DE3613588C2 - - Google Patents
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- DE3613588C2 DE3613588C2 DE19863613588 DE3613588A DE3613588C2 DE 3613588 C2 DE3613588 C2 DE 3613588C2 DE 19863613588 DE19863613588 DE 19863613588 DE 3613588 A DE3613588 A DE 3613588A DE 3613588 C2 DE3613588 C2 DE 3613588C2
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F8/00—Chemical modification by after-treatment
- C08F8/34—Introducing sulfur atoms or sulfur-containing groups
- C08F8/36—Sulfonation; Sulfation
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- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sulfonierung
von Polystyrol mit dem Ziel, in hoher Ausbeute ein
wasserlösliches Polystyrolsulfonierungsprodukt hoher
Reinheit herzustellen.
Bei einem bekannten Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher
Polystyrolsulfonierungsprodukte wird das
Polystyrol mit Chlorsulfonsäure als Sulfonierungsmittel
unter Zugabe von Wasser als Vernetzungsinhibitor (um
zu verhindern, daß das Reaktionsprodukt infolge
Vernetzung unlöslich wird) sulfoniert. Werden als
Lösungsmittel bei dieser Sulfonierungsreaktion
halogenierte Kohlenwasserstoffe verwendet, sind diese
mit Wasser nicht mischbar, so daß man - wie aus der
JP-OS 51-37 226 hervorgeht - eine wäßrige Lösung
anionischer oder nicht-ionischer Verbindungen, z. B.
anionischer oder nicht-ionischer oberflächenaktiver
Mittel, oder Polyvinylalkohol als Dispergiermittel mitverwenden
muß, um eine wirksame Dispersion von Wasser
im Reaktionssystem sicherzustellen. Da jedoch Wasser
von Hause aus in dem Lösungsmittel unlöslich ist,
entsteht ein heterogenes System, was den Zusatz einer
großen Menge Wasser erfordert und zu einer Ausbeuteverringerung
führt. Da schließlich das Wasser auch noch
mit dem Sulfonierungsmittel reagiert, benötigt man eine
große Menge an Sulfonierungsmittel. Gleichzeitig
bilden sich in diesem Falle auch unvermeidlich
anorganische Salze, wie Na₂SO₄ und NaCl. Darüber hinaus
muß zur Bildung des homogenen Dispersionssystems
kräftig gerührt werden, was das Verfahren unwirtschaftlich
macht.
Aus den US-PS 25 33 210, 26 04 456, 27 35 368, 27 64 576 und
29 45 842 sowie aus "Sekiyu to Sekiyukagaku (d. h.
Petroleum and Petrochemicals)" 10 (5), 26 (1960) ist
es bekannt, als Sulfonierungsmittel für die Sulfonierung
von Polystyrol SO₃-Komplexe zu verwenden. Diese
Sulfonierungsmittel sind jedoch bezüglich ihrer
selektiven Reaktionsfähigkeit mit Polystyrol nicht
zu steuern und darüberhinaus auch mit den Lösungsmitteln
und Zusätzen nicht in ausreichendem Maße verträglich.
Folglich lassen sich die gewünschten wasserlöslichen
Sulfonierungsprodukte nicht bei geringerem molarem
Einsatz an Sulfonierungsmitteln in hoher Sulfonierungsausbeute
herstellen.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein von den
geschilderten Nachteilen der bekannten Verfahren freies
Verfahren zur Sulfonierung von Polystyrol bzw. zur
Herstellung hochreiner, wasserlöslicher Polystyrolsulfonierungsprodukte
in hoher Ausbeute anzugeben.
Der Gegenstand der Erfindung ist in den Patentansprüchen definiert.
Das im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens als
Ausgangsmaterial verwendbare Polystyrol besitzt ein
durchschnittliches Molekulargewicht, d. h. Gewichtsmittel,
von 200 bis 50 000. Liegt das durchschnittliche
Molekulargewicht über 50 000, kommt es infolge einer
Viskositätserhöhung im Reaktionssystem zu einer
Abnahme der Sulfonierungsreaktionsgeschwindigkeit und
zu Verarbeitungsschwierigkeiten. Wenn andererseits
das durchschnittliche Molekulargewicht unter 200 liegt,
sinkt die Ausbeute an den gewünschten wasserlöslichen
Sulfonierungsprodukten, da infolge Einbaus von monomerem
Styrol oder Oligomeren in das Polystyrol gleichzeitig
eine Polymerisationsreaktion abläuft.
Bei den im Rahmen der erfindungsgemäßen Sulfonierungsreaktion
verwendbaren Lösungsmitteln handelt es sich
um halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe mit
1 oder 2 Kohlenstoffatom(en), die gegenüber den
Sulfonierungsmitteln inaktiv sind. Beispiele für
solche halogenierte Kohlenwasserstoffe sind Methylendichlorid,
1,2-Dichlorethan, Ethylchlorid, Tetrachlorkohlenstoff,
1,1-Dichlorethan, 1,1,2,2-Tetrachlorethan,
Chloroform und Ethylendibromid. Wenn als Lösungsmittel
bei der Sulfonierungsreaktion halogenierte Kohlenwasserstoffe
mit 3 oder mehr Kohlenstoffatomen
verwendet werden, neigen diese Lösungsmittel zu einer
Reaktion mit dem Sulfonierungsmittel unter Bildung
unerwünschter Nebenprodukte. Darüberhinaus ist die
Löslichkeit des Sulfonierungsmittels und der Zusätze,
z. B. von Alkylbenzolsulfonsäuren, im Reaktionssystem
schlecht. Bezogen auf ein Teil Ausgangspolystyrol
sollte(n) vorzugsweise etwa 1 bis 30 Gew.-teil(e)
Lösungsmittel verwendet werden.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Ausgangspolystyrol in Gegenwart von Benzolsulfonsäure
und/oder mindestens einer Alkylbenzolsulfonsäure
mit 1 bis 20 Kohlenstoffatom(en) im
Alkylteil (als Zusatz zum Reaktionsgemisch) in dem
halogenierten Kohlenwasserstofflösungsmittel gelöst.
Die Menge an dem genannten Zusatz beträgt, bezogen auf
100 Teile Ausgangspolymerisat, zweckmäßigerweise 0,5
bis 100, vorzugsweise 5 bis 50 Gew.-teil(e). Die
genannten Zusätze sind mit dem Sulfonierungsmittel
und den Lösungsmitteln unter Bildung eines homogenen
Systems vollständig mischbar, so daß man bereits bei
Verwendung einer geringen Menge an dem betreffenden
Zusatz eine große Wirkung erzielt. Beträgt die Menge
an Zusatz, bezogen auf 100 Gew.-teile Polystyrol,
weniger als 0,5 Gew.-teil, besteht eine Gefahr, daß
eine Vernetzung zwischen den Polystyrolmolekülen
stattfindet und sich dadurch die Menge an wasserunlöslicher
Komponente in höchst unerwünschter Weise erhöht.
Wenn andererseits die Menge an Zusatz, bezogen auf
100 Gew.-teile Polystyrol, über 100 Gew.-teilen liegt,
verschlechtert sich die Verträglichkeit der betreffenden
Zusätze mit dem Sulfonierungsmittel, wobei gleichzeitig
die Sulfonierungsreaktionsprodukte schlechter
werden und ein heterogenes Reaktionssystem entsteht.
Wenn die Kohlenstoffanzahl der Alkylteile der Alkylbenzolsulfonsäuren
über 20 liegt, geht die Verträglichkeit
derselben mit den Lösungsmitteln und dem Sulfonierungsmittel
verloren. Als Zusätze eignen sich sowohl
lineare als auch verzweigtkettige Alkylbenzolsulfonsäuren
alleine oder in beliebigen Mischungen.
Das Sulfonierungsmittel SO₃ kann in Form von flüssigem SO₃,
gasförmigem SO₃, Oleum und mit einem Inertgas, z. B.
Stickstoff, trockener Luft oder Argon verdünntem SO₃
zum Einsatz gelangen. Die Verdünnung des SO₃ mit einem
Inertgas kann derart sein, daß die SO₃-Konzentration
zweckmäßigerweise 1 bis 12, vorzugsweise 3 bis 4 Vol.-%
beträgt.
Obwohl es bezüglich der Menge an dem Sulfonierungsmittel SO₃
keine besonderen Beschränkungen gibt, sollte sie
bezogen auf 1,0 Mol Styroleinheit des Ausgangspolystyrols,
0,5 bis 2,0, vorzugsweise 0,7 bis 1,5 Mol(e)
betragen. Wenn die Menge an Sulfonierungsmittel zu
gering ist, wird der Sulfonierungsgrad unzureichend,
wobei gleichzeitig der wasserunlösliche Anteil an
Sulfonierungsprodukt steigt. Wenn andererseits die
Menge an Sulfonierungsmittel zu groß ist, kann es zu
einer Vernetzung mit oder zwischen den Molekülen des
Ausgangspolystyrols kommen, so daß die Mengen an
unerwünschten Nebenprodukten und wasserunlöslichen
Komponenten steigen.
Die Sulfonierungsreaktion kann in üblicher bekannter
Weise, beispielsweise bei einer Temperatur von
zweckmäßigerweise 10 bis 80°C, vorzugsweise 30° bis 40°C,
während 5 s bis 5 h unter Verwendung einer kontinuierlich
arbeitenden Dünnfilmsulfonierungsvorrichtung,
eines Reaktorkessels oder eines kontinuierlich
arbeitenden Inline-Mischers erfolgen. Bezüglich der
Sulfonierungstemperatur gibt es keine besonderen
Beschränkungen, bei zu niedriger Temperatur sinkt
jedoch die Sulfonierungsreaktionsfähigkeit. Bei
Anwendung einer zu hohen Temperatur kommt es zu einer
unerwünschten Verdampfung der Lösungsmittel und zu
einer unerwünschten Vernetzung mit oder zwischen den
Molekülen des Ausgangspolystyrols.
Nach der Sulfonierung fallen die gebildeten Polystyrolsulfonsäuren
in einer Form an, in der sie in den
halogenierten Kohlenwasserstofflösungsmitteln
dispergiert sind. Nach oder vor der Lösungsmittelabtrennung
werden die Sulfonierungsreaktionsprodukte in
der Regel durch Zusatz einer alkalischen Lösung, z. B.
von Natrium-, Kalium-, Calcium- oder Magnesiumhydroxid,
neutralisiert und dann vom Lösungsmittel befreit. Auf
diese Weise lassen sich die gewünschten wasserlöslichen
Polystyrolsulfonate in hoher Reinheit herstellen. Bei
der Neutralisation werden gleichzeitig die Benzolsulfonsäure
und/oder Alkylbenzolsulfonsäure(n) unter
Salzbildung neutralisiert. Da die gebildeten Salze
dieselbe elektrische Ladung aufweisen, wird die
Dissoziationsfunktion der Polystyrolsulfonate nicht
nennenswert beeinträchtigt. Da weiterhin die Benzolsulfonate
und die kurzkettigen Alkylbenzolsulfonate
als hydrotrope Mittel zu wirken vermögen und die
höheren Alkylbenzolsulfonsäuren anionische Netzmittel
darstellen, brauchen diese Nebenprodukte nicht abgetrennt
zu werden, sie können vielmehr als solche
wirksam ausgenutzt werden. Ferner können die
Sulfonierungsprodukte auch ohne Abtrennung der Benzolsulfonate
und Alkylbenzolsulfonate als schlammbildende
Mittel für wäßrige hochkonzentrierte Aufschlämmungen
verwendet werden. Durch Kombination des Ausgangspolystyrols
mit den beschriebenen Lösungsmitteln, Zusätzen
und Sulfonierungsmitteln lassen sich im Rahmen des
erfindungsgemäßen Verfahrens in hoher Ausbeute die
gewünschten hochreinen Polystyrolsulfonate niedrigen
Gehalts an wasserunlöslichen Komponenten herstellen.
Vermutlich beruht dies darauf, daß sich durch
Kombinieren der genannten Bestandteile die homogene
Löslichkeit und Reaktionsfähigkeit der Sulfonierungsmittel
steuern, die selektive Reaktionsfähigkeit der
Sulfonierungsmittel in bezug auf den aromatischen Kern
verbessern und demzufolge die Ausbeute an den wasserlöslichen
Polystyrolsulfonaten niedrigen Vernetzungsgrades
erhöhen lassen. Weiterhin vermögen die erfindungsgemäß
eingesetzten Zusätze bereits in geringer Menge ihre
Wirkung zu entfalten, so daß sich die Menge an
erforderlichen Sulfonierungsmitteln auf ein Mindestmaß
beschränken läßt. Darüber hinaus ist die Bildung an
Nebenprodukten, d. h. anorganischen Salzen, gering,
so daß auf eine Abtrennung der Nebenprodukte und eine
eigene Reinigung verzichtet werden kann. Dies bedeutet
also, daß das erfindungsgemäße Sulfonierungsverfahren
aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten höchst günstige
Ergebnisse bringt.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher
veranschaulichen. Sofern nicht anders angegeben,
beziehen sich sämtliche Prozent- und Teileangaben auf
das Gewicht.
50 g Polystyrol werden in einer gegebenen Menge der
in der folgenden Tabelle aufgeführten Lösungsmittel
gelöst, worauf in der jeweils erhaltenen Lösung die in
der folgenden Tabelle aufgeführten Zusätze in Lösung
gebracht werden. Danach wird jeweils in einem kesselförmigen
Reaktor mit Hilfe der in der folgenden Tabelle
angegebenen Sulfonierungsmittel sulfoniert. Hierbei
wird die Reaktionstemperatur auf 30°C gehalten.
Nach beendeter Sulfonierung wird zur Neutralisation der
gebildeten Polystyrolsulfonsäuren eine wäßrige Natriumhydroxidlösung
zugegeben. Hierbei erhält man dann das
Natriumpolystyrolsulfonat. Der prozentuale Einbau an
Sulfongruppen ergibt sich aus einer Schwefelanalyse.
Die Ergebnisse finden sich ebenfalls in der folgenden
Tabelle. In der Tabelle werden folgende Abkürzungen
verwendet:
LABS-I (d. h. lineare Alkylbenzolsulfonsäure-I)
Kohlenstoffzahl | |
% | |
C₁₀ | |
12 | |
C₁₁ | 31 |
C₁₂ | 27 |
C₁₃ | 22 |
C₁₄ | 8 |
DMF: Dimethylformamid
Claims (4)
1. Verfahren zur Sulfonierung von Polystyrol eines durchschnittlichen
Molekulargewichts von 200 bis 50 000
durch Sulfonieren des Polystyrols in einem halogenierten
aliphatischen C₁- oder C₂-Kohlenwasserstoff mit
SO₃ als Sulfonierungsmittel, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Sulfonierung
in Gegenwart von 0,5 bis 100 Teil(en) (bezogen auf
100 Teile Polystyrol) Benzolsulfonsäure und/oder
mindestens einer Alkylbenzolsulfonsäure mit einer
C₁- bis C₂₀-Alkylgruppe durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man, bezogen auf 1 Gew.-teil Ausgangspolystyrol,
1 bis 30 Gew.-teil(e) Lösungsmittel verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man, bezogen auf 100 Gew.-teile Ausgangspolystyrol,
5 bis 50 Gew.-teile Benzol- und/oder
Alkylbenzolsulfonsäure(n) verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man, bezogen auf 1,0 Mol Styroleinheit im
Ausgangspolystyrol, 0,5 bis 2,0 Mol(e) Sulfonierungsmittel
verwendet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP9103885A JPS61250003A (ja) | 1985-04-30 | 1985-04-30 | ポリスチレンのスルホン化方法 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3613588A1 DE3613588A1 (de) | 1986-10-30 |
DE3613588C2 true DE3613588C2 (de) | 1989-12-28 |
Family
ID=14015331
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863613588 Granted DE3613588A1 (de) | 1985-04-30 | 1986-04-22 | Verfahren zur sulfonierung von polystyrol |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS61250003A (de) |
DE (1) | DE3613588A1 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN100354320C (zh) * | 2005-10-10 | 2007-12-12 | 南阳师范学院 | 利用废旧聚苯乙烯泡沫制备聚苯乙烯磺化物 |
-
1985
- 1985-04-30 JP JP9103885A patent/JPS61250003A/ja active Granted
-
1986
- 1986-04-22 DE DE19863613588 patent/DE3613588A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3613588A1 (de) | 1986-10-30 |
JPH0582401B2 (de) | 1993-11-18 |
JPS61250003A (ja) | 1986-11-07 |
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