DE3601202A1 - Verfahren zum ausbilden eines bevorzugten scheraktiven bereichs im scherkopf eines trockenrasierapparates - Google Patents
Verfahren zum ausbilden eines bevorzugten scheraktiven bereichs im scherkopf eines trockenrasierapparatesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Ausbilden
eines bevorzugten scheraktiven Bereiches im Scherkopf
eines Trockenrasierapparates, bei dem in einem Scherkopf
rahmen eine Scherfolie in den Einspannstellen verschieb
lich unter Vorspannung gewölbt gehaltert und in die
Vorspannwölbung ein Untermesser gedrückt ist, dessen
Schneidkanten ebenfalls gewölbt sind, wobei die Tangenten
an die Einspannwölbung in den Einspannstellen zum Scher
kopfscheitel hin einen spitzen Winkel miteinander
einschließen, sowie einen mit Hilfe dieses Verfahrens
hergestellten Scherkopf.
Scherköpfe für Trockenrasierapparate, die aus einer
gewölbt eingespannten Folie und einem in die Folienwölbung
eingedrückten, an den Schneidkanten ebenfalls gewölbten
Untermesser bestehen, sind bekannt (AT-PS 1 71 778).
Während bei diesem Stand der Technik der Scherfolie mit
Hilfe des federnd eingedrückten Untermessers die Form des
kreiszylinderförmigen Untermessers aufgezwungen wird, ist
es auch bekannt, einer Scherfolie durch eine formgebende
Einspannung bereits eine annähernd kreisförmige Einspann
wölbung aufzuzwingen, die dann beim Eindrücken eines
kreisförmigen Untermessers nur noch unwesentliche Form
veränderungen erfährt. Bei so gebildeten, kreisförmig
gewölbten Scherköpfen läßt sich aufgrund der angepaßten
kreisförmigen Wölbungen theoretisch ein recht breit
flächiger Kontakt zwischen Untermesser und Folie
ausbilden. In der Praxis neigen kreisförmige Einspannungen
aber immer dazu, daß der besonders gute Kontakt mehr oder
weniger beiderseits des Scheitels stattfindet.
Kreisförmige Scherköpfe mit einem relativ breiten
Einspannbasis-Durchmesser leiden vor allem bei fester
Einspannung an einer ungenügenden Steifigkeit der Scher
folie beim Rasieren. Jegliche Formveränderung der Scher
folie beim Rasieren mindert den Flächenkontakt zwischen
Scherfolie und Untermesser. Dies mindert beim Rasieren das
Rasierergebnis.
Es ist aus der DE-OS 33 40 661 bekannt, einen Scherkopf
schlanker zu gestalten, indem man sowohl der Scherfolie
als auch dem Untermesser eine Wölbung vorgibt, die etwa
einen cosinus-hyperbolicus-förmigen Verlauf aufweist. Ein
solcher Scherkopf, der mit geringeren Anpreßkräften des
Untermessers auskommt, hat bereits eine größere Folien
steifigkeit.
Es ist Aufgabe der Erfindung, den Anpreßdruck zwischen
Untermesser und Scherfolie im scheraktiven Bereich so zu
erhöhen, daß sich im Ruhezustand zwischen dem Untermesser
und der Scherfolie Kräfte ausbilden, die auch während des
Rasierens im scheraktiven Bereich den Kontakt zwischen
Untermesser und Folie aufrecht erhalten.
Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß mit Hilfe eines
Verfahrens gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
- - die Scherfolie zunächst ohne Untermesser eingespannt wird und danach längs der vom Schermesser noch unbelasteten Einspannwölbung eine senkrecht zur Folien krümmung stehende Leerlauf-Normaldruckverteilung zwischen Schermesser und Folie simuliert wird entsprechend einem bevorzugten scheraktiven Bereich, wodurch die Scherfolie entsprechend dem scheraktiven Bereich längs ihrer Wölbung nach Maßgabe dieser gewünschten Form der Normaldruckverteilung eine simulierte Verformung gegenüber der freien Einspann wölbung erleidet, wobei die so entstandene simulierte Vorspannwölbung die gewünschte Normaldruckverteilung des Untermessers bei diesem bevorzugten scheraktiven Bereich gegenüber der Scherfolie wiedergibt,
- - die Schneidkanten des Untermessers entsprechend der so ermittelten Vorspannwölbung der Scherfolie gewölbt werden und
- - das Untermesser mit der dieser Vorspannwölbung entsprechenden Form in die Scherfolie mit Einspann wölbung eingedrückt wird.
Bei einer derartigen Ausbildung eines Scherkopfes ergibt
sich im scheraktiven Bereich eine Konzentration der
Vorspannkräfte. Mit Hilfe einer solchen Scherkopfausbil
dung wandert die Kräftekonzentration von Untermesser und
Scherfolie bei ihrem gemeinsamen Zusammenwirken in den
gewünschten scheraktiven Bereich des Scherkopfes. Trotz
dieser Scherkraftkonzentration braucht die Andruckkraft
des so geformten Untermessers gegenüber dem Scherkopf mit
cosinus-hyperbolicus-förmiger Wölbung kaum erhöht zu
werden. Die Andruckkraft kann unterhalb von 4 Newton
angesetzt werden.
Der scheraktive Bereich des Scherkopfes kann seitlich des
Scheitelbereiches oder im Scheitelbereich beliebig gewählt
werden. Bevorzugt wird ein scheraktiver Bereich im
Scheitelbereich des Scherkopfes, insbesondere bei
schlanken Scherköpfen, weil die zu rasierende Stelle für
den schlanken Scheitelbereich im Spiegel gut einsehbar
ist.
Ein Scherkopf, der mit Hilfe des Verfahrens nach der
Erfindung hergestellt ist, weist das Kennzeichen auf, daß
die Biegelinie der frei eingespannten Scherfolie beid
seitig des Zentrums des scheraktiven Bereiches vor dem
Eindrücken des Schermessers einen größeren Krümmungsradius
hat als das Schermesser. Durch eine solche Ausbildung läßt
sich die Vorspannung auf den scheraktiven Bereich gezielt
ausrichten. Dort, wo der scheraktive Bereich liegen soll,
drückt nämlich das schlankere Untermesser gegen die Scher
folie und verspannt sie oder spannt sie mehr vor als in
den übrigen Scherfolienbereichen.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorge
sehen, daß die Scherfolie im Scheitelbereich, der der
scheraktive Bereich sein soll, eine geringere Biege
steifigkeit aufweist als an den Flanken seitlich des
Scheitelbereiches. Die unterschiedliche Biegesteifigkeit
läßt sich dazu ausnutzen, die Scherfolie im Scheitel
stärker zu krümmen als an den Flanken. Die Veränderung der
Biegesteifigkeit kann z. B. durch Querschnittsveränderung
oder die Perforierung der Folie erzielt werden. Auf diese
Weise kann die Scherfolie bereits im frei eingespannten
Zustand eine mehr keilförmige Gestalt annehmen. Der für
das Rasieren benötigte Normaldruck zwischen Untermesser
und Scherfolie im scheraktiven Bereich muß durch
entsprechende Formgebung des Untermessers durch das
beschriebene Simulationsverfahren erzeugt werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorge
sehen, daß zur Ausbildung eines spitzen Scherkopfscheitels
bei einer Einspannbasisbreite der Scherfolie von 15 bis
20 mm die Einspannhöhe zwischen den Folieneinspannstellen
und dem Scheitel 12 bis 20 mm beträgt. Auf diese Weise
ergeben sich mit Hilfe des Verfahrens nach der Erfindung
ausgebildete Scherköpfe mit Scherfolien, die bei unter
schiedlicher Schlankheit im scheraktiven Bereich alle
zwischen Untermesser und Scherfolie Kräfte ausbilden, die
größer sind als die Rasierkräfte.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine frei eingespannte Scherfolie ohne Untermesser,
auf die eine gewünschte Scherbelastung aufgebracht
(simuliert) ist; die Scherbelastung wird durch Pfeile
angedeutet,
Fig. 2 eine Darstellung eines theoretisch in viele Einzel
teile unterteilten Abschnittes der Scherfolie, im
Wölbungsquerschnitt gesehen,
Fig. 3 die Form der Vorspannwölbung bei einer gewünschten
Druckverteilung auf die Scherfolie mit einem scheraktiven
Bereich im Bereich des Scherkopfscheitels,
Fig. 4 die Einspannwölbung einer frei eingespannten Scher
folie mit einem bevorzugt scheraktiven Bereich an einer
Flanke des Scherkopfes,
Fig. 5 die sich durch Simulation ausbildende Vorspann
wölbung der Scherfolie mit scheraktivem Bereich an einer
Scherkopfflanke entsprechend Fig. 4,
Fig. 6 eine sehr schlanke, keilförmige Scherfolie mit
Biegesteifigkeit im Scheitelbereich bei freier Einspannung
mit simulierter Scherkraftbelastung,
Fig. 7 die durch Simulation ermittelte Vorspannwölbung der
Scherfolie nach Fig. 6.
Die Darstellung nach Fig. 1 zeigt eine Scherfolie 1 eines
Trockenrasierapparates, die unbelastet in Einspannstellen
3 eines Scherkopfrahmens 4 längsverschieblich gehaltert
ist. Die Tangenten an die Scherfolie schließen mit der
Scherkopfbasis 6 zwischen den Einspannstellen und zum
Scheitel hin spitze Winkel ein. Auf diese Scherfolie ist
eine gewünschte Normaldruckbelastung aufgebracht, die der
gewünschten Normaldruckbelastung durch das Untermesser im
Ruhezustand entspricht und die größer sein soll als die
während des Rasierens auftretenden Abhebekräfte. Diese
bevorzugte Belastung ist in Fig. 1 durch Pfeile 5 ange
deutet. Die Pfeile 5 unmittelbar im Scheitel 7 sollen
dabei einer Druckkraft von etwa 1,2 N entsprechen und zu
den Flanken 9 hin kleinerwerdend Druckkräfte von 0,5 N bis
0 N wiederspiegeln.
Fig. 2 zeigt nun, wie die simulierte Aufbringung der
Druckbelastung vorgenommen wird. Dabei ist in Fig. 2 nur
ein Ausschnitt der Folie bzw. eines gewölbten Folienteils
im Schnitt wiedergegeben. Zur Simulation der sich bei der
gewählten Folienbelastung ergebenden Folienverformung
wird der Folienabschnitt 11 in Fig. 2 nach der Methode der
finiten Elemente in sehr kleine Abschnitte a, b, c usw.
unterteilt. An jedem Teilungsstrich 11.1, 11.2, 11.3,
11.4. werden die auf die Folien wirkenden Kräfte aufge
bracht. Diese Kräfte sind durch Pfeile 13 wiedergegeben.
Die Größe der Pfeile 13 läßt sich variieren, so daß die
gewünschte Druckkraftverteilung, wie sie in Fig. 1 darge
stellt ist, entsteht. Aufgrund dieser Druckkraftverteilung
läßt sich dann eine Vorspannwölbung simulieren, die die
Scherfolie im scheraktiven Bereich SK, beispielsweise bei
Fig. 1 im Scheitel, haben sollte, um die erforderlichen
Anpreßkräfte zu gewährleisten. Die sich ergebende
Wölbungsform A, dargestellt in Fig. 3, ist dann die
gewünschte Wölbung der Schneidkanten 16 des Untermessers
3, mit der die Kräftekonzentration in den scheraktiven
Bereich im Scheitel verlegt ist. Die Wölbungsform A des
Untermessers weist dabei eine schlankere Schneidkanten
kontur auf als die Folie nach Fig. 1 im Ruhezustand ohne
Untermesser.
Diese durch Simulation ermittelte Scherkopfform läß sich
entsprechend dem gewünschten scheraktiven Bereich den
jeweiligen Bedürfnissen anpassen. Fig. 4 zeigt ein Ausfüh
rungsbeispiel, bei dem der scheraktive Bereich SK in eine
Flanke gelegt ist. Entsprechend der Simulation nach Fig. 2
wird auf der Scherfolie 18 eine entsprechende Kräfte
verteilung simuliert. Diese zuerst aus der Scherfolie
simulierte Kräfteverteilung ergibt die Form B, erfährt die
Scherfolie 18 eine simulierte Form B, die die Schneid
kantenkontur des Untermessers 3′ erhält, um im scherakti
ven Bereich besonders gut anzuliegen, wobei der scher
aktive Bereich hier an der Folienseite gewählt ist.
Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem die
Scherfolie 31 in dem Scheitel 7 eine größere Biegsamkeit
aufweist. Dadurch kann sich die zwischen den Einspann
stellen 3 frei verschieblich eingespannte Folie 31 bei
Ausbildung einer unbelasteten Biegelinie bereits mehr
keilförmig formen. Wird nun wieder eine simulierte
Belastung entsprechend der in Fig. 6 eingetragenen Pfeile
aufgegeben, dann ergibt sich eine simulierte Einspannwöl
bung, die die Form der Vorspannwölbung C des Untermessers
nach Fig. 7 wiedergibt. Diese Vorspannwölbung C nach
Fig. 7 entspricht wieder der Form der Schneidkantenkontur
20 des Untermessers.
Die größere Biegsamkeit der Scherfolie 31 im Scheitel
bereich 7 läßt sich steuern durch eine Variation der Dicke
der Folie, der Breite und Anzahl der Stege zwischen den
Löchern und die Form und Zahl der Löcher.
Die Scherkopfform richtet sich nach den gewünschten
Anforderungen des jeweiligen Gerätes und Herstellers an
das Gerät. Die Wölbungen von Folie bzw. Untermesser können
einem cosinus-hyperbolicus-förmigen, elliptischen oder
parabolischen Verlauf folgen. Ebenso sind Zwischenwerte
denkbar. Das wesentliche Lösungsprinzip ist in der
Aussteifung des scheraktiven Bereiches SK der entsprechen
den Scherfolien- und Untermesserwölbung zu sehen.
Claims (5)
1. Verfahren zum Ausbilden eines bevorzugten scheraktiven
Bereiches im Scherkopf eines Trockenrasierapparates, bei
dem in einem Scherkopfrahmen eine Scherfolie in den
Einspannstellen verschieblich unter Vorspannung gewölbt
gehaltert und in diese Wölbung ein Untermesser gedrückt
ist, dessen Schneidkanten ebenfalls gewölbt sind, wobei
die Tangenten an die Einspannwölbung in den Einspann
stellen einen spitzen Winkel miteinander einschließen,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Scherfolie zunächst ohne Untermesser einge spannt wird und danach längs der vom Untermesser noch unbelasteten Einspannwölbung eine senkrecht zur Folien krümmung stehende Leerlauf-Normaldruckverteilung zwischen Untermesser und Folie simuliert wird, entsprechend einem bevorzugten scheraktiven Bereich (SK), wodurch die Scherfolie entsprechend dem scherakti ven Bereich (SK) längs ihrer Wölbung nach Maßgabe dieser gewünschten Form der Normaldruckverteilung eine simulierte Verformung gegenüber der freien Einspann wölbung erleidet, wobei die so entstehende simulierte Vorspannwölbung die gewünschte Normaldruckverteilung des Untermessers bei diesem bevorzugten scheraktiven Bereich gegenüber der Scherfolie (1) wiedergibt,
- - daß die Schneidkanten des Untermessers entsprechend der so ermittelten Vorspannwölbung der Scherfolie gewölbt werden und
- - daß das Untermesser mit der dieser Vorspannwölbung entsprechenden Form in die Scherfolie mit Einspann wölbung eingedrückt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der scheraktive Bereich in den Scheitelbereich des Scher
kopfes gelegt wird.
3. Mit Hilfe des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2
hergestellter Scherkopf eines Trockenrasierapparates,
dadurch gekennzeichnet, daß die Biegelinie der frei einge
spannten Scherfolie (1) beidseitig des Zentrums des scher
aktiven Bereiches vor dem Endrücken des Untermessers einen
größeren Krümmungsradius hat als das Untermesser.
4. Scherkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Scherfolie im Scheitelbereich, der der scheraktive
Bereich sein soll, eine geringere Biegesteifigkeit
aufweist als an den Flanken seitlich des Scheitel
bereiches.
5. Scherkopf nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Ausbildung eines spitzen Scher
kopfscheitels bei einer Einspannbasisbreite der Scherfolie
von 15 bis 20 mm die Einspannhöhe zwischen den Folien
einspannstellen und dem Scheitel ca. 12 bis 20 mm beträgt.
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