl-Richtungen der beiden Strahlerflächen einen Winkel von etwa 180° oder etwa 90° einschließen. Für die Schwenkbewegung bedeu­ tet das, daß die Strahlerflächen durch eine 90°- oder eine 180°-Schwenkung an der Heizwand im Arbeitsschacht austauschbar sind.
Jeder Strahlerkörper kann vorzugsweise mindestens eine dritte Wand besitzen, die durch eine weitere Schwenkung, z. B. um 90°, in die Heizwand zu bringen ist, aber Heiz­ mittel nicht besitzt. Diese "kalte" Fläche wird vorzugs­ weise dann in den Arbeitsschacht eingeschwenkt, wenn ein Stillstand der Stoffbahnförderung eintritt.
Um zu erreichen, daß die jeweiligen Strahlerflächen auch in der ausgeschwenkten Wartestellung mit voller Energie zum Vorheizen oder zum Abklingen einer vorherigen Aufhei­ zung strahlen können, ohne daß Schäden an der Umgebung oder am Nachbarstrahler zu befürchten sind, kann gemäß weiterer Erfindung außen an jeder Heizwandfläche ein etwa parallel zum Arbeitsschacht laufender Außenschacht vorge­ sehen, in den die Strahlerflächen beim Vorheizen oder Abklingen einer Heizung gerichtet werden.
Zum Abführen der dabei freiwerdenden Energie ist es ferner günstig, wenn dem Außenschacht bzw. dem Mechanismus zum Ausführen des Schwenkens Mittel zum Umschalten der Luftab­ saugung auf den Schacht, der jeweils die vor dem Schwenken zuletzt beheizten Strahlerflächen enthält, zugeordnet werden. Vorzugsweise wird der Antrieb zum Umschalten der Luftabsaugung mit den Mitteln zum Umschwenken der Strahler­ körper gekoppelt. Insbesondere soll die Konstruktion so getroffen werden, daß die Strahlerkörper bei Stoffbahnstill­ stand automatisch aus dem Arbeitsschacht herausgeschwenkt und beim Wiederanfahren der Maschine die Strahlerkörper bzw. vorgeheizten Strahlerflächen wieder zurück in den Arbeitsschacht geschwenkt werden, derart, daß die Strahler­ flächen beim Wiederanfahren sofort mit voller Energie strahlen und daher auch die Maschine mit voller Geschwindig­ keit in Betrieb zu setzen ist.
Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbei­ spielen werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch einen Infra­ rottrockner mit zwei verschiedenen voneinan­ der weggewandte Strahlerflächen aufweisenden Strahlerkörpern; und
Fig. 2 einen Teilschnitt durch einen Infrarottrock­ ner mit Strahlerkörpern, die durch eine 90°- Schwenkung auszutauschende Strahlerflächen besitzen.
Fig. 1 zeigt einen kombinierten Gas-Elektro-Infrarot-Vor­ trockner in einem Schnitt senkrecht zur Ebene einer zu trocknenden Stoffbahn 1. Diese wird in Pfeilrichtung 2 im wesentlichen vertikal von unten nach oben, z. B. aus einem Quetschwerk 3, durch einen vertikalen Arbeitsschacht 4 gezogen und über eine Leitwalze 5 der weiteren Bearbeitung zugeführt. Die parallel zur Fläche der Stoffbahn 1 liegenden Flächen des Arbeitsschachts 4 werden als Heizwände 6 ausge­ bildet, in die einzeln oder gruppenweise jeweils um eine parallel zur Fläche der Heizwand 6 liegende Strahlerachse 7 um mindestens etwa 90° schwenkbare, insgesamt mit 8 bezeichnete Strahlerkörper integriert werden. Dem Arbeits­ schacht 4 wird außerdem eine Luftabsaugung mit Saugkasten 9 zum Abziehen von am unteren Ende des Arbeitsschachts angesaugter Luft in Pfeilrichtung 10 zugeordnet. Jeder der Strahlerkörper 8 besitzt eine gasbeheizte Strahlerfläche 11 (Gasstrahler) und eine elektrisch beheizte Strahler­ fläche 12 (Elektrostrahler). Durch Schwenken jedes Strah­ lerkörpers 8 um 180° um die Strahlerachse 7 können die Gas- und Elektrostrahler 11, 12 an bzw. in der Heizwand 6 nach Fig. 1 ausgetauscht werden.
Gemäß weiterer Erfindung grenzt außen an jede Heizwand 6 ein etwa parallel zum Arbeitsschacht 4 verlaufender Außenschacht 13 an. Die Außenschächte 13 werden mit einer zusätzlichen oder umschaltbaren Absaugung so ausgestattet, daß aus dem Arbeitsschacht herausgeschwenkte Flächen der Gas- oder Elektrostrahler 11, 12 im Bereich des Außen­ schachts nach dem Abschalten abkühlen oder mit voller Energie weiter betrieben werden können, ohne daß Teile der Maschine beeinträchtigt werden. Aus diesem Grunde sollen die Saugkästen 9 wahlweise oder zusätzlich auch auf die Außenschächte 13 umschaltbar sein, so daß die Ansaugrichtung entweder durch einen Einlaß 14 am Boden des Arbeitsschachts 4 in Pfeilrichtung 10 oder über ein Ansaugloch 15 am Boden des Außenschachts in Pfeilrichtung 16 erfolgt. Beispielsweise können dem jeweiligen Mechanis­ mus zum Ausführen des Schwenkens der Strahlerkörper 8 Mittel zum Umschalten der Luftabsaugung auf diesen Schacht 4 bzw. 13, der jeweils die vor dem Schwenken zuletzt beheiz­ te Strahlerfläche enthält, zugeordnet werden.
In einer weiteren Ausgestaltung kann es auch günstig sein, in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 zusätzlich zur Schwenkbewegung um 180° auch eine Schwenkbewegung um 90° um die Strahlerachse 7 vorzusehen. Durch eine solche 90°- Schwenkung wird bei einem Stoffbahnstillstand die Gefahr eines Übertrocknens oder Verbrennens der Ware beseitigt, da selbst eine abklingende Strahlung der Strahlerkörper 8 nicht mehr in den Arbeitsschacht 4 sondern in den angren­ zenden Außenschacht 13 gerichtet wird. Besonders in diesem Fall ist es empfehlenswert, die Absaugung mit voller Kraft auf die Außenschächte 13 zu schalten. Weiterhin kann die für den weiteren Betrieb des Infrarottrockners (nach In­ gangsetzen der Maschine) erforderliche Strahlerfläche be­ reits im Außenschacht 13 also vor dem Einschwenken in den Arbeitsschacht 4 auf volle Leistung vorgeheizt werden. Bei kurzzeitigem Maschinenstop, kann die jeweilige Strah­ lerfläche auch unverändert mit Energie beaufschlagt werden, während sie (vorübergehend) in den Außenschacht 13 geschwenkt ist.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 befinden sich die Strah­ lerflächen jedes Strahlerkörpers 8 auf parallel zueinander liegenden Ebenen. Die Strahlrichtungen des Gasstrahlers 11 und des Elektrostrahlers 12 schließen daher einen Winkel von 180° ein. Zum Austausch der einen durch die andere Strahler­ fläche ist ein Schwenken um 180° erforderlich. Im Aus­ führungsbeispiel nach Fig. 2 stehen die Flächen des Gasstrah­ lers 11 und des Elektrostrahlers 12 etwa senkrecht aufein­ ander, so daß die Strahlrichtungen einen Winkel von 90° einschließen und zum Umschalten von der einen auf die andere Energieart lediglich ein Schwenkwinkel von 90° um die Strahlerachse 7 genügt.
Die Strahlerkörper 8 können nach Fig. 2 auch mit kalten Flächen 17 ausgestattet werden, die die Flächen des Gas­ strahlers 11 und des Elektrostrahlers 12 zu einer Säule mit beispielsweise quadratischem oder dreieckigem Quer­ schnitt ergänzen, derart, daß bei einem Stoffbahnstillstand Gas- und Elektrostrahler 11, 12 aus dem Arbeitsschacht 4 heraus in den angrenzenden Außenschacht 13 zu schwenken sind und zugleich die Heizwand 6 durch die kalten Flächen 17 verschlossen wird. Im übrigen wurde in Fig. 2 im wesent­ lichen eine Hälfte eines kombinierten Gas-Elektro-Infrarot- Trockners schematisch dargestellt, dessen Einzelheiten denjenigen der Vorrichtung nach Fig. 1 entsprechen.
Bezugszeichenliste
 1 Stoffbahn
 2 Pfeil
 3 Quetschwerk
 4 Arbeitsschacht
 5 Leitwalze
 6 Heizwand
 7 Strahlerachse
 8 Strahlerkörper
 9 Saugkasten
10 Pfeilrichtung
11 Gasstrahler
12 Elektrostrahler
13 Außenschacht
14 Ansaugloch
15 Ansaugloch
16 Pfeilrichtung
17 kalte Fläche

Claims (8)

1. Infrarottrockner mit einem Arbeitsschacht (4) zum verti­ kalen Hindurchführen einer ausgebreiteten textilen Stoffbahn (1), wobei der Arbeitsschacht mindestens die Breite der zu behandelnden Stoffbahn (1) besitzt und als Bestandteil der parallel zur Stoffbahnfläche angeordneten Heizwände (6) einzeln oder gruppenweise jeweils um eine parallel zur Fläche der Heizwand liegende Strahlerachse (7) aus dem Arbeitsschacht (4) heraus und wieder zurück­ schwenkbare Strahlerkörper (8) aufweist und mit einer Luftabsaugung in der vertikalen Schachtlängsrichtung ausgestattet ist, dadurch gekennzeich­ net, daß jeder der Strahlerkörper (8) eine gasbeheizte (11) und eine elektrisch (12) beheizte Strahlerfläche besitzt und daß die Strahlerflächen jedes Strahlerkörpers durch Schwenken um die Strahlerachse (7) an der Heiz­ wand (6) austauschbar sind.
2. Infrarottrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die mittleren Strahlerrichtungen der beiden Strah­ lerflächen (11, 12) einen Winkel von etwa 180° oder etwa 90° miteinander einschließen.
3. Infrarottrockner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Strahlerflächen durch eine 90°- oder 180°-Schwenkung an der Heizwand (6) austauschbar sind.
4. Infrarottrockner nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß außen an jede Heizwand (6) ein etwa parallel zum Arbeitsschacht (4) verlaufender Außenschacht (13) angrenzt.
5. Infrarottrockner nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Mechanismus zum Ausführen des Schwenkens Mittel zum Umschalten der Luftabsaugung auf den Schacht (4, 13), der jeweils die vor dem Schwenken zuletzt beheizte Strah­ lerfläche (11, 12) enthält, zugeordnet sind.
6. Infrarottrockner nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­ net, daß die Antriebsmittel zum Umschalten der Luftabsau­ gung mit den Mitteln zum Umschwenken der Strahlerkörper (8) gekoppelt sind.
7. Infrarottrockner nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch bei Stoffbahnstillstand automatisch die jeweils gerade beheizten Strahlerflächen (11, 12) aus dem Arbeitsschacht (4) herausschwenkenden und beim Wiederanfahren der Maschine diese Strahlerflächen (11, 12) wieder zurückschwenkende Antriebsmittel.
8. Infrarottrockner nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich­ net, daß dem Schwenkmechanismus Mittel zum Vorheizen der jeweils in den Arbeitsschacht (13) zu schwenkenden Strahler­ fläche (11, 12) zugeordnet sind.
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