-
Die Erfindung betrifft einen Verschluss für ein Rohr, vorzugsweise Kunststoffrohr, insbesondere Mehrschichtverbundrohr, wobei das Rohr einen vorgegebenen Außendurchmesser aufweist.
-
Der für die vorliegende Erfindung relevante technische Bereich ist die baustellenseitige Installation von Rohrleitungssystemen, bei der allgemein für das Leiten und Führen eines Fluids ein aus Rohrabschnitten und Fittings bestehendes Rohrleitungssystem installiert wird. Als Fitting wird grundsätzlich ein Verbindungsstück einer Rohrleitung verstanden und wird am häufigsten zur Verbindung von zwei oder mehreren Rohrabschnitten eingesetzt. Bei der Installation der Rohrleitungssysteme werden zunehmend Kunststoffrohre und Mehrschichtverbundrohre eingesetzt, die zu besonderen Rahmenbedingungen für die Installation führen. Als Rohre kommen sowohl metallische Rohre als auch Rohre aus Kunststoff in Frage, wobei die nachfolgende Beschreibung überwiegend auf Kunststoffrohre gerichtet ist. Gleichwohl ist die Erfindung nicht auf Kunststoffrohre beschränkt.
-
Für das Verbinden der Rohrabschnitte mit den Fittings und sonstigen Komponenten werden Pressverbindungen genutzt, bei denen ein Pressabschnitt eines Fittings bei eingestecktem Rohrabschnitt mittels eines Presswerkzeugs radial nach innen so umgeformt wird, dass eine dauerhafte und dichte, gegebenenfalls sogar unlösbare Verbindung hergestellt wird. Die Fittings können dabei mit einem Dichtungsmittel, beispielsweise mit einem O-Ring, versehen sein, das die Dichtheit der Verbindung gewährleistet, oder auch mittels eines direkten Kontakts der Materialien des Rohrabschnitts und des Fittings ausgebildet sein.
-
Die zuvor allgemein beschriebenen Rohrleitungssysteme dienen insbesondere einem Transport von Trink- oder Heizungswasser, von Gas zum Betrieb einer Heizungsanlage oder von Industriegasen.
-
Während der Installation ist es regelmäßig notwendig, die installierten Verbindungen von Fittings und Rohren zu überprüfen, indem ein Drucktest durchgeführt wird. Denn erst unter Druck eines im Rohrleitungssystem geführten Mediums kann sicher festgestellt werden, ob Undichtigkeiten vorhanden sind oder nicht. Grundsätzlich ist aber das Rohrleitungssystem erst nach vollständiger Fertigstellung allseits verschlossen, so dass die Notwendigkeit besteht, für eine Dichtigkeitsprüfung vor der Fertigstellung eine offene Rohrleitung temporär zu verschließen.
-
Aus dem Stand der Technik sind hierzu Abdrückstopfen bekannt, die an dem Rohrende angebracht werden und das Rohr innen abdichten. Dies kann beispielsweise über ringförmige Dichtelemente erfolgen, die ins Rohrinnere eingebracht werden. Eine solche Ausführung ist beispielsweise aus der
DE 201 16 201 U 1 bekannt. Auch endseitige Abdichtungen sind aus dieser Druckschrift bekannt, bei denen eine Kappe einen O-Ring an das freie Ende der Rohrleitung andrückt.
-
Alternativ kann ein Verschluss auch durch Kraftschluss über einen konusförmigen Dichtkörper ohne Dichtelement gemäß der
DE 10 2005 059 049 B4 im Rohrinneren abgedichtet werden.
-
Nach der Prüfung werden diese Abdrückstopfen demontiert und können anschließend erneut eingesetzt werden.
-
Diese Systeme können insbesondere bei Mehrschichtverbundrohren mit einem metallischen Inliner, beispielsweise aus Edelstahl, nicht verwendet werden. Denn die Dichtelemente werden durch die scharfe Kante des metallischen Inliners beschädigt. Eine Abdichtung über einen Konus, der ins Rohrinnere gedrückt wird, kommt ebenfalls nicht in Betracht, da eine Abdichtung zwischen Metallkonus und Metallinliner (dichtungslos) nicht möglich ist.
-
Daher liegt der vorliegenden Erfindung das technische Problem zugrunde, einen Verschluss anzugeben, der die zuvor aufgezeigten Nachteile behebt.
-
Das zuvor aufgeführte technische Problem wird erfindungsgemäß durch einen Verschluss für ein Rohr, vorzugsweise Kunststoffrohr, insbesondere Mehrschichtverbundrohr, wobei das Rohr einen vorgegebenen Außendurchmesser aufweist, gelöst mit einem metallischen Grundkörper, mit einer am Grundkörper ausgebildeten Einschuböffnung zum Einführen des Rohrendes, mit einem im Grundkörper ausgebildeten konischen Innengewinde und mit einem ringförmigen Dichtmittel mit einem Innendurchmesser kleiner als der Außendurchmesser des Rohrs, wobei sich das Innengewinde ausgehend von der Einschuböffnung von einem ersten Innendurchmesser größer als der Außendurchmesser des Rohrs auf einen zweiten Innendurchmesser kleiner als der Außendurchmesser des Rohrs verjüngt.
-
Der Innendurchmesser der Einschuböffnung ist dabei größer als der Außendurchmesser des Rohrs, zumindest aber gleich groß. Des Weiteren ist das ringförmige Dichtmittel vorzugsweise als O-Ring ausgebildet und wird in einer im Grundkörper innenliegenden umfangseitigen Vertiefung oder Nut angeordnet. Dadurch wird die axiale Position des Dichtmittels beim Einschieben des Rohres gesichert.
-
Der zuvor erläuterte Verschluss weist einen metallischen Grundkörper auf, in den rohrzugewandt das Dichtmittel vormontiert ist, das so ausgeführt ist, dass das Rohr beim Einschieben außen abgedichtet wird. Das Dichtmittel kann als O-Ring und/oder als Dichtlippe ausgebildet sein. Durch die Elastizität des Dichtmittels können relativ große Toleranzen der Außenmaße des Rohrs, insbesondere des Kunststoffrohrs ausgeglichen werden. Im Falle einer Dichtlippe ist es weiterhin bevorzugt, dass die Abdichtung erst bei Druckbeaufschlagung erfolgt, indem durch den Innendruck des Fluids (Flüssigkeit, Gas)die Dichtlippe auf das Rohr aufgedrückt wird. Die vollständige Abdichtung erfolgt somit erst bei Aufbringen des Letungsdrucks im Rohr.
-
Rohrabgewandt ist in den Grundkörper ein selbstschneidendes, konisch zulaufendes Gewinde ausgebildet, das als Haltebereich dient. Denn mit Hilfe dieses Gewindes kann der Verschluss auf das Rohr geschraubt werden und somit fest auf dem Rohrende angebracht werden, ohne dass vorher bereits ein Gegengewinde auf der Außenseite des Rohrendes ausgebildet zu sein braucht.
-
Der Vorteil des beschriebenen Verschlusses liegt bei Kunststoffrohren darin, dass durch die Außenabdichtung sowohl Vollkunststoff- als auch Mehrschichtverbundrohre mit metallischem Inliner abgedichtet werden können, da keine Dichtung im Rohrinneren und somit ggf. auf dem metallischen Inliner notwendig ist. Dasseleb gilt auch bei metallischen Rohren und deren Innenkante.
-
Durch die beschriebene Ausgestaltung des Verschlusses kann dieser mehrfach verwendet werden, denn das Material des Verschlusses einschließlich der Dichtung wird nicht verändert und der Verschluss kann nach einem Abschrauben des Verschlusses wieder verwendet werden.
-
In üblicher Weise weist der Grundkörper abschnittweise einen Außensechskant auf, so dass der Verschluss mit einem einfachen Werkzeug angebracht und wieder abmontiert werden kann. Sollte das Dichtmittel einmal verschlissen sein, so kann das Dichtmittel in einfacher Weise ausgetauscht werden.
-
In bevorzugter Weise ist das Dichtmittel zwischen der Einschuböffnung und dem Innengewinde angeordnet. Somit kommt beim Einschieben des Rohrendes in den Grundkörper zunächst das Dichtmittel in Kontakt mit der Außenseite des Rohrendes, bevor das konische Innengewinde greift. Dadurch wird sichergestellt, dass unabhängig von der Eindringtiefe des Rohrendes in das konische Innengewinde das Dichtmittel in Kontakt mit dem Rohrende steht und eine Abdichtung gewährleistet.
-
Des Weiteren kann das der Einschuböffnung gegenüberliegende Ende einen Gewindeabschluss zum Anbringen eines abdichtenden Verschlusselements aufweisen. Somit kann der Verschluss selbst noch zum Anschließen eines separaten Verschlusselements eingesetzt werden.
-
Alternativ dazu kann das der Einschuböffnung gegenüberliegende Ende des Grundkörpers verschlossen sein, so dass der Verschluss direkt ohne weitere Maßnahme seine verschließende Wirkung entfalten kann.
-
Wie oben bereits erläutert, kann die Erfindung bei beliebigen Rohren Anwendung finden, also auch bei metallischen Rohren. In diesem Fall ist das Innengewinde als selbst schneidendes metallisches Gewinde ausgebildet.
-
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen
- 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verschlusses im Querschnitt,
- 2 den in 1 dargestellten Verschluss mit einem Rohrende,
- 3 den in 2 dargestellten Verbund aus Verschluss und Rohrende in einer perspektivischen, teilweise geschnittenen Darstellung und
- 4 ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verschlusses im Querschnitt.
-
In der nachfolgenden Beschreibung der verschiedenen erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiele werden Bauteile und Elemente mit gleicher Funktion und gleicher Wirkungsweise mit denselben Bezugszeichen versehen, auch wenn die Bauteile und Elemente bei den verschiedenen Ausführungsbeispielen in ihrer Dimension oder Form Unterschiede aufweisen können. Auch wenn diese Beschreibung sich auf den Einstaz bei Kunststoffrohren bezieht, ist die beschriebene Erfindung nicht darauf beschränkt.
-
Die 1 bis 3 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verschlusses 2 für ein Kunststoffrohr 4, das als Vollkunststoffrohr oder als Mehrschichtverbundrohr ausgebildet sein kann. Das Kunststoffrohr weist einen vorgegebenen Außendurchmesser, also eine vorgegebene Nennweite auf, an die der Verschluss 2 angepasst ist. Denn der Verschluss ist ein nur temporär auf ein Rohrende aufzuschraubendes Hilfsmittel, das vielfach wiederverwendbar ist.
-
Der Verschluss 2 weist einen metallischen Grundkörper 6 auf, an dem eine Einschuböffnung 8 zum Einführen des Rohrs 4 bzw. des Rohrendes 4 ausgebildet ist. Für ein leichteres Einfädeln des Rohrendes ist die Innenkante der Einschuböffnung 8 gefast ausgebildet. Der Innendurchmesser d0 der Einschuböffnung 8 ist größer als die der Außendurchmesser des Kunststoffrohres 4, was sich insbesondere aus 2 ergibt, die ein in den Grundkörper 6 eingeschobenes Rohrende 4 zeigt.
-
Im Grundkörper 6 ist ein konischen Innengewinde 10 ausgebildet, wobei sich das Innengewinde 10 ausgehend von der Einschuböffnung 8 von einem ersten Innendurchmesser d1 größer als der Außendurchmesser des Kunststoffrohrs auf einen zweiten Innendurchmesser d2 kleiner als der Außendurchmesser des Kunststoffrohrs verjüngt. Somit kommt nach einem Einschieben des Rohrendes 4 in den Grundkörper 6 und bei einem anschließenden Drehen des Grundkörpers 6 das Innengewinde 10 mit der Außenseite des Rohrendes 4 in Eingriff. Das konische Gewinde 10 dringt dann zumindest im Bereich der ersten Windungen in das Material des Rohrendes 4 ein. Somit bildet sich ein für die Stabilität der Verbindung ausreichender Haltebereich aus.
-
Des Weiteren ist ein ringförmiges Dichtmittel 12 in Form eines O-Rings vorgesehen, das einen Innendurchmesser d3 kleiner als der Außendurchmesser des Kunststoffrohrs aufweist. Dazu ist eine innenliegende Vertiefung 14 in Form einer umlaufenden Nut angeordnet, in der der O-Ring 12 angeordnet und axial gesichert wird. Beim Einschieben des Rohrendes 4 in den Grundkörper 6 kommt das Dichtmittel 12 mit der Außenseite des Rohrendes 4 in abdichtende Anlage. Durch das Aufschrauben des konischen Innengewindes 10 wird diese abdichtende Anlage gehalten und gesichert.
-
Dabei ist in vorteilhafter Weise das Dichtmittel 12 zwischen der Einschuböffnung 8 und dem Innengewinde 10 angeordnet, wodurch sichergestellt wird, dass das Dichtmittel 12 in jedem Fall mit dem Rohrende 4 verbunden ist, unabhängig davon, wie weit der Grundkörper 6 auf das Rohrende 4 aufgeschraubt worden ist.
-
Die 1 bis 3 zeigen weiterhin, dass das der Einschuböffnung 8 gegenüberliegende Ende 16 des Grundkörpers 6 einen zylindrisches Innengewinde 18 zum Anbringen eines Anschluss- oder Verschlusselementes 20 aufweist. Somit kann der Verschluss 2 mit unterschiedlichen Anschluss- oder Verschlusselementen 20 verbunden werden. Beispielsweise kann hier ein Anschluss einer Druckluftleitung angeschlossen werden, um die Dichtigkeitsprüfung durchzuführen.
-
4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verschlusses 2, bei dem gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet sind, wie sie in den 1 bis 3 verwendet worden sind.
-
Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel ist das der Einschuböffnung 8 gegenüberliegende Ende 18 des Grundkörpers 6 verschlossen. Somit bedarf es nicht eines separaten Verschlusselements wie beim ersten Ausführungsbeispiel.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 20116201 U [0006]
- DE 102005059049 B4 [0007]