DE3600004A1 - Rotations-gurtstraffer fuer sicherheitsgurte - Google Patents
Rotations-gurtstraffer fuer sicherheitsgurteInfo
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- B60R22/34—Belt retractors, e.g. reels
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Description
Die Erfindung betrifft einen Rotations-Gurtstraffer für
Sicherheitsgurte, insbesondere in Kraftfahrzeugen, mit
einer in einem Gehäuse drehbar gelagerten Spindel zur
Aufnahme des Gurtbandes, einer an der Spindel angreifen
den und diese in Aufrollrichtung beaufschlagenden Auf
rollfeder, einem gurtsensitiven und/oder fahrzeugsensi
tiven Blockiermechanismus zur Blockierung der Drehung
der Spindel in Gurtabzugsrichtung und einem zum Antrei
ben der Spindel in Gurtaufrollrichtung beim Eintreten
von auf einen Unfall schließen lassenden Umständen vor
gesehenen Gurtstraffer-Drehantrieb, der eine lösbar am
Gehäuse gehaltene und mit der Spindel durch einen Kupp
lungsmechanismus kuppelbare Zugmittelrolle aufweist, an
deren Umfang ein Zugmittel angreift.
Der Gurtstraffer-Drehantrieb wird bei derartigen Rota
tions-Gurtstraffern nur ausgelöst, wenn die durch einen
Sensor ermittelten Verzögerungen bestimmte Werte errei
chen, die ein sicheres Anzeichen dafür sind, daß ein
Aufprall stattfindet, durch den die Sicherheit der
Fahrzeuginsassen gefährdet ist. Durch die Auslösung des
Gurtstraffer-Drehantriebs wird das Gurtband um die Fahr
zeuginsassen strammgezogen, um die Gurtlose zu beseiti
gen und die Fahrzeuginsassen so optimal zu schützen. Ab
gesehen von derartigen Notsituationen muß aber der Rota
tions-Gurtstraffer die Grundfunktionen eines normalen
Gurtaufrollautomaten erfüllen. Das Gurtband wird auf
einer in Aufrollrichtung federbelasteten Spindel aufge
rollt, so daß sich keine größere Gurtlose bilden kann.
Zum Anlegen des Sicherheitsgurtes kann das Gurtband ent
gegen der Wirkung der Aufrollfeder von der Spindel abge
zogen werden. Wenn aber bestimmte, noch relativ geringe
Verzögerungen oder Querbeschleunigungen des Fahrzeugs
auftreten oder das Gurtband mit einer vorbestimmten, noch
relativ geringen Beschleunigung von der Spindel abgezogen
wird, so muß die weitere Drehung der Spindel in Abzugs
richtung gesperrt werden. Diese Sperrung der Spindel in
Gurtabzugsrichtung bezeichnet man als fahrzeugsensitiv,
wenn sie durch Verzögerungen oder Beschleunigungen des
Fahrzeugs ausgelöst wird, und gurtbandsensitiv, wenn sie
durch schnelles Abziehen des Gurtbandes von der Spindel
ausgelöst wird.
Der Blockiermechanismus zur Sperrung der Drehung der
Spindel in Gurtabzugsrichtung muß aber auch in Tätigkeit
treten, wenn in Notsituationen der Gurtstraffer ausge
löst wird. Beim Gurtstraffen wird die Spindel mit extrem
hoher Drehbeschleunigung in Aufrollrichtung angetrieben.
Unmittelbar nach Beendigung des Gurtstraffens soll der
normale Blockiermechanismus die Spindel in Gurtabzugs
richtung sperren, da dann eine plötzliche Umkehrung des
Drehsinnes der Spindel mit hoher Drehbeschleunigung ein
tritt. Je höher die Ansprechgeschwindigkeit des Blockier
mechanismus ist, desto geringer ist die nach erfolgtem
Gurtstraffen abgezogene Gurtbandlänge. Daher müssen an
die Funktionsteile des Blockiermechanismus hohe Anfor
derungen hinsichtlich Herstellungsgenauigkeit und mecha
nischer Festigkeit gestellt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rota
tions-Gurtstraffer der eingangs angegebenen Art mit ein
fachen Mitteln dahingehend weiterzubilden, daß für die
Funktion des Blockiermechanismus, der die Spindel in
Gurtabzugsrichtung blockiert, nach Beendigung des Gurt
straffens Bedingungen herrschen, die mit denen bei der
normalen Blockierfunktion, also ohne Gurtstraffen, ver
gleichbar sind, so daß die Funktionsteile des Blockier
mechanismus durch die Blockierfunktion nach einem Gurt
straffvorgang nicht wesentlich stärker beansprucht wer
den als bei einem normalen Blockiervorgang.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs angegebenen Rota
tions-Gurtstraffer erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Zugmittelrolle ein ihre Drehung in Gurtabzugsrich
tung sperrendes Klemmgesperre zugeordnet ist.
Es hat sich gezeigt, daß durch die Anwendung eines sol
chen Klemmgesperres mit einem Blockiermechanismus, der
nicht besonders auf die Erfordernisse eines Gurtstraffers
ausgelegt werden muß, eine augenblickliche Blockierung
der Spindel in Gurtabzugsrichtung nach Beendigung des
Gurtstraffvorganges erreicht wird. Unmittelbar nach Be
endigung des Gurtstraffvorganges ist in dem Gurtsystem
ein hohes Energiepotential gespeichert, das bestrebt ist,
die Spindel mit hoher Drehbeschleunigung in Gurtabzugs
richtung zu drehen. Diese Drehung der Spindel in Gurt
abzugsrichtung muß durch den Blockiermechanismus ge
sperrt werden. Dabei werden die Funktionsteile des
Blockiermechanismus überaus hohen Beanspruchungen aus
gesetzt. Durch die erfindungsgemäße Anwendung eines
Klemmgesperres an der Seilrolle wird die Funktion des
Blockiermechanismus unterstützt, da das Klemmgesperre
die Drehung der durch den Kupplungsmechanismus kraft
schlüssig mit der Seilrolle gekuppelten Spindel sperrt.
Die Drehung der Spindel nach Beendigung des Gurtstraff
vorganges erfolgt daher nur über einen geringen Dreh
winkel, so daß nur eine entsprechend geringe Gurtband
länge von der Spindel abgezogen wird. Während das Klemm
gesperre wirksam ist, gelangt auch der normale Blockier
mechanismus in seinen aktivierten Zustand, um die volle
am Gurt auftretende Last aufzunehmen. Das Klemmgesperre
muß daher nur für eine relativ geringe Last dimensioniert
werden, so daß es auf hohe Ansprechgeschwindigkeit aus
gelegt werden kann. Durch die Erfindung wird somit bei
gegebener Ausbildung des Blockiermechanismus die durch
den Rotations-Gurtstraffer erreichbare Sicherung des
Fahrzeuginsassen weiter verbessert. Da das Klemmgesperre
nicht an der Spindel, sondern an der von dieser normaler
weise entkoppelten Seilrolle angeordnet ist, wird die
freie Drehung der Spindel im Normalbetrieb nicht gehin
dert.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
ist das Klemmgesperre aus in Ausnehmungen an einer Um
fangsfläche der Seilrolle gelagerten Wälzkörpern und
einer die Wälzkörper umziehenden gehäusefesten Fläche
gebildet. Durch diese Ausbildung kann das Klemmgesperre
platzsparend im Rotations-Gurtstraffer untergebracht
werden. Außer den Wälzkörpern werden keine zusätzlichen
Teile benötigt.
Zur Steigerung der Ansprechgeschwindigkeit des Klemmge
sperres ist gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausfüh
rungsform der Erfindung eine lose drehbar am Gehäuse ge
lagerte Massescheibe vorgesehen, die radiale Ansätze auf
weist, an denen jeweils ein Wälzkörper auf derjenigen
seiner Seiten anliegt, welche von der Drehbewegung der
Seilrolle in Gurtaufrollrichtung abgewandt ist. Die
Massescheibe wird beim Gurtstraffvorgang mit der hohen
Drehgeschwindigkeit der Seilrolle mitgedreht. Nach Been
digung des Gurtstraffvorganges ist die Massescheibe
bestrebt, aufgrund ihrer Massenträgheit weiter zu ro
tieren. Dabei drückt sie die Wälzkörper längs den ram
penförmig abgeschrägten Bodenflächen der Ausnehmungen
am Umfang der Seilrolle, in welchen die Wälzkörper ge
lagert sind, wodurch diese zwischen der Fläche der Aus
nehmung und der die Wälzkörper umziehenden gehäusefesten
Fläche verklemmt werden.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
und aus der Zeichnung, auf die Bezug genommen wird. In
der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt einer Ausführungsform des
Rotations-Gurtstraffers im Bereich seiner Seil
rolle;
Fig. 2 einen auf den Bereich des Gurtstraffer-Dreh
antriebs beschränkten Längsschnitt derselben
Ausführungsform; und
Fig. 3 eine perspektivische Explosionsansicht der in
Fig. 1 und 2 gezeigten Teile.
Der Rotations-Gurtstraffer weist einen allgemein U-för
migen Rahmen 10 auf, in dessen Seitenteilen eine Spindel
12 drehbar gelagert ist, auf welcher das Gurtband des
Sicherheitsgurtes teilweise aufgerollt ist. An dem in
der Zeichnung nicht gezeigten Ende der Spindel 12 be
findet sich ein normaler Aufroll- und Blockiermechanis
mus, dessen Einzelheiten herkömmlich sind und daher hier
nicht näher beschrieben werden. Dieser Mechanismus um
faßt in wohlbekannter Weise eine am Ende der Spindel an
greifende Aufrollfeder, welche die Spindel in Gurtauf
rollrichtung beaufschlagt, sowie einen Blockiermechanis
mus, der die Drehung der Gurtspindel in Gurtabzugsrich
tung fahrzeugsensitiv und/oder gurtbandsensitiv blockiert.
Dieser Blockiermechanismus tritt in Tätigkeit, sobald
kritische Verzögerungs- und/oder Beschleunigungswerte
des Fahrzeugs oder eine vorbestimmte Beschleunigung des
Gurtbandes in Gurtabzugsrichtung festgestellt werden.
Auf der dem Aufroll- und Blockiermechanismus gegenüber
liegenden und in der Zeichnung dargestellten Seite des
Rotations-Gurtstraffers befinden sich dessen Funktions
teile, die für die Gurtstrafferfunktion benötigt werden.
Hierzu gehören ein Zugseil 14, an dem bei Auslösung des
Gurtstraffers eine Zugkraft ausgeübt wird, beispielsweise
durch einen pyrotechnischen Linearantrieb, eine Träg
heitsmasse, eine vorgespannte Feder oder dergleichen.
Das Zugseil 14 greift am Umfang einer Seilrolle 16 an,
um die mehrere Windungen herumgelegt sind. Die Seilrolle
16 ist durch einen Scherstift oder dergleichen lösbar an
dem mit dem Rahmen 10 fest verbundenen Gehäuse 11 gehal
ten. Ein axiales Ende 20 der Spindel 12 erstreckt sich
durch eine zentrale Öffnung 22 der Seilrolle 16. Die
Öffnung 22 weist drei Erweiterungen 22 a, 22 b, 22 c auf,
in denen jeweils ein zylinderförmiger Wälzkörper 24 auf
genommen ist. Die Wälzkörper 24 werden durch einen Käfig
25 gehalten. Jeder Wälzkörper 24 ist an seinem Umfang mit
der Umfangsfläche des Endes 20 der Spindel einerseits
und mit einer rampenförmigen Fläche der entsprechenden
Erweiterung 22 a, 22 b, 22 c andererseits in Berührung.
Durch die am Zugseil 14 bei Aktivierung des Gurtstraf
fers wirksam werdende Zugkraft wird die Seilrolle 16
vom Gehäuse 11 gelöst, wobei die Wälzkörper 24 eine
kraftschlüssige Verbindung zwischen Seilrolle 16 und
dem Ende 20 der Spindel 12 herstellen. Die Spindel 12
wird daher über die Seilrolle 16 mit hoher Beschleuni
gung in Gurtaufrollrichtung angetrieben.
Die Seilrolle 16 ist auf ihrer der Spindel 12 zugewand
ten Seite mit einem allgemein zylindrischen Ansatz 70
versehen, an dessen Umfangsfläche Ausnehmungen 72 a, 72 b,
72 c gebildet sind. Jede dieser Ausnehmungen 72 a, 72 b,
72 c weist eine rampenförmig zum Umfang des Ansatzes 70
hin auslaufende Fläche auf und beherbergt einen Wälz
körper 74. Die Wälzkörper 74 werden von einer zylindri
schen Umfangsfläche 76 des Gehäuses 11 mit geringem
radialem Spiel umzogen. Die Wälzkörper 74 bilden in
Verbindung mit den rampenartig verlaufenden Ausnehmun
gen 72 a, 72 b, 72 c und der gehäusefesten Fläche 76 ein
Klemmgesperre, welches die Drehung der Seilrolle 16 in
Gurtabzugsrichtung sperrt, die entgegengesetzte Drehung
jedoch nicht behindert.
Auf dem Ende 20 der Spindel 12 ist eine Massescheibe 78
frei drehbar gelagert. Die Massescheibe 78 ist mit radi
alen Ansätzen 80 versehen, an denen jeweils ein Wälz
körper 74 auf derjenigen seiner Seiten anliegt, welche
von der Drehbewegung der Seilrolle 16 in Gurtaufroll
richtung abgewandt ist. Die Gurtaufrollrichtung ist in
Fig. 1 durch einen Pfeil A, die Sperrichtung des Klemm
gesperres durch einen Pfeil B verdeutlicht. Die Masse
scheibe 78 erhöht die Ansprechgeschwindigkeit des Klemm
gesperres. Bei einem Gurtstraffvorgang dreht sich die
Seilrolle 16 mit hoher Beschleunigung in Richtung des
Pfeiles A, wobei die Massescheibe 78 über die Wälzkör
per 74 mitgenommen wird. Nach Beendigung des Gurtstraff
vorganges ist die Massescheibe 78 aufgrund ihrer Massen
trägheit bestrebt, weiter zu rotieren. Dabei drückt sie
die Wälzkörper 74 an den rampenförmigen Bodenflächen
der Ausnehmungen 72 a, 72 b, 72 c hoch und in Klemmeingriff
mit der gehäusefesten Fläche 76, wodurch die Drehung
der Seilrolle 16 in Gurtabzugsrichtung (Pfeil B) gesperrt
wird. Die am Ende des Gurtstraffvorganges im Gurtsystem
gespeicherte potentielle Energie ist bestrebt, die Spin
del 12 mit hoher Drehbeschleunigung in Gurtabzugsrich
tung zu drehen. Da die Seilrolle 16 aber über die Wälz
körper 74 kraftschlüssig mit der Spindel 12 gekuppelt
bleibt und gegen Drehung in Gurtabzugsrichtung durch das
Klemmgesperre gesperrt ist, kann die Spindel 12 allen
falls eine Drehung über einen kleinen Drehwinkel in Gurt
abzugsrichtung ausführen, woraufhin der normale Blockier
mechanismus in Tätigkeit tritt, der für die am Gurt auf
tretende hohe Last dimensioniert ist. Hierfür eignet
sich in bekannter Weise ein Sperrmechanismus mit Sperr
verzahnung an einem axialen Ende der Spindel und einer
von außen einsteuerbaren Sperrklinke, die am Gehäuse ge
lagert ist und deren Eingriff mit der Sperrverzahnung
durch einen Auslösemechanismus gesteuert wird, der auf
die Gurtbandbeschleunigung in Gurtabzugsrichtung an
spricht.
Claims (3)
1. Rotations-Gurtstraffer für Sicherheitsgurte, ins
besondere in Kraftfahrzeugen, mit einer in einem Gehäuse
drehbar gelagerten Spindel zur Aufnahme des Gurtbandes,
einer an der Spindel angreifenden und diese in Aufroll
richtung beaufschlagenden Aufrollfeder, einem gurtsensi
tiven und/oder fahrzeugsensitiven Sperrmechanismus zur
Sperrung der Drehung der Spindel in Gurtabzugsrichtung
und einem zum Antreiben der Spindel in Gurtaufrollrich
tung beim Eintreten von auf einen Unfall schließen
lassenden Umständen vorgesehenen Gurtstraffer-Drehan
trieb, der eine lösbar am Gehäuse gehaltene und mit der
Spindel durch einen Kupplungsmechanismus kuppelbare
Zugmittelrolle aufweist, an deren Umfang ein Zugmittel
angreift, dadurch gekennzeichnet, daß der Zugmittelrolle
(16) ein ihrer Drehung in Gurtabzugsrichtung (B) sperren
des Klemmgesperre (74, 72 a, 72 b, 72 c, 76) zugeordnet
ist.
2. Rotations-Gurtstraffer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Klemmgesperre aus in Ausnehmun
gen (72 a, 72 b, 72 c) an einer Umfangsfläche der Seilrolle
(Ansatz 70) gelagerten Wälzkörpern (74) und einer die
Wälzkörper (74) umziehenden gehäusefesten Fläche (76)
gebildet ist.
3. Rotations-Gurtstraffer nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine lose drehbar an dem Gehäuse ge
lagerte Massescheibe vorgesehen ist, die radiale Ansätze
(80) aufweist, an denen jeweils ein Wälzkörper (74) auf
derjenigen seiner Seiten anliegt, welche von der Dreh
bewegung der Seilrolle (16) in Gurtaufrollrichtung (A)
abgewandt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863600004 DE3600004A1 (de) | 1986-01-02 | 1986-01-02 | Rotations-gurtstraffer fuer sicherheitsgurte |
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