DE3605981A1 - Weichstoffflachdichtungsmaterial - Google Patents
WeichstoffflachdichtungsmaterialInfo
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- D21H13/00—Pulp or paper, comprising synthetic cellulose or non-cellulose fibres or web-forming material
- D21H13/36—Inorganic fibres or flakes
- D21H13/38—Inorganic fibres or flakes siliceous
- D21H13/42—Asbestos
-
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- F16J—PISTONS; CYLINDERS; SEALINGS
- F16J15/00—Sealings
- F16J15/02—Sealings between relatively-stationary surfaces
- F16J15/06—Sealings between relatively-stationary surfaces with solid packing compressed between sealing surfaces
- F16J15/10—Sealings between relatively-stationary surfaces with solid packing compressed between sealing surfaces with non-metallic packing
- F16J15/102—Sealings between relatively-stationary surfaces with solid packing compressed between sealing surfaces with non-metallic packing characterised by material
Description
Die Erfindung betrifft ein Weichstoffflachdichtungsmaterial
für insbesondere Zylinderkopfdichtungen von
Verbrennungskraftmaschinen, bestehend aus einem gegebenenfalls
metallisch verstärkten Faservlies mit Asbestfasern,
organischen oder anorganischen Synthesefasern, organischen
Naturfasern und/oder Metallfasern sowie meist mineralischen
pulverigen bis feinkörnigen Füllstoffen, Bindemitteln und
gegebenenfalls weiteren Zusätzen.
Faservliese für Weichstoffzylinderkopfdichtungen werden
bevorzugt in Papierherstellungsverfahren aus den wässrigen
Faseraufschlämmungen mit Bindemittelzusatz und gegebenenfalls
Füllstoffzusatz oder weiteren Zusätzen hergestellt. Während
ursprünglich bevorzugt Asbestfasern verwendet wurden, werden
in asbestfreien Faservliesen heute Gemische aus organischen
oder anorganischen Synthesefasern, organischen Naturfasern
und/oder Metallfasern verwendet. Die Faservliese werden beim
beidseitigen Aufwalzen auf das verstärkende Metallblech auf
das gewünschte Porenvolumen verdichtet. Allerdings liegen dann
vor allem entsprechend der Natur der verwendeten Fasern im
Faservlies Poren unterschiedlicher Größe und Form mit einem
relativ breit gefächerten Porenspektrum vor. Zu große Poren
des Faservlieses beeinträchtigen das Abdichtverhalten der
fertigen Dichtungsplatte, und sie könnten allenfalls nur mit
extrem hohen Kalander- oder Pressenkräften weiter verdichtet
werden. Bei diesen hohen Kräften treten jedoch schon
Materialspannungen und Zerstörungen im gegebenenfalls
metallisch verstärkten Faservlies auf, die ein einwandfreies
Funktionsverhalten der Dichtung nicht mehr gewährleisten.
Es muß bei der Hersteelung auf eine hohe Verdichtung des
Faservliesmaterials verzichtet werden, und die Dichtungen
werden nach beispielsweise der DE-AS 23 04 505 zur
Verbesserung des Abdichtverhaltens mit einer vernetzbaren
polymeren Flüssigkeit imprägniert, und das flüssige
Imprägniermittel wird in der fertigen Dichtung anschließend
bevorzugt thermisch vernetzt.
Das Imprägnieren einer Dichtung führt zwar zu einer
wesentlichen Verbesserung des Abdichtverhaltens der Dichtung,
allerdings erfordert das Imprägnieren verteuernd zusätzliche
Verfahrensschritte und gegebenenfalls teure Werkstoffe. Ebenso
kann das Imprägniermittel im Faservlies das Funktionsverhalten
der Dichtung, insbesondere in bezug auf eine Abnahme der
elastischen Verformbarkeit und Zunahme der plastischen
Verformbarkeit in unerwünschter Weise beeinträchtigen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein Weichstoffflachdichtungsmaterial gemäß Oberbegriff des
Hauptanspruchs zu schaffen, welches ohne zusätzliche
Imprägnation etwa das Abdichtverhalten einer imprägnierten
Dichtung bei gleichzeitig verbessertem Verformungsverhalten
besitzt. Das erfindungsgemäße Dichtungsmaterial soll zugleich
einfach und kostensparend herstellbar sein.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein
Weichstoffflachdichtungsmaterial gelöst, welches im Faservlies
fein verteilt einen feinpulverigen Füllstoff mit einem
mittleren Durchmesser von unter 5 µm enthält. Als Füllstoff
wird bevorzugt ein anorganischer Füllstoff mit überwiegend
globularer Struktur verwendet, deren Korngröße bevorzugt sogar
noch unter 2 µm liegt. Dadurch, daß der Füllstoff bei der
Faservliesherstellung schon der Faseraufschlämmung direkt
zugegeben ist, liegt der Füllstoff im fertiggestellten
Faservlies gleichmäßig verteilt vor.
Das erfindungsgemäße hergestellte Faservlies zeigt im
mikroskopischen Untersuchungsbild und durch
Quecksilberporosimetrie, daß die Poren zwischen den Fasern
jetzt weitgehend entsprechend der eingesetzten Füllstoffmenge
mit dem Füllstoff ausgefüllt sind. Offensichtlich ist der
extrem feinpulverige Füllstoff im Faservlies nach dessen
Trocknung vor allem auch aufgrund seiner überwiegend
globularen Struktur fließfähig und fließt beim anschließenden
Verdichten durch Pressen oder Walzen in die vorhandenen
Zwischenräume zwischen den Fasern ein. Beim Walzen oder
Pressen des Faservlieses schon mit relativ kleinen das
Faservlies nicht zerstörenden Kräften werden die vorhandenen
offenen Poren weitgehend gefüllt, so daß das mit relativ
kleinen Kräften verdichtete Faservlies ein, entsprechend der
Füllstoffmenge eingestellt, geringes freies Porenvolumen mit
kleinem äquivalentem mittlerem Porendurchmesser besitzt.
Wesentlich dabei ist, daß die noch offenen Poren relativ
kleinvolumig bei gleichmäßiger Größe mit geringer
Größenstreuung ausgebildet sind. An mit erfindungsgemäßen
Faservliesen hergestellten Dichtungen wurden
Funktionsuntersuchungen durchgeführt. Die Dichtungen zeigten
dabei ein Abdichtverhalten wie imprägnierte
Dichtungsmaterialien und können ohne Imprägnierung wie eine
herkömmlich imprägnierte Dichtung eingesetzt werden. Das
plastische Verformungsverhalten beziehungsweise das
Fließverhalten der Dichtung wurde über die bleibende
Verformung unter Druckbelastung gemessen. Die ermittelten
Werte waren höher als die herkömmlich imprägnierter Dichtungen
und entsprachen denen nicht imprägnierter Dichtungen, so daß
das erfindungsgemäße Dichtungsmaterial mit wesentlich höherer
Druckbelastung an der Dichtstelle eingebaut werden kann. Das
erfindungsgemäße Dichtungsmaterial besitzt somit das hohe
Abdichtverhalten einer imprägnierten Dichtung und das
verbesserte Verformungsverhalten einer nicht imprägnierten
Dichtung zugleich.
Weitere Untersuchungen zeigten, daß pyrogen hergestellte
Kieselsäure sich als Füllstoff am besten eignet, und zwar vor
allem, weil die so hergestellte Kieselsäure eine feine
mittlere Korngröße von unter 5 µm beziehungsweise bevorzugt
unter 2 µm bei gleichzeitig überwiegend globularer Struktur
besitzt. Die Menge der eingesetzten Füllstoffe im Faservlies
kann je nach gewünschtem freien Poremvolumen zwischen 20 und
80 Gewichtsprozent liegen. Dabei wurde gefunden, daß zur
Erzielung optimaler Ergebnisse bei asbestfreien Faservliesen
die Füllstoffmenge im Bereich zwischen 40 und 80
Gewichtsprozent liegen sollte, so daß bei einem üblichen
asbestfreien Faservlies mit 10 bis 51 Gewichtsprozent
Faseranteil und 5 bis 30 Gewichtsprozent Bindemittelanteil die
Gewichtsverhältnisse von porenmindernder Substanz und
Bindemittel zum Faseranteil zwischen 1 : 0,8 und 1 : 0,1 liegt.
Bei üblichen Asbestfaservliesen mit 30 bis 70 Gewichtsprozent
Asbestfasern und 5 bis 30 Gewichtsprozent Bindemittel liegt
der Füllstoffgehalt zwischen 20 und 60 Gewichtsprozent, so daß
die Gewichtsverhältnisse von porenmindernder Substanz und
Bindemittel zum Faseranteil zwischen 1 : 1 und 1 : 0,6 liegen.
Der in den Gewichtsmengen zwischen 5 und 30 Gewichtsprozent
variierbare Bindemittelgehalt muß bezogen auf den
Anwendungsfall abgestimmt eingestellt werden. Zu geringe
Bindemittelanteile ergeben Faservliese mit zu geringer
Festigkeit und bei hohen Bindemittelanteilen wird die
Fließgrenze des Materials erniedrigt. Die bevorzugt
verwendeten Bindemittel bestehen aus einem Latex auf der Basis
bevorzugt eines NBR-Latex.
Die erfindungsgemäßen Faservliese können ferner, wie an und
für sich bekannt, bis zu 15 Gewichtsprozent feste duromere
Kunstharze aus bevorzugt Phenolharzen, Epoxidharzen oder
Polyesterharzen enthalten. Die duromeren Kunstharze werden
feinpulverig bis feinkörnig in vorvernetzter Form den
Faseraufschlämmungen hinzugefügt und nach Fertigstellung des
Faservlieses endvernetzt. Auf diese Weise kann das
Abdichtverhalten des Faservlieses weiter verbessert werden.
Ebenso kann das Dichtungsmaterial ein- oder beidseitig in
bekannter Weise mit Überzügen oder elastomeren Auflagen
versehen sein. Die Überzüge enthalten bevorzugt Materialien,
die den Reibungskoeffizienten oder die Klebrigkeit der
Dichtungen herabsetzen und Auflagen und Überzüge können der
Erhöhung der Anpassungsfähigkeit der Dichtung an die
Dichtflächen der Maschinenteile dienen.
Durch die Erfindung ist somit ein Flachdichtungsmaterial mit
verbessertem Funktionsverhalten bei gleichzeitig einfacher und
kostengünstiger Herstellbarkeit geschaffen. Das
erfindungsgemäße Material besitzt das hohe
Abdichtungsverhalten imprägnierter Dichtungen bei gleichzeitig
besserem Verformungsverhalten entsprechend einer
nichtimprägnierten Dichtung.
Durch die folgenden Vergleichsuntersuchungen wird der
Gegenstand der Erfindung näher erläutert.
Ausgegangen wird von folgenden Faservliesen:
- 1. einem erfindungsgemäßen Asbestfaservlies mit
73 Gewichtsprozent Asbestfasermaterial (aus 60% Faser und 40% Faserstaub, mittlerer Durchmesser unter 5 µm; der Faserstaubanteil ist dabei als Füllstoff zu werten),
8 Gewichtsprozent pyrogene Kieselsäure (mittlerer Durchmesser unter 2 µm),
12 Gewichtsprozent eines Phenolharzes
7 Gewichtsprozent NBR-Latex-Bindemittel (Trockengewicht) - 2. einem erfindungsgemäßen Faservlies mit
8 Gewichtsprozent Polyaramidfaser
30 Gewichtsprozent Silikatfaser
42 Gewichtsprozent pyrogener Kieselsäure (mittlerer Durchmesser unter 2 µm)
12 Gewichtsprozent eines Phenolharzes
8 Gewichtsprozent NBR-Latex-Bindemittel (Trockengewicht).
Zum Vergleich wurde ein herkömmliches Asbestfasermaterial
sowohl 3) nichtimprägniert als auch 4) mit einem flüssigen
Polybutadien imprägniert verwendet.
Die Faservliese wurden mit einer Dicke von 1,5 mm hergestellt
und beidseitig auf ein übliches Rauhblech mit einer Walze
unter gleicher Walzenkraft aufgewalzt.
An allen vier Proben wurde
- a) die Wasserdichtzeit (3 Bar Wasserdruck, Einspanndruck
10 N/cm3)
b) die Fließgrenze in N/mm2
bestimmt.
Die Tabelle zeigt die gemessenen Ergebnisse.
Claims (8)
1. Weichstoffflachdichtungsmaterial für insbesondere
Zylinderkopfdichtungen von Verbrennungskraftmaschinen,
bestehend aus einem gegebenenfalls metallisch verstärkten
Faservlies mit Asbestfasern, organischen oder
anorganischen Synthesefasern, organischen Naturfasern
und/oder Metallfasern sowie darin fein verteilt bevorzugt
mineralischen pulverigen bis feinkörnigen Füllstoffen,
Bindemitteln und gegebenenfalls weiteren Zusatzstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstoffe eine
durchschnittliche Korngröße von maximal 5 µm und eine
überwiegend globulare Struktur besitzen.
2. Weichstoffflachdichtungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Faservlies 20 bis 80
Gewichtsprozent Füllstoff enthält.
3. Weichstoffflachdichtungsmaterial nach den Ansprüchen 1
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem asbestfreien
Faservlies das Gewichtsverhältnis des Füllstoff- und
Bindemittelanteils zum Faseranteil zwischen 1 : 0,8 und
1 : 0,1 liegt.
4. Weichstoffflachdichtungsmaterial nach den Ansprüchen 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das asbestfreie
Faservlies aus
10 bis 51 Gewichtsprozent asbestfreien Fasern organischen und/oder anorganischen Ursprungs,
40 bis 80 Gewichtsprozent Füllstoff und
5 bis 30 Gewichtsprozent Bindemittel
besteht.
10 bis 51 Gewichtsprozent asbestfreien Fasern organischen und/oder anorganischen Ursprungs,
40 bis 80 Gewichtsprozent Füllstoff und
5 bis 30 Gewichtsprozent Bindemittel
besteht.
5. Weichstoffflachdichtungsmaterial nach den Ansprüchen 1
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem
Asbestfaservlies das Gewichtsverhältnis des Füllstoff-
und Bindemittelanteils zu Asbestfasern zwischen 1 : 1 und
1 : 0,6 liegt.
6. Weichstoffflachdichtungsmaterial nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Asbestfaservlies aus
30 bis 70 Gewichtsprozent Asbestfasern,
20 bis 60 Gewichtsprozent Füllstoff und
5 bis 30 Gewichtsprozent Bindemittel
besteht.
30 bis 70 Gewichtsprozent Asbestfasern,
20 bis 60 Gewichtsprozent Füllstoff und
5 bis 30 Gewichtsprozent Bindemittel
besteht.
7. Weichstoffflachdichtungsmaterial nach den Ansprüchen 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Faservlies
zusätzlich bis zu 20 Gewichtsprozent eines duromeren
Kunstharzes enthält, das in pulveriger bis feinkörniger
reaktiver Form bei der Faservliesherstellung der
Faseraufschlämmung zugegeben ist, und welches im
Faservlies bevorzugt thermisch vernetzt ist.
8. Weichstoffflachdichtungsmaterial nach mindestens einem
der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Füllstoff aus einer pyrogenen Kieselsäure mit globularer
Struktur und einem mittleren Durchmesser von unter 2 µm
besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863605981 DE3605981A1 (de) | 1986-02-25 | 1986-02-25 | Weichstoffflachdichtungsmaterial |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863605981 DE3605981A1 (de) | 1986-02-25 | 1986-02-25 | Weichstoffflachdichtungsmaterial |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3605981A1 true DE3605981A1 (de) | 1987-08-27 |
Family
ID=6294865
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863605981 Withdrawn DE3605981A1 (de) | 1986-02-25 | 1986-02-25 | Weichstoffflachdichtungsmaterial |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3605981A1 (de) |
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-
1986
- 1986-02-25 DE DE19863605981 patent/DE3605981A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
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Legal Events
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