DE3607700C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Kurknüppel zur Steuerung von Flug­ zeugen und Waffensystemen um die Nickachse gemäß dem Gattungsbegriff des Patentanspruchs.

Solche Steuerorgane sind in Klein- und Kampfflugzeugen allgemein bekannt. Hierbei unterscheidet man im wesentlichen zwei Systeme. Das erste (Fig. 2) System setzt sich aus einem Steuerknüppel mit unterschiedlichen Steuerra­ dien für die Nick- und die Rollsteuerung zusammen. Hierbei ist die Hebel­ länge der Nickachse um ein Vielfaches länger als die Hebellänge der Roll­ achse. In der Nicksteuerachse bewirkt diese Konzeption eine, über den ge­ samten Steuerbereich gesehen, nur relativ geringfügige Winkeländerung, be­ zogen auf das Gelenk der steuernden Hand. Die physischen Gegebenheiten der menschlichen Handbewegung werden durch diese Konzeption schlecht beein­ flußt. Andererseits erfordert diese Ausführungsform auch einen relativ großen Raumbedarf.

Letzterer ist jedoch durch die beispielsweise aus der US-PS 45 31 080 be­ kanntgewordene Kurzknüppelausführung dadurch verbessert worden, daß der Steuerknüppel kardanisch gelagert ist und sich gleichlange oder ähn­ lichlange Steuerhebel in der Roll- und Nickachse kennzeichnet. In der Fig. 3 ist so ein Ausführungsbeispiel schematisch skizziert. Nun sind aber die Steuerwege durch die Flugzeugkonzeption vorgegeben und daher treten bei dieser Ausführungsform - bezogen auf das steuernde Handgelenk - starke Winkeländerungen auf, so daß es im Nickbereich zu stark verkrampften Hand­ stellungen kommt.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu beseitigen und ein Kurzknüppel-Steuerorgan der eingangs genannten Art zu schaffen, das die für die physischen Gegebenheiten des menschlichen Hand­ gelenkes vorteilhaften Bewegungsabläufe bei langen Steuerknüppeln auch bei einer Kurzknüppelsteuerung erzielt.

Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgeführten Maßnahmen gelöst. In der nachfolgenden Beschreibung ist ein Ausführungsbeispiel erläutert und vergleichend mit dem Stand der Technik in den Figuren der Zeichnung skizziert. Es zeigt

Fig. 1 eine Längsansicht der Funktionselemente der Kurzknüppelsteuerung ohne Gehäuse gemäß des beschriebenen Ausführungsbeispiels,

Fig. 2 eine Schemaskizze eines konservativen Langsteuerknüppels,

Fig. 3 eine Schemaskizze eines kardanisch gelagerten Kurzsteuerknüppels nach dem Stand der Technik,

Fig. 4 eine Schemaskizze eines Kurzsteuerknüppels mit zusammengesetzten Bewegungen zur Nachbildung eines langen Steuerknüppels gemäß der Erfindung, wobei eine Gegenüberstellung der genutzten Kreisbögen gegeben ist. Hierbei zeigt der flache, durchgezogene Kreisbogen das Ergebnis der hier vorgeschlagenen Lösung.

Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung und des nachfolgend beschrie­ benen Ausführungsbeispiels ist, den Steuerknüppelradius "virtuell" zu vergrößern, indem der Kraftübertragungsstange 11 für die Nickbewegung eine translatorische Bewegung überlagert wird und der Schwingstange 12 für die Rollbewegung eine Winkelbewegung mit Höhenausgleich vermittelt wird. Trotz geringer Abmessungen läßt sich - wie ersichtlich - durch Anwendung ge­ triebetechnischer Maßnahmen die Steuerhebellänge durch die vorgenannten Maßnahmen "vergrößern".

Durch die Anordnung einer Schwingstange 12 direkt am Kurzsteuerknüppel 10 mittels eines Drehzapfens 13 und einer Anlenkung derselben mit ihrem an­ deren Ende an dem Träger 15 der Kraftübertragungsstange 11 für die Nick­ bewegung mittels eines Dreh- und Schwenkgelenkes 14, wobei eine Achsen­ trennung von Kraftübertragungsstange 11 und Schwingstange 12 über den ge­ meinsamen Drehpunkt 16 erfolgt, wird die gestellte Aufgabe aufwandslos und platzsparend gelöst.

Durch diese Konzeption wird nicht nur ein geringer Radius für das mensch­ liche Handgelenk bei geringer Schiebbewegung des Armes in idealer Weise realisiert, sondern auch noch der weitere Vorteil erreicht, daß sowohl für die Nicksteuerung als auch für die Rollsteuerung eine komplette Baueinheit geschaffen worden ist, die jederzeit ein- und ausbaubar ist, aber vor al­ lem eine aufwandslose Umrüstung auf andere Flugzeugtypen ermöglicht. Die Figuren der Zeichnung dürften so allgemein verständlich sein, daß weitere Erläuterungen als nicht mehr erforderlich erscheinen.

Claims (1)

1. Kurzknüppel zur Steuerung von Flugzeugen und Waffensystemen um die Nickachse, der in einer vertikalen Ebene schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurzknüppel (10) an seinem dem Handgriff gegen­ überliegenden Ende mit einer Schwingstange (12) über einen Drehzapfen (13) gelenkig verbunden ist, die ihrerseits an einem flugzeugfesten Trä­ ger (15) angelenkt ist und daß der Kurzknüppel (10) zwischen dem Dreh­ zapfen (13) und dem Handgriff mit einer in der von der Schwingstange (12) und dem Kurzknüppel (10) gebildeten Ebene liegenden Kraftüber­ tragungsstange (11) für die Nickbewegung gelenkig verbunden ist, wobei die Kraftübertragungsstange (11) parallel zu einer Armauflage für den Piloten längsverschieblich geführt ist.