DE3606138C1 - Filtereinrichtung fuer Strangpressen und Spritzgiessmaschinen fuer schaeumbare Thermoplasten - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Filtereinrich­ tung für Strangpressen und Spritzgießmaschinen ge­ mäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.

Einrichtungen dieser Art sind in vielfältiger Form bekannt, so beispielsweise insbesondere aus der DE-PS 29 42 849, wobei derartige Einrichtungen zur kontinuierlichen Verarbeitung von normalen plasti­ schen Kunststoffen dienen. Aus der DE-AS 21 53 962 ist es bekannt, zum Anfahren auf beiden Seiten des Schiebers einen Kanal vorzusehen, die mit Nebenaus­ lässen in Verbindung stehen. Hierbei haben Kanal und Nebenauslaß die Aufgabe, dem Wegfördern von unter Druck stehendem, aber noch nicht ganz aufge­ schlossenem Kunststoff zu dienen, wobei der Kanal und der zugeordnete Nebenauslaß im Schieber oder auch im Gehäuse angeordnet sein kann. Bei der Ein­ richtung gemäß der DE-OS 21 30 501 dienen mit Ven­ tilen versehene Leitungen dazu, um Luft- und Fremd­ stoffe von dem in Bereitschaft befindlichen Sieb­ block fernzuhalten.

Es ist auch bekannt, in Strangpressen schäumbare Thermoplaste zu verarbeiten. Bei diesen erfolgt vor Zuführung des Kunststoffes zum Siebraum eine Mischung des Kunststoffmaterials mit einem Treib­ gas, so daß dann nach Passieren des Siebraumes der Kunststoff expandieren kann.

Bei derartigen Einrichtungen besteht das Problem da­ rin, daß innerhalb des Siebraumes eine unter einem relativ hohen Druck stehende Mischung aus Kunststoff und Treibgas vorliegt, so daß bei dem erforderlichen Siebwechsel dieses unter Eigendruck stehende Material dann sofort expandiert, wenn der Siebraum mit der Außenatmosphäre in Verbindung kommt. Das Material schießt dann aus dem Siebraum heraus und stellt für die Umgebung eine erhebliche Gefährdung dar, da einmal das Material unter hohem Druck steht, zum andern sehr heiß ist und damit zu erheblichen Verletzungen des Bedienungspersonals führen kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kon­ trollierte Expansion des im Siebraum befindlichen Kunststoffgasgemisches bei durchzuführendem Sieb­ wechsel zu ermöglichen.

Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteran­ sprüchen erläutert.

So ist es beispielsweise möglich, den Expansions­ kanal in den Siebbolzen zu legen und mit einer Verschlußeinrichtung auszurüsten. Wird dann der Siebbolzen zum Zwecke des Siebwechsels in der Gehäu­ sebohrung verfahren, so, daß er von der Extruder­ bohrung abgeschlossen ist, kann eine Verbindung des Siebraumes mit der Außenatmosphäre hergestellt wer­ den, wobei nunmehr über diese den Expansionskanal verschließende Verschlußeinrichtung ein kontrollier­ tes Leeren des Siebraumes möglich ist.

Bei einer anderen Ausführungsform wird so vorge­ gangen, daß innerhalb des den Siebbolzen aufnehmen­ den Gehäuses der Expansionskanal angeordnet ist, der eine solche Lage aufweist, daß bei Verschieben des Siebbolzens der Siebraum erst dann mit dem Expan­ sionskanal in Verbindung tritt, wenn der Siebraum von der Extruderbohrung abgeschlossen ist. Vor dem Ex­ pansionskanal kann ein Expansionsbehälter angeord­ net werden, der den dann aus dem Expansionskanal ausschießenden Kunststoff aufnimmt. Hierdurch ist ein kontrolliertes Entlasten des Siebraumes mög­ lich, ohne daß die geringste Gefährdung des Bedie­ nungspersonals auftritt. Ist der Siebraum entla­ stet, kann der Expansionsbehälter geleert werden und weiterhin der erforderliche Siebwechsel statt­ finden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfol­ gend anhand der Zeichnung erläutert. Die Zeichnung zeigt dabei in

Fig. 1 relativ schematisch eine Filtereinrich­ tung, wobei der Siebraum mit der Extru­ derbohrung fluchtet, in

Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in einer Stellung, wenn der Siebraum von der Ex­ truderbohrung abgeschlossen, aber noch gegenüber dem Expansionskanal verschlos­ sen ist, in

Fig. 3 eine Stellung, in der der Siebraum sich zum Expansionskanal öffnet und in

Fig. 4 schematisch die Anordnung eines Expan­ sionsbehälters vor dem Expansionskanal.

In der Zeichnung ist mit 1 ein Gehäuse bezeichnet, das eine durchgehende Gehäusebohrung 2 aufweist, in der sich ein Siebbolzen 3 verschieben kann, wobei bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel innerhalb des Siebbolzens 3 ein Siebraum 4 vorgesehen ist. Innerhalb des Siebraumes 4 ist ein Siebpaket 5 schematisch dargestellt.

Innerhalb des Gehäuses 1 und sich senkrecht zur Ge­ häusebohrung 2 erstreckend ist eine Extruderbohrung 6 vorgesehen, durch den der Kunststoff hindurchge­ preßt wird, wobei der Kunststoff aus einer Mischung aus thermoplastischem Kunststoff und einem Treibgas besteht, die vor Einführen in die Extruderbohrung miteinander gemischt werden, so daß innerhalb des Siebraumes 4 ein unter hohem Druck stehender Kunst­ stoff vorliegt, der nach Passieren des Siebpaketes 5 über die sich daran anschließende Extruderbohrung 6 in entsprechende Formen geführt wird.

In der Zeichnung ist weiterhin ein Expansionskanal 7 erkennbar, der einseitig in dem Gehäuse 1 unterhalb der Extruderbohrung 6 vorgesehen ist. Der Abstand zwischen dem Expansionskanal 7 und der Extruderboh­ rung 6 ist größer als der Siebraum 4, so daß die in den Fig. 1 bis 3 dargestellten verschiedenen Stel­ lungen des Siebbolzens 3 möglich sind.

Gemäß Fig. 1 steht der Siebbolzen in einer Stellung, in welcher die Extruderbohrung 6 mit dem Siebraum 4 in Verbindung steht, so daß die Vorrichtung arbeits­ bereit ist.

Gemäß Fig. 2 ist der Siebbolzen 3 so verschoben, daß der Siebraum 4 sowohl gegenüber der Extruderbohrung 6 wie auch gegenüber dem Expansionskanal 7 abgeschlos­ sen ist.

Gemäß Fig. 3 steht der Siebbolzen 3 in einer Stel­ lung, in welcher der Siebraum 4 gegenüber der Extru­ derbohrung 6 abgeschlossen, aber gegenüber dem Expan­ sionskanal geöffnet ist. Das unter hohem Druck stehende, im Siebraum 4 befindliche, aus Gas und Kunststoff bestehende Gemisch kann also nunmehr durch den Expansionskanal 7 expandieren.

Fig. 4 zeigt, daß vor dem Expansionskanal 7 ein Expansionsbehälter 8 angeordnet ist, in dem das aus dem Expansionskanal 7 explosionsartig austretende Schaumgemisch kontrolliert aufgefangen wird.

Nach durchgeführter Druckentspannung des Siebraumes 4 kann dann in an sich bekannter Weise der übliche Siebwechsel erfolgen.

Claims (4)

1. Filtereinrichtung für Strangpressen und Spritzgießmaschinen zur kontinuierlichen Verarbeitung von thermoplastischen Kunst­ stoffen mit einem senkrecht zur Förderrich­ tung des Kunststoffes in einer Extruderboh­ rung (6) verschiebbaren, in einer Gehäuseboh­ rung (2) saugend dicht angeordneten Sieb­ bolzen (3) mit wenigstens einem in einem Siebraum (4) des Siebbolzens (3) angeord­ neten Siebpaket (5), dadurch gekennzeichnet, daß zur Verarbeitung von schäumbaren Kunst­ stoffen der Siebraum (4) des Siebbolzens (3) in einer Stellung des Siebbolzens (3), in der der Siebraum (4) des Siebbolzens (3) gegenüber der Extruderbohrung (6) geschlos­ sen ist, mit einem Expansionskanal (7) in Verbindung steht.

2. Filtereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Expansionskanal im Siebbolzen (3) den Siebraum mit der Außen­ atmosphäre verbindend angeordnet ist und die Öffnung des Expansionskanales zur Außenatmos­ phäre mit einer Schließeinrichtung versehen ist.

3. Filtereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Expansionskanal (7) in dem die Gehäusebohrung (2) aufnehmenden Gehäuse (1) derart angeordnet ist, daß bei Verschieben des Siebbolzens (3) aus seiner mit der Extruderbohrung (6) fluchtenden Stel­ lung in eine Siebwechselstellung zuerst der Siebraum (4) von der Extruderbohrung (6) ge­ trennt und dann der Siebraum (4) bei weite­ rer Verschiebung des Siebbolzens (3) mit dem Expansionskanal (7) in Verbindung kommt.

4. Filtereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Expansionskanal (7) diesen nach außen hin ab­ schließend ein Expansionsbehälter (8) ange­ ordnet ist.