DE3609573A1 - Dichtungsanordnung zum abdichten zweier gegenueberstehender dichtflaechen von rohrabschnitten und verfahren zum schliessen einer aufgetrennten rohrleitung - Google Patents
Dichtungsanordnung zum abdichten zweier gegenueberstehender dichtflaechen von rohrabschnitten und verfahren zum schliessen einer aufgetrennten rohrleitungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft zunächst eine Dichtungsanordnung
zur Abdichtung zweier gegenüberstehender Dichtflächen
von Rohrabschnitten unter Zwischenschaltung mindestens
einer ringartigen Dichtung, insbesondere Weich- oder
Drahtdichtung.
Zum Abdichten von Rohrleitungen ist es bekannt, Dich
tungen aus weichem Drahtmaterial durch Kaltverschweißen
der stumpfen Drahtenden mit einer Kalkschweißmaschine
herzustellen. Der Vorteil dieser Methode liegt an
der billigen Herstellung beliebig großer Dichtungen
vor Ort. Die Verwendung solcher Dichtungen wurde
aber durch das Problem des Befestigens der Dichtungen
vor dem Einbau erschwert. Wegen der Beweglichkeit
des Drahtmaterials bei der Montage konnten solche
Dichtungen nur auf breiten Dichtflächen angeordnet
werden. Bei senkrechter Einbaulage war es stets erfor
derlich, die Drahtdichtungen zumindest abstandsweise
auf den Dichtflächen anzukleben. Dabei konnte prinzi
piell nicht vermieden werden, daß der Kleber zur
Verfahrensraumseite gelangt und zu Störungen der
Verfahren führt, wenn das verwendete Klebermaterial
nicht mit den in der Rohrleitung geführten Medien
verträglich ist.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
eine Dichtungsanordnung anzugeben, bei der insbesondere
die Drahtdichtungen ohne weitere Maßnahmen bei Aufbau
des Dichteingriffes gesichert sind.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß an mindestens
einer Dichtfläche mindestens eine Stufe ausgebildet
ist und die Dichtung um die Stufe gelegt ist.
Durch die Stufe wird das Dichtungsmaterial sicher
gehalten, auch bei senkrechter Einbaulage. Die Verwen
dung von Klebern ist nicht erforderlich.
Vorzugsweise ist auf der einen Dichtfläche mindestens
eine zweistufige Erhöhung und in der anderen Dicht
fläche eine mindestens zweistufige Vertiefung ausgebil
det und ist um jede Stufe eine Dichtung entsprechenden
Durchmessers gelegt. Die koaxiale Fläche zwischen
den beiden Stufen dient zur Halterung der eingelegten
Dichtungen, vorzugsweise Drahtdichtungen, und die
senkrecht zur Achse liegenden Flächen übernehmen
zusammen mit den um die Stufen gelegten Drahtdichtungen
die Dichtfunktion.
Es ist zweckmäßig, wenn die Dichtflächen auf mit
den Rohrabschnitten verbundenen Flanschen ausgebildet
sind, die unter Beaufschlagung der Dichtungen durch
an den Flanschen angreifende Haltemittel miteinander
verbindbar sind.
Es ist jedoch auch möglich, daß die freien Stirnflächen
der Rohrabschnitte die Dichtflächen bilden und die
Rohrabschnitte durch an den Außenwandungen der Rohre
formschlüssig angreifende Haltemittel unter Beaufschla
gung der Dichtungen miteinander verbunden sind.
Als Haltemittel können zweckmäßigerweise an den Flan
schen angreifende Schraubbolzenverbindungen oder
Klammerschrauben sein, die an den Flanschen oder
den Rohrabschnitten formschlüssig angreifen.
Die Treppenstufen passen so ineinander, daß sie mitein
ander fest verschraubt durch geeignete Toleranzen
die richtige Dichtungskompression für die Dichtun
gen bewirken. Durch die treppenförmige Ausführung
des Dichtungssystems ist eine platzsparende Anordnung
der beiden Dichtungen möglich. Bei der Verwendung
der Klammerschrauben kann der Volumenbedarf der Flan
sche noch weiter verringert werden. Der geringe Raum
bedarf des vorgeschlagenen Dichtungssystem ermöglicht
eine Einleitung der Dichtkräfte in nächster Nähe
der Dichtungen, was für die Dichtungsfunktion sehr
vorteilhaft ist.
Bei der mindestens zweistufigen Ausführung der Dich
tungsanordnung ist vorgesehen, daß zwischen den Dich
tungen eine nach außen verschließbare Lecksuchbohrung
mündet. Bei Beaufschlagung des Außenraums der Rohrver
bindung kann die Dichtwirkung der Dichtung größeren
Durchmessers überprüft werden, während bei Beaufschla
gung des Rohrleitungsinnenraumes die Dichtwirkung
der Dichtung kleineren Durchmessers überprüft werden
kann.
Die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung gibt Anlaß
zu einem besonders einfachen Verfahren zum Schließen
einer aufgetrennten Rohrleitung.
Dies Verfahren ist erfindungsgemäß dadurch gekenn
zeichnet, daß auf der einen Rohrendfläche mindestens
eine Stufe ausgearbeitet wird und auf der Außenwandung
der der Trennstelle benachbarten Rohrabschnitte Ansatz
stellen für Klammerschrauben ausgebildet werden und
nach Umlegung der Dichtung um die Stufe dann die
Klammerschrauben mit den Ansatzstellen in Eingriff
gebracht werden. Bei dieser Verfahrensführung ist
die Verbindung von zuvor durchtrennten Leitungen
ohne Schweißarbeit möglich. Im Bereich der Trennstelle
wird eine Rohrendfläche, die vorzugsweise einem heraus
genommenen Rohrstück zuzuordnen ist, auf einer Drehbank
spiegelbildlich mit mindestens einer Stufung für
die Aufnahme mindestens einer Dichtung versehen und
es werden auf beiden Rohrabschnitten im Bereich der
Trennstelle Haltestellen für den formschlüssigen
Eingriff der Klammerschrauben mittels einer geeigneten
Fräseinrichtung eingearbeitet.
Es ist zweckmäßig, wenn über den zu schließenden
Trennbereich im Klemmbereich der Klammerschrauben
über die Rohrabschnitte ein Stabilisierungsrohr gescho
ben wird. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Verbin
den von durchtrennten Leitungen ohne Schweißarbeit
kann vorteilhaft bei Reparaturen immer dann eingesetzt
werden, wenn aus Sicherheitsgründen, insbesondere
wegen des in der Rohrleitung geführten Mediums, Schweiß
arbeiten nicht durchgeführt werden können.
Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Figuren
näher erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1
eine Seitenansicht eines männlichen Flansches,
Fig. 2
einen Teilschnitt durch einen dem männlichen Flansch
gemäß Fig. 1 zugeordneten weiblichen Flansch, wobei
in den Fig. 1 und 2 die Flansche alleine, d. h.
nicht mit den mit ihnen zu verschweißenden Rohrab
schnitten dargestellt sind,
Fig. 3
einen Teillängsschnitt durch eine erfindungsgemäße
Rohrverbindung mit Flanschen, wobei anstelle der
in den Fig. 1 und 2 dargestellten Schraubbolzen
verbindung eine Klammerschraubenverbindung vorgesehen
ist, wobei die Klammerschraubenverbindung nur prin
zipiell dargestellt ist und
Fig. 4
eine Rohrverbindung ohne Flansche, bei der die Einzel
heiten einer Klammerschraube mit dargestellt sind.
In der Beschreibung und in den Ansprüchen sind unter
"Rohrabschnitten" nicht nur Abschnitte von Rohrlei
tungen, sondern auch rohrartige Abschnitte von Behäl
tern zu verstehen, solange die erfindungsgemäße Dich
tungsanordnung bei größeren Behälterdurchmessern
Anwendung finden kann.
Der in der Fig. 1 gezeigte männliche Flansch 1 ist
mit zwei Stufen 1 a und 1 b versehen, die zusammen
eine über die Dichtfläche 1 c herausragende Erhöhung
bilden, während ein zugeordneter weiblicher Flansch
mit zwei stufenartigen Vertiefungen 2 a und 2 b in
der Dichtfläche 2 c versehen ist. Zwischen den Stufen
mündet eine Lecksuchbohrung 2 d (vgl. Fig. 2), die
durch eine Verschlußschraube 3 unter Zwischenschaltung
einer Dichtung 4 verschlossen werden kann.
In den Flanschen 1 und 2 sind Durchgangsbohrungen
vorgesehen, durch die Gewindebolzen 7 greifen, auf
die unter Zwischenschaltung von Unterlegscheiben 8
Muttern 9 aufgeschraubt sind. Die Flansche 1 und 2
passen so ineinander, daß sie nach Verschraubung
mittels der Schraubverbindung 7, 9 durch geeignet vorge
gebene Toleranzen die richtige Kompression für die
Dichtungen 5 und 6 bewirken. Die Metalldrahtdichtungen
5 und 6 werden im Vergleich zu Weichdichtungen bevor
zugt, da sie gegenüber den Weichdichtungen billiger
und beständiger sind.
Nach Entfernung der Verschlußschraube 3 und der Dichtung
4 kann eine nicht gezeigte Lecksucheinrichtung an
der Lecksuchbohrung 2 d angeschlossen werden, so daß
ein Lecktest der außen liegenden Drahtdichtung 5
und der innen liegenden Drahtdichtung 6 möglich ist.
Die Fig. 3 zeigt einen Teilschnitt durch eine Dich
tungsanordnung für Rohrabschnitte größerer Nennweite.
Mit den Rohrabschnitten ist ein weiblicher Flansch 10
bzw. ein männlicher Flansch 11 verschweißt. Wie bei
der Ausführungsform gemäß den Fig. 1 und 2 sind
zwei Stufen vorgesehen, so daß zwischen den Flanschen
10 und 11 zwei Drahtdichtungen 12 und 13 eingelegt
werden können. Die Flansche 10 und 11 sind mit umlau
fenden Nuten 10 a bzw. 11 b versehen, in die in gleich
mäßiger Verteilung Klammerschrauben 15 eingreifen,
die im einzelnen im Zusammenhang mit der Fig. 4
erläutert werden. Wie aus der Fig. 3 ersichtlich
ist, öffnet sich zwischen den beiden Dichtungen 12
und 13 ein Lecksuchanschluß 14.
Der männliche Flansch 11 ist noch mit einem Führungs
ansatz 11 b und der weibliche Flansch 10 mit einer
entsprechenden Vertiefung 10 b versehen.
Die Fig. 4 dient der Erläuterung des vorstehend
beschriebenen Verfahrens. Eine Rohrleitung 16 wird
längs der Trennlinie 16 a aufgetrennt. In der Stirnfläche
des Rohrabschnitts 17 wird eine Stufe 17 a eingearbei
tet, um die eine Drahtdichtung 18 gelegt wird. Nach
in Position bringen des anderen Abschnitts der Rohrlei
tung oder eines erneuerten Rohrabschnitts wird im
Bereich der Trennlinie 16 a um die beiden Rohrabschnitte
ein zuvor auf eines der Rohrabschnitte geschobenes
Stabilisierungsrohrstück 19 positioniert. Zuvor sind
in den beiden Rohrabschnitten, die der Trennlinie
16 a benachbart sind, in gleichmäßiger Verteilung
Taschen 20 ausgebildet, in die Klammerschrauben 21
eingreifen. Die Klammerschrauben 21 bestehen aus
einem L-förmigen Abschnitt 21 a, der in die Taschen
eines Rohrstückes eingreift und an seinem oberen
freien Ende einen Gewindeabschnitt 21 b aufweist,
und einem anderen L-förmigen Abschnitt 21 c, der in
die Taschen des anderen Rohrstückes (in der Fig. 4
oberen Rohrstückes) eingreift. Durch eine auf den
Gewindeabschnitt 21 b aufgeschraubte Mutter 22 werden
die beiden Abschnitte 21 a und 21 c gegeneinander ver
schoben, wodurch über die Rohrabschnitte die Dichtung
18 in erforderlicher Weise komprimiert wird.
Claims (10)
1. Dichtungsanordnung zur Abdichtung zweier gegen
überstehender und jeweils einem Rohrabschnitt
zugeordneter Dichtflächen unter Zwischenschaltung
mindestens einer ringartigen Dichtung, insbesondere
Weich- oder Drahtdichtung, dadurch gekennzeichnet,
daß an mindestens einer Dichtfläche mindestens
eine Stufe (1 a, 1 b, 2 a, 2 b; 17 a) ausgebildet ist
und die Dichtung (5, 6; 18) um die Stufe gelegt
ist.
2. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der einen Dichtfläche (1 c) mindestens
eine zweistufige Erhöhung (1 a, 1 b) und in der
anderen Dichtfläche (2 c) eine mindestens zweistu
fige Vertiefung (2 a, 2 b) ausgebildet ist und um
jede der Stufen eine Dichtung (5, 6; 12, 13) gelegt
ist.
3. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtflächen auf mit den Rohrabschnitten
verbundenen Flanschen (1, 2; 10, 11) ausgebildet
sind, die unter Beaufschlagung der Dichtungen
durch Haltemittel (7; 8, 9; 15; 21) miteinander verbind
bar sind.
4. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die freien Stirnflächen der Rohrabschnitte
die Dichtflächen sind und die Rohrabschnitte
durch an der Außenwandung der Rohre formschlüssig
angreifende Haltemittel unter Beaufschlagung
der Dichtung miteinander verbindbar sind.
5. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltemittel an den Flanschen (1, 2) angrei
fende Schraubbolzenverbindungen (7, 8, 9) sind.
6. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltemittel Klammerschrauben (15; 21)
sind, die an den Flanschen (10, 11) bzw. an den
Rohrabschnitten formschlüssig angreifen.
7. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Dichtungen (5, 6; 12, 13) eine
nach außen verschließbare Lecksuchbohrung (2 d; 14)
sich öffnet.
8. Verfahren zum Schließen einer aufgetrennten Rohr
leitung, dadurch gekennzeichnet,
daß auf einer Endfläche (17) der aufgetrennten
Rohrleitung mindestens eine Stufe (17 a) ausgearbei
tet wird und auf der Außenwandung der der Trenn
stelle benachbarten Rohrabschnitte Ansatzstellen
(20) für Klammerschrauben (21) ausgebildet werden
und nach Umlegung der Dichtung (18) um die Stufe
(17 a) die Klammerschrauben (21) mit den Ansatzstel
len in Eingriff gebracht werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ansatzstellen als Taschen (20) ausgebildet
werden.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Klemmbereich der Klemmschrauben zwischen
den Ansatzstellen (20) über die Rohrabschnitte
ein Stabilisierungsrohr (19) geschoben wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863609573 DE3609573A1 (de) | 1986-03-21 | 1986-03-21 | Dichtungsanordnung zum abdichten zweier gegenueberstehender dichtflaechen von rohrabschnitten und verfahren zum schliessen einer aufgetrennten rohrleitung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863609573 DE3609573A1 (de) | 1986-03-21 | 1986-03-21 | Dichtungsanordnung zum abdichten zweier gegenueberstehender dichtflaechen von rohrabschnitten und verfahren zum schliessen einer aufgetrennten rohrleitung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3609573A1 true DE3609573A1 (de) | 1987-12-10 |
Family
ID=6296954
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863609573 Withdrawn DE3609573A1 (de) | 1986-03-21 | 1986-03-21 | Dichtungsanordnung zum abdichten zweier gegenueberstehender dichtflaechen von rohrabschnitten und verfahren zum schliessen einer aufgetrennten rohrleitung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3609573A1 (de) |
Cited By (2)
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1986
- 1986-03-21 DE DE19863609573 patent/DE3609573A1/de not_active Withdrawn
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CN103822034B (zh) * | 2014-02-27 | 2016-08-24 | 苏氏工业科学技术(北京)有限公司 | 一种密封卡箍及一种密封卡箍连接法兰盘的连接结构 |
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