DE3608227A1 - Anordnung zur fluessigkeitschromatographie - Google Patents
Anordnung zur fluessigkeitschromatographieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Flüssigkeitschromatographie
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Flüssigkeitschromatographen sind bekannt (DE-PS 32 26 398). Bei
den bekannten Flüssigkeitschromatographen kommt es darauf an,
daß die vom Detektor gemessenen Einzelfraktionen jeweils mit
gleichförmiger Geschwindigkeit transportiert werden, da sonst
die durch Integrieren der sogenannten Peakflächen der
Meßsignale vorgenommene Auswertung verfälscht wird, weil bei
ungleichförmiger Geschwindigkeit der durchlaufenden Einzelfraktionen
die Peakbasen entweder zu schmal oder zu breit
werden. Bei dem bekannten Flüssigkeitschromatographen wird
daher auf der Detektorseite eine an den Auslaßkanal angeschlossene
Entnahmeeinrichtung vorgesehen, die jeweils ein pro
Zeiteinheit konstantes Auslaufvolumen sicherstellt. Der
bekannte Flüssigkeitschromatograph arbeitet daher sehr genau.
Nachteilig ist in gewisser Hinsicht jedoch, daß verhältnismäßig
viel Aufwand erforderlich ist, um die konstante Flußrate
garantieren zu können.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Anordnung der eingangs genannten Art auf einfachere Weise so
auszubilden, daß das vom Flüssigkeitschromatographen gelieferte
Analysenergebnis ohne eine an der Abnahmeleitung angeschlossene
Entnahmeregelungseinrichtung genau ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden bei einer Anordnung zur
Flüssigkeitschromatographie der eingangs genannten Art die
kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 vorgesehen.
Durch diese Ausgestaltung kann auf technisch leichter zu
verwirklichende Weise die jeweilige Abweichung der Ist-Flußrate
und der Soll-Flußrate ermittelt und als ein Korrekturfaktor
dargestellt werden. Stimmen Ist-Flußrate und Soll-Flußrate
überein, so ist der Korrekturfaktor f = 1. Dieser Korrekturfaktor
ist im übrigen
wobei FRi die Ist-Flußrate und FRs die Soll-Flußrate sind.
Die Ermittlung dieses Korrekturfaktors erfolgt mit einem
speziellen Durchflußmesser für Mikromengen, der in der Lage
ist, die geringen Durchflußmengen exakt zu bestimmen. Dieser
durch den Patentanspruch 2 gekennzeichnete Durchflußmesser
läßt sich auch zur Bestimmung des Durchflusses bei anderen
Einrichtungen verwenden. Er ist jedoch für den Einsatz in der
Flüssigkeitschromatographie besonders vorteilhaft. Dieser
Durchflußmesser kann in jedem Augenblick der Analyse der
Datenstation für die Verarbeitung der Meßwerte aus dem Detektor
den jeweils gültigen Korrekturfaktor f zur Verfügung stellen,
so daß der Integrator der Auswerteeinrichtung auch bei starken
Abweichungen der Ist-Flußrate von der Soll-Flußrate absolut
richtig arbeitet. Tatsächlich sind die Abweichungen von der
Soll-Flußrate, wenn vor der Trennsäule mit konstantem Druck in
üblicher Weise gearbeitet wird, nicht extrem. Allerdings können
die einzelnen Retentionszeiten, die zur Peak-Idendifizierung
herangezogen werden, bei dieser Methodik nicht unkorrigiert
bleiben. Bei der Korrektur gehen analog die jeweiligen Abweichungen
von der Soll-Flußrate in die Berechnung der
relativen Retentionszeiten ein. Auch dieser Vorgang ist jedoch
voll automatisierbar.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, anstelle der Größe
Retentionszeit die Größe Retentionsvolumen für die Peak-
Idendifizierung heranzuziehen. Es hat sich gezeigt, daß bei
definierten Bedingungen (Säule, Temperatur, Elutionsmittel,
Vordruck) auch bei Schwankungen der Flußraten das Elutionsmittelvolumen,
welches nötig ist, eine bestimmte Fraktion durch
die Säule zu transportieren, nur sehr geringfügig schwankt.
Der Umstand, daß mit der neuen Methode die Flußrate während
einer Analyse schadlos verändert werden kann, erbringt in
vielen Fällen einen großen Vorteil hinsichtlich der Trennqualität
und der Analysenzeit. Oft sind gerade spät eluierende
Fraktionen, auf die relativ lange gewartet werden muß, von
Interesse. Durch bewußte Erhöhung der Flußrate während des
Laufs können die späten Fraktionen wesentlich rascher abeluiert
werden. Zu den bereits in Methoden der konventionellen
Flüssigkeitschromatographie üblichen Gradienten für die
Elutionsmittelmischung und für die Säulentemperatur gesellt
sich somit als dritter Gradient der Flußratengradient. Dieser
weitere Freiheitsgrad in der Gestaltung der Analysen-Parameter
eröffnet neue Möglichkeiten in der Methodenoptimierung, die
bislang noch nicht überschaubar sind.
Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der
beigefügten Zeichnung dargestellt und wird im folgenden
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer neuen Anordnung
zur Flüssigkeitschromatographie anhand eines Blockschaubildes
und
Fig. 2 die Einzeldarstellung des bei der Anordnung der
Fig. 1 verwendeten Durchflußmessers.
In dem Prinzipschaubild der Fig. 1 ist eine Trennsäule (1)
gezeigt, die in bekannter Weise über die Zulaufleitung (15) mit
einem Elutionsmittel aus einem Hochdruckbehälter beaufschlagt
wird. In der Trennsäule (1) befindet sich eine Probe, deren
getrennte Einzelfraktionen (17, 18, 19, 20) die Trennsäule
durchwandern, dann aus der Trennsäule austreten und mit dem aus
Probenfraktionen und Elutionsmittel bestehenden Eluat in die
Auslaßleitung (2) auf der Niederdruckseite der Trennsäule (1)
gelangen und dann nacheinander am Detektor (3) vorbeiwandern.
In einer Auswerteeinrichtung (4) des Detektors (3) werden die
Stoffkonzentrationen der Fraktionen in der Ordinatenrichtung,
das Volumen der Fraktionen in der Abszissenrichtung eines
Diagrammes aufgezeichnet. Die Flächen der dabei entstehenden
Peaks (21) werden integriert und ergeben die zu ermittelnden
Stoffmengen, die in der Probe enthalten waren.
Nach dem Detektor (3) ist in der Durchflußleitung (2) hinter
der Trennsäule (1) ein Durchflußmesser (5) eingesetzt, der die
am Austritt des Detektors (3) auftretende jeweilige Durchflußrate
mißt und den gemessenen Wert an eine Vergleichseinrichtung
(6) leitet, der als Vergleichswert der Wert einer Soll-Flußrate
zugeordnet wird. Dies kann beispielsweise über eine Einrichtung
(22) geschehen, in der ein vorgegebener Wert für die
Soll-Flußrate abgespeichert wurde. Dieser Wert kann aus
bekannten Methodenvorschriften entnommen werden. Möglich ist
aber auch folgendes Vorgehen:
Der Anwender startet seine Analyse bei (frei vorwählbaren)
Parametern für den Druck, mit dem er den in die Säule tretenden
Eluenten beaufschlagt bzw. für das Fördervolumen, welches er
der vor der Säule angeordneten, aber nicht gezeigten
Chromatographie-Hochdruckpumpe zuordnet.
Es resultiert eine für den Analysenbeginn zutreffende Ist-
Flußrate, die er mit der Vorrichtung (5) messen kann. Diese
Flußrate bestimmt der Anwender als Soll-Flußrate. Diese wird in
der Einrichtung (22) abgespeichert.
Die Vergleichseinrichtung (6) bildet aus der Ist-Flußrate FRi,
die vom Durchflußmesser (5), und aus der Soll-Flußrate FRs, die
von der Einrichtung (22) kommt, einen Korrekturfaktor f (f = FRi/FRs)
und gibt diesen so gebildeten Korrekturfaktor f an die
Auswerteeinrichtung (4) weiter, die mit diesem Korrekturfaktor
dafür sorgen kann, daß Abweichungen der Ist-Flußrate am
Detektor (3) nicht zu einer Verfälschung des
Analysenergebnisses führen.
Die bei der Flüssigkeitschromatographie in der Leitung (2)
auftretenden Durchflußraten sind sehr gering. Sie können bis zu
0,1 Mikroliter pro Sekunde heruntergehen. Der Durchflußmesser
(5) muß diese geringen Mikromengen messen können. Hierfür dient
der in Fig. 2 schematisch dargestellte neue Durchflußmesser für
Mikromengen.
Bei diesem Durchflußmesser (5) strömt die zu messende Flüssigkeit
durch einen Kanal, der beispielsweise an die Leitung (2)
der Fig. 1 unmittelbar nach dem Detektor (3) angrenzt. Der
Kanal bildet einen Messabschnitt (8), der beispielsweise aus
einem Teflonschlauch mit 0,3 mm l. W. bestehen kann. Möglich ist
aber auch der Einsatz einer Glaskapillaren o. dgl., die
ebenfalls die für die optischen Sensoren notwendige Transparenz
aufweist. Dieser Meßabschnitt (8) wird an beiden Seiten von je
einem Sensor (9) bzw. (10) begrenzt, wie er beispielsweise
durch die DE-OS 33 46 198 bekannt ist. Vor dem stromauf
gelegenen Sensor (9) mündet in die Leitung (2) eine Leitung
(11), die von einem gasförmigen Medium, beispielsweise von Luft
oder Helium beaufschlagt ist. Dieses gasförmige Medium befindet
sich unter einem bestimmten, allerdings geringen Überdruck, in
dem schematisch angedeuteten Behälter (25) und kann über ein
Ventil (12), das beispielsweise ein Elektromagnetventil sein
kann, kurzzeitig und in Form von kurzen Gasblasen in die
Durchflußleitung (2) eingegeben werden. Diese Gasblasen
durchwandern dann den Sensor (9) und den Meßabschnitt (8), ehe
sie am Sensor (10) vorbeiströmen.
Die beiden Sensoren (9) und (10) sind so ausgelegt, daß sie die
Front der Gasblase erkennen. Beide Sensoren geben beim Erfassen
eines bestimmten Punktes der Gasblase, der für beide Sensoren
der gleiche ist, jeweils ein Signal an die Datenstation (26),
in der die Zeit festgehalten wird, die die Gasblase zum Durchwandern
des Meßabschnittes (8) gebraucht hat. Da die
Abmessungen des Meßabschnittes festliegen, kann daher bestimmt
werden, welche Flüssigkeitsmenge in der gemessenen Zeit den
Durchflußmesser (5) durchsetzt hat. Dieser Wert, die sogenannte
Flußrate, wird dann an die Vergleichseinrichtung (6) gegeben.
Da bei dem neuen Durchflußmesser (5) die Zeit stellvertretend
gemessen wird für den Durchfluß, kann auch dieses Zeitsignal
unmittelbar der Vergleichseinrichtung (6) zugeleitet werden,
die von der Einrichtung (22) aus mit einem analogen Zeitsignal
beschickt werden kann, das frei vorwählbar ist und sich aus der
gewünschten Soll-Flußrate ableitet, die sich allerdings während
der Analyse nicht ändert. Das von der Einrichtung (22)
abgegebene Signal bleibt daher konstant. Die Vergleichseinrichtung
(6) kann z. B. als elektronischer Komparator ausgebildet
sein, der die im Speicher (22) festgehaltene Sollzeit
für den Luftblasendurchlauf durch die Meßstrecke (8) mit den
vom Durchflußmesser (5) gelieferten Ist-Durchlaufzeiten vergleicht.
Die Regelabweichung des Ist-Durchflusses von der Soll-Flußrate
in Prozent ergibt sich aus folgender Formel:
Der Wert ts/ti dient als Korrekturfaktor, mit dem die einzelnen
Integrationswerte von der Auswerteinrichtung (4) zu multiplizieren
sind, um die durch die Flußratenschwankungen hervorgerufenen
Meßfehler in jedem Augenblick zu korrigieren.
Der Durchflußmesser der Fig. 2 kann natürlich nicht nur bei der
Flüssigkeitschromatographie eingesetzt werden. Er erweist sich
hier aber als besonders vorteilhaft.
Die Datenstation (26) liefert das Signal für die
Regelabweichung in proportionaler zeitlicher Länge und
vorzeichengerecht. Dieses Signal kann zur proportionalen
Ausregelung der Regelabweichung verwendet werden, wodurch der
Durchflußmesser zu einem Durchflußregler wird. Dazu ist
lediglich das Regelsignal auf den Antrieb eines geeigneten
Stellgliedes (z. B. Nadelventil) im Regelkreis zu legen, beispielsweise
auf das Ventil (16). Dieser Regelkreis ist zu
bedämpfen, um Überschwingen auszuschließen. Bei einer solchen
Anordnung, die den Durchfluß in an sich bekannter Weise regelt,
kann zusätzlich aber auch, wie erläutert, der Korrekturfaktor
ermittelt werden. Die dann vorliegenden Abweichungen zwischen
Ist-Flußrate und Soll-Flußrate können aber auf Null gehalten
werden.
Claims (4)
1. Anordnung zur Flüssigkeitschromatographie, mit einer
mit einer Probe beschickbaren Trennsäule, in die von einer
Seite her unter Hochdruck ein Lösungsmittel zur Trennung der
Probe in einzelne Fraktionen eingeleitet wird, und mit einem an
dem Auslaß der Trennsäule auf der Niederdruckseite angeordneten
Detektor zur meßtechnischen Erfassung der Einzelfraktionen des
aus Probe und Lösungsmittel bestehenden Eluates, der mit einer
Auswerteinrichtung samt Integrator zur Berechnung und
Registrierung der jeweiligen Stoffmengen verbunden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Detektor (3) eine Einrichtung (5) zur
Messung des Durchflusses zugeordnet ist, welche mit einem
Vergleicher (6) zur Erfassung der jeweiligen Abweichung der
Werte des Ist-Durchflusses von denen eines frei vorwählbaren,
dann aber für die gesamte Analysenzeit vorgegebenen Soll-Durchflusses
verbunden ist, und daß von dem Vergleicher (6) ein
Korrekturfaktor gebildet und jeweils der Auswerteinrichtung (4)
zugeführt wird.
2. Anordnung, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung (5) zur Messung des Durchflusses
aus einer von der zu messenden Flüssigkeit
durchströmten Durchflußleitung (2) mit einem Meßabschnitt (8)
mit definiertem Innen-Durchmesser und definierter Länge
besteht, der beidseitig durch Sensoren (9, 10) begrenzt ist,
und daß dem Meßabschnitt (8) eine in die Durchflußleitung (2)
mündende, von einem gasförmigen Medium beaufschlagte Leitung
(11) mit einem kurzzeitig aktivierbaren Ventil (12)
vorgeschaltet ist, durch das Gasblasen in die den Meßabschnitt
(8) durchströmende Flüssigkeit eingeschleust werden.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Ermittlung des Durchflusses die Zeit gemessen wird, die die
Gasblase zum Durchwandern des Meßabschnittes (8) braucht und
daß daraus und aus den Daten des Meßabschnittes (8) der Durchfluß
bestimmt wird.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
als Meßabschnitt ein dünner Kunststoffschlauch vorgesehen ist.
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