DE3603919A1 - Verfahren und vorrichtung zum gegenseitigen fuehren von relativ zueinander bewegten werkstuecken und werkzeugen, insbesondere rollennahtschweissmaschinen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum gegenseitigen fuehren von relativ zueinander bewegten werkstuecken und werkzeugen, insbesondere rollennahtschweissmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung mit den Merkmalen im Kennzeichen des
Hauptanspruches.
Aus der DE-OS 29 28 620 sind ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Führen eines Werkstücks an einer
Rollennahtschweißmaschine bekanntgeworden. Danach wird
das Werkstück über eine Gelenkanordnung und eine Kulisse
auf einer vorgegebenen Bahn gegenüber der
Rollennahtschweißmaschine geführt und bewegt. Der
Transport erfolgt hierbei ausschließlich durch die
beiden mit dem Werkstück in Reibschluß stehenden,
angetriebenen Rollenelektroden, die das Werkstück
mitsamt der Gelenkanordnung ziehen. Die Einhaltung der
vorgegebenen Rollennahtbahn wird durch eine optische
Abtastung der mit der Gelenkanordnung mitgeführten
Kulisse überwacht. Zur Korrektur von Bahnabweichungen
ist ein besonderer Drehantrieb auf der Gelenkanordnung
vorgesehen, der eine schwenkbare Aufnahmewanne, in der
das Werkstück gelagert ist, entgegen der Abweichrichtung
dreht.
Die bekannte Vorrichtung hat den Nachteil, daß sie für
großvolumige und schwergewichtige Bauteile nur bedingt
geeignet ist. Außerdem ist für die Kontrolle und
Korrektur von Bahnabweichungen eine aufwendige
Zusatzvorrichtung notwendig, die außerdem bei einem
Wechsel der Werkstücktypen ebenfalls ausgetauscht werden
muß.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Möglichkeit aufzuzeigen, wie auch sperrige und schwere
Werkstücke auf einfachere Weise geführt werden können
und die Umrüstarbeit erleichtert wird.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einem Verfahren
gemäß dem Kennzeichen des Hauptanspruches sowie einer
entsprechenden Vorrichtung.
Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht vielerlei
Varianten. Zum einen ist es gleichgültig, ob das
Werkstück gegenüber dem Werkzeug oder das Werkzeug
gegenüber dem Werkstück relativ geführt und bewegt wird.
Diese Relativbewegung kann außerdem zusätzlich zu einer
Absolutbewegung beider Teile erfolgen.
Eventuelle Abweichungen von der vorgegebenen
Rollennahtbahn machen sich durch eine
Geschwindigkeitsdifferenz bemerkbar, die auf einfache
Weise mittelbar oder unmittelbar feststellbar ist.
Hierbei wird primär das Relativverhältnis der beiden
Geschwindigkeiten untereinander und nicht eine
eventuelle Abweichung vom absoluten Sollwert überwacht.
Eine Absolutwertregelung kann natürlich ergänzend dazu
vorgenommen werden.
Die Korrektur eventueller Bahnabweichungen wird auf
einfache Weise ohne zusätzliche Drehantriebe durch einen
Abgleich der beiden Geschwindigkeiten unter kurzzeitiger
Überkompensation der aufgetretenen Differenz erreicht.
Hierbei ist es dem Grunde nach gleichgültig, von welchem
Antrieb die Differenz ausging. Zur Korrektur kann der
Rollenelektrodenantrieb oder der Führungsantrieb
nachgeregelt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die zugehörige
Vorrichtung sind nicht nur für
Rollennahtschweißmaschinen geeignet, sondern auch für
andere Werkzeuge oder Werkzeugmaschinen, bei denen über
das angetriebene Werkzeug ein Transport des Werkstückes
folgt.
Die Überwachung des Gleichlaufs der
Fördergeschwindigkeiten kann auf unterschiedliche Weise
erfolgen. Einmal ist es möglich, durch
Geschwindigkeitssensoren die Führungsgeschwindigkeit und
die Rollenfördergeschwindigkeit direkt zu erfassen und
miteinander zu vergleichen. Eine besonders einfache und
genaue Möglichkeit der Überwachung, die zudem unabhängig
von der Größe und Form des bewegten Teiles ist, bietet
die Verwendung eines Wegaufnehmers. Dieser stellt eine
Bahnabweichung als Bewegung oder Moment eines der beiden
Teile um seine Halterung fest. Dies geschieht bevorzugt
am bewegten Teil, kann aber auch am relativ dazu
ruhenden Teil erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die zugehörige
Vorrichtung gestatten die Verfolgung von beliebig
komplizierten, räumlich verlaufenden
Rollenschweißnähten. Dies gilt auch für um die
Flanscherstreckungsrichtung verdrehte Flansche bzw.
Rollenschweißnähte. Von Vorteil ist auch die Fähigkeit
zur schnellen Korrektur aller Bahnabweichungen, gleich
ob sie durch eine Verspannung durch
Geschwindigkeitsdifferenzen oder durch andere Einflüsse
hervorgerufen werden.
Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht auch eine sichere
Nahtverfolgung in Kurven, ohne daß hierbei Schlupf
zwischen den Rollenelektroden und dem Werkstück sich auf
den Nahtverlauf auswirken kann. Damit wird auch die
Qualität der Schweißnaht verbessert, indem äußere
Einflüsse, wie partielle Materialänderungen,
Temperaturerhöhungen und dgl. kompensiert werden.
Zur Führung des bewegten Teiles, vorzugsweise des
Werkstückes, empfiehlt es sich, ein bahngesteuertes
Handhabungsgerät, vorzugsweise einen mehrachsigen
Industrieroboter, einzusetzen. Die Bahnsteuerung erfolgt
dann lediglich über ein Programm, das bei einem Wechsel
des Werkstückes einfach ausgetauscht wird. Ein
bahngesteuerter Industrieroboter kann die Werkstücke
auch zu- und abführen.
Es empfiehlt sich, den Wegaufnehmer an der Halterung des
Handhabungsgerätes anzuordnen und die Meßsignale in die
Steuerung des Handhabungsgerätes zur Nachregelung der
Führungsgeschwindigkeit einzuspeisen. Dies ist vor allem
von Vorteil, wenn Werkstücke mit gekrümmter
Rollennahtbahn geschweißt werden sollen. Dabei empfiehlt
es sich insbesondere, die Halterung und den Wegaufnehmer
so gegenüber dem Werkstück anzuordnen, daß diese von
allen Radiusmittelpunkten der gekrümmten Rollennahtbahn
ungefähr gleich weit entfernt sind. Auf diese Weise
werden unterschiedliche und zu hohe
Führungsgeschwindigkeiten an der Halterung vermieden.
Für die Bearbeitung von Werkstücken, deren Geometrie
eine solche Anordnung nicht zuläßt, empfiehlt es sich,
die Halterung und den Wegaufnehmer über eine oder
mehrere Zusatzachsen verstellbar mit dem Werkstück bzw.
seiner Spanneinrichtung zu verbinden. Der Wegaufnehmer
kann aber auch fest mit der Spanneinrichtung verbunden
sein und mit dieser bei der Verstellung gegenüber der
Halterung mitbewegt werden. Durch die
Verstellmöglichkeit lassen sich die Abstände zu den
Radiusmittelpunkten verändern, bevorzugt verkürzen und
die über die Halterung eingeleiteten
Führungsgeschwindigkeiten des Handhabungsgerätes
begrenzen.
Differenzen zwischen der Transportgeschwindigkeit der
Rollenelektroden und der Führungsgeschwindigkeit des
Werkstückes am Einspannpunkt zwischen den
Rollenelektroden oder eine durch andere Einflüsse
hervorgerufene Abweichung der Rollenelektroden von der
Rollennahtbahn führen zu einer Verspannung oder
Verdrehung des Werkstücks um die Halterung des
Handhabungsgerätes. Dementsprechend kann der
Wegaufnehmer unterschiedlich ausgebildet sein. Im
bevorzugten Ausführungsbeispiel ist ein
Drehmomentensensor vorgesehen, der eine hohe
Empfindlichkeit hat und für den das aufgetretene Moment
nach Größe und Richtung gemessen werden kann. Die
Empfindlichkeit läßt sich durch Vergrößerung der
Meßbasis mittels Auslegern noch steigern. Im gezeigten
einfachen Ausführungsbeispiel verläuft die
Rollennahtbahn in einer Ebene, so daß nur Momente um die
Hochachse dieser Ebene erfaßt werden müssen. Für
kompliziertere Rollennahtbahnen sind entsprechend
aufwendigere, mehrdimensional wirkende
Drehmomentensensoren nötig, die Kräfte und Momente in
bis zu sechs Achsen messen können.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und
schematisch dargestellt. Im einzelnen zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht von einer
Rollennahtschweißmaschine und einem über
ein Handhabungsgerät geführten
Werkstück,
Fig. 2 eine Ansicht des Werkstückes mit
Spannmitteln entsprechend Pfeil (II)
aus Fig. (1),
Fig. 3 und 4 Variationen eines
Drehmomentensensors,
Fig. 5 eine regelungstechnische
Prinzipschaltung,
Fig. 6 eine Halterung mit einer zusätzlichen
Verstelleinrichtung und
Fig. 7 eine Ansicht des Werkstücks entsprechend
Fig. (2) mit einer Verstelleinrichtung
gemäß Fig. (6).
In Fig. (1) ist eine ortsfeste Rollennahtschweißmaschine
(1) mit zwei gegeneinander anstellbaren Rollenelektroden
(3) gezeigt, die einzeln oder gemeinsam durch einen
nicht dargestellten Motor angetrieben sind. Das
Werkstück (2) besteht im gezeigten Beispiel aus einem
Tank oder dgl., dessen beiden Hälften an einem
umlaufenden Flansch (10) vorher geheftet wurden und in
der Rollennahtschweißmaschine (1) verschweißt werden
sollen (vgl. Fig. (2)). Das Werkstück (2) ist an einer
Spanneinrichtung (13) befestigt, die über einen
Wegaufnehmer (6) mit der Halterung (5) eines
Handhabungsgerätes (4), hier eines mehrachsigen
Industrieroboters, verbunden ist. Der Industrieroboter
(4) wird über eine Bahnsteuerung bewegt, die durch ein
Programm in der Steuerung (9) dargestellt ist. Eine
Kulissenführung, Anschläge oder dgl. sind dadurch
entbehrlich.
Beim Schweißvorgang wird der umlaufende Flansch (10)
zwischen den beiden Rollenelektroden (3) im Reibschluß
gehalten, die das Werkstück (2) dabei in Pfeilrichtung
(vgl. Fig. (2)) fördern. In an sich bekannter Weise
findet dabei der Rollennahtschweißvorgang entlang der
längs auf dem Flansch (10) verlaufenden Rollennahtbahn
(11) statt. Das Werkstück (2) wird hierbei durch den
Industrieroboter (4) geführt und angetrieben. Die
Bewegungsrichtung und die Führungsgeschwindigkeit wird
durch die Bahnsteuerung bestimmt, in der der Verlauf der
Rollennahtbahn (11) einprogrammiert ist. Der
Industrieroboter (4) führt damit das Werkstück (2) an
den Längsseiten des Flansches (10) in gerader Linie
durch die Rollenelektroden (3) und dreht es in den Eck
oder Kurvenbereichen des Flansches, so daß beide
Förderrichtungen stets übereinstimmen. Die Bahnsteuerung
ist dabei so auf die Rollennahtschweißmaschine (1)
abgestimmt, daß die Führungsgeschwindigkeit, mit der der
Flansch (10) durch die Rollenelektroden (3) bewegt wird,
genauso groß ist wie die Fördergeschwindigkeit der
Rollenelektroden (3).
Durch Abnutzung der Rollenelektroden (3), durch Schlupf,
Unregelmäßigkeiten im Flansch (10) oder anderen
Umständen kann eine Differenz zwischen der
Führungsgeschwindigkeit des Manipulators (4) und der
Fördergeschwindigkeit der Rollenelektroden (3)
entstehen. Sofern der Reibschluß zwischen
Rollenelektroden (3) und Flansch (10) aufrechterhalten
bleibt, führt dies zu einem Moment um die von der
Einspannstelle distanzierte Halterung (5), das sich in
einer Verspannung oder Ausweichbewegung des Werkstücks
(2) äußert. In beiden Fällen hat das ein Abweichen der
Rollenelektroden (3) von der vorgegebenen Rollennahtbahn
(11) zur Folge. Besonders kritisch ist dies in den
Krümmungsbereichen des Flansches (10). Ein Drehmoment
tritt auch auf, wenn trotz gleicher
Fördergeschwindigkeiten durch Ungenauigkeiten der
Bahnsteuerung oder andere Umstände die Rollenelektroden
(3) von der Rollennahtbahn (11) abweichen.
Ein das vorerwähnte Drehmoment hervorrufendes, ungleich
großes Förderkräftepaar entsteht auch, wenn an der
Einspannstelle zwischen den Rollenelektroden (3) und dem
Flansch (10) Schlupf auftritt. Dies kann ebenfalls
negative Folgen für die Schweißqualität und die
Einhaltung der Rollennahtbahn (11) haben.
Wie Fig. (2) zeigt, ist das Werkstück (2) an einer
Spanneinrichtung (13) befestigt. Die Spanneinrichtung
ist über einen Wegaufnehmer (6) mit der Halterung (5)
des Industrieroboters (4) verbunden. Die Halterung (5)
besteht hier aus dem rotatorischen Abtriebsende des
Industrieroboters (4), der sogenannten Roboterhand. Wie
Fig. (1) und (2) zeigen, fluchten die Halterung (5) und
der Wegaufnehmer (6) in ihrer Längsachse miteinander und
sind dabei unter Distanz vom umlaufenden Flansch (10)
mit der Spanneinrichtung (13) derart verbunden, daß sie
von allen Radiusmittelpunkten (12) der Flanschkrümmungen
(10) den gleichen Abstand haben. Ein über die
Spanneinrichtung (13) eingeleitetes Drehmoment um die
Achse der Halterung (5) wird vom Wegaufnehmer (6) nach
Größe und Richtung gemessen.
Der Wegaufnehmer (6) meldet dieses Meßsignal über die
nachfolgend beschriebene Schaltung gemäß Fig. (5) an die
Steuerung (9) des Industrieroboters (4). Größe und
Richtung des Drehmomentes stellen Analogwerte für die
Größe und Richtung der Bahnabweichung bzw. den
Unterschied der Fördergeschwindigkeiten sowie
Förderkräfte dar. Die Steuerung (9) gleicht diesen
Unterschied der Fördergeschwindigkeiten bzw.
Förderkräfte aus, indem sie unter Überlagerung der
Bahnsteuerung die Führungsgeschwindigkeit erhöht oder
senkt. Die in der Bahnsteuerung einprogrammierte
Führungsrichtung wird dabei beibehalten. Bei der
Nachregelung der Führungsgeschwindigkeit findet eine
gewisse Überkompensation statt, die kurzfristig einen
Aufbau eines gegengerichteten Kräftepaares bzw.
Drehmomentes bewirkt. Dies hat zur Folge, daß die
eingetretene Bahnabweichung nicht nur aufgehoben,
sondern sogar zurückgeführt wird. Die Rollenelektroden
(3) wandern damit in einem Bogen wieder auf die
vorgegebene Rollennahtbahn (11) zurück. Bei Erreichen
dieser Position verschwindet das Drehmoment wieder, und
das Werkstück (2) wird unter normaler Funktion der
Bahnsteuerung weitergeführt.
Gemäß den Ausführungsbeispielen der Fig. (3) und (4) ist
der Wegaufnehmer (6) als Drehmomentensensor (7)
ausgebildet.
Im Beispiel der Fig. (3) besteht der Sensor aus einem
zylindrischen Rohr, in dessen Mantel Ausnehmungen (16)
eingearbeitet sind, die zwischen sich biegeelastische,
längsgerichtete Stege (15) stehenlassen. Auf den Stegen
(15) sind Dehnungsmeßstreifen (14) in an sich bekannter
Weise angebracht. Ein über die Spanneinrichtung (13)
eingeleitetes Drehmoment tordiert den Drehmomentensensor
(7), wobei die Stege (15) entsprechend Kraft und
Richtung dieser Torsion gebogen werden.
Fig. (4) zeigt eine Variante des Drehmomentensensors
(7). Die Spanneinrichtung (13) und die Halterung (5)
sind dabei axial aneinander gehalten, können sich aber
um die Halterungslängsachse gegeneinander verdrehen. An
der Spanneinrichtung (13) und der Halterung (5) sind
dabei zwei voneinander distanzierte, aber deckungsgleich
radial vorspringende Ausleger (8) angeordnet, die an
ihren Enden durch biegeelastische Stege (15) mit
Dehnungsmeßstreifen (14) verbunden sind. Durch die
Erhöhung der Distanz der Stege (15) von der
Torsionsachse wird die Meßempfindlichkeit erhöht.
Fig. (6) und (7) zeigen eine Verstelleinrichtung und
ihre Wirkung, mit der der Abstand der Halterung (5) von
den Radiusmittelpunkten (12) verändert werden kann. Eine
solche Verstellmöglichkeit empfiehlt sich vor allem für
langgestreckte oder kompliziert geformte Werkstücke. Je
größer der vorgenannte Abstand ist, desto höher müssen
die an der Halterung (5) eingeleiteten
Drehgeschwindigkeiten sein, um an der Einspannstelle des
Flansches (10) das Werkstück mit der erforderlichen
Führungsgeschwindigkeit zu schwenken. Dieser Umstand
schafft auch Probleme mit Beschleunigungs- und
Bremsvorgängen. Durch die Verstelleinrichtung, die in
einer oder in mehreren Achsen eine Lageveränderung
erlaubt, können diese Abstände verkürzt werden.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die
Spanneinrichtung (13) an einem Führungsrahmen (20) in
einer Achse beweglich geführt und wird in ihrer Lage
gegenüber der Halterung (5) und dem Wegaufnehmer (6)
durch einen Stellantrieb (21) verändert. Der
Führungsrahmen (20) ist an der anderen Seite mit dem
Wegaufnehmer (6) starr verbunden und leitet auf diesen
die von der Spanneinrichtung (13) übertragenen
Drehmomente ein. Der Stellantrieb (21) ist
regelungstechnisch mit der Bahnsteuerung gekoppelt und
besteht vorzugsweise aus einem elektrischen Stellmotor
mit einem Weggeber und einer Antriebsspindel.
Gemäß Fig. (7) befinden sich für die Bearbeitung der
geraden Abschnitte des Flansches (10) die Halterung (5)
und der Weggeber (6) in der Mittenposition der
Verstelleinrichtung, die mit dem Schnittpunkt der
Verbindungsgeraden zwischen den Radiusmittelpunkten (12)
zusammenfällt. Bevor die Flanschkrümmungen erreicht
werden, verfährt der Stellantrieb (21) die
Spanneinrichtung (13) mit dem Werkstück (2), wodurch die
Halterung (5) mit dem Wegaufnehmer (6) in die
strichpunktiert gezeichnete Position gegenüber dem
Werkstück (2) gelangt, in der die Abstände zu den
benachbarten Radiusmittelpunkten (12) deutlich
verringert sind. Die Verstellbewegung wird hierbei über
die Bahnsteuerung kontrolliert und mit der
Führungsbewegung durch den Industrieroboter (4)
abgeglichen, damit die an der Einspannstelle auftretende
Führungsgeschwindigkeit nicht durch die Verstellung
verändert wird. Für die Bearbeitung der langen geraden
Flanschabschnitte wird die Spanneinrichtung (13) wieder
zurück in die Mittenposition und danach in die andere
Außenposition bewegt.
Variationen des gezeigten Ausführungsbeispiels sind
dahingehend möglich, daß für eine mehrachsige
Verstellung ein als Kreuzschlitten oder dgl.
ausgebildeter Führungsrahmen (20) mit entsprechendem
Stellantrieb (21) eingesetzt wird. Des weiteren kann
auch der Wegaufnehmer (6) an der Spanneinrichtung (13)
befestigt und selbst im Führungsrahmen (20) beweglich
gelagert sein. Er wird dann bei der Verstellung
mitbewegt.
Fig. (5) zeigt die Prinzipschaltung für die
Nachregelung. Über den Drehmomentensensor mit
Dehnungsmeßstreifen (14) wird ein um die Längsachse der
Halterung (5) auftretendes Drehmoment festgestellt und
nach Größe und Richtung gemessen. Die Meßschaltung
arbeitet hierbei mit einer hohen Taktfrequenz, die es
erlaubt, ein Drehmoment bereits festzustellen, bevor die
Rollenelektroden (3) tatsächlich von der Rollennahtbahn
(11) auswandern. Die Meßsignale der in unterschiedlicher
Richtung angebrachten Dehnungsmeßstreifen (14) werden in
die Brückenspeisung (17) eingegeben, dort ausgewertet
und in ein das Drehmoment nach Größe und Richtung
repräsentierendes Signal umgerechnet. Über eine
Anpassungsschaltung (18) wird dieses Signal in die
Steuerung (9) des Manipulators (4) eingegeben und in
einem Programm unter Überlagerung der Bahnsteuerung
verarbeitet. Die Führungsgeschwindigkeit wird so lange
erhöht oder gesenkt, wie der Drehmomentensensor (7) die
Existenz eines Momentes meldet. Über eine
Abgleichsleitung (19) und die Anpassungsschaltung (18)
kann vor dem Zuführen eines neuen Werkstückes (2) in die
Rollennahtschweißmaschine (1) ein Null-Abgleich des
Drehmomentensensors (7) durchgeführt werden.
- Stückliste
(1) Werkzeug, Rollennahtschweißmaschine, Teil
(2) Werkstück, Teil
(3) Rollenelektrode
(4) Handhabungsgerät, Industrieroboter
(5) Halterung
(6) Wegaufnehmer
(7) Drehmomentensensor
(8) Ausleger
(9) Steuerung
(10) Flansch
(11) Rollennaht, Rollennahtbahn
(12) Radiusmittelpunkt
(13) Spanneinrichtung
(14) Dehnungsmeßstreifen
(15) Steg
(16) Ausnehmung
(17) Brückenspeisung
(18) Anpassungsschaltung
(19) Abgleichsleitung
(20) Führungsrahmen
(21) Stellantrieb
Claims (10)
1. Verfahren zum gegenseitigen Führen von relativ
zueinander bewegten Werkstücken und Werkzeugen,
insbesondere Rollennahtschweißmaschinen, wobei das
bewegte Teil (Werkstück oder Werkzeug) gegenüber dem
anderen relativ dazu ruhenden Teil (Werkzeug oder
Werkstück) auf einer vorgegebenen Bahn geführt wird und
eine Förderbewegung über das Werkzeug, insbesondere die
Rollenelektroden der Rollennahtschweißmaschine erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, daß das
relativ bewegte Teil (1, 2) über seine Führung in einer
zusätzlichen Förderbewegung mit gleicher Richtung und
Geschwindigkeit wie die werkzeugbedingte Förderbewegung
angetrieben wird, wobei die beiden Förderbewegungen auf
Gleichlauf überwacht werden und daß bei Auftreten einer
Differenz eine der beiden Fördergeschwindigkeiten unter
kurzfristiger Überkompensation der Differenz
nachgeregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch (1), dadurch
gekennzeichnet, daß eine Differenz der
beiden Fördergeschwindigkeiten als Bewegung oder Moment
eines der beiden Teile (1, 2) um seine Halterung (5)
festgestellt sowie nach Größe und Richtung gemessen
wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch (1) und (2), dadurch
gekennzeichnet, daß das bewegte Teil
(1, 2) von einem bahngesteuerten Handhabungsgerät (4)
über eine Halterung (5) mit einem Wegaufnehmer (6)
geführt und angetrieben wird, wobei der Wegaufnehmer (6)
in Regelverbindung mit der Steuerung (9) des
Handhabungsgerätes (4) steht.
4. Vorrichtung nach Anspruch (3), dadurch
gekennzeichnet, daß das Handhabungsgerät
(4) das Werkstück (2) führt und als mehrachsiger
Industrieroboter ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch (3) und (4), dadurch
gekennzeichnet, daß das Werkstück (2) an
einer Spanneinrichtung (13) befestigt und über den
Wegaufnehmer (6) mit der Halterung (5) des
Handhabungsgerätes (4) verbunden ist, wobei Halterung
(5) und Wegaufnehmer (6) miteinander fluchten und mit
Distanz zur Rollennaht (11) gegenüber dem Werkstück (2)
angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch (5), dadurch
gekennzeichnet, daß die Halterung (5) und
der Wegaufnehmer (6) von allen Radiusmittelpunkten (12)
der Rollennaht (11) ungefähr gleich weit entfernt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch (6), dadurch
gekennzeichnet, daß die Halterung (5) und
der Wegaufnehmer (6) über mindestens eine zusätzliche
Achse verschiebbar mit der Spanneinrichtung (13)
verbunden sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch (1) oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Wegaufnehmer (6) als Drehmomentensensor (7) ausgebildet
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch (8), dadurch
gekennzeichnet, daß der
Drehmomentensensor (7) ein zylindrisches Rohr aufweist,
in dessen Mantel durch Ausnehmungen (16)
längsverlaufende, biegeelastische Stege (15) zur
Aufnahme von Dehnungsmeßstreifen (14) ausgebildet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch (8), dadurch
gekennzeichnet, daß der
Drehmomentensensor (7) zwei voneinander distanzierte,
radial vorspringende Ausleger (8) aufweist, die am Ende
durch Stege (15) mit Dehnungsmeßstreifen (14)
miteinander verbunden sind.
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