DE19806742A1 - Durchführungsarmatur - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Durchführungsarmatur für eine durchgehende Rohrleitung.

Aus US 2 983 506, 4 871 196 und 3 861 719 ist es bekannt, eine Rohrleitung mit einem äußeren Aufnahmerohr zu versehen. Jedoch endet die innere Rohrleitung an einer Durchführungsarmatur, so daß zwischen der Rohrleitung und der Durchführungsarmatur Leckagen auftreten können.

Außerdem ist es aus US 5 498 036 bekannt, ein Aufnahmerohr für eine Rohrleitung an einer Durchführungsarmatur zu befestigen, wobei sich die innere Rohrleitung durch das Aufnahmerohr und die Durchführungsarma­ tur in einen Instrumentenschrank erstreckt. Eine Durchführungshülse, die sich in den Instrumentenschrank erstreckt, läßt die Bohrung, durch die sich die Rohrleitung erstreckt, zum Schrank hin offen, so daß dessen In­ neres entsprechend gefährdet ist. Das Aufnahmerohr nimmt Leckagen der darin befindlichen Rohrleitung auf, jedoch kann der Flüssigkeitspegel in dem Aufnahmerohr derart steigen, daß Flüssigkeit in den die Rohrleitung umgebenden Raum eintritt. Schließlich kann das Fluid in den Instrumen­ tenschrank tropfen. Die innere Rohrleitung kann sich frei in dem Aufnah­ merohr und der Durchführungsarmatur bewegen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Durchführungsarmatur zu schaffen, die Leckagemöglichkeiten im Bereich zwischen innerer Rohrlei­ tung und Durchführungsarmatur ausschließt.

Diese Aufgabe wird entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Die Durchführungsarmatur ermöglicht die Verwendung einer durchgehenden Rohrleitung, so daß diese nicht an die Durchführungsarma­ tur gekoppelt werden muß, wodurch auch keine Leckage an dieser Stelle auftreten kann, die beispielsweise ansonsten durch zu kurze Eingriffs­ längen zwischen Durchführungsarmatur und Rohrleitung oder dergleichen entstehen könnte.

Insbesondere ist die Durchführungsarmatur an beiden Enden mit Schutzabdichtungen versehen. Außerdem kann es zweckmäßig sein, die Rohr­ leitung in einer festen Position in bezug auf die Durchführungsarmatur durch diese zu halten, so daß diese in bezug auf zusätzlich Verbindungen einfacher zu handhaben und zu bearbeiten ist.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Fig. 1 zeigt teilweise im Schnitt eine Durchführungsarmatur.

Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus Fig. 1.

Fig. 3 ist eine Stirnansicht eines Klemmrings von Fig. 2.

Fig. 4 ist ein Schnitt längs der Linie 4-4 von Fig. 3.

Fig. 5 zeigt schematisiert eine weitere Ausführungsform.

Die in Fig. 1 dargestellte Durchführungsarmatur 10 dient zur Aufnahme einer durchgehenden Rohrleitung 12 und umfaßt eine Durchfüh­ rungshülse 14 sowie zwei Abdichtungseinrichtungen 14.4 und 14.6. Die Durchführungshülse 14 ist mit einem Paneel 15 verbunden, während sich die Rohrleitung 12 von einer Verbindungsstelle 15.4 einer Einrichtung 15.6 zu einer Verbindungsstelle 17.2 einer Einrichtung 17 erstreckt. Das Paneel 15 kann Teil eines Schranks sein, der die Einrichtung 15.6 ent­ hält oder Teil hiervon ist. Die Rohrleitung 12 erstreckt sich ununter­ brochen zwischen den beiden Verbindungsstellen 15.4 und 17.2.

Die Durchführungshülse 14 besitzt an beiden Enden jeweils ei­ nen Fortsatz 16 bzw. 24 und ferner einen Flansch 34, der in dem Bereich zwischen den beiden Fortsätzen 16 und 24 angeordnet ist. Ein mittlerer Gewindeabschnitt 30 ist zwischen Flansch 34 und Fortsatz 24 vorgesehen. Die Durchführungshülse 14 besitzt eine durchgehende Axialbohrung 18, de­ ren Durchmesser im Bereich des Fortsatzes 16 und des Flansches 34 etwa gleich dem Außendurchmesser der Rohrleitung 12 und von Flansch 34 bis zum Fortsatz 24 demgegenüber erweitert ist. Der Außenumfang des Flan­ sches 34 kann rund oder auch hexagonal für den Angriff eines Schlüssels ausgebildet sein. Der Flansch 34 besitzt vorzugsweise eine um den Ge­ windeabschnitt 30 umlaufende Nut 40 zur Aufnahme eines O-Rings 42. Die Durchführungshülse 14 besteht vorzugsweise aus einem steifen Plastikma­ terial, etwa einem Fluorpolymer, und kann gespritzt oder durch mechani­ sche Bearbeitung hergestellt sein.

Die Abdichtungseinrichtung 14.6 kann allgemein einen oder meh­ rere Dichtungsringe aufweisen, die gegen die Außenfläche 47 der Rohrlei­ tung 12 gedrückt werden. Bevorzugt umfaßt die Abdichtungseinrichtung 14.6 eine Mutter 48, einen Dichtungsring 56 und einen Klemmring 66, vgl. Fig. 2. Die Mutter 48 besitzt eine Axialbohrung 50 mit einem Gewinde 52 zum Eingriff mit dem Fortsatz 16 der Durchführungshülse 14 und einer ge­ neigten Schulter 53. Außerdem besitzt die Mutter 48 eine Bohrung 54 ko­ axial zur Axialbohrung 50 von geringerem Durchmesser zur Aufnahme der Rohrleitung 12. Der Dichtungsring 56 besitzt eine Bohrung 58 zur Aufnah­ me der Rohrleitung 12, eine Stirnfläche 60 an einer Seite, eine stumpfe Nase 62 gegenüber der Stirnfläche 60 und eine konische Außenfläche 64, die sich radial einwärts zur Bohrung 58 erstreckt, wo sie in die Nase 62 übergeht. Der Klemmring 66 besitzt eine Bohrung 68 zur Aufnahme der Rohrleitung 12, eine Stirnfläche 70 und eine Vielzahl von mit Abstand zueinander angeordneten, sich radial auswärts erstreckenden Abschnitten 76. Außerdem besitzt der Klemmring 66 Greifzähne 74 im Bereich der Bohrung 68 benachbart zur Stirnfläche 70, die um die Bohrung 68 herum an jedem Abschnitt 76 angeordnet sind. Außenseitig von den Greifzähnen 74 ist jeder Abschnitt 76 keilartig ausgebildet.

Die Mutter 48 ist auf die Durchführungshülse 14 geschraubt und drückt den Klemmring 66 mit seiner Stirnfläche 70 gegen die Stirnfläche 60 des Dichtungsrings 56, der keilförmig zwischen der Durchführungshülse 14 und der Rohrleitung 12 eingeklemmt wird. Durch entsprechendes Anzie­ hen der Mutter 48 wirken entsprechende Kräfte auf den Klemmring 66 und dessen keilförmige Teile der Abschnitte 76, die dazu führen, daß sich die Zähne 74 in die Rohrleitung 12 eingraben und diese in einer festen Position halten. Wenn die Mutter 48 vollständig angezogen ist, sind der Klemmring 66 und der Dichtungsring 56 vollständig von der Mutter 48 um­ schlossen, so daß der Dichtungsring 56 eine fluiddichte Abdichtung für die Rohrleitung 12 bildet.

Obwohl die Abdichtungseinrichtung 14.6 aus einer Vielzahl von geeigneten Materialien herstellbar ist, wird bevorzugt, daß die Mutter 48 und der Dichtungsring 56 aus einem Fluorkohlenstoffharz wie Perfluo­ ralkoxyharz besteht. Der Klemmring 66 besteht vorzugsweise aus einem starren, chemisch-resistenten Material wie kohlenfaserverstärktem Ethy­ lentetrafluorethylen, das kommerziell unter dem Namen TEFZEL R von Du­ pont erhältlich ist. Andere Druckdichtungen können ebenfalls verwendet werden, beispielsweise eine Abdichtungseinrichtung wie sie in US 3 977 708 beschrieben ist.

Die Abdichtungseinrichtung 14.4 umfaßt ein Aufnahmerohr 82 und eine Mutter 88. Das Aufnahmerohr 82 nimmt die Rohrleitung 12 mit Abstand zu seiner Innenseite auf, so daß aus der Rohrleitung 12 im Falle einer Leckage ausgetretenes Material hiervon aufgenommen wird. Das Aufnahme­ rohr 82 besitzt ein erweitertes Ende 86, das formschlüssig auf dem ge­ windefreien Abschnitt 24 sitzt. Die Mutter 88 besitzt eine Bohrung 90 mit einem Gewinde 92 zum Gewindeeingriff mit Gewindeabschnitt 30 der Durchführungshülse 14 und eine kein Gewinde aufweisende Schulter 93 be­ nachbart zu dem Gewinde 92. Die Mutter 88 besitzt ferner eine Bohrung 94 koaxial zur Bohrung 90 mit einem gegenüber der Bohrung 90 geringeren Durchmesser zur Aufnahme des Aufnahmerohrs 82.

Wenn die Mutter 88 vollständig aufgeschraubt ist, umschließt sie vollständig das erweiterte Ende 86, und die Schulter 93 drückt das erweiterte Ende 86 gegen den Fortsatz 24 der Durchführungshülse 14, wo­ durch eine fluiddichte Abdichtung zwischen dem Aufnahmerohr 82 und der Durchführungshülse 14 gebildet wird.

Die Mutter 88 kann aus Polyvinylalkohol oder Polyvinyliden­ fluorid bestehen, während das Aufnahmerohr 82 beispielsweise aus Per­ fluoralkoxyharz hergestellt sein kann.

Die Durchführungshülse 14 wird durch eine Öffnung 97 in dem Paneel 15 oder dergleichen Wandung eingesetzt, bis der Flansch 34 am Pa­ neel 96 zur Anlage gelangt. Der Flansch 34 wird durch Aufschrauben einer Mutter 102 gegen das Paneel 15 fest angezogen, so daß der O-Ring 42 mit dem Paneel 15 in dichtenden Eingriff gelangt. Die Mutter 102 besitzt beispielsweise einen sechseckigen Umfang und besteht vorzugsweise aus Polyvinylalkohol oder Polyvinylidenfluorid.

Die Rohrleitung 12 kann vor oder nach dem Anbringen der Durch­ führungshülse 14 eingesetzt werden. Danach wird die Abdichtungseinrich­ tung 14.6 installiert, wobei die Mutter 48 mit dem Dichtungsring 58 und dem Klemmring 66 angezogen und mit der Durchführungshülse 14 fest ver­ schraubt wird, so daß eine fluiddichte Abdichtung zwischen der Durchfüh­ rungshülse 14 und der Rohrleitung 12 entsteht. Außerdem hält der Klemm­ ring 66 die Rohrleitung 12 aufgrund der Greifzähne 74 in einer festen Position. Anschließend wird die Abdichtungseinrichtung 14.4 installiert, indem das Aufnahmerohr 82 auf die Durchführungshülse 14 aufgeschoben und die Mutter 88 angezogen wird. Hierdurch wird eine flüssigkeitsdichte Ab­ dichtung zwischen der Durchführungshülse 14 und der Abdichtungseinrich­ tung 14.4 gebildet, die außerdem einen Aufnahmeraum 95 zwischen der Rohrleitung 12 und dem Aufnahmerohr 82 beinhaltet.

Eine derartige Durchführungsarmatur 10 wird insbesondere dann verwendet, wenn das Fluid kontaminiert sein oder andere Fluids, Materia­ lien und/oder Komponenten beeinträchtigen kann. Sollte die Rohrleitung 12 innerhalb des Aufnahmerohrs 82 leck werden, wird austretendes Fluid von dem Aufnahmerohr 82 aufgenommen und durch die Abdichtungseinrichtung 14.6 verhindert, daß eine Kontamination der Umgebung vermieden wird. Ei­ ne weitere Abdichtungsebene wird durch die Abdichtungseinrichtung 14.4 gebildet, wodurch in das Aufnahmerohr 82 eingetretenes Fluid daran ge­ hindert wird, an der Abdichtungseinrichtung 14.4 auszutreten.

Eine dritte Schutzebene befindet sich zwischen dem Flansch 34 der Durchführungshülse 14 und der entsprechenden Seite des Paneels 15. Sollte die Rohrleitung 12 derart beschädigt werden, daß Fluid das Auf­ nahmerohr 82 füllt, und sollte das Aufnahmerohr 82 beschädigt werden, so daß Fluid aus diesem in einen Bereich, etwa einen Schrank oder das Inne­ re einer Werkbank, gelangen, in dem Fluid enthalten ist und sein Pegel steigt, wird der Flansch 34 mit dem O-Ring 42 verhindern, daß Flüssig­ keit darüber austritt, und das Fluid auf der Seite des Paneels 15 zu­ rückhalten, auf der sich das Aufnahmerohr 82 befindet.

Gegebenenfalls kann auf die Verwendung der Abdichtungseinrich­ tung 14.6 verzichtet werden, wenn nur die auf der anderen Seite des Pa­ neels 15 befindlichen Fluids, Materialien und Komponenten geschützt wer­ den sollen.

Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform besitzt das Aufnahmerohr 82 kein aufgeweitetes Ende 86, vielmehr wird hierbei eine dichtende Klemmverbindung 112 verwendet, die mit dem Aufnahmerohr 82 dichtend in Eingriff steht. Auch am anderen Ende der Durchführungshülse 14 wird eine dichtende Klemmverbindung 110 verwendet. - Je nach der ver­ wendeten Verbindungseinrichtung kann das Ende 121 des Aufnahmerohrs 82 aufgeweitet sein oder nicht.

Claims (12)

1. Durchführungsarmatur für eine durchgehende, insbesondere aus Kunststoff bestehende Rohrleitung (12) mit einer die Rohrleitung (12) aufnehmenden Durchführungshülse (14), die einen Flansch (34) auf­ weist, gegebenenfalls einer radial kompreßiv wirkenden Abdichtungsein­ richtung (14.6) an einem Ende der Durchführungshülse (14) und einer wei­ teren Abdichtungseinrichtung (14.4) am anderen Ende der Durchführungs­ hülse (14), die ein an beiden Enden nach außen abgedichtetes Aufnahme­ rohr (82) für die mit Abstand darin aufgenommene Rohrleitung (12) um­ faßt.

2. Durchführungsarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß ein Ende des Aufnahmerohrs (82) auf einem Fortsatz (24) der Durchführungshülse (14) sitzt und mittels einer Mutter (88) in Dichtein­ griff mit dem Fortsatz (24) der Durchführungshülse (14) gedrückt wird.

3. Durchführungsarmatur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß ein Ende des Aufnahmerohrs (82) entsprechend dem Außendurchmesser des Fortsatzes (24) aufgeweitet ist.

4. Durchführungsarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß der Flansch (34) an seiner Anlageseite mit ei­ ner umlaufenden Dichtung (42), insbesondere einer O-Ring-Dichtung, ver­ sehen ist.

5. Durchführungsarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß die Durchführungshülse (14) einen eine Mutter (102) aufnehmenden Gewindeabschnitt (30) benachbart zum Flansch (34) aufweist.

6. Durchführungsarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­ durch gekennzeichnet, daß die radial kompreßiv wirkende Abdichtungsein­ richtung (14.6) eine Überwurfmutter (48) zum Eingriff mit der Durchfüh­ rungshülse (14) aufweist, die einen mit der Rohrleitung (12) in Dicht­ eingriff stehenden Dichtungsring (56) und einen diesen beaufschlagenden Druckring (66) umfaßt.

7. Durchführungsarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­ durch gekennzeichnet, daß die radial kompreßiv wirkenden Abdichtungseinrichtung (14.6) eine Einrichtung zum Halten der Rohrleitung (12) in fester Position aufweist.

8. Durchführungsarmatur nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich­ net, daß ein Druckring (66) mit Nasen (74) vorgesehen ist.

9. Durchführungsarmatur nach einem der Ansprüche 6 bis 8, da­ durch gekennzeichnet, daß der Druckring (66) und/oder die Überwurfmutter (48) sich entlang des Umfangs erstreckende Keilflächen aufweist.

10. Durchführungsarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da­ durch gekennzeichnet, daß die Durchführungshülse (14) aus PTFE ist.

11. Durchführungsarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufnahmerohr (82) aus Perfluoralkoxyharz ist.

12. Durchführungsarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Kunststoff besteht.