DE3590026C2 - Vorrichtung zur Bestimmung der Fluoreszenzabklingcharakteristik einer Materialprobe - Google Patents
Vorrichtung zur Bestimmung der Fluoreszenzabklingcharakteristik einer MaterialprobeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung der
Fluoreszenabklingcharakteristik einer Materialprobe nach dem
Oberbegriff von Anspruch 1.
Eine Vorrichtung dieser Art ist in Physical Review B,
Vol. 15, No. 3, 1977, S. 1248-1260, insbesondere Fig. 1,
beschrieben.
Bei dieser bekannten Anordnung, wie auch bei den Anordnungen
gemäß den übrigen zum Stand der Technik in Betracht gezogenen
Entgegenhaltungen, ist jedoch keine Bestimmungseinrichtung
zur Messung des in aller Regel im Verlauf eines längeren
Meßvorganges in gewissen Grenzen veränderlichen
Impulsprofiles der Erregerlichtquelle vorgesehen. Daher ist
es nicht möglich, der Bestimmung der
Fluoreszenzabklingcharakteristik genau das zum
Bestimmungszeitpunkt tatsächlich vorliegende Impulsprofil der
Erregerlichtquelle zugrundezulegen. Letzteres muß vor oder
nach der Messung getrennt bestimmt werden, wodurch neben
einer Ungenauigkeit des Bestimmungsvorganges auch eine
beträchtlich längere Zeitdauer des Meßvorganges in Kauf
genommen werden muß.
In Rev. Sci. Instrum., 53 (9), 1982, S. 1392-1397, Fig.
1, ist ein Spektrometer zur Bestimmung der
Fluoreszenzabklingcharakteristik einer Probe mit einem
Detektor beschrieben.
Die DE 27 47 409 A1 hat ein Verfahren zum Analysieren von
fluoreszierenden Stoffen zum Gegenstand, bei welchem der
anregende Strahlungsimpuls auf seinem Weg zur Probe eine
größere Zeitverzögerung erleidet, als der Bezugsimpuls auf
seinem Weg zum Bezugsstrahlungsdetektor (vergl. den dritten
Absatz von Seite 11).
Aus J. Phys. E: Sci. Instrum., Vol. 13, 1980, S. 446-450,
Fig. 1, Bezugszeichen TAC, ist es bei der
Fluoreszenzspektroskopie bekannt, Zeitintervalle in
Amplitudenwerte umzuwandeln.
Gemäß der DE 32 06 407 A1 enthält bei einer Einrichtung zum
quantitativen Nachweis biochemischer Reaktionen die
Meßelektronik für Einzelphotonenfluoreszenz einen
Vielkanalanalysator (letzter Absatz von Seite 6).
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art in der Weise weiter zu
entwickeln, daß die Messung des Erregerimpulsprofiles der
Erregerlichtquelle ohne Unterbrechung während der Dauer der
Beleuchtung der Probe durchgeführt werden kann. Dadurch soll
zum einen die Messung schneller vonstatten gehen, zum anderen
soll es möglich sein, die Umfeldbedingungen für die Probe
während des gesamten Meßvorganges ohne wesentliche Störungen
beizubehalten, wodurch die Bestimmung der
Fluoreszenzabklingcharakteristik mit größerer Genauigkeit
durchgeführt werden kann.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im
Kennzeichen von Anspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
Die Meßeinrichtung ist dabei so angeordnet, daß sie das
Zeitintervall, bei dem ein Vorgang auftritt, in Relation zu
einem Synchronisationsimpuls mißt, wobei sie diese Meßwerte
in proportionale Amplitudenmeßwerte umwandeln kann. Darüber
hinaus mißt die Meßeinrichtung die aufaddierte Zahl der in
jedem Zeitintervall über die Dauer des Meßvorganges
stattfindenden Vorgänge.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen und aus der Beschreibung, in welcher
anhand der Zeichnungen einige Ausführungsformen der Erfindung
erörtert werden. Dabei zeigen:
Fig. 1 ein bekanntes Gerät zur Messung der
Fluoreszenzabklingcharakteristik,
Fig. 2 und 3 ein weiteres Gerät zur Messung der
Fluoreszenzabklingcharakteristik.
Fig. 4 eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gerätes,
und
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Gerätes.
Gemäß Fig. 1 ist eine Erregerlichtquelle 1 so angeordnet, daß
sie einen Zug von Erregerlichtimpulsen längs eines
Strahlenganges 2 aussendet, um eine Probe in einer
Probenstation 3 zu beleuchten. Fluoreszenzphotonenvorgänge
werden mittels einer Vorrichtung 9 empfangen, die
üblicherweise in Form eines Wellenlängenselektors, wie
beispielsweise eines Gittermonochromators, vorliegt, dessen
Ausgangssignal einem als Einzelphotonendetektor ausgebildeten Detektor 10 (wie
beispielsweise einen Photomultiplier) zugeführt wird. Der
Detektor 10 liefert entsprechende Ausgangssignale an einen
Eingang einer Meßeinrichtung (8, 12) über einen
Schwellwertdiskriminator 11, um Rauschsignale auszuschalten.
Die Meßeinrichtung (8, 12) enthält einen zweiten Eingang, der so
angeschlossen ist, daß er einen Zug von
Synchronisationsimpulsen aufnimmt, die von der Erregerlichtquelle 1
erhalten werden, und sie enthält eine Vorrichtung 8, die als
Start/Stop-Zähler und Zeitintervall/Amplitudenwandler
entsprechend der Photonen-Korrelationstechnik wirkt, sowie
einen Mehrkanalanalysator 12, in dem das Ausgangssignal von
der Vorrichtung 8 als Histogramm gespeichert wird, welches
die relativen Wahrscheinlichkeiten des Auftretens der
verschiedenen Start/Stop-Verzögerungszeiten wiedergibt,
welches ein Maß für die Fluoreszenzabklingchakteristiken der Probe
ist.
Die Synchronisationsimpulse werden in Fig. 1 von dem
optischen Ausgangssignal der Erregerlichtquelle 1 über einen
Photomultiplier 4, einen Diskriminator 6 und eine
Verzögerungsleitung 7 erhalten, wobei erreicht wird, daß die
Synchronisationsimpulse nach entsprechend ermittelten
Photonenvorgängen auftreten und dementsprechend
Photonenvorgänge an den "Start"-Eingang der Vorrichtung 8
angelegt werden, während Synchronisationsimpulse an den
"Stop"-Eingang der Vorrichtung 8 angelegt werden.
Bekannterweise können die Synchronisationsimpulse elektrisch
von dem Impulsbildungssteuersystem der Erregerlichtquelle 1
erhalten und auf den "Start"-Eingang der Vorrichtung 8
gelegt werden. Daneben liefert selbstverständlich die
Photonen-Korrelationstechik gültige Ergebnisse nur dann, wenn
eine niedrige Ermittlungswahrscheinlichkeit beibehalten wird,
typischerweise ein Photonenvorgang auf jeweils 100
Erregerimpulse.
Soweit in den Fig. 2 bis 5 Bauelemente der Fig. 1
enthalten sind, sind diese auch mit den gleichen
Bezugszeichen belegt. So ist in Fig. 2 eine
Erregerimpulsprofilbestimmungseinrichtung zusätzlich zu den
Bauelementen von Fig. 1 vorgesehen, und diese enthält einen
Strahlenteiler 13, der in dem Strahlengang 2 angeordnet ist,
wodurch ein kleiner Bruchteil des Erregerlichts einer
optischen Zeitverzögerungseinrichtung 14 zugeführt wird,
beispielsweise einem Strahlengang in Luft, der zwischen
Spiegeln abgelenkt ist oder möglicherweise einem
Lichtleiter, wie beispielsweise eine Einzelmoden-Glasfaser,
wobei das Ausgangssignal der Zeitverzögerungseinrichtung 14 durch
passende Optiken 16 an den Eingang des Detektors 10 geliefert
wird. Auf diese Weise empfängt bei dieser Anordnung ein
einzelner Detektor 10 Vorgänge auf der Basis von "time
sharing" von der Optik 16 und von der Vorrichtung 9. Eine
Unterscheidung zwischen den beiden Messungen, geliefert durch
die Meßeinrichtung (8, 12), wird bei dies Ausführungsform
durch die Lage innerhalb des Speichers des Mehrkanalanalysators 12
erzielt, wobei Erregungsvorgänge gegenüber
Fluoreszenzvorgängen verzögert sind.
Bei der Anordnung gemäß Fig. 3 enthält die
Erregerimpulsprofilbestimmungseinrichtung in sich ihren
eigenen Detektor 23, dem Eingangsoptiken 22 zugeordnet sind,
so daß die Geometrie der Photokathodenbeleuchtung mit der des
Detektors 10 in Übereinstimmung gebracht werden kann. Das
Ausgangssignal des Detektors 23 wird einer
Zeitverzögerungseinrichtung 25 (die in diesem Falle
elektronisch arbeitet) über einen Schwellwertdiskriminator
24 zugeführt, der entsprechend wie der Schwellwertdiskriminator 11
arbeitet, und das Ausgangssignal der
Zeitverzögerungseinrichtung 25 wird an den Eingang der
Meßeinrichtung (8, 12) in einer ODER-Konfiguration angelegt. Die
Anordnung gemäß Fig. 3 hat gegenüber der von Fig. 2 den
Vorteil, daß die Trennung der Detektorfunktion der beiden
getrennten Detektoren 10, 23 es ermöglicht, das
Impulsansprechen dieser Detektoren gut aneinander anzupassen,
obwohl die Detektoren Vorgängen in unterschiedlichen
Wellenlängenbereichen ausgesetzt sind.
Bei der in Fig. 4 dargestellten
Ausführungsform fehlt gegenüber der Anordnung von Fig. 3 die
Zeitverzögerungseinrichtung 25 und es ist eine
Weiterleitungsschaltung 18 eingeführt, welche die
Eingangsignale von Schwellwertdiskriminatoren 11, 24 empfängt, und in
Folge den Mehrkanalanalysator 12 über die Leitung 19 steuert, um
Erregerimpulsprofilvorgänge separat von
Fluoreszenzphotonenvorgängen aufzunehmen und zu speichern und
dadurch eine Unterscheidung zwischen diesen beiden Messungen
vorzunehmen.
Leitung 21 liefert ein Rücksetzsignal Weiterleitungsschaltung 18 im
Anschluß an die Speicherung von jedem Vorgang. Leitung 20
liefert ein Bestätigungsstartsignal.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 ist
lediglich ein einzelner Detektor 10 vorgesehen. Bezüglich der
Weiterleitungsschaltung 18 ist sie ähnlich zu der
Ausführungsform von Fig. 4, wobei jedoch in diesem Falle die
Eingangssignale, die zu der Weiterleitungsschaltung 18 gelangen, einerseits
von der Vorrichtung 8 herkommen und andererseits von dem
Diskriminator 17 nach dem Ausgang des Detektors 15, der an den
Ausgang der Verzögerungseinrichtung 14 gekoppelt ist.
Die Weiterleitungsschaltung 18 enthält beispielsweise ein
Latch, was auf die Logik 1 oder die Logik 0 gesetzt
ist in Abhängigkeit davon, ob ein Floureszenzvorgang oder ein
Erregervorgang signalisiert wird. Der Zustand des Latch
bestimmt die Natur des Signals in der Leitung 19. Das Latch
wird durch das Signal auf der Leitung 21 rückgesetzt.
Bei der Ausführungsform von Fig. 4, welche
nicht die Zeitverzögerungseinrichtung 25 enthält, erfolgt
eine Trennung der beiden Arten von Vorgängen auf
statistischer Basis, da aufgrund des relativ seltenen
Auftretens von Vorgängen ein gleichzeitiges Vorhandensein von
sowohl Fluoreszenz- als auch Erregervorgängen die Ausnahme
ist. Auf dieser Basis kann entweder lediglich ein Vorgang als
ein Fluoreszenzvorgang aufgezeichnet werden oder beide
Vorgänge werden zurückgewiesen (und keiner von beiden
aufgezeichnet).
In
einfachster Form kann eine quasi gleichzeitige Messung (d. h. auf
einer "time sharing" Basis) von sowohl
Fluoreszenzabklingarakteristiken als auch des Erregerimpulsprofils
erfolgen, wodurch eine automatische Korrektur der von den
Fluoreszenzabklingcharakteristiken gesammelten Daten aufgrund von
Änderungen in der Erregerlichtquelle vorgenommen werden kann. Dies
betrifft sowohl Kurzzeit- als auch Langzeitänderungen. Dies
hat den zusätzlichen Vorteil, daß eine derartige Messung des
Erregerimpulsprofils unabhängig von der Probenstation
vorgenommen werden kann, so daß spezielle Umweltbedingungen
an dieser in der erwünschten Weise beibehalten werden können.
Es ist auch möglich,
die Photodetektoren aneinander anzupassen, um
ähnliche Impulsübertragungsfunktionen für die empfangenen
Vorgänge zu schaffen, so daß die Detektorausgangssignale
unabhängig von den spektralen Wellenlängendifferenzen
zwischen den Fluoreszenzvorgängen und den
Erregerimpulsprofilvorgängen werden.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Bestimmung der Fluoreszenz
abklingcharakteristik einer Materialprobe mit:
- - einer Probenstation zur Aufnahme der Materialprobe,
- - einer Erregerlichtquelle zur Erzeugung von Erregerlichtimpulsen zur Anregung der Materialprobe,
- - einem nach der Probenstation angeordneten Wellenlängenselektor,
- - einer nach der Probenstation angeordneten Detektoreinrichtung für die von der Materialprobe abgegebenen, das Fluoreszenzsignal bildenden Einzelphotonen und einer vor der Probenstation angeordneten Detektoreinrichtung für ein Referenzsignal,
- - einer von der Erregerlichtquelle gesteuerten Synchronisationseinrichtung zur Erzeugung von Synchronisationsimpulsen, und
- - einer Auswerteinrichtung, die mit den Detektoreinrichtungen und der Synchronisationseinrichtung verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Detektoreinrichtung für das Referenzsignal als Bestimmungseinrichtung für das Impulsprofil der Erregerlichtquelle und zur Abgabe - eines Erregerimpulsprofilsignales ausgebildet ist,
- - die Auswerteinrichtung zum Bestimmen der Fluoreszenz abklingcharakteristik aufgrund des Impulsprofiles der Erregerlichtquelle und des Fluoreszenzsignales ausgebildet ist und verschiedene Speicherkanäle und einen Mehrkanalanalysator (12) aufweist, und
- - eine von dem Mehrkanalanalysator (12) gesteuerte Weiterleitungsschaltung (18) zur Weiterleitung des Fluoreszenzsignales und des Erregerimpulsprofilsignales in die verschiedenen Speicherkanäle vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Detektoreinrichtungen aus einem einzigen Detektor (10)
zum Empfang des Referenzsignales und des
Fluoreszenzsignales bestehen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Detektoreinrichtungen aus zwei Detektoren (10, 23) zum
getrennten Empfang des Referenzsignales und des Fluoreszenzsignales
bestehen.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine
Zeitverzögerungseinrichtung (14, 25) vorgesehen ist, welche
derart angeordnet ist, daß sie eine Zeitverzögerung von
weniger als einer halben Impulswiederholungsperiode der
Erregerlichtquelle (1) bewirkt, die jedoch wesentlich
größer ist als die Fluoreszenzabklingzeit der
Materialprobe.
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