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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schließeinrichtung für Rohre, insbesondere für Kunststoff- oder Verbundrohre, mit einer Hülse, in die ein Rohrende einfügbar ist, und an der ein Stopfen beweglich gelagert ist. Eine solche Schließeinrichtung ist aus der
DE 195 26 992 A1 bekannt.
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Bei der Installation von Rohrleitungen, beispielsweise für Heizungen, müssen nach der Montage Anlagenteile druckgeprüft werden. Hierbei kann es vorkommen, dass an gewissen Rohrleitungen nur eine temporäre Abdichtung erfolgen muss, damit ein Anlagenteil geprüft werden kann und anschließend an der entsprechenden Rohrleitung weitere Anlagenteile angeschlossen werden. Zu diesem Zweck ist es bekannt, Fittings zu verwenden, bei denen eine Stützhülse in das Rohr eingeschoben wird und durch Aufpressen einer Presshülse eine dichte Verbindung hergestellt wird. Nach der Druckprüfung werden diese Fittings dann herausgeschnitten und weggeschmissen, was relativ aufwendig ist.
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Die
DE 100 06 840 A1 beschreibt eine Kappe, die auf das Rohrende aufgesteckt und anschließend dichtend mit dem Rohrende durch eine Mutter verbunden werden kann.
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Aus der
DE 201 16 201 ist ein wiederverwendbarer Rohrverschluss bekannt, bei dem eine Hülse mit einem Innengewinde auf ein Rohrende aufgeschraubt wird. In der Hülse ist ein Stützkörper angeordnet, der verhindert, dass das Rohr nach innen eingedrückt wird. Eine Abdichtung erfolgt über einen Dichtring, der Stirnseitig an das Rohrende angedrückt wird oder der in das Rohr eingefügt wird. Hierbei ist nachteilig, dass der Dichtring nach mehreren Anwendungen schnell verschleißen kann. Zudem ist der Rohrverschluss nur für einen bestimmten Rohrdurchmesser anwendbar, sodass für unterschiedliche Rohrdurchmesser unterschiedliche Rohrverschlüsse bereitgehalten werden müssen und Toleranzen im Durchmesser schlecht ausgeglichen werden können. Schließlich ist der Rohrverschluss auch kompliziert aus vielen Einzelteilen aufgebaut.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Schließeinrichtung für Rohre zu schaffen, die bei einfachem Aufbau eine zuverlässige Abdichtung gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird mit einer Schließeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Durch die Erfindung wird eine Schließeinrichtung für Rohre bereitgestellt, bei der ein Röhrende in eine Hülse einfügbar ist, an der ein Stopfen beweglich gelagert ist, wobei der Stopfen eine Stirnkante aufweist, die dichtend an das Rohrende anlegbar ist. Dadurch kann die Schließeinrichtung einfach mit nur wenigen Bauteilen hergestellt werden, wobei der Stopfen unmittelbar dicht gegen das Rohrende gedrückt wird, während die Hülse von außen das Rohr hält. Dieser Verschluss des Rohres reicht zumindest für eine temporäre Druckprüfung aus und kann anschließend problemlos wieder entfernt werden.
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Darüber hinaus ist erfindungsgemäß die Stirnkante des Stopfens kegelstumpfförmig ausgebildet und drückt das Rohrende nach außen gegen die Hülse. Dadurch wird beim Verschließen des Rohrendes die Bewegung des Stopfens genutzt, um das Rohrende klemmend zwischen Stopfen und Hülse festzulegen und dabei abzudichten. Die konische Ausgestaltung des Stopfens hat auch den weiteren Vorteil, dass unterschiedliche Rohrdurchmesser durch den Stopfen abgedichtet werden können. Denn durch die klemmende Festlegung können Toleranzen im Durchmesser und bei der Dicke des Rohres problemlos ausgeglichen werden.
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Vorzugsweise ist der Stopfen innen hohl ausgebildet und mit einer Armatur verbunden. Gerade für Druckprüfungen ist es sinnvoll, das Rohr zu entlüften bzw. von einem Wasserüberdruck zu entfernen, sodass hierfür ein Hahn eingesetzt werden kann, der dann bei Bedarf wieder verschlossen wird.
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Für eine stufenlose Verstellbarkeit des Stopfens ist ein Gewinde an der Hülse vorgesehen, über das der Stopfen bewegbar ist. Durch eine Drehbewegung kann dann der Stopfen feinfühlig bewegt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Hülse ein Innengewinde auf, das in Eingriff mit der Außenseite des Rohrendes bringbar ist. Dadurch kann das Rohrende in die Hülse eingeschraubt werden und ist in axialer Richtung festgelegt. Vorzugsweise weitet sich die Hülse nah an der Innenseite nach außen zum Rohrende hin konisch auf, so dass auch mit der Hülse unterschiedliche Rohrdurchmesser aufgenommen werden können, da das Rohrende so lange in die Hülse eingedreht wird, bis die einzelnen Gewindegänge sich an dem Außenumfang einschneiden.
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Für eine werkzeugfreie Montage der Schließeinrichtung weist die Hülse an der Außenseite eine Rändelung auf, die sich leicht von Hand drehen lässt. Zudem kann auch der Stopfen von Hand gegen das Rohrende bewegt werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1A und 1B zwei Ansichten einer erfindungsgemäßen Schließeinrichtung für Rohre vor der Montage;
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2A und 2B zwei Ansichten der Schließeinrichtung der 1 nach einem ersten Montageschritt, und
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3A und 3B zwei Ansichten der Schließeinrichtung der 1 nach der Montage.
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Eine Schließeinrichtung 1 umfasst eine Hülse 10, in die ein Rohrende 2 einfügbar ist. Das Rohrende 2 kann als Kunststoffrohr, Verbundrohr oder aus einem anderen Material gebildet sein, das vorzugsweise eine gewisse Elastizität aufweist.
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Die Hülse 10 weist außen eine Rändelung auf, damit sie gut von Hand gegriffen werden kann und eine werkzeugfreie Montage möglich ist. Ferner sind an gegenüberliegenden Seiten der Hülse 10 außen Abflachungen 11 vorgesehen, sodass bei Bedarf auch ein Werkzeug an den Abflachungen 11 angreifen kann.
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An der Hülse 10 ist ein Stopfen 12 in axialer Richtung bewegbar gelagert. An dem Stopfen 12 ist außerhalb der Hülse 10 ein Gewindeanschluss 13 angeordnet, an dem eine Mutter 14 ausgebildet ist. Der Gewindeanschluss 13 dient zur Festlegung einer Armatur, wie einem Hahn, der bei Bedarf wieder verschlossen werden kann.
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Wie in 1B ersichtlich ist, befindet sich innerhalb der Hülse 10 ein Innengewinde 15, dessen Gewindegänge scharf sein können, damit sie sich in die äußere Wand des Rohrendes 2 eingraben können. Eine Innenwand 16 der Hülse 10 läuft dabei konisch zusammen, sodass das dem Rohrende 2 zugewandte Ende der Hülse 10 den größten Innendurchmesser besitzt.
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Der Stopfen 12 weist an einem Mittelabschnitt ein Gewinde 20 auf, das mit einem Gewinde an einem endseitigen Ring 19 der Hülse 10 kämmt. Durch Drehen des Stopfens 12 kann dieser somit feinfühlig in axiale Richtung bewegt werden.
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Der Stopfen 12 weist an der in der Hülse 10 befindlichen Seite eine Stirnkante 17 auf, die glatt ausgebildet ist und sich konisch aufweitet, beispielsweise in einem Winkel zwischen 20 und 70°, vorzugsweise etwa 30 bis 60°. In der Mitte der Stirnkante 10 und des Stopfens 12 ist eine axiale Leitung 18 angeordnet, die eine Verbindung zwischen der Hülse 10 und dem Gewindeanschluss 13 herstellt. Der Gewindeanschluss 13 ist fest mit dem Stopfen 12 verbunden, beispielsweise verschweißt oder aufgeschraubt, wobei es auch möglich ist, den Gewindeanschluss 13 integral mit dem Stopfen 12 auszubilden. Der Gewindeanschluss 13 ist hülsenförmig ausgebildet und weist ein Innengewinde 22 für den Anschluss einer Armatur auf.
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An dem Stopfen 12 ist am Außenumfang ferner noch eine ebene Angriffsfläche 21 vorgesehen, an der ein Werkzeug angreifen kann, falls der Stopfen 12 sich verklemmt hat.
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Die Montage der Schließeinrichtung 1 erfolgt nach dem folgenden Verfahren:
Das Rohrende 2 wird zunächst in die Hülse 10 eingeschoben und anschließend eingedreht, bis sich die Gewindegänge des Gewindes 15 in den Außenumfang eingraben. Wie in den 2A und 2B dargestellt ist, befindet sich das Rohrende 2 dann in der Hülse 10 und eine Stirnkante 24 des Rohrendes 2 liegt zum Verschließen zugänglich für den Stopfen 12.
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Wie in den 3A und 3B gezeigt ist, wird der Stopfen 12 dann anschließend soweit in die Hülse 10 eingedreht, bis die Stirnkante 17 des Stopfens 12 dichtend an der Stirnkante 24 des Rohrendes anliegt. Durch die konische Ausgestaltung der Stirnkante 17 wird das Rohrende 2 nach außen gegen die Hülse 10 gedrückt, sodass sich das Gewinde 15 noch fester in das Rohrende 2 eingräbt. Dadurch wird eine gewisse Elastizität des Rohrendes 2 genutzt, um eine sichere Abdichtung zu erreichen.
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Für ein Entlüften kann dann ein Hahn an dem Gewindeanschluss 13 geöffnet werden und das Leitungssystem mit einer Flüssigkeit gefüllt werden. Für eine anschließende Druckprüfung wird dann der Kahn oder die Armatur verschlossen und der gewünschte Druck aufgebaut. Durch den Stopfen 12 und die Hülse 10 wird dabei die erforderliche Abdichtung an dem Rohrende 2 gewährleistet.
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Sollte die Schließeinrichtung 1 an dem Rohrende 2 nicht mehr benötigt werden, kann der Stopfen 12 wieder von dem Rohrende 2 entfernt werden, sodass das Rohrende 2 innen keine Abstützung mehr erfährt. Dann kann die Hülse 10 ebenfalls von dem Rohrende 2 entfernt werden.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist in der Hülse 10 ein Innengewinde 15 ausgeformt. Es ist natürlich auch möglich, statt dem Gewinde 15 andere Profilierungen vorzusehen, die eine formschlüssige Verbindung mit der Außenwand des Rohrendes 2 herstellen. Beispielsweise könnten einzelne Rippen vorgesehen sein, die ebenfalls eine axiale Fixierung gewährleisten.
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Der Stopfen 12 wird vorzugsweise über ein Gewinde 20 bewegt. Es ist natürlich auch möglich, den Stopfen 12 verschiebbar an der Hülse 10 zu lagern und dann nach der erfolgten Abdichtung die axiale Position des Stopfens 12 über Befestigungsmittel zu sichern.
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Ferner ist es möglich, den Stopfen 12 statt mit einem Gewindeanschluss 13 mit anderen Verbindungsmitteln zu versehen, die die gewünschte Funktion des Öffnens und Verschließens übernehmen.