DE3611735C2 - Kordierspindel - Google Patents

Kordierspindel

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Description

Die Erfindung betrifft eine Kordierspindel nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Diese Kordierspindel ist aus der DE-AS 10 57 509 bekannt. Außerdem ist das Arbeitsverfahren des Kordierzwirnens in Melliand Textilberichte, Bd. 39, Nr. 4 und 5, S. 365-368 und 477-480 be­ schrieben.
Die bekannte Kordierspindel weist eine innerhalb des durch den Außenfaden erzeugten Fadenballons angeordnete, in ihrer Brems­ kraft veränderbare Fadenbremse für den Innenfaden auf.
Während die Fadenbremse für den Außenfaden auch im laufenden Betrieb einstellbar ist, ist bei der bekannten Kordierspindel eine Feinabstimmung der Bremskraft am Innenfaden durch Ver­ stellung der Fadenbremse für den Innenfaden nicht möglich. Dies liegt daran, daß die Fadenbremse innerhalb des Fadenballons des Außenfadens liegt und im laufenden Betrieb deshalb nicht zugänglich ist.
Aus der US-PS 2,952,114 ist ferner eine Fadenbremse für den aus der Achse einer Doppeldraht-Zwirnspindel austretenden Faden bekannt, die innerhalb der Spindelkonstruktion angeordnet und über eine Schleifringanordnung elektrisch betätigbar ist. Weitere Einrichtungen zur Betätigung einer Fadenbremse für eine Doppel­ draht-Zwirnspindel sind aus den DE-PSen 15 10 853 und 15 10 854 bekannt. Mit diesen Bremseinrichtungen kann die Fadenzugkraft in dem von der Vorlagespule ablaufenden Faden eingestellt und dadurch die Größe des umlaufenden Fadenballons in Abhängigkeit von der Spindeldrehzahl beeinflußt werden. Die Problematik des Kordierens zweier Fäden, bei dem ein zweiter Faden im Innern eines Fadenballons mit gleicher Liefermenge zugeführt werden soll, ist beim Doppeldraht-Zwirnverfahren nicht bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Kordier­ spindel, insbesondere bei einer Direktkordierspindel, einen Weg zur berührungslosen Beeinflussung der Fadenzugkraft im Innenfaden aufzuzeigen. Diese Aufgabe wird durch eine Kordierspindel nach Anspruch 1 gelöst.
Bei der Veränderung der Bremskraft der Innenfadenbremse von außerhalb des Fadenballons kann auf verschiedene Weise vor­ gegangen werden. Hierzu zeigen die Ansprüche 2 bis 5 einige Möglichkeiten auf.
Die Kordierspindel der eingangs beschriebenen Art zeichnet sich dadurch aus, daß die Bremswirkung der Innenfadenbremse durch elektronische oder/und elektrooptische Mittel von außerhalb des Fadenballons verändert werden kann. Hierzu werden verschiedene Wege aufgezeigt und anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 schematisch dargestellte Kordierspindel;
Fig. 2 Spindelkopf in vergrößerter Darstellung;
Fig. 3 magnetisch beeinflußte Bremskraftänderung;
Fig. 4 fotoelektrische Energieübertragung.
Die Fig. 1 und 2 gehören zusammen. Sie zeigen eine Mög­ lichkeit, um die innerhalb des Fadenballons 6 liegende und daher nicht direkt von außen erreichbare Innenfadenbremse 21 mit elektrischer Energie zu versorgen.
Die Spindel 1 mit ihrem Wirtel ist im ortsfest montierten Spindelbock 3 gelagert und wird von dem am Wirtel 2 anliegenden Tangentialriemen 64 angetrieben. Der durch den in der Spindel­ achse verlaufende Fadenkanal 4 zum radialen Fadenaustritt 5 geführte Außenfaden 6 wird durch diesen zum Ballonieren gebracht und hüllt dabei den die Innenspule 12 umgebenden, auf dem Becher 11 sitzenden Topf 10 ein. Die Hülse 18 der Innenspule 12 sitzt auf der Hülsenaufnahme 13 und ist durch die Hülsenzentrierung 14 stabilisiert.
Zur Herstellung einer leitenden Verbindung zur Innenfadenbremse 21 ist nun zunächst auf der Stirnfläche des mit der Spindel 1 verbundenen Wirtels 2 eine Schleifringanordnung 15 vorgesehen. Leitungen 63, die beispielsweise in nicht dargestellte, axialsym­ metrisch zueinander aus geführte Längsnuten in der Spindelober­ fläche eingelegt sein können, führen zu einer weiteren Schleif­ ringanordnung 16, 17 am innerhalb des Topfs 10 bzw. des Bechers 11 liegenden Ende der Spindel 1. Becher 11 und Topf 10 sind in üblicher Weise durch einen am mit dem Maschinengestell ver­ bundenen Magnetträger 8 befestigten Haltemagnet 7 und den im Becher 11 angeordneten Gegenmagnet 9 stillgesetzt. Von der Stromabnahme 17 im Inneren des Bechers 11 aus können nun beispielsweise Leitungen 57 (Fig. 2) entlang der Innenseite des Topfes 10 bis zur Innenfadenbremse 21 geführt werden.
Einige Möglichkeiten zur Bremskraftänderung der Innenfadenbremse 21 ergeben sich aus der Fig. 3, die die Anordnung einer ringför­ migen, in ihrem Inneren Platz für den Fadenballon 6 lassenden Magnetspule 51 etwa in Höhe der Innenfadenbremse 21 zeigt. Sie kann auf unterschiedliche Weise zur Bremskraftbeeinflussung der Innenfadenbremse wirksam werden. So kann beispielsweise das bewegliche Plättchen einer die Innenfadenbremse 21 darstellenden federbelasteten Plättchenbremse einen stabförmigen Ansatz aus Weicheisen haben, der entlang der Achse der Magnetspule 51 bewegbar ist. Die Magnetspule wirkt dann als Tauchspule, die abhängig vom Ausmaß ihrer Erregung eine mehr oder weniger starke Schwächung der durch die Bremsfeder erzeugten Bremskraft bewirkt. Bei Verwendung eines Permanentmagneten zur Erzeugung der Bremswirkung kann durch die Magnetspule 51 entweder das Magnet­ feld unterschiedlich stark geschwächt oder - bei Umpolung der Magnetspule 51 - verstärkt werden. Statt des Permanentmagneten kann ggf. auch ein über die Schleifringanordnung und die Leitungsverbindung 57 mit konstantem Erregerstrom betriebener Elektromagnet Verwendung finden. Die Magnetspule 51 kann ortsfest montiert sein oder zur Veränderung der Bremskraft entsprechend dem Doppelpfeil 52 auf- und abbewegt werden.
Bei der Ausführung nach Fig. 4 findet eine elektro-optische Energieübertragung zum Betreiben der Innenfadenbremse 21 bzw. zur Beeinflussung ihres Bremskraftverlaufs Verwendung. Ein die Plättchenbremse 61 betätigender Stabmagnet 60 ist von einer Magnetspule 59 umgeben, die als Teil des Stromkreises 55 durch ein zu diesem gehörendes Fotoelement 54, auf das eine außerhalb des Fadenballons 6 angeordnete Lichtquelle 53 über eine Linse 62 fokussiert ist, mit Erregerstrom versorgt wird. Änderungen der Leuchtintensität führen infolge unterschiedlicher Erregung der Magnetspule 59 zur unterschiedlichen Schwächung der Wirkung des Magneten 60. Die elektro-optische Energieübertragung kann durch Verwendung eines Fototransistors, eines Fotowiderstandes oder einer Fotodiode als elektronisches Bauteil 54 zur Steuerung des Bremskraftverlaufs Verwendung finden, wenn die erforderliche Energieversorgung für einen die Innenfadenbremse betätigenden Elektromagneten entsprechend den Fig. 1 und 2 erfolgt und der Elektromagnet Teil eines elektronischen, das Bauteil 54 enthal­ tenden Stromkreises ist, der durch die veränderbare Intensität der Leuchtkraft der Lichtquelle 53 gesteuert den Elektromagnet entsprechend unterschiedlich erregt.
Bei allen vorhergehend beschriebenen Ausführungsformen wird der durch die Fadenöse 50 in die Innenfadenbremse 21 eintretende Innenfaden 19 mit einstellbarer Kraft gebremst.
Bezugszeichenliste
 1 Spindel
 2 Spindelwirtel, Wirtel
 3 Spindelblock
 4 Fadenkanal
 5 Fadenaustritt
 6 Außenfaden, Fadenballon
 7 Haltemagnet
 8 Magnetträger
 9 Gegenmagnet
10 Topf
11 Becher
12 Innenspule
13 Hülsenaufnahme
14 Hülsenzentrierung
15 Schleifringanordnung
16 Schleifring Schleifringanordnung
17 Stromabnahme
18 Hülse
19 Innenfaden
20 Spezialzwirn
21 Innenfadenbremse
22 Ballonfadenführer
23 Kordierpunkt
24 Hülsendeckel
50 Fadenöse
51 Magnetspule
52 Bewegungsrichtung
52 Lichtquelle
54 Fotoelement; Fotodiode, -transistor, -widerstand
55 Stromkreis
57 Leitung
58 Anschlußmöglichkeit
59 Magnetspule
60 Permanentmagnet
61 Plättchenbremse
62 Sammellinse
63 Leitungen
64 Tangentialriemen

Claims (5)

1. Kordierspindel zur Verarbeitung zweier Fäden zu einem Kord, mit einer innerhalb des Fadenballons (6) mit Abstand von der Spin­ del in der Verlängerung der Spindelachse vorgesehenen, der Ab­ stimmung der Fadenzugkraft des Innenfadens (19) mit der Faden­ zugkraft des Außenfadens (6) dienenden verstellbaren Fadenbrem­ se (21), dadurch gekennzeichnet, daß die von der Fadenbremse (21) auf den Innenfaden (19) ausgeübte Bremskraft durch mechanische, elektrische oder/und magnetische Mittel auf einen Grundwert einstellbar und der Grundwert über elektronische und/oder elektrooptische Mittel (51; 53) von außerhalb des Fadenballons (6) zur Anpassung seiner Fadenzug­ kraft an die Fadenzugkraft im Außenfaden (6) variierbar ist.
2. Kordierspindel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die innenliegende Fadenbremse (21) von außen über eine erste Schleifringanordnung (15) auf oder an dem außenliegenden Teil der Spindel (1) bzw. des Spindelwirtels (2), über eine zweite, mit der ersten (15) elektrisch verbundene Schleifringanordnung (16, 17) am inneren Ende der Spindel (1) und eine von der letz­ teren Schleifringanordnung (16, 17) zur innenliegenden Faden­ bremse (21) führende Leitung (57) mit einer ersten, externen Stromquelle sowie mit einem Fotoelement (54) als Sekundärener­ giequelle verbunden ist,
und daß die Bremskraft der Innenfadenbremse (21) durch eine außerhalb des Fadenballons (6) montierte, auf das Fotoelement (54) fokussierte und in ihrer Intensität beliebig veränderbare Lichtquelle (53) anpaßbar ist.
3. Kordierspindel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die über die Schleifringanordnung (15; 16, 17) laufende Strom­ zuführung zu der in Verlängerung der Spindelachse angeordneten Fadenbremse (21) eine elektronische Energieversorgung für diese speist,
daß die elektronische Energieversorgung über eine integrierte Fotodiode, einen Fototransistor oder einen Fotowiderstand in ihrer Intensität steuerbar ist und
daß die Bremskraftänderungen durch Variation der Lichtintensi­ tät einer auf die Fotodiode, den Fototransistor oder den Foto­ widerstand (54) fokussierten, außerhalb des Fadenballons (6) montierten Lichtquelle (53) durchführbar sind.
4. Kordierspindel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die innenliegende Fadenbremse (21) eine Plättchenbremse (61) ist, deren bewegliches Plättchen federbelastet und mit einem Weicheisenstift verbunden ist und
daß im wesentlichen in Höhe der Innenfadenbremse (21) eine dem Fadenballon (6) genügend Bewegungsraum in ihrem Inneren lassen­ de, bei Erregung auf den Weicheisenstift der Plättchenbremse (61) einwirkende Magnetspule (51) angebracht ist, wobei durch Veränderung der Erregung der Magnetspule deren Magnetfeld und damit die Bremskraft der Plättchenbremse (61) veränderbar ist.
5. Kordierspindel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das bewegliche Plättchen der als Plättchenbremse (61) ausge­ bildeten Innenfadenbremse (21) durch Magnetkraft belastet ist und
daß durch Veränderung der Erregung der Magnetspule (51) das Magnetfeld des Magneten der Plättchenbremse (61) zur Verände­ rung der Bremskraft beeinflußbar ist.
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