DE35880C - Pseudoastatischer Regulator mit Federbelastung - Google Patents
Pseudoastatischer Regulator mit FederbelastungInfo
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Classifications
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- G—PHYSICS
- G05—CONTROLLING; REGULATING
- G05D—SYSTEMS FOR CONTROLLING OR REGULATING NON-ELECTRIC VARIABLES
- G05D13/00—Control of linear speed; Control of angular speed; Control of acceleration or deceleration, e.g. of a prime mover
- G05D13/08—Control of linear speed; Control of angular speed; Control of acceleration or deceleration, e.g. of a prime mover without auxiliary power
- G05D13/10—Centrifugal governors with fly-weights
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Alle Regulatoren, bei denen die der Centrifugalkraft
entgegenwirkende Schwerkraft eines die Hülse belastenden Gewichtes ohne Weiteres
durch die Spannkraft einer Feder ersetzt ist, haben" nachweislich eine stark statische Wirkung
, eine Folge der mit wachsendem Ausschlage der Pendel zunehmenden Belastung durch die Feder. Um das Mafs des Ueberschusses
dieser Belastung über eine constante Gewichtsbelastung mufs die Umdrehungszahl des Regulators gesteigert werden, und resultirt
hieraus eine im allgemeinen bedeutende Differenz der der tiefsten und höchsten Lage der
Hülse entsprechenden Umdrehungszahlen, also die schon erwähnte stark statische Wirkung.
Regulatoren mit Federbelastung haben gegenüber denjenigen mit Gewichtsbelastung den
bedeutenden Vortheil, dafs bei ihnen die Gröfse der in Schwebe befindlichen Massen beträchtlich
reducirt ist, somit auch das durch diese entstehende und bei vollkommener Regulirung
nur durch eine Luft- oder Flüssigkeitsbremse zu paralysirende Trägheitsvermögen, welches
bekanntlich sehr oft Veranlassung zu periodischen Schwankungen des Regulators ist. Aufserdem
haben Regulatoren mit Federbelastung bei gleich grofser Energie ein bedeutend geringeres
Eigengewicht, und ist es bei ihnen angänglich, dafs unter gewissen Verhältnissen,
z. B. auf schwankenden Schiffen, die Rotationsachse ihre verticale Stellung verläfst, ohne dafs
dadurch die gute Wirkung des Regulators im wesentlichen beeinträchtigt wird.
Regulatoren mit Federbelastung und einer derartigen Aufhängung der Pendel und Einwirkung
der Federspannung auf diese, dafs eine den Gewichtsregulatoren bester Construction
gleichstehende angenähert astatische (pseudoastatische) Wirkung resultirt, sind meines Wissens
bis jetzt nicht construirt worden, und ist dieser Umstand wohl hauptsächlich den Schwierigkeiten
zuzuschreiben, welche der Berechnung derartiger Regulatoren bis jetzt im Wege standen.
Bei dem auf der Zeichnung dargestellten Regulator ist in die an und für sich allgemein
gehaltene Gelenkverbindung eine bestimmte Bedingung eingeführt, welche für die Construction charakteristisch ist und die erwähnte
Schwierigkeit in der Berechnung behebt.
Die nachfolgenden Erläuterungen beziehen sich ausschliefslich auf Regulatoren mit sogen,
umgekehrter Aufhängung, bei denen, wie die beiliegende Zeichnung darstellt, ein mit einer
Schwungmasse versehenes Pendel in zweien seiner Punkte zwangläufig geführt ist, einerseits
durch eine an der Rotationsachse auf- und abgleitende Hülse H, andererseits durch
drehbaren Anschlufs an einen an der Regulatorachse drehbar aufgehängten Arm L, der
mit dem Pendel B bei der üblichen doppelseitigen symmetrischen Ausführung ein Gelenkviereck
bildet. Es ist hierbei gleichgültig, wo sich das mittlere Scharnier S am Pendel B befindet
und welche Gestalt das letztere hat. Die beiden Seiten der Figur zeigen verschiedene
Lagen ' des Scharniers S entweder aufserhalb der Mittellinie des Pendels oder auf derselben.
Bekanntlich genügt es, für die Herleitung der Gleichgewichtsbedingung an einem Regulator
die Momentengleichung für die zur Wirkung gelangenden Kräfte um das sogen. Momentan-
centrum (Pol des zwangläufig bewegten Systems) anzusetzen, wobei nur die am oberen Hebelarm
angreifenden Kräfte durch gleichwerthige, im Drehpunkt S wirkende Kräfte zu ersetzen
sind.
Machen wir die übliche Annahme, dafs die Kräfte in gewissen Punkten als concentrirt angreifend
gedacht werden können, und dafs eine oder mehrere Federn in irgend einer Weise auf Verdrehung des Hängearmes L um seinen
Aufhängepunkt Z wirken, wie beispielsweise in der Figur auf beiden Seiten der Rotationsachse
verschieden dargestellt, so wird bei verticaler Stellung der Rotationsachse allgemein die Gleichung:
Ta
P +. Pp = Cc
bestehen, in welcher bedeutet:
T der halbe, auf die eine Regulatorhälfte zur Wirkung gelangende Federdruck,
al und ρ die in der Zeichnung eingeschriebenen
Hebelarme (die Indices ο und ι beziehen sich auf die beiden Grenzlagen des
Mechanismus),
P das Gewicht der Schwungmasse des Pendels, in deren Schwerpunkt eingreifend,
ρ der zugehörige Hebelarm in Bezug auf den Pol <p, und endlich
C c das resultirende Moment sämmtlicher in den Massentheilchen des Pendels angreifenden
Centrifugalkräfte um den Pol *p.
In dem speciellen Falle, dafs die Schwungmasse des Pendels eine Kugel und alle übrige
Masse desselben und der Verbindungstheile gegenüber dieser als ohne gröfseren Einflufs
vernachlässigt werden kann, fällt bekanntlich der Massenschwerpunkt M mit dem Angriffspunkt
der Resultante sämmtlicher Centrifugalkräfte zusammen und ρ und c sind die vom
Pol ?3 auf die durch M gehenden Kraftrichtungen
gefällten Lothe.
Bezeichnet man mit P das Gewicht der Schwungkugel, mit g die Beschleunigung der
Schwere, mit r den Abstand des Massenmittelpunktes M von der Rotationsachse und mit w
die Winkelgeschwindigkeit um die Achse, so geht die Gleichung über in:
—-—
ρ +_ Pp =
w"1 r c.
Diese Gleichung nimmt eine vereinfachte Gestalt an, wenn man die Aufhängung des
Pendels und die Placirung des Massenmittelpunktes M in dem Gelenkmechanismus des
Regulators so vornimmt, dafs die Schwerrichtung von M für einen bestimmten, dem praktischen
Bedürfnifs genügenden Ausschlag des Pendels genau durch den Pol ^p oder sehr
nahe an demselben vorbeigeht, so dafs es erlaubt ist, das Schwermoment von M als verschwindend
klein zu betrachten und dasselbe ganz und gar zu vernachlässigen.
In diesem speciellen Falle geht die Gleichung 2) über in:
Ta P * A
ρ = wi r c oder
Ta
I
.S
r c
Der Quotient
r c
ist sehr leicht graphisch
zu construiren:
Man trage auf der Horizontalen durch den Pol *P die Strecke D E = ρ ab und ziehe
durch F, dem Schnittpunkt der Centrifugalkraft mit der Rotationsachse, und Punkt E
eine Gerade. Dieselbe schneidet auf der Schwerrichtung durch Af eine Strecke MG = X
ab, wobei, wie leicht einzusehen, χ =
ist'. Die Gleichung 3) nimmt somit die einfache Form:
Ta P
4) —— = — ν2«
In dieser Gleichung ist unter Voraussetzung vollkommener Astasie [w"1 = Const.) und der
als sehr gering vernachlässigbaren Veränderlichkeit des Hebelarmes α die Federspannung
Tals Function der geometrischen Gröfsex
gegeben.
T ändert sich proportional x. Eine diese Bedingung erfüllende und die zur Erreichung
einer pseudoastatischen Wirkung nothwendige, an sich geringe Abweichung von der vollkommenen
Astasie berücksichtigende Construction schafft einen Regulator, der sowohl in Bezug auf Energie, Beweglichkeit, als auch
Kleinheit des von ihm eingenommenen Volumens den Regulatoren bester Construction mit
constanter Gewichtsbelastung gleichzustellen ist.
Die eingeführte Bedingung, dafs das Schwermoment Pp vernachlässigt werden kann, ist
übrigens identisch mit der Forderung, dafs sich der Massenmittelpunkt M auf einer horizontalen
Geraden oder bei der Rotation auf einer horizontalen Fläche bewegt. Auch in dem Falle
einer zur Verticalen geneigten Lage der Rotationsachse, die, wie vorhin behauptet, die Wirkung
des Regulators nicht alterirt, trifft die Bedingung zu. Denn wenn auch (eine Ausführung
des Regulators symmetrisch zur Mittelachse als selbstverständlich vorausgesetzt) durch die Schiefstellung
der Achse auf der einen Seite ein positives Schwermoment erzeugt wird, so steht dem gegenüber auf der anderen Seite ein gleich
grofses negatives Moment, so dafs für die Gesammtwirkung der Einflufs der Schwere auch
in diesem Falle gleich Null zu setzen ist.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Regulator von umgekehrter Aufhängung, bei welchem das die Hülse belastende Gewicht durch eine oder mehrere Federn ersetzt ist, welche auf Drehung der oberen Hängearme um deren Aufhä'ngepunkte wirken und sich mit der Centrifugalkraft der Schwungmassen ins Gleichgewicht setzen, und bei welchem gleichzeitig der Massenmittelpunkt des Pendels gezwungen ist, sich genau oder sehr angenähert bei der Rotation in einer zur Rotationsachse senkrechten ebenen Fläche zu bewegen, so dafs das Schwermoment um den augenblicklichenDrehpunktdesPendelsystems vernachlässigt und die in der Beschreibung hergeleitete Gleichung 4) zur Berechnung des Regulators verwendet werden kann.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE35880C true DE35880C (de) |
Family
ID=311717
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT35880D Expired - Lifetime DE35880C (de) | Pseudoastatischer Regulator mit Federbelastung |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE35880C (de) |
-
0
- DE DENDAT35880D patent/DE35880C/de not_active Expired - Lifetime
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