DE3590404C2 - Ionenempfindliche Elektrode - Google Patents
Ionenempfindliche ElektrodeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine ionenempfindliche Elektrode und ein Verfahren
zu deren Herstellung.
Ionenempfindliche Elektroden finden in der analytischen Chemie zur Messung
der Aktivität von Ionen in wäßrigen oder nicht wäßrigen Lösungen Verwen
dung. Ein Beispiel für eine derartige Messung ist die Messung des pH-Werts,
der ein Maß für die Aktivität von Wasserstoffionen in einer Lösung ist und
der bei vielen chemischen Prozessen ein wichtiger Parameter ist. Ein anderes
Beispiel ist die Messung von Natriumionen in Nahrungsmitteln oder biologischen
Flüssigkeiten.
Derartige ionenempfindliche Elektroden bestehen meist aus einem rohrförmigen
Gehäuse, dessen eines Ende durch eine ionenempfindliche Membran verschlos
sen ist. Die Membran ist für Ionen der einen Art selektiv durchlässig, während
sie für andere Ionen in der zu prüfenden Lösung nicht durchlässig ist. Inner
halb des Rohrs ist eine Einrichtung zur Erzeugung eines bestimmten Potentials
vorgesehen entweder in Form einer Lösung mit einer bestimmten Zusammen
setzung oder in Form eines metallischen Leiters, der an die Membran ange
schlossen ist. Die Spannungsdifferenz über der Membran gemessen von dem
Inneren Kontakt durch die Probe zu einem zweiten Bezugskontakt ergibt ein
Maß für die Ionenaktivität der Probe.
Derartige Membranen sind meistens entweder kugelförmig ausgewölbt oder
eben ausgebildet. Bei der Ausformung von Membranen in einem glasartigen
Zustand können kugelförmig ausgewölbte Elektroden einfacher als ebene Elek
troden ausgebildet werden und sind für eine Messung von flüssigen Proben
geeignet, wenn eine ausreichende Flüssigkeitsmenge für die Messung verfügbar
Ist. Ebene Membranelektroden sind im Gegensatz dazu wünschenswert oder
in gewissen Fällen sogar erforderlich, wenn Proben gemessen
werden sollen, von denen eine nur begrenzte Materialmenge ver
fügbar ist oder wenn Messungen an feuchten Feststoffen durch
geführt werden sollen, wobei die Membran ohne einzutauchen
gegen die Probe angedrückt werden muß.
Als ionenempfindliche Elektroden verwendbare Membranen haben
typischerweise eine hohe Eingangsimpedanz für das Meßinstru
ment, beispielsweise von 1000 bis 20 000 Megaohm. Diese Impe
danz begrenzt die Meßgenauigkeit, weil durch die Elektrode ein
Rauscheffekt aufgenommen wird. Insbesondere sind Membranen von
pH-Elektroden im allgemeinen aus Glas hergestellt. Bei üblichen
pH-Gläsern tritt eine hohe Selektivität für ein Wasserstoffion
typischerweise in Verbindung mit einem spezifischen Widerstand
auf, so daß die sonst erzielbare verbesserte Empfindlichkeit
des betreffenden Materials durch die erhöhte Geräuschaufnahme
beeinträchtigt wird, welche durch den höheren spezifischen
Widerstand verursacht wird. Dies kann insbesondere bei eben
flächigen Membranen zu Schwierigkeiten führen, bei welchen
bisher übliche Herstellungsverfahren bedeutsame Begrenzungen
für das Ausmaß bedingen, mit dem die Membrandicke und damit
deren Widerstand bei einem Material mit gegebenem spezifischen
Widerstand gesteuert werden kann.
Ebenflächige ionenempfindliche Elektroden werden üblicherweise
mit Hilfe eines Tauchverfahrens hergestellt, bei dem ein Glas
rohr in ein geschmolzenes Bad des Membranmaterials eingetaucht
wird. Dabei haftet typischerweise eine Perle des geschmolzenen
Materials an dem Ende des Rohrstücks an, welche beim Kühlen zu
einer ebenen Membran verformt wird. Das geschmolzene Glas muß
einen Ausdehnungskoeffizienten haben, der weitgehend demjenigen
des Rohrs entspricht. Wenn die Ausdehnungskoeffizienten des
Rohrs und des geschmolzenen Glases sich stärker unterscheiden,
können entweder in dem Rohr oder dem Membranmaterial verhält
nismäßig oft Risse beim Kühlen auftreten, weil die Kontraktion
mit unterschiedlichen Raten erfolgt. Ferner ist die Abdichtung
zwischen dem Rohr und der Membran oft irregulär ausgebildet und
neigt zu Ausfällen. Ferner ist es schwierig, bei Tauchverfahren
eine geeignete Steuerung hinsichtlich Gleichförmigkeit und Wie
derholbarkeit der Membrandicke zu erzielen. Dickenunterschiede
bei unterschiedlichen Proben können zu großen Unterschieden bei
der Festigkeit oder dem elektrischen Widerstand führen. Nach
dem Abkühlen eines getauchten Glasrohrs kann das pH-Glas auf
die gewünschte Dicke einer ebenen Membran geschliffen werden.
Das Abschleifen erfordert jedoch verhältnismäßig viel Zeit.
Außerdem fällt ein verhältnismäßig hoher Ausschuß an, weil aus
irgendwelchen Gründen die auf eine geringe Dicke
abgeschliffenen Membranen zerbrechen können. Ferner werden
durch das Abschleifen Mikrorillen und Spannungen in der Membran
verursacht. Außerdem können aus dem Schleifmaterial Verunreini
gungen in die geschliffenen Bereiche eingebettet werden, wo
durch die Membraneigenschaften beeinträchtigt werden. Schließlich
besteht eine physikalische Grenze hinsichtlich der Dicke,
auf die ein Material abgeschliffen werden kann, ohne daß dieses
Material zerbricht. Diese Begrenzung ergibt sich dadurch, daß
bei dem Schleifprozeß Stöße auftreten und weil das Membranmate
rial brüchig ist. Dadurch ist die Herstellbarkeit und Verwend
barkeit von ebenen oder im wesentlichen ebenen Membranen oft
nicht möglich, die aus Glas mit einem hohen spezifischen Wider
stand und einer geringen Na-Wechselwirkung bestehen.
Aus der US 4 162 211 ist eine ionenselektive Membran bekannt,
die eine kugelförmige Membran aus PH-empfindlichem Glas auf
weist. Der im wesentlichen rohrförmige Elektrodenkörper besteht
aus Glas, an dem an einem Ende eine kugelförmige Glasbirne aus
ionenselektivem Material angeschmolzen ist, die die Meßmembran
ausbildet. Die Zeichnungen dieser Patentschrift lassen den
Schluß zu, daß diese Membran nach einem herkömmlichen Verfah
ren, z. B. einem Tauchverfahren mit anschließendem Glasblasen
hergestellt wird.
Aus der US 3 855 095 ist eine Glaselektrode bekannt, zu deren
Herstellung das Ende eines Rohres in einen geschmolzenen Körper
aus ionenempfindlichem Glas getaucht und daraus angehoben wird,
so daß ein Tropfen aus geschmolzenem Glas daran haftet, wonach
geblasen wird, um einen Glastropfen zu expandieren.
Aus der US 3 923 625 ist eine Glaselektrode mit einer verstärk
ten Elektrodenstruktur bekannt. Dabei wird die Elektrodenmembran
auf der Innenseite mit einer Dünnschichtelektrode verse
hen, auf welche eine Verstärkungsschicht aufgebracht wird, etwa
in Form von Epoxyharz, Wachs oder Kunststoff. Ein solcher Auf
bau erlaubt die Verwendung von extrem dünnen Membranen zum
Messen, ohne Gefahr zu laufen, daß diese beim Messen zerbre
chen.
Durch die Erfindung soll deshalb ein verbesserter Elektroden
körper und ein einfaches Verfahren zu dessen Herstellung ange
geben werden, das die Herstellung von verbesserten Elektroden
unter Benutzung vorteilhafter Materialien ermöglicht und bei
bekannten Elektroden auftretende Schwierigkeiten möglichst
weitgehend vermeidet.
Diese Zielsetzung wird mit Elektroden mit den Merkmalen des An
spruches 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des An
spruchs 7 erreicht.
Durch die Erfindung wurde eine ionenempfindliche Elektrode ge
schaffen, welche aus einem ballonförmig ausgewölbten Membranma
terial ausgeformt wird, das durchlässig für Strahlung ist und
aus einem Rohr aus einem Material, das Strahlung absorbiert.
Das ausgewölbte Element wird auf das Rohr aufgelegt und die
Zwischenfläche zwischen dem Rohr und diesem Element wird be
strahlt, um das Rohr zu erhitzen und in einen geschmolzenen Zu
stand zu bringen, um dadurch eine anhaltende Verbindung zwi
schen dem Rohr und einem kugelförmigen Abschnitt des Elements
herzustellen. Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel erfolgt
eine Bestrahlung mit Infrarotstrahlung, die auf die Endfläche
oder Lippe des Rohrs in der Oberfläche fokussiert wird, welche
mit dem Element in Berührung steht. Dadurch wird die Rohrwand
in einem Ausmaß geschmolzen, das zur Ausbildung einer anhaften
den Verbindung mit der Membran ausreicht, ohne daß die Membran
geschmolzen wird. Danach wird in dem Rohr ein geringer Über
druck aufgebaut, beispielsweise durch einen kurzzeitigen Luft
stoß, wie er beim manuellen Glasblasen ausgeübt wird, während
die Grenzschicht noch geschmolzen ist, um durch die Verbindung
verursachte Spannungen zu verringern.
Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel hat das kugelförmig
ausgebildete Element einen beträchtlich größeren Durchmesser
als das Rohr, welcher Durchmesser etwa das Zweifache bis Drei
fache des Durchmessers des Rohrs betragen kann. Wenn ein Seg
ment des Innenteils des Elements auf das Rohr aufgelegt wird,
erstreckt sich der Umfang des Rohrs entlang einem Bereich der
kugel
förmigen Oberfläche des Elements, deren Höhe im Hinblick auf
die Endfläche des Rohrs sich nur relativ wenig ändert. Wenn
beispielsweise der Durchmesser des kugelförmigen Elements das
Doppelte des Durchmessers des Rohrs beträgt, ragt der umfaßte
Teil der Membran weniger als 14% des Durchmessers des Rohrs
über die Endfläche des Rohrs vor. Deshalb kann eine sehr flach
gewölbte Membran ausgebildet werden.
Ein wichtiger Vorteil dieses Herstellungsverfahrens ist darin
zu sehen, daß dadurch die Verwendung von Materialien mit hohem
spezifischen Widerstand und niedriger Natriumwechselwirkung für
die Membran ermöglicht wird, z. B. die Verwendung von Materia
lien, deren Selektivität für Wasserstoffionen im Gegensatz zu
Natriumionen größenordnungsmäßig 1013 oder mehr beträgt, vor
zugsweise mehr als 1014. Dies ist der Fall, weil die für die
Membran benutzten Gläser zu strukturell starken Glasbirnen
geblasen werden können, deren Querschnitte dünner als die
jenigen sind, die bei nach bekannten Verfahren ausgebildeten
flach gewölbten Membranen erzielbar sind. Während der spezi
fische Widerstand des Materials höher ist, ist der Widerstand
aufgrund der verringerten Dicke der Membran geringer. Bei
spielsweise kann mit dem Verfahren eine pH-Elektrode mit einer
flachen Membran, einer geringen Wechselwirkung oder Interferenz
und einem geringen Widerstand aus einer Glasbirne hergestellt
werden, die eine Dicke von weniger als 0,635 mm aufweist und
einen spezifischen Widerstand, der größer als 105 Ohm × cm ist.
Die Empfindlichkeit dieser Elektrode erweitert das nutzbare
Ansprechvermögen auf einen pH-Wert von 14.
Anhand der Zeichnung soll die Erfindung beispielsweise näher
erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Teilschnitt durch eine Elektrode, die mit dem
bekannten Tauchverfahren hergestellt ist;
Fig. 2 eine Schnittansicht einer ionenempfindlichen
Elektrode gemäß der Erfindung;
Fig. 3 eine schematische Schnittansicht zur Erläuterung des
Verfahrens gemäß der Erfindung;
Fig. 3A eine Fig. 3 entsprechende vergrößerte Teilansicht; und
Fig. 4 eine Schnittansicht des oberen Endes einer Elektrode
gemäß der Erfindung.
Fig. 1 zeigt eine Elektrode mit einer flachen Membran, die nach
dem üblichen Tauchverfahren hergestellt ist. Das mit dem Rohr 8
während des Eintauchens anhaftend verbundene Membranmaterial 5
hat eine irreguläre Kontur entlang dessen Innenfläche 6. Diese
irreguläre Kontur kann nicht durch Abschleifen korrigiert wer
den, so daß insofern zwischen den einzelnen hergestellten Elek
troden Unterschiede bestehen. Dieses führt zu einer Membran mit
unterschiedlichem und hohem Widerstand und damit zu einer
nachteiligen Rauschcharakteristik.
Eine verbesserte ionenempfindliche Elektrode 10 ist in Fig. 2
dargestellt. Die Elektrode 10 besteht aus einem im wesentlichen
rohrförmigen Körper 12, von dem ein Ende durch eine flache
Membran 14 verschlossen ist. Der Elektrodenkörper ist aus einem
energieabsorbierenden (vorzugsweise Infrarotstrahlung absorbie
renden) Glasrohr und aus einer birnenförmigen Membran-Vorform
hergestellt, wie im folgenden eingehender erläutert werden
soll. Die Verwendung der birnenförmigen Vorform für den Elek
trodenkörper ermöglicht die Herstellung von Elektroden mit
flachen Oberflächen aus Membranmaterialien mit hohem spezi
fischen Widerstand. Wie bei ionenempfindlichen Elektroden
üblich bildet eine eingefüllte Lösung 16 eine elektrisch lei
tende Verbindung zwischen der Membran und einem Elektroden
element 18, welches eine Potentialdifferenz mißt, die durch
eine Änderung der Ionenkonzentration in der Probenlösung ver
ursacht wird.
Die Membran 14 besteht vorzugsweise aus einem pH-Glas oder
einem sonstigen ionenselektiven Glas. Derartige Gläser bestehen
typischerweise aus einer Mischung von mehreren Oxiden wie Li2O,
Cs2O, La2O3, CaO und Na2O. Eine Anzahl anderer geeigneter
Bestandteile wurden ebenfalls benutzt. Ferner besteht die
Membran 14 aus einem dünnen, flach gewölbten Material, das
vorzugsweise dünner als 0,635 mm ist, und das sogar eine Dicke
von lediglich etwa 0,127 mm aufweisen kann. Dies ist ein weit
dünnerer Membranabschnitt als bisher bei Ionenaustauscher-
Elektroden mit einer flachen Membran möglich war, weshalb eine
Verwendung von Materialien mit geringer störender Beeinflussung
möglich ist, beispielsweise von Gläsern mit geringer Natrium-
Wechselwirkung, die spezifische Widerstände von mehr als 105
Ohm × cm aufweist. Obwohl derartige Materialien hohe spezi
fische Widerstände aufweisen, die vorzugsweise etwa 2,5 × 106
Ohm × cm betragen, ermöglicht die verringerte Membrandicke
einen Ausgleich des erhöhten spezifischen Widerstands und führt
zu einer Membran mit einem geeigneten Widerstand. Deshalb
werden elektrische Rauscheffekte beträchtlich verringert und
eine genauere Messung innerhalb eines erweiterten pH-Bereichs
wird ermöglicht. Beispielsweise können Elektroden mit einer
flachen Membran hergestellt werden, die eine Messung des pH-
Werts zwischen 0 und 14 ermöglichen. Um die Bruchgefahr für den
Elektrodenkörper 12 während der Benutzung zu verringern, findet
ein äußeres Schutzrohr 20 Verwendung. Dieses äußere Schutzrohr
besteht vorzugsweise aus elastischem Kunststoff und wird an dem
Membranende des Rohrs 12 mit Hilfe einer stoßabsorbierenden
Gummidichtung 22 befestigt. Eine Abschlußkappe 24 und Leitungs
drähte 26 sind an dem unteren Ende des Elektrodenkörpers
befestigt.
Die in Fig. 2 dargestellte Elektrode wird in folgender Weise
hergestellt. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, wird eine Vorform
30 hergestellt, die aus einem zylindrischen Rohr mit einem
birnenförmigen Kopf 32 besteht, dessen Durchmesser beträchtlich
größer als derjenige des Endes des Rohrs 12 ist, an dem die
Membran ausgebildet werden soll. Für pH-Elektroden kann die
Vorform 30 vorzugsweise aus einem Glas mit geringer Natrium-
Wechselwirkung und hohem spezifischen Widerstand hergestellt
werden, welches für Infrarotstrahlung durchlässig ist. Der
kugelförmige Kopf 32 wird mit einer verringerten Wandstärke
ausgebildet, die etwa 0,13 mm betragen kann. Die Wandstärke des
Kopfs kann in einfacher Weise dadurch gesteuert werden, daß der
Radius R bei vorgegebener Glasmenge geändert wird.
Die ebene Ausbildung des Kopfs wird durch die Auswahl des
Verhältnisses von Kopfdurchmesser zu Rohrdurchmesser bestimmt.
Die in Fig. 3A dargestellte Abweichung h der Membran von der
genau ebenen Ausbildung (h = 0) kann berechnet werden als
h = r . [1-cos(sin-1a)]/a, wobei r der Radius des Rohrs und a
das Verhältnis r/R des Radius des Rohrs zu dem Radius des Kopfs
ist. Für ein Verhältnis a = 0,5 beträgt h = 0,268r, was also
bedeutet, daß innerhalb der Membranverbindung eine Abweichung
von der ebenen Ausbildung um weniger als 14% des Rohrdurch
messers vorhanden ist. Für a = 0,33 beträgt die Abweichung
weniger als 9%.
Trotz der begrenzten Wandstärke ist der Kopfstrukturell aus
reichend widerstandsfähig, so daß eine verhältnismäßig einfache
Handhabung möglich ist. Ferner wird angenommen, daß die leicht
gewölbte Form zu der Festigkeit beiträgt, da die Festigkeit von
Glas bei Druckbeanspruchung höher als bei Zugbeanspruchung ist.
Eine ebene Platte entsprechender Dicke wäre dagegen extrem zer
brechlich und schwer zu handhaben. Ferner hat der birnenförmige
Kopf eine relativ konstante Wandstärke, so daß die Dicke der
Membran und damit der Widerstand innerhalb enger Grenzen
bestimmbar ist.
Die Vorform 30 wird am einen Ende des Elektrodenkörpers 12 auf
gesetzt, wobei der kugelförmige Kopf direkt auf der Oberkante
des rohrförmigen Körpers 12 aufliegt. Wie bereits erwähnt
wurde, besteht der Körper 12 vorzugsweise aus Infrarotstrahlung
absorbierendem Glas. Infrarotstrahlung absorbierendes Glas wird
normalerweise als grünes Glas bezeichnet. Beispiele hierfür
sind SRI-Glas und STI-Glas der Firma Nippon Electric Glass Co.
Ltd. Osaka, Japan, sowie Schott-Glas Nr. 4840E.
Der nächste Schritt bei der Herstellung des Elektrodenkörpers
besteht darin, daß beispielsweise das Strahlenbündel einer
Infrarotquelle 15 etwas über die Zwischenfläche zwischen dem
Kopf 32 und dem Ende 12a des Körpers 12 fokussiert wird. Die
Strahlung kann durch den für Infrarotstrahlung durchlässigen
Kopf 32 unter geringer Absorption und deshalb geringer Erhit
zung durchtreten und ermöglicht eine Erhitzung der Lippe des
Rohrs 12 aus Infrarotstrahlung absorbierendem Glas an der
Berührungsstelle mit der Membran. Das Rohr wird dann gedreht,
um eine gleichmäßige Erhitzung zu erzielen. Die Strahlung wird
dann auf die Zwischenstelle fokussiert, um die Lippe des Rohrs
zu schmelzen und dadurch ein Verschmelzen des Rohrs mit der
Membran zu ermöglichen. Die Zufuhr von Infrarotenergie wird
dann beispielsweise durch Abschalten der Energiequelle beendet.
Es ist zu beachten, daß der Schmelzpunkt des Glases des Rohrs
niedriger als derjenige des Materials der Membran ist. Wenn
dies nicht der Fall wäre, könnte die dünne Glasbirne so stark
erweicht werden, daß sie während des Verschmelzungsvorgangs
zusammenfällt.
Wenn das Abkühlen der Anordnung beginnt, ist es zweckmäßig, in
dem Innenraum des rohrförmigen Abschnitts 12 einen leichten
Überdruck aufzubauen, um die Ausbildung einer gleichförmigen
abdichtenden Verbindung 34 (Fig. 4) zwischen dem rohrförmigen
Körper und der Membran 14 zu begünstigen. Durch diese leichte
Druckerhöhung in dem Innenraum werden auch innere Spannungen
beseitigt, die durch den Verschmelzungsvorgang in der Membran
14 und der Verbindung 34 verursacht werden. Beim Abkühlen der
Anordnung besteht die Tendenz, daß an dem restlichen
Membranmaterial eine Rißbildung auftritt und dieses abfällt.
Bei der verschmolzenen Anordnung ist es dann lediglich
erforderlich, daß ausgezackte Kantenstellen entlang dem Umfang
der Membran 14 poliert werden, bevor die Elektrode einsatz
bereit ist. Der Hauptabschnitt der Membran, der dünn und nicht
abgestützt ist, muß nicht poliert oder geschliffen werden. Dann
kann in dem rohrförmigen Körper 12 das Elektrodenelement 18
eingesetzt werden und ein Anschluß an dem gegenüberliegenden
Ende des Gehäuses vorgesehen werden.
Eine nach dem beschriebenen Verfahren hergestellte Glaselek
trode ermöglicht eine wesentlich verbesserte Arbeitsweise zu
bekannten ebenen ionenempfindlichen pH-Elektroden. Durch das
beschriebene Herstellungsverfahren kann eine flach gewölbte
Membran ausgebildet werden, die eine Wandstärke von lediglich
etwa 0,13 mm aufweist und deshalb die Verwendung von Membran
materialien mit einem viel höheren spezifischen Widerstand
ermöglicht als es bisher der Fall war. Deshalb können Mate
rialien mit vorteilhaften Eigenschaften zur Herstellung von pH-
Elektroden Verwendung finden, die innerhalb eines großen pH-
Bereichs einsetzbar sind, welche Materialien an sich wegen der
verringerten Natrium-Störeffekte wünschenswert sind, aber
bisher wegen ihres hohen spezifischen Widerstands nicht benutzt
werden können, weil dieser eine erhöhte elektrische Rauschauf
nahme verursacht.
Bei diesem Herstellungsverfahren wird auch der Vorteil aus
genutzt, daß sehr gleichförmige Wandstärken beim Blasen von
Glasbirnen ausgebildet werden können. Der birnenförmige Kopf 32
aus Membranmaterial wird zu der gewünschten gleichförmigen
Wandstärke geblasen. Als Folge davon besitzt die Membran, die
an dem rohrförmigen Körper 12 angeformt wird, ebenfalls eine
gleichförmige Wandstärke. Dadurch können Abweichungen des
Widerstands der Elektroden vermieden werden, wie in Verbindung
mit Fig. 1 erläutert wurde.
Durch Benutzung dieses Verfahrens wird auch eine strukturelle
Verbesserung der Membran erzielt. Die gleichförmige Verbindung
zwischen dem rohrförmigen Körper 12 und der Membran 14 ist
verhältnismäßig stark, so daß im Vergleich zu mit bekannten
Verfahren hergestellten Verbindungen eine geringere Gefahr
besteht, daß die Verbindung getrennt wird. Ferner werden durch
das beschriebene Verfahren Mikrorillen und Spannungen vermie
den, die bei dem bekannten Abschleifen einer Membranoberfläche
zur Erzielung einer geeigneten Dicke einer ebenen Membran
auftreten können. Ferner ist nach dem Verschmelzen der Membran
mit dem rohrförmigen Körper der Glaselektrode keine weitere
Bearbeitung erforderlich. Dies führt zu einer verbesserten
Membranoberfläche mit eine geringen Wahrscheinlichkeit einer
Rißbildung in der Glaselektrode.
Ferner können mit dem beschriebenen Verfahren zur Herstellung
einer verbesserten ionenempfindlichen Glaselektrode die Her
stellungskosten beträchtlich verringert werden. Da ein manu
elles Schleifen und Polieren nur in einem verhältnismäßig
geringfügigen Ausmaß erforderlich ist, können die die meiste
Arbeitszeit verbrauchenden Vorgänge und die eine Bruchgefahr
beinhaltenden Arbeitsvorgänge bei der Herstellung von ionen
empfindlichen Elektroden mit einer ebenen Oberfläche vermieden
werden. Durch die Verringerung der Bruchgefahr für die Membran
beim Schleifen und Polieren kann auch der anfallende Ausschuß
beträchtlich verringert werden.
Im Vergleich zu dem beschriebenen bevorzugten Ausführungsbei
spiel sind eine
Reihe von Abwandlungen möglich. Beispielsweise kann anstelle von Infrarot
strahlung auch andere elektromagnetische Strahlung wie ultraviolettes Licht
zum Verschmelzen des rohrförmigen Körpers mit dem Membranmaterial Ver
wendung finden. Ferner ist das Material zur Herstellung der Sonde nicht auf
Glas beschränkt, da auch keramische und Epoxy-Materialien mit guten Ergeb
nissen bei der Herstellung ionenempfindlicher Elektroden Verwendung fanden.
In gewissen fällen ist es ferner möglich, eine Zwischenschicht aus schmelz
barem Verbindungsmaterial zu verwenden, das sowohl mit dem Material der
rohrförmigen Wand als auch mit dem Membranmaterial verträglich ist, um die
gewünschte Verbindung in denjenigen Fällen herzustellen, wenn das Membran
material und das Material der rohrförmigen Wand für eine direkte Verbindung
nicht ausreichend verträglich sind.
Claims (15)
1. Ionenempfindliche Elektrode mit
- a) einem rohrförmigen Körper (12) aus Strahlung absorbierendem Material,
- b) einer flachgewölbten dünnen ionenselektiven Membran (14) aus einem Material mit hohem spezifischen Widerstand, das die Strahlung nicht absorbiert, wobei
- c) die Membran aus einem flach gewölbten Kopfabschnitt (32) einer geblasenen Vorform (30) besteht, und
- d) der Kopfabschnitt (32) durch Strahlungserwärmung des angrenzenden Endes des rohrförmigen Körpers (12) mit diesem anhaftend verbunden ist.
2. Ionenempfindliche Elektrode nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Krümmungsradius (R) der Membran (14) mindestens das
Zweifache des Radius (r) des angrenzenden Endes des
rohrförmigen Körpers (12) beträgt.
3. Ionenempfindliche Elektrode nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Membran (14) eine Dicke von weniger als 0,64 mm
aufweist.
4. Ionenempfindliche Elektrode nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Material der Membran (14) Glas mit einem spezifischen
Widerstand von mehr als 105 Ohm × cm ist.
5. Ionenempfindliche Elektrode nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Material der Membran (14) Glas mit einem geringen
Natrium-Fehler ist.
6. Ionenempfindliche Elektrode nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Membran (14) für Wasserstoffionen selektiv durchlässig
ist.
7. Verfahren zur Herstellung einer ionenempfindlichen
Elektrode, bei dem
A) eine gewölbte Vorform (30) aus ionenempfindlichem Material auf das Ende eines rohrförmigen Körpers (12) aufgelegt wird, mit dem die Vorform (30) verbunden werden soll, welche einen Durchmesser aufweist, der beträchtlich größer als derjenige des rohrförmigen Körpers (12) ist,
B) die Vorform (30) und der rohrförmige Körper (12) im Berührungsbereich bestrahlt werden, um
C) eine flachgewölbte, mit dem Ende des rohrförmigen Körpers (12) verbundene Membran (14) auszubilden.
A) eine gewölbte Vorform (30) aus ionenempfindlichem Material auf das Ende eines rohrförmigen Körpers (12) aufgelegt wird, mit dem die Vorform (30) verbunden werden soll, welche einen Durchmesser aufweist, der beträchtlich größer als derjenige des rohrförmigen Körpers (12) ist,
B) die Vorform (30) und der rohrförmige Körper (12) im Berührungsbereich bestrahlt werden, um
C) eine flachgewölbte, mit dem Ende des rohrförmigen Körpers (12) verbundene Membran (14) auszubilden.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Vorform (30) verwendet wird, deren Durchmesser
mindestens das Zweifache des Durchmessers des rohrförmigen
Körpers (12) ist.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
zum anhaftenden Verbinden der Membran (14) mit dem
rohrförmigen Körper (12) mit Infrarotstrahlung bestrahlt
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine derartige Vorform (30) verwendet wird, daß die
Abweichung (h) von einer ebenen Ausbildung der Membran
(14) weniger als 25% des Durchmessers des rohrförmigen
Körpers (12) beträgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abweichung (h) weniger als 10% des Durchmessers des
rohrförmigen Körpers (12) beträgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine derartige Vorform (30) verwendet wird, daß die Dicke
der Membran (14) weniger als 0,64 mm beträgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Membran (14) aus einem Material mit hohem spezifischen
Widerstand hergestellt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
der spezifische Widerstand des Materials größer als 105
Ohm × cm ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Membran (14) aus einem Material mit einem geringen
Natriumfehler hergestellt wird.
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