DE3609410A1

DE3609410A1 - Verfahren zur einbringung einer reflektierenden lackschicht in die hohlkammern von kunststoff-fensterprofilen oder dgl.

Info

Publication number: DE3609410A1
Application number: DE19863609410
Authority: DE
Inventors: Hans Udo Reichstadt
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1986-03-20
Filing date: 1986-03-20
Publication date: 1987-09-24

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren, durch das auf vorteilhafte Weise eine reflektierende Lackschicht auf die der Hohlkammer zugewandten Oberflächen eines Kunststoff-Fensterprofils oder dergl. gebracht wird.

Der Effekt reflektierender, meist sehr dünner metallischer Oberflächen in bezug auf die Isolierung eines Bauteiles oder dergleichen ist bekannt. Beispielsweise ist es heute üblich, Mineralwolle oder Platten aus aufgeschäumtem Kunststoff mit einer Aluminiumfolie oder ähnlichen Materialien zu kaschieren, um die Isolierwirkung zu verbessern. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind die Wärmeschutzgläser, die unter anderem als Zweischeiben-Isolierglas eine Metall-Dampfschicht auf einer dem Scheiben-Zwischenraum zugekehrten Oberfläche aufweisen. Die vorteilhafte Ausbildung eines Kunststoff-Fensterprofils mit reflektierenden Schichten ist bereits durch die Offenlegungsschrift DE 34 20 903 A1 bekannt gemacht.

Zweck der Erfindung ist es, eine reflektierende Lackschicht bei technisch nicht wesentlich erschwertem Düsen-Werkzeug-Aufbau für die Herstellung des Profils, sprich Extrusion, in das von der Isolierwirkung her aufzuwertende Profil zu bringen. Eine mehrschichtige Extrusion würde ebenfalls das Einbringen einer reflektierenden Lackschicht in die Profilwandung oder die Hohlkammer eines Profils erlauben; dieselbe erforderte jedoch einen erheblich größeren Werkzeug- und Maschinenaufwand.

Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, bei möglichst unverändertem Werkzeugaufbau und möglichst unveränderter Produktionsmethode eine reflektierende Lackschicht auf die eines als Isolierkammer ausgebildeten Profilbereichs zugewandten Oberflächen aufzubringen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Druckrohr durch den Dorn bzw. Kern und die Befestigungs- bzw. Anbindungsteile desselben einer Extrusionsdüse geführt wird, an dessen der Profilaustrittseite zugewandten Ende eine Spritzdüse angeordnet ist. So kann mittels handelsüblicher Lack-Fördersysteme und ebenfalls handelsüblicher Hohlraum-Spritzdüsen während der Herstellung des Profils eine Lackschicht auf die diese Hohlkammer begrenzenden Flächen gespritzt werden.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß die reflektierende Lackschicht bei gleichbleibender Fertigungsmethode und -Ausrüstung hergestellt werden kann. Es müssen lediglich vorstehend beschriebenes Druckrohr mit Spitzdüse und ein entsprechendes Lack-Fördersystem installiert werden, was wiederum mit geringem Aufwand bei vorhandenen Werkzeugen bzw. Extrusionsdüsen oder noch geringerem Aufwand bei neu herzustellenden Extrusionsdüsen erreicht werden kann.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. Es zeigt in perspektivischer Darstellung den schematisch, stark vereinfacht dargestellten Austrittsbereich einer Extrusionsdüse mit der erfindungsgemäßen Anordnung des Druckrohres mit der am Austrittsbereich angeordneten Hohlraum-Spritzdüse.

Ein Kunststoffprofil wird in der Art hergestellt, daß ein aufgrund von Erwärmung plastischer, also ein erhitzter thermoplastischer Kunststoff, mit Hilfe einer sich drehenden Förderschnecke durch eine Extrusionsdüse Ed transportiert wird. Wenn das zu extrudierende Profil mehrere Hohlkammern und daraus resultierend Innenstege aufweisen soll, müssen entsprechend der gewählten Profilform für jede Hohlkammer ein sogenannter Dorn, d. h. ein Düsen-Kern in der Düse angeordnet werden. Die in der Abbildung an der Austrittseite AS der Extrusionsdüse Ed dargestellte Profilform weist drei verschiedene Dorne auf; dieselben sind mit D ^Ik, D ^Ad und D ^Hk gekennzeichnet. Der die Isolierkammer des Profils formende Dorn D ^Ik wird wie alle Dorne mit einer Dornhaltung D ^Hp an dem Hauptkörper der Extrusionsdüse Ed befestigt und der plastisch vortreibende Kunststoff umströmt diese Dornhalterung D ^Hp. Zwischen dem Bereich mit der Dornhalterung D ^Hp und dem Austritt des plastischen Kunststoff-Strangs an der Austrittseite As der Extrusionsdüse Ed verschweißt bzw. verbindet sich der durch die Dornhaltung D ^Hp geteilte plastische Kunststoff-Strang wieder zu einem homogenen Strang bzw. Kunststoff-Steg. Diese Art der Extrusionsdüsen-Konstruktion ist bekannt und üblich. Um die herzustellende Profile auf den der Hohlkammer des Profils zugewandten Oberflächen mit geringem Aufwand mit einem metallischen bzw. reflektierenden Lack zu versehen und damit die Isolierwirkung des Profils zu verbessern, wird nachstehend beschriebenes, erfindungsgemäßes Verfahren bzw. beschriebene Vorrichtung erforderlich. Es wird ein Druckrohr Dr von der Seite her in die Extrusionsdüse Ed gebracht. Dies kann sowohl durch entsprechende Ausnehmungen in der Extrusionsdüse Ed geführt werden, als auch in Form von Ausnehmungen, welche rohrartig ausgebildet sind, innerhalb der Extrusionsdüse Ed existieren. In letzterem Fall wird dann lediglich seitlich an der Extrusionsdüse Ed mittels Gewindeanschluß oder dgl. ein Druckrohr Dr verschraubt. An der Austrittseite As der Extrusionsdüse Ed wird ebenfalls ein Druckrohr Dr angeschlossen; am Ende desselben befindet sich eine Hohlraum-Spritzdüse H ^Sd. Mittels dieser Hohlraum-Spritzdüse H ^Sd wird dann auf die der Hohlkammer zugewandten Oberflächen, der durch den die Hohlkammer bildenden Dorn D ^Ik gebildeten Hohlkammer, reflektierender Lack gespritzt. Schichtdicke und Auftragmenge des reflektierenden Lacks werden durch die Intensität der Förderung bzw. Fördermenge des Lacks bestimmt. Die Richtung des Lackaustritts und damit die Festlegung, welche der Hohlkammer zugewandten Oberflächen mit reflektierendem Lack beschichtet werden sollen, wird durch Art und Ausbildung der an der Hohlraum-Spritzdüse angeordneten Düsen-Austrittsöffnungen D ^A bestimmt. So werden durch die an der Hohlraum-Spritzdüse H ^Sd ringartig rundum angeordneten Düsen-Austrittsöffnungen D ^A in der Darstellung alle, der Hohlkammer zugewandten Oberflächen des zu extrudierenden Profils während der Extrusion desselben mit reflektierendem Lack beschichtet.

Claims

1. Extrusionsdüse für ein Kunststoff-Fenster-Hohlprofil oder ein ähnliches Profil aus thermoplastischem Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich eines Düsenkerns eine Spitzdüse für Lacke oder dergleichen angeordnet ist.

2. Extrusionsdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch diese Spritzdüse seitlich rundum austretender Lack die der Hohlkammer zugewandten Oberflächen benetzt.

3. Extrusionsdüse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der durch die Spritzdüse seitlich austretende Lack nur einen Teil der der Hohlkammer zugewandten Oberflächen benetzt.

4. Extrusionsdüse nach den bisherigen Ansprüchen; jedoch dadurch gekennzeichnet, daß an mehr als einem Düsenkern Spritzdüsen angeordnet sind.