DE2450660C2 - Mit einem Metallkern versehenes Dichtungsmaterial - Google Patents
Mit einem Metallkern versehenes DichtungsmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein mit einem Metallkern versehenes Dichlunsmaterial mit wenigstens einer Dichtungsmaterlalschicht
aus einer Asbest/Kautschukmasse mit einer bleibenden Verformung von wesentlich mehr als
50%, wobei in dem Dichtungsmaterial vorgesehene Öffnungen mit Ösen ausgekleidet sind.
Diese Dichtungsmaterialien weisen einen hohen Gehalt an Asbest in den Asbest/Kautschuk-Flächen auf,
die auf jeder Seite des Metallkerns liegen, was bedingt, daß die Flächen sowohl dicht als auch relativ hart sind.
Trotzdem müssen derartige Dichtungsmaterialien oft dazu verwendet werden, eine Abdichtung sowohl gegenüber
Gasen als auch Flüssigkeiten unter Bedingungen zu schaffen, die über die Dichtungslläche hinweg nicht
gleichmäßig sind. Um einer derartigen Anforderung genügen zu können, müssen die Dichtungsflächen sich
bei relativ geringen Drücken gut anpassen können und dennoch gegenüber einem seitlichen Fließen widerstandsfähig
sein, beispielsweise gegenüber einem Fließen in Öffnungen durch die Dichtung hindurch.
Es sind Dlchtungsmaterlallen bekannt, die ein gutes ä5
Anpassungsvermögen und Kompressibilitäten zwischen 10 und 20% bei einer Belastung von 7 MN/m2 aufweisen.
Ferner weisen sie extrem hohe Werte der elastischen Erholung auf, die als Zusammendrückbarkelt bekannt
Ist. Die Zusammendrückbarkelt ist ein Maß für die
permanente Dickenverminderung, welche durch zeitweiliges Komprimieren einer Probe unter einer gegebenen
Belastung erzielt wird. Das Verhältnis der resultierenden permanenten Dickenveränderung zu der zeitweiligen
Gesamtdickenveränderung unter einer gegebenen Belastung wird In Prozent zum Ausdruck gebracht. In typischer
Welse werden Werte von 80 bis 90% beobachtet, wobei die Werte niemals bis auf 50% abfallen.
65 Durch die DE-OS 16 50 105 ist ein Abdlchtungsmittel
bekannt, bei dem eine Füllung an Kügelchen zur Erhöhung der Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit
einer elastischen Dichtung vorgesehen ist. Dort sind aber keine Metallösen angebracht, zu deren Einsetzen sehr
große Drücke erforderlich sind.
Die Verwendung von Metallösen in Dichtungen erfolgt, um den Dichtungswirkungsgrad von Dichtungen
zu verbessern, insbesondere um Zylinderbohrungsöffnungen in einer Zylinderkopfdichtung. Die Öse wird,
wenn sie in ihre Position gepreßt wird, in dem Dichtungsmaterial eingebettet, gewöhnlich ragt jedoch die
Öse aus dem Metallkern heraus. Beim Testen wurde jedoch beobachtet, daß derartige mit Ösen versehene
Dichtungen infolge eines Abhebens der Ösen vorzeitig versagen. Eine Untersuchung der schadhaften Dichtungen
zeigt, daß das Versagen offensichtlich eirt Folge des Pressens der Ösen ist, wodurch der Metallkern in der
Nähe der Öffnung zerstört wird. Dabei wird gleichzeitig ein gewisses Fließen des Dichtungsmaterials an der gleichen
Steiie verursachi. Andere Oseneinpreßmeihoden
oder andere Dichtungsmaterialien, mit welchen das Fließen beim Verpressen herabgesetzt werden soll, führen zu
keinem befriedigenden Ergebnis.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dichtungsmaterial mit einem Metalikern und eingepreßten
Ösen zu schaffen, bei welchem ein Abheben der Ösen nicht auftritt und eine ausgezeichnete Dichtigkeit
erreicht wird.
Die Lösung der Aufgabe liegt erfindungsgemäß darin, daß die Dichtungsmaterialschicht bis zu 75 Vol.-% an
Mikrokügeichen enthält.
Unter »Mikrokügelchen» sollen erflndungsgemäß hohle Kieselerde- oder Glasmikrokügelchen und/oder
Brennstoffaschekügelchen verstanden werden, die vorzugsweise einen Durchmesser von ungefähr 20 bis
200 μιη besitzen und eine Wandstärke aufweisen, die 5
bis 15% ihres Durchmessers entspricht.
Durch die Zumengung der Mikrokügelchen wird ein , Dichtungsmaterial erreicht, das geschlossene Hohlräume
aufweist, die nicht in merklicher Weise die Dichtigkeit beeinträchtigen, wobei jedoch das Material unter der
Ösenelnpreßbelastung komprimiert werden soll, d. h., es erfolgt eine Vergleichmäßigung der Flächenpressung
zum Schutz des Metallkerns beim Einpressen der Ösen. Unter den normalen Bolzenbelastungen, die bei der Verwendung
auftreten, wirken die Mikrokügelchen als inerte Füllstoffe ohne ein Zusammenbrechen.
Vorzugsweise werden die Mlkroküfc-.lchen vor dem
Kompoundieren mit dem Kautschuk und mit dem Asbfst mit einem Bindemittel, beispielsweise einem
Silan, überzogen. Geeignete Silane sind Vlnyltriäthoxysllan,
y-Amlnopropyltrläthoxysllan, y-Methylacryloxypropyltrläthoxysllan
oder y-Mercaptopropyltrläthoxysilan.
Die Verwendung eines dieser Bindemittel Ist bezüglich
einer Verbesserung der Widerstandsfähigkeit des Dichtungsmaterials gegenüber Motorkuhlmitteln, Insbesondere
heißen Ähtylenglykol/Wasser-Mlschungen, vorteilhaft, welche ein Anquellsn und Zersetzen verursachen.
Insbesondere dann, wenn das Bindevermögen der Mikrokügelchen an die Kautschuk-/Asbest-Matrix schlecht Ist.
Zusätzlich zu einer bleibenden Verformung von wesentlich mehr als 50% und einem Mlkrokügelchengehalt
von bis zu 75 Vol.-% sollte das trockene Dlchtunsmaterial einen Kautschukgehalt zwischen 15 und 30
Vol.-% sowie einen Fasergehalt zwischen 10 und 70 Vol.-* aufweisen. Innerhalb dieser breiten Grenzen sind viele
Formulierungen möglich. Das folgende Beispiel be-
schreibt ein erfindungsgemäß bevorzugtes Dichtungsmaterial.
Kautschuk, Beschleuniger und Härtungsmittel werden in einem Banbury-Mischer unter Bildung einer Kautschukkompoundierung
vermischt, die anschließend während einer Zeitspanne von 16 Stunden bei Zimmertemperatur
in Toluol eingetaucht wird, worauf sich eine Homogenisierung in einem Zwillingspfleiderermischer
unter Bildung eines Teiges anschließt. Dieser Teig wird dann mit Asbestfasern und Mikrokügelchen in einem
mit Stiften versehenen Mischer vermischt, wobei ein Dichtungsmaterialteig erhalten wird. Eine wäßrige
Natriumcarbonatlösung wird gegen Ende dieser Mischstufe zugesetzt, um die Trenneigenschaften zu erzielen,
die für einen Einsatz zu einem Folienformungsverfahren gemäß der GB-PS 13 62 657 und GB-PS 13 62 174 erforderlich
sind.
Abschließend wird der Teig extrudiert und unter Einsatz einer üblichen Verkleinerungsvorrichtung pelletisiert.
Die Zusammensetzung des Teigs ist während der verschiedenen Stufen seiner Herstellung wie folgt: Alle Prozentangaben
beziehen sich auf das Volumen, bezogen auf den fertigen Teig.
1. Kautschukkompoundierung
Styrol/Butadien-Kautschuk (SBR 1509) 8,55
Zinkoxid 0,08
HAF-Ruß 1,89
Stearinsäure 0,05
Tetramethylthiuramdisulfid
N-CyclohexylbenzthiazoW-sulfenamid
Schwefel
Gesamte Kautschukkompoundierung
2. Kautschukteig
2. Kautschukteig
Kautschukkompoundierung
Toluol
Toluol
Gesamter Kautschukteig
3. Dichtungsmaterialieig
Kautschukteig
Asbestfasern (Cassiar AY120)
Brennstoffaschekügelchen
Natriumcarbonat
Wasser
Gesamter Dichtungsmaterialteig
100,00
Der Teig wird dann auf" beide Seiten eines ebenen Stahlkerns aufgebracht, wobei man sich des in der GB-PS
13 62 174 beschriebenen Verfahrens bedient. Nach einem
Trocknen und Vulkanisieren des Materials wird das erhaltene Dichtungsmateria! ausgestanzt und in der üblichen
Weise mit einer Öse versehen. Unter dem Öseneinpreßdruck von 69 MN/m1 bis ungefähr 170 MN/m2 zeigt
das Material eine gute Anpassungsfähigkeit, wobei unter normalen Bolzenbelastungen in einem Motor das Material
an den Flächen sowohl dicht als auch undurchlässig ist, so daß eine Dichtung vorliegt, die sich bei ihrem Einsatz
in zufriedenstellender Weise bewährt.
Claims (6)
1. Mit einem Metallkern versehenes Dichtungsmaterial mit wenigstens einer Dichtungsmaterialschicht
aus einer Asbest/Kautschukmasse mit einer bleibenden Verformung von wesentlich mehr als 50%, wobei
in dem Dichtungsmaterial vorgesehene Öffnungen mit Ösen ausgekleidet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtungsmaterialschicht bis zu 75 Vol.-% an Mikrokügelchen enthält.
2. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrokügelchen einen Durchmesser von
ungeführt 20μπι bis 200 μπι und eine Wanddicke
besitzen, die 5 bis 15% des Durchmessers beträgt.
2. Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrokügelchen aus Brennstoffaschekügelchen
bestehen.
4. Material nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrokügelchen vor
der Kompoundierung mit dem Kautschuk und mit dem Asbest mit einem Bindemittel überzogen worden
sind.
5. Material nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel aus einem Silan besteht.
6. Material nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsmaterialschicht
einen Kautschukgehalt zwischen 15 und 30 VoI.-% sowie einen Asbestfasergehalt von
10 bis 70 Vol.-% aufweist. >o
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