DE3601032A1 - Neue polypeptide mit blutgerinnungshemmender wirkung, verfahren zu deren herstellung bzw. gewinnung, deren verwendung und diese enthaltende mittel - Google Patents
Neue polypeptide mit blutgerinnungshemmender wirkung, verfahren zu deren herstellung bzw. gewinnung, deren verwendung und diese enthaltende mittelInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07K—PEPTIDES
- C07K14/00—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
- C07K14/81—Protease inhibitors
- C07K14/815—Protease inhibitors from leeches, e.g. hirudin, eglin
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07K—PEPTIDES
- C07K1/00—General methods for the preparation of peptides, i.e. processes for the organic chemical preparation of peptides or proteins of any length
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K38/00—Medicinal preparations containing peptides
Description
Antikoagulantien dienen der Prophylaxe und Therapie
thrombo-embolischer Prozesse; ihr Haupteinsatzgebiet
liegt dabei vor allem bei venösen Thromboembolien. Antikoagulantien
werden ferner bei der Herstellung von Blutkonserven
benötigt. Derivate des 4-Hydroxycumarins oder
des 1,4-Indandions, die beispielsweise für diesen Zweck
angewendet werden, weisen trotz weitgehender Optimierung
eine Reihe von Nachteilen auf.
Es ist daher wünschenswert, besonders in der Humanmedizin
Blutgerinnungshemmer zur Verfügung zu haben, die eine geringe
Toxizität und wenig Nebenwirkungen aufweisen und
die durch ihren Metabolismus keine Belastung des erkrankten
Organismus darstellen.
Außer den körpereigenen plasmatischen Hemmstoffen wie
Antithrombin III besitzen auch viele andere Proteine
blutgerinnungshemmende Wirkung, wie z. B. der Kunitz-
Inhibitor, der aus Sojabohnen gewonnen wird. Dieser Hemmstoff
blockt die Blutgerinnungskaskade durch Inhibition
des aktivierten Faktors X, aber die Spezifität des Inhibitors
ist so gering, daß viele Nebenwirkungen entstehen:
Hemmung des Plasmakallikreins, des Plasmins, des Trypsins,
so daß die therapeutischen Anwendungen ausgeschlossen
sind. Auch andere Wirkstoffe, wie der Ascaris- oder der
Kazals-Inhibitor, konnten wegen mangelnder Spezifität
keine Bedeutung erlangen.
Hirudin ein aus Hirudo medicinalis gewonnenes Polypeptid,
zeigt dagegen eine spezifische Antithrombin-Aktivität
Das aufwendige Verfahren zu seiner Isolierung und Reinigung
hat sich bisher nachteilig auf seine praktische Anwendung
ausgewirkt.
Es wurde nun gefunden, daß sich aus Blutegeln hochaktive
Polypeptide der Formel I isolieren lassen.
Die Erfindung betrifft daher Polypeptide der Formel I
in welcher
m = 0-50,
n = 0-100 und
R phenolischen Wasserstoff oder eine Phenolestergruppe bedeuten,
X für gleiche oder verschiedene Reste natürlich vorkommende α-Aminosäuren steht,
Z für gleiche oder verschiedene Reste natürlich vorkommender α-Aminosäuren steht und
A für Ile oder die Abwesenheit von Aminosäure steht
B für Ile oder Thr oder die Abwesenheit von Aminosäure steht
C Thr, Val, Ile, Leu oder Phe bedeutet
D Glu oder die Abwesenheit von Aminosäure
E Glu oder Pro,
F Thr oder Ile bedeuten,
G Lys oder Lys-Asp bedeutet,
H falls G=Lys bedeutet, für Ala, andernfalls für Ala oder Leu steht und
J Gln oder Lys, vorzugsweise Lys bedeutet,
in der die 6 Cys-Reste paarweise über Disulfid-Brücken verknüpft sind, sowie deren physiologisch verträgliche Salze. Die drei Disulfid-Brücken befinden sich vorzugsweise zwischen den Cys-Resten in den Positionen 7 und 15, 17 und 29 sowie 23 und 40.
m = 0-50,
n = 0-100 und
R phenolischen Wasserstoff oder eine Phenolestergruppe bedeuten,
X für gleiche oder verschiedene Reste natürlich vorkommende α-Aminosäuren steht,
Z für gleiche oder verschiedene Reste natürlich vorkommender α-Aminosäuren steht und
A für Ile oder die Abwesenheit von Aminosäure steht
B für Ile oder Thr oder die Abwesenheit von Aminosäure steht
C Thr, Val, Ile, Leu oder Phe bedeutet
D Glu oder die Abwesenheit von Aminosäure
E Glu oder Pro,
F Thr oder Ile bedeuten,
G Lys oder Lys-Asp bedeutet,
H falls G=Lys bedeutet, für Ala, andernfalls für Ala oder Leu steht und
J Gln oder Lys, vorzugsweise Lys bedeutet,
in der die 6 Cys-Reste paarweise über Disulfid-Brücken verknüpft sind, sowie deren physiologisch verträgliche Salze. Die drei Disulfid-Brücken befinden sich vorzugsweise zwischen den Cys-Resten in den Positionen 7 und 15, 17 und 29 sowie 23 und 40.
Natürlich vorkommende α-Aminosäuren sind insbesondere
Gly, Ala, Ser, Thr, Val, Leu, Ile, Asp, Asn, Glu, Gln,
Cys, Met, Arg, Lys, Hyl, Orn, Cit, Tyr, Phe, Trp, His,
Pro und Hyp.
R bedeutet vorzugsweise Wasserstoff, SO3H oder PO3H2; besonders
bevorzugt ist Wasserstoff.
Als Salze kommen insbesondere Alkali- und Erdalkalisalze,
Salze mit physiologisch verträglichen Aminen sowie Salze
mit physiologisch verträglichen Säuren, wie HCl, H2SO4,
Maleinsäure oder Essigsäure in Frage.
Bevorzugt sind Polypeptide der Formel I, in denen C für
Thr steht; ferner solche, bei denen C für Thr und A für
Ile steht. Speziell geeignete Peptide sind solche mit
- A= Ile, B= direkte Bindung, C= Thr, D= direkte Bindung, E= Glu, F= Ile, G= Lys-Asp, H= Ala, m = null, n = null, R=SO3H;
- A= Ile, B= direkte Bindung, C= Thr, D= direkte Bindung, E= Glu, F= Ile, G= Lys-Asp, H= Ala, m = null, n = null, R= Wasserstoff.
- A= Ile, B= direkte Bindung, C= Thr, D= direkte Bindung, E= Glu, F= Ile, G= Lys-Asp, H= Ala, m = null, n = null, R=SO3H;
- A= Ile, B= direkte Bindung, C= Thr, D= direkte Bindung, E= Glu, F= Ile, G= Lys-Asp, H= Ala, m = null, n = null, R= Wasserstoff.
Die Erfindung betrifft auch die neuen biologisch aktiven
peptidischen Spaltprodukte, die durch chemische oder enzymatische
Spaltung dieser Polypeptide erhalten werden.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Gewinnung
eines gereinigten Polypeptids der obengenannten
Formel, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Polypeptid
aus Würmern des Stammes Annelida mit Hilfe einer
Kombination von Extraktionsmethoden, Fällungsmethoden,
Membranfiltration und/oder chromatographischen Verfahren
isoliert, eine gegebenenfalls vorhandene Phenolestergruppe
R gewünschtenfalls hydrolytisch unter Bildung der
phenolischen Hydroxlgruppe abspaltet und das erhaltene
Peptid gegebenenfalls in seine physiologisch verträglichen
Salze überführt.
Das Polypeptid wird vorzugsweise aus den Halsdrüsen von
Würmern der Klasse Hirudinea, insbesondere aus solchen
der Ordnung Gnathobdellida gewonnen. Bevorzugt sind die
Gattungen Hirudo, Gnathobdella, Haemadispa und Philaemon.
Besonders bevorzugt ist Hirudo medicinalis. Neben den
Halsdrüsen des Blutegels kann auch dessen vordere Körperregion
oder der ganze Blutegel Verwendung finden.
Ein Verfahren zur Gewinnung eines Rohextraktes aus Blutegeln
ist in Enzymology, Band 5 "Hirudin as an Inhibitor
of Thrombin" beschrieben. Ein Reinigungsverfahren für
Hirudin ist aus Bull. Soc. Chim. Biol. 45 (1963) 55 bekannt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren hat sich insbesondere
eine Kombination von Fällungsmethoden und von Gel-Permeations-
Chromatographie oder Ultrafiltration, Affinitätschromatographie
und von hoch auflösender Verteilungschromatographie
an "Reverse-Phase"-Material und Chromatographie
an Kieselgel oder Aluminiumoxid als nützlich erwiesen.
Je nach Beschaffenheit des Rohextraktes können
aber auch andere Chromatographie-Verfahren vorteilhaft
angesetzt werden (evtl. auch in Kombination mit dem obengenannten
Verfahren), wie z. B. Kationen- oder Anionen-
Austausch-Chromatographie, Chromatographie an unspezifischen
Absorbentien, insbesondere Hydroxylapatit.
Um beispielsweise einen für die Chromatographie geeigneten
Rohextrakt zu gewinnen, können die Kopfteile des
Blutegels in gefrorenem Zustand zerkleinert und mittels
einer wäßrigen Puffer-Lösung (z. B. Phosphatpuffer) extrahiert
werden. Das unlösliche Material wird z. B. durch
kurzes Zentrifugieren oder durch Filtration über Gaze
abgetrennt und das Polypeptid aus dem so erhaltenen Extrakt
abgetrennt und isoliert. Es ist vorteilhaft, diesen
Extrakt schnell auf 70°C bis 90°C zu erhitzen, weil dadurch
die Hauptmenge der proteolytischen Enzyme denaturiert
und ausfällt, deren Abtrennung dann z. B. durch Zentrifugation
erfolgen kann. Man isoliert aus dem Extrakt die
Proteinfraktion, die das erfindungsgemäße Peptid enthält,
z. B. durch Fällung in der Weise, daß man den Extrakt in
ein wassermischbares organisches Lösungsmittel gibt.
Z. B. kann Aceton in einer mehrfachen Menge des Extraktvolumen,
vorzugsweise der etwa 10-fachen Menge eingesetzt
werden, wobei die Fällung in der Kälte, üblicherweise
bei 0 bis -40°C, vorzugsweise bei etwa -20°C,
vorgenommen wird.
Eine andere Möglichkeit, die Füllung durchzuführen, ist
die Zugabe von Salzen, wie z. B. Ammoniumsulfat. Durch
pH-Steuerung erreicht die Fällung eine gewisse Selektivität.
Die erfindungsgemäßen Peptide, die isoelektrische
Punkte von 3,5-4 haben, können im pH-Bereich zwischen
3 und 5, vorzugsweise etwa 4, durch Zugabe von Ammoniumsulfat
bis zu einer Konzentration von etwa 50% ausgefällt
werden, wobei eine Vielzahl von Begleitproteinen
dabei in der Lösung bleibt. Auch diese Fällung wird
unter Kühlung bei etwa -5 bis +15°C vorzugsweise zwischen
0 und+4°C durchgeführt.
Aus diesem Rohextrakt können Proteine mit höherem Molekulargewicht
z. B. durch Ultrafiltration oder durch Gel-
Permeations-Chromatographie abgetrennt werden. Bei
größeren Ansätzen kann die Ultrafiltation z. B. in zwei
Stufen erfolgen: In der ersten Stufe arbeitet man mit
einer Kapillarmembran mit einer Ausschlußgrenze von
50 000 Dalton und dann in der zweiten Stufe mit einer
Flachmembran mit einer Ausschlußgrenze von 10 000 Dalton.
Mit Hilfe der Kapillarmembran erreicht man eine
schnelle Abtrennung von höhermolekularem Material, welches
den Durchfluß durch die selektiv arbeitende Flachmembran
verhindern würde. Bei kleinen Mengen kann man auch
auf die erste Stufe der Ultrafiltation verzichten.
Das so erhaltene Material besteht aus einer Mischung der
erfindungsgemäßen Thrombininhibitoren und anderen Polypeptiden.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Gewinnung der Inhibitoren
der Formel I mit R= H bzw. SO3H besteht darin,
daß die Thrombininhibitoren aufgrund der Eigenschaften
der Komplexbildung mit am Träger gebundenen Thrombin von
Produkten, die keine Komplexe mit Thrombin bilden, getrennt
werden. Die Fraktionen, die aufgrund ihrer Thrombinaffinität
gewonnen worden sind, können wiederum durch
ein zweites hochauflösendes chromatographisches System
in einzelne Komponenten aufgelöst werden. So werden die
Inhibitoren der Formel I isoliert. Für die Affinitätschromatographie
hat sich die Benützung von Thrombin-
Sepharose besonders bewährt. Thrombin-Sepharose wurde
nach dem Verfahren von Brosstad (Thrombos Res. II, 119,
1977) hergestellt.
Für die Trennung schüttet man Thrombin-Sepharose in eine
Säule mit einem geeigneten Puffer, wie z. B. 0,1 M N-Methylmorpholinacetatpuffer
pH 8,0 oder Tris/HCl 0,1 M pH 8,5).
Nach Equilibrierung der Säule wird das Gemisch aus der
Fällung in gleichem Puffer gelöst und auf die Säule aufgebracht.
Die Peptide, die keine Thrombinaffinität haben,
werden durch Spülung mit dem Puffer entfernt. Danach wird
der Komplex Thrombin/Thrombin-Inhibitor durch Spülung der
Säule mit einem Puffer aus 0,5-2 M Benzamidin oder
4-Amino-Benzamidin in 0,1 M N-Methylmorpholinacetat pH
8,0 aufgelöst. Die verschiedenen aktiven Fraktionen werden
zusammen gepoolt und durch übliche Gel-Permeations-
Chromatographie auf Sephadex G 25 mit 0,05 N-Methylmorpholinacetat
pH 8,0 entsalzt.
Die Trennung der verschiedenen Thrombin-Inhibitoren
voneinander wird durch hoch auflösende chromatographische
Verfahren besorgt. Dafür hat sich besonders die HPLC
bewährt.
Durch das hohe Auflösungsvermögen der HPLC-Technologie
ist es möglich, die Inhibitoren der Formel I voneinander
und von geringfügigen Mengen von Begleitprotein zu trennen
und rein darzustellen.
Für die stationäre Phase haben sich derivatisierte Kieselgele
mit geeigneter Korngröße (z. B. zwischen 3 und 20 µm
vorteilhaft erwiesen. Für die Derivatisierung des Kieselgels
eignen sich neben den verbreiteten Octadecylsilanresten
auch eine Vielzahl anderer Silanreste oder deren
Mischungen, wie Silanreste mit niedrigem Alkyl, Phenylalkyl-
oder amino-substituiertem Alkyl, wobei letztere
eine gewisse Kombination von Ionenaustausch- und "Reverse-
Phase" Chromatographie bieten. Es können beispielsweise
Trennsäulen von 5 bis 25 cm Länge und einem Durchmesser
von 3 bis 10 mm verwendet werden. Als gepuffertes Elutionsmittel
kommen alle sekundären oder tertiären Mischungen
zwischen Wasser, organischen Lösungsmitteln geeigneter
Lipophilie in Frage, wie z. B. niedrige Alkohole,
Ketone, Nitrile, Ether, Säure, Amine, Glykolether, Amide
und deren Derivate. Als Puffersubstanz können organische
und anorganische Salze oder andersartige Zusätze verwendet
werden. Die Elution erfolgt vorteilhaft bei einem pH-
Wert zwischen 2 und 8.
Die Benutzung von flüchtigen Puffersubstanzen, wie Ammoniumacetat
oder Ammoniumhydrogencarbonat, erlaubt die
Gewinnung der Inhibitoren aus dem Eluat durch einfache
Gefriertrocknung.
Die Anspaltung einer Sulfatmonoestergruppe R in Position
64 kann in Analogie zu der in DE-A-33 42 139 beschriebenen
Weise sauer katalysiert oder enzymatisch mit Hilfe einer
Arylsulfatase erfolgen.
Die erfindungsgemäßen Polypeptide der Formel I sind farblos,
in Wasser und in wäßrigen Puffern löslich, zeigen sich
homogen in der Polyacrylamid-Elektrophorese und besitzen
isoelektrische Fokussierung). Bestimmt man die Aminosäurezusammensetzung
nach der Methode von Moore und Stein
(Methods of Enzymology Band VI, 819-831, herausgegeben
von Rolovick und Kaplan, Academic Press, New York, London,
1963), findet man die in Tabelle 1 angegebenen Werte:
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung
eines Polypeptids der obengenannten Formel I, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man
- a) es in an sich bekannter Weise mittels Festphasensynthese herstellt oder
- b) zur Herstellung eines Polypeptids, in welchem m = 0 ist,
- I. Hirudin einem zweifachen Edman-Abbau unterwirft,
- II. das so erhalten Peptid mit einem Aktivester einer Aminosäure oder eines Peptids der Formel U-(X) m -A-B-C-OH,in welcher m, X und A, B, C wie oben definiert sind und U für eine säuren- oder basenlabile Urethanschutzgruppe steht, umsetzt,
- III. die Phenylthiocarbamoyl-Gruppe an der ε-Amino-Funktion von Lys mittels Hydrazin
- IV. und die Urethan-Schutzgruppe U mit Hilfe einer Säure oder Base abspaltet und
das a) oder b) erhaltene Polypeptid gegebenenfalls in sein
physiologisch verträgliches Salz überführt.
Bei der Festphasensynthese (vgl. hierzu Atherton, Sheppard,
Perspectives in Peptide Chemistry, Karger Basel 1981,
Seiten 101-117) kann in der Regel auf eine OH-Schutzgruppe
für Thr verzichtet werden.
Die Synthese des Polypeptids der Formel I erfolgt z. B.
schrittweise an hydroxymethyliertem Polystyrol-Harz. Das
Polystyrol ist mit beispielsweise 1% Divinylbezol quervernetzt.
Es liegt gewöhnlich in Form kleiner Kügelchen
vor.
Die Aminosären werden N-terminal geschützt eingesetzt. Die erste N-geschützte Aminosäure wird per Esterbildung
am Träger angebracht. Nach Beseitigung der Aminoschutzgruppe
wird die nächste N-geschützte Aminosäure unter
Verwendung eines Kupplungsreagenzes wie Dicyclohexylcarbodiimid
angeknüpft. Entschützen und Zufügen weiterer
Aminosäuren wird fortgesetzt, bis die gewünschte Sequenz
erreicht ist.
Die Auswahl der Schutzgruppen richtet sich nach den Aminosäuren
und Kupplungsmethoden.
Als Aminoschutzgruppen kommen z. B. die bekannten urethanischen
Schutzgruppen wie Benzyloxycarbonyl(Z), p-Methoxycarbobenzoxy,
p-Nitrocarbobenzoxy, t-Butyloxycarbonyl(Boc),
Fmoc und ähnliche in Frage.
Die Boc-Gruppe wird bevorzugt, da sie unter relativ milden
Bedingungen (z. B. mit Trifluoressigsäure oder HCl in organischen
Lösungsmittel) abspaltbar ist.
Threonin kann als Benzylether blockert werden und die
ε-Aminofunktion des Lysins als Z-Derivat. Diese beiden
Schutzgruppen sind gegen die Abspaltungsreagenzien für
die Boc-Gruppe weitestgehend resistend und können hydrogenolytisch
mit einem Hydrierkatalysator (Pd/Aktivkohle)
oder z. B. mit Natrium in flüssigem Ammoniak entfernt werden.
Das geschützte Peptid kann z. B. mit Hydrazin vom Harz
genommen werden. Dabei entsteht das Hydrazid, welches
z. B. mit N-Bromsuccinimid nach Int. J. Pept. Prot. Research
17 (1981) 6-11 in die freie Carbonsäure überführt
werden kann. Falls erforderlich, müssen die Disulfid-
Brücken oxidativ geschlossen werden (vgl. König,
Geiger, Perspectives in Peptide Chemistry, Karger Basel
Seiten 31-44).
Bei der Verfahrensvariante b) unterwirft man Hirudin
einem zweifachen Edman-Abbau, indem man dieses Polypeptid
in einer geeigneten Pufferlösung, wie Pyridin/
Wasser oder Dioxan/Wasser gegebenenfalls unter Zusatz
einer Base wie Dimethylbenzylamin (DMBA), Dimethylallylamin
(DMAA) oder Triethylamin, vorzugsweise bei
etwa 50°C und einem pH-Wert von 8-9 mit einem Isothiocyanat,
vorzugsweise Phenylisothiocyanat umsetzt. Nach
Entfernung des überschüssigen Puffers und des überschüssigen
Phenylisothiocyanats wird das N-terminale Valin durch
Behandeln mit einer Säure (Heptafluorbuttersäure oder
Trifluoressigsäure) während 10 Minuten bei 50°C als
Phenylthiazolinon abgespalten. Man wiederholt diese
Reaktionsfolge zur Spaltung des zweiten Valins am N-
Terminus.
Das auf diese Weise erhaltene Des-(Val)2-Hirudin-Derivat
wird mit einem Aktivester einer Aminosäure oder eines
Peptids der Formel U-(X) m -A-B-C-OH, umgesetzt. Geeignete
Urethanschutzgruppen U sind solche, die sauer oder
alkalisch abspaltbar sind, wie z. B. Boc oder Msc. Falls
erforderlich, so können auch evtl. vorhandene Funktionen
in den Seitenketten von B und C durch geeignete Schutzgruppen
vorübergehend geschützt werden.
Die auf diese Weise erhaltene geschützte Vorstufe des
Polypeptids der Formel I (m=0) wird zur Abspaltung der
Phenylthiocarbamoyl-Gruppe am Lysin in einem geeignetem
Lösungsmittel, wie einem niedrigen Alkohol oder dessen
Gemisch mit Wasser mit Hydrazin-Hydrat behandelt.
Man spaltet aus diesem Polypeptid nun noch die restliche(n)
Schutzgruppe(n) in geeigneter Weise ab (Boc
z. B. mit Trifluoressigsäure, Msc mit einer Base) und
erhält so das erfindungsgemäße Polypeptid der Formel I.
Die erfindungsgemäßen Polypeptide sind spezifische stöchiometrische
Hemmer des Thrombins. Die quantitative Messung der
Thrombin-Hemmung durch die erfindungsgemäßen Inhibitioren
zeigte, daß der Komplex Thrombin-Inhibitor/Thrombin
praktisch nicht dissoziiert. Mit Hilfe dieser Meßmethode
kann während der Aufarbeitung und Reinigung die Aktivität
und damit der Reinheitsgrad der erfindungsgemäßen Polypeptide
bestimmt werden. Die so gereinigten Polypeptide der
obengenannten Formel I können dabei eine Thrombinhemmung
von über 10 000 antithrombine units/mg aufweisen und damit
die des herkömmlichen Hirudins übertreffen. Dabei sind
in vivo die Verbindungen der Formel I mit freiem phenolischem
Wasserstoff in Position 64 in der Regel noch aktiver.
Die Erfindung betrifft daher auch die Verwendung von
Polypeptiden der Formel I, in welcher m, n, R, X, Z, A, B,
C, D, E, F, G und H die oben genannte Bedeutung haben als
Blutgerinnungshemmer zur Anwendung bei der Therapie thromboembolischer
Prozesse sowie deren Anwendung als Diagnostika
und Reagentien.
Die Erfindung betrifft weiterhin Mittel, die ein Polypeptid
der Formel I in einem pharmazeutisch unbedenklichen
Träger enthalten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können parenteral
oder topisch in entsprechender pharmazeutischer Zubereitung
verabreicht werden.
Zur subkutanen oder intravenösen Applikation werden die
aktiven Verbindungen oder deren physiologisch verträgliche
Salze, gewünschtenfalls mit den dafür üblichen Substanzen
wie Lösungsvermittler, Emulgatoren, Isotoniemittel,
Konservierungsstoffe oder weitere Hilfsstoffe
in Lösung, Suspension oder Emulsion gebracht. Als
Lösungsmittel für die neuen aktiven Verbindungen und die
entsprechenden physiologisch verträglichen Salze kommen
z. B. in Frage: Wasser, physiologische Kochsalzlösungen
oder Alkohole, z. B. Ethanol, Propandiol, oder Glycerin,
daneben auch Zuckerlösungen wie Glucose- oder Mannitlösungen,
oder auch eine Mischung aus den verschiedenen
genannten Lösungen. Bei subkutaner Anwendung weisen Verbindungen
der Formel I (R= phenolischer Wasserstoff) in
der Regel den Vorteil einer langsameren Resorption und
damit einer retardierten Wirkung auf.
Die topischen Trägerstoffe können organische oder anorganische
Verbindungen sein. Typische pharmazeutisch gebrauchte
Trägerstoffe sind wäßrige Lösungen, die z. B.
Puffersysteme oder isotonische Mischungen von Wasser und
wassermischbaren Lösungsmitteln sind, wie z. B. Alkohole
oder Arylalkohole, Öle, Polyalkylenglykole, Ethylcellulose,
Carboxymethylcellulose, Polyvinylpyrrolidon oder
Isopropylmyristat. Geeignete Puffersubstanzen sind z. B.
Natriumborat, Natriumphosphat, Natriumacetat oder auch
Gluconatpuffer. Die topische Anwendungsform kann auch
nicht toxische Hilfsstoffe enthalten wie z. B. emulgierende
Konservierungsstoffe, Vernetzer, wie z. B. Polyethylenglykole
und antibakterielle Verbindungen.
10 bis 100 µl der Inhibitor-Lösung mit einem vorher bestimmten
Proteingehalt werden mit 200 µl Natriumhydrogencarbonat-
Lösung (pH= 7,0; 0,5 M) versetzt. Man addiert
0,1 ml Fibrinogen-Lösung (0,5 bis 1%) oder verdünntes
Citrat-Plasma; in regelmäßigem Abstand, unter Rühren,
bei Zimmertemperatur, wird ein aliquoter Teil (50-100 µl)
der Thrombin-Lösung zugefügt (ca. 100 NIH Einheiten pro
ml). Als Umschlagpunkt kann beim halbquantitativen Arbeiten
das Gerinnen der Flüssigkeit innerhalb des gewählten
Zeitabstandes dienen, oder, für quantitative Bestimmungen,
die Turbimetrie-Messung bei 546 nm.
Es werden freilebende Blutegel (keine Zuchttiere) der Art
Hirudo medicinalis verwendet, die in Deutschland gesammelt
worden sind.
Ca. 150-200 g gefrorene Blutegelvorderteile werden in einem
Mixer mit 2 l eiskalter 0,09% Natriumchlorid-Lösung und
10 ml Octanol innerhalb von 3 Minuten homogenisiert.
Nach 30 minütiger Zentrifugation bei 0°C und 10 000 Upm
wird der Überstand mittels Filtration über 2 Lagen Gaze
weitergeklärt und anschließend unter Rühren innerhalb
von 15 Minuten auf 80°C erhitzt. Die entstandene Fällung
wird durch Filtration über 4 Lagen Gaze getrennt. Das
Filtrat wird durch Rühren in einem Eisbad schnell auf 4°C
heruntergekühlt und in 7,5 l vorgekühltes Aceton (-20°C)
gegeben. Es entsteht erneut eine Fällung, die nach 5 Minuten
auf einer Glasfilternutsche abfiltriert und mit
1 l kaltem Aceton (-20°C) nachgewaschen wird. Nach Trocknung
im Vakuum entsteht 520 mg leicht gelbliches Pulver
mit einem Proteingehalt von 62% (bestimmt nach der Methode
von Lowry). Die Antithrombinaktivität beträgt ca.
400 Einheiten pro mg.
520 mg Pulver gemäß Beispiel 2 werden in 75 ml Wasser
gelöst, dann mit 5 N Ammoniak auf pH 8,0 eingestellt und
1 Stunde bei 0-4°C gerührt. Der unlösliche Anteil wird
innerhalb von 30 Minuten mit einer Becher-Zentrifuge bei
5000 Upm abgeschleudert. Nach Einstellung des Proteingehaltes
durch Wasserzugabe auf 25 mg/ml (Lowry), wird die
Lösung mit 35 ml gesättigter Ammoniumsulfat-Lösung versetzt
und 1 Stunde bei 4°C gerührt. Der erste Niederschlag
wird schnell durch Zentrifugation (5000 Upm/30
Minuten) abgetrennt. Man löst noch ca. 26 g Ammoniumsulfat
dazu und stellt den pH-Wert mit Eisessig auf pH 4
ein. Nach 5 Stunden Stehen wird die gesamte Suspension
zentrifugiert und der erhaltene Feuchtniederschlag wie
folgt weiterverarbeitet.
Der gemäß Beispiel 3 erhaltenen Feuchtniederschlag wird
in 200 ml 0,1 M. Ammoniumhydrogencarbonat-Lösung vom pH 8
gelöst und in einer 250 ml AmiconR-Zelle mit einer 5PM
10-Flachmembran (Ausschlußgrenze 10 000 Dalton) ultrafiltriert.
Dabei wird die Lösung auf ca. 40 ml eingeengt,
wobei gegen Ende zweimal 150 ml 0,1 Ammoniumhydrogencarbonat-
Lösung vom pH 8,0 nachgefüllt werden. Gefriertrocknung
des Rückstandes ergibt ca. 350 mg Material mit
einem Proteingehalt von 89%.
Man schüttet eine Säule (0.9 × 15 cm) mit Thrombin-
Sepharose in 0.1 m Tris-Puffer (HCl) pH 8.
Die Substanz aus Beispiel 3 wird im gleichen Puffer gelöst,
und die Säule wird mit dieser Probe beschickt. Durch
Spülung der Säule mit dem Equilibrierungspuffer werden
inaktive Begleitsubstanzen entfernt. Danach mit einer Lösung
von Benzamidin (1,5 M Tris Puffer pH 7) oder mit 4-
Aminobenzamidin (0,2 M Tris Puffer pH 7) läßt sich das
Hirudin von dem Komplex Thrombin-Hirudin verdrängen und
wird portionsweise eluiert. Zum Testen der Antithrombinaktivität
muß zuerst der kompetitive Inhibitor durch
Gel-Filtration Sephadex G 20 vom Hirudin getrennt werden.
Gewicht-Ausbeute 55%;
Aktivität 6000 bis 12 000 ATU/mg.
Aktivität 6000 bis 12 000 ATU/mg.
20 mg Inhibitor gemäß Beispiel 3 werden in 20 µl Wasser
von pH 2,16 (eingestellt mit Trifluoressigsäure + 5%
Acetonitril) gelöst und auf eine mit Octadecylsilan-
Kieselgel (5 µl) gefüllte Stahl-Säule eingespritzt
(Shandon®ODS). Die Säule wird durch einen Gradienten von
maximal 2%/Minute zwischen dem Startpuffer (Wasser-pH=
2,16 + 5% Acetonitril) und Acetonitril eluiert. Die
Fraktionen werden einzeln gesammelt. Nach Trocknung haben
die erfindungsgemäßen Inhibitoren der Formel I (R= H bzw.
SO3H) eine spezifische Aktivität, die der Stöchiometrie
eines 1 : 1-Komplexes mit Thrombin entspricht.
Claims (16)
1. Polypeptid der Formel I
in welcher
m = 0-50,
n = 0-100 und
R phenolischen Wasserstoff oder eine Phenolestergruppe bedeuten,
X für gleiche oder verschiedene Reste natürlich vorkommende α-Aminosäuren steht,
Z für gleiche oder verschiedene Reste natürlich vorkommender α-Aminosäuren steht und
A fürIle oder die Abwesenheit von Aminosäure steht,
B für Ile oder Thr oder die Abwesenheit von Aminosäure steht,
C Thr, Val, Ile, Leu oder Phe bedeutet
D Glu oder die Abwesenheit von Aminosäure
E Glu oder Pro,
F Thr oder Ile bedeuten,
G Lys oder Lys-Asp bedeutet,
H falls G=Lys bedeutet, für Ala, andernfalls für Ala oder Leu steht und
J Gln oder Lys bedeutet,
in der die 6 Cys-Reste paarweise über Disulfid-Brücken verknüpft sind, sowie deren physiologisch verträgliche Salze.
m = 0-50,
n = 0-100 und
R phenolischen Wasserstoff oder eine Phenolestergruppe bedeuten,
X für gleiche oder verschiedene Reste natürlich vorkommende α-Aminosäuren steht,
Z für gleiche oder verschiedene Reste natürlich vorkommender α-Aminosäuren steht und
A fürIle oder die Abwesenheit von Aminosäure steht,
B für Ile oder Thr oder die Abwesenheit von Aminosäure steht,
C Thr, Val, Ile, Leu oder Phe bedeutet
D Glu oder die Abwesenheit von Aminosäure
E Glu oder Pro,
F Thr oder Ile bedeuten,
G Lys oder Lys-Asp bedeutet,
H falls G=Lys bedeutet, für Ala, andernfalls für Ala oder Leu steht und
J Gln oder Lys bedeutet,
in der die 6 Cys-Reste paarweise über Disulfid-Brücken verknüpft sind, sowie deren physiologisch verträgliche Salze.
2. Polypeptid nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß C Thr ist.
3. Polypeptid nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
das A Ile ist.
4. Verbindung gemäß mindestens einem der Ansprüche 1-3,
in welcher R Wasserstoff, SO3H oder PO3H2 bedeuten.
5. Verbindung gemäß mindestens einem der Ansprüche 1-4,
in welcher R für SO3H steht.
6. Polypeptid nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß
A für Ile,
B für die Abwesenheit einer Aminosäure,
C für Thr,
D für die Abwesenheit einer Aminosäure,
E für Glu,
F für Ile,
G für Lys-Asp,
H für Ala,
J für Lys,
m für null,
n für null und
R für SO3H steht.
A für Ile,
B für die Abwesenheit einer Aminosäure,
C für Thr,
D für die Abwesenheit einer Aminosäure,
E für Glu,
F für Ile,
G für Lys-Asp,
H für Ala,
J für Lys,
m für null,
n für null und
R für SO3H steht.
7. Verbindung gemäß einem der Ansprüche 1-4, in welcher
R für phenolischen Wasserstoff steht.
8. Polypeptid nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß
A für Ile,
B für die Abwesenheit einer Aminosäure,
C für Thr,
D für die Abwesenheit einer Aminosäure,
E für Glu,
F für Ile,
G für Lys-Asp,
H für Ala,
J für Lys,
m für null,
n für phenolischer Wasserstoff steht.
A für Ile,
B für die Abwesenheit einer Aminosäure,
C für Thr,
D für die Abwesenheit einer Aminosäure,
E für Glu,
F für Ile,
G für Lys-Asp,
H für Ala,
J für Lys,
m für null,
n für phenolischer Wasserstoff steht.
9. Biologisch aktives peptisches Spaltprodukt eines Polypeptids
gemäß mindestens einem der Ansprüche 1-8.
10. Verfahren zur Gewinnung eines gereinigten Polypeptides
gemäß mindestens einem der Ansprüche 1-8, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Polypeptid aus Würmern der
Ordnung Gnathobdellida, vorzugsweise aus Würmern der
Gattung Hirudo mit Hilfe einer Kombination von Extraktionsmethoden,
Fällungsmethoden, Membranfiltration
und/oder chromatographischen Verfahren isoliert, eine
gegebenenfalls vorhandene Phenolestergruppe R gewünschtenfalls
hydrolytisch unter Bildung der phenolischen
Hydroxylgruppe abspaltet und das erhaltene Peptid gegebenenfalls
in seine physiologisch verträglichen Salze
überführt.
11. Verfahren zur Herstellung eines Polypeptids der Formel 1
gemäß mindestens einem der Ansprüche 1-8 dadurch
gekennzeichnet, daß man
- a) es in an sich bekannter Weise mittels Festphasensynthese herstellt oder
- b) zur Herstellung eines Polypeptids, in welchem m = 0
ist,
- I. Hirudin einem zweifachen Edman-Abbau unterwirft,
- II. das so erhalten Peptid mit einem Aktivester einer Aminosäure oder eines Peptids der Formel U-X m -A-B-C-OH in welcher m, X, A, B und C wie oben definiert sind und U für eine Urethanschutzgruppe steht, umsetzt,
- III. die Phenylthiocarbamoyl-Gruppe an der ε-Amino-Funktion von Lys mittels Hydrazin
- IV. und die Urethan-Schutzgruppe U mit Hilfe einer Säure oder Base abspaltet und das a) oder b) erhaltene
das a) oder b) erhaltene Polypeptid gegebenenfalls in
sein physiologisch verträgliches Salz überführt.
12. Polypeptid gemäß mindestens einem der Ansprüche 1-9
zur Anwendung als Heilmittel.
13. Verwendung eines Polypeptids gemäß mindestens einem
der Ansprüche 1-9 zur Anwendung als Antikoagulans,
14. Mittel enthaltend ein Polypeptid gemäß mindestens einem
der Ansprüche 1-9 und einen pharmazeutisch unbedenklichen
Träger.
15. Verwendung eines Polypeptids gemäß mindestens einem der
Ansprüche 1-9 zur Herstellung eines Medikaments.
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---|---|---|---|
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DE86109309T DE3689525D1 (de) | 1985-07-17 | 1986-07-08 | Neue Polypeptide mit blutgerinnungshemmender Wirkung, Verfahren zu deren Herstellung bzw. Gewinnung, deren Verwendung und diese enthaltende Mittel. |
FI862950A FI862950A (fi) | 1985-07-17 | 1986-07-15 | Nya polypeptider med blodkoaguleringshaemmande verkan, foerfarande foer deras framstaellning respektive utvinning samt deras anvaendning och dessa innehaollande produkter. |
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CA000513871A CA1340102C (en) | 1985-07-17 | 1986-07-16 | Novel polypeptides with a blood coagulation-inhibiting action, processesfor their preparation and isolation, their use and agents containing them |
JP61165699A JPH0764875B2 (ja) | 1985-07-17 | 1986-07-16 | 血液凝固阻害作用を有する新規ポリペプチド |
PT82993A PT82993B (pt) | 1985-07-17 | 1986-07-16 | Processo para a preparacao de novos polipeptidos com accao de inibicao da coagulacao do sangue e de composicoes farmaceuticas que os contem |
AU60233/86A AU593820B2 (en) | 1985-07-17 | 1986-07-16 | Novel polypeptides with a blood coagulation-inhibiting action, processes for their preparation and isolation, their use and agents containing them |
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KR1019860005761A KR940000758B1 (ko) | 1985-07-17 | 1986-07-16 | 혈액응고 억제작용을 갖는 폴리펩티드의 분리 및 제조방법 |
DK198603384A DK173509B1 (da) | 1985-07-17 | 1986-07-16 | Polypeptider med blodkoaguleringshæmmende virkning, deres fremstilling eller udvinding samt midler med indhold deraf |
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DE3601032A1 true DE3601032A1 (de) | 1987-07-23 |
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DE19863601032 Withdrawn DE3601032A1 (de) | 1985-07-17 | 1986-01-16 | Neue polypeptide mit blutgerinnungshemmender wirkung, verfahren zu deren herstellung bzw. gewinnung, deren verwendung und diese enthaltende mittel |
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