DE356633C - Verfahren zur Herstellung von Zahnprothesen mit naturgetreuer Artikulation - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Zahnprothesen mit naturgetreuer Artikulation

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DE356633C
DE356633C DEL52787D DEL0052787D DE356633C DE 356633 C DE356633 C DE 356633C DE L52787 D DEL52787 D DE L52787D DE L0052787 D DEL0052787 D DE L0052787D DE 356633 C DE356633 C DE 356633C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61CDENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
    • A61C11/00Dental articulators, i.e. for simulating movement of the temporo-mandibular joints; Articulation forms or mouldings

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Oral & Maxillofacial Surgery (AREA)
  • Dentistry (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
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  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Dental Tools And Instruments Or Auxiliary Dental Instruments (AREA)

Description

  • Verfahren zurSerstellung von Zahnprothesen mit naturgetreuer Artikulation. Die Zahnprotliese erfüllt ihren Zweck nur dann in vollkommener Weise, wenn die künstlichen Zähne bei den individuell verschiedenen Kaubewegungen mit möglichst großen Flächen aufeinanderwirken und wenn bei der ebenfalls bei jedem Individuum verschiedenkurvigen Abbiß- und Vorbißbewegung zur Vermeidung des Abkippens der Prothese an mindestens 3 Punkten Kontakt besteht. Von den meisten Prothetikern werden die künstlichen Zähne in einem Scharnierartikulator aufgestellt, mit dem nur ein Auf- und Zuklappen möglich ist. Das Resultat einer Scharnieraxtikulatorarbeit ist ein sehr unvollkommenes, ' da ausgiebiger Kontakt nur für den Schlußbiß, d.i. diejenige Stellung, die die Kiefer gegeneinander bei geschlossener Zahnreihe und ganz zurückgezogenem Kiefer annehmen, erreicht wird. Bei den Kau- und sonstigen Bewegungen kippt die Prothese, und es werden die Speisen nur zerquetscht, aber nicht zerkleinert. Von Bonwill ist der Artikulator zuerst dahin modifiziert worden, d#ß er auch die Seitbißbewegungen, die wichtigsten Kaubewegungen, wiedergibt, und zwar so, daß die Verschiebungsbalm horizontal verläuft. Das von mehreren Forschern unternommene Studium der Unterkieferbewegungen ergab, daß diese, wie schon oben betont, individuell verschieden sind und nicht, wie am Bonwill-Artikulator die Seitbißbewegung, eine rein horizontale, sondern eine geneigte Bahn haben. Es wurden nun Artikulatoren gebaut, an denen die mit Meßappaxaten bei den Patienten gefundenen individuellen Kurven einzustellen und die künstlichen Zähne unter Wiedergabe der Kieferbewegungen' des Patienten aufzustellen und einzuaxtik-ulleren sind. Derartige Artikulatoren sind die von Parfitt, Constant, Kerr, Grittmann, Christensen, Gysi, Eltner, Schröder-Rumpel. Sie haben in der Praxis nur wenig Verbreitung gefunden. Der Gründe hierfür sind mehrere: Erstens ergibt die Registrierung der Bewegungskurven mit den meist umständlichen Meßappaxaten häufig felilerhafte Resultate.
  • Zweitens sind viele Artikulatoren nicht stabil genug gebaut und lassen ungewollte, unkontrollierba.re Nebenbewegungen zu.
  • Drittens muß unbedingt die Orientierung der Gipsmodelle von Ober- und Unterkiefer zu den Gelenken des Artikulators richtig sein.
  • Viertens wird die im Artikulator hergestellte Artikulation meist noch dadurch verändert, daß sich während des V.ulkanisierens des Kautschnks die künstlichen Zähne mehr oder weniger verlagern, so daß das Stück im Munde nicht so funktioniert wie im Artikulator.
  • Fünftens ist die Methode umständlich und zeitraubend und da sie auf Manipulationen beruht, die viele Fehlerquellen enthalten, so sind die Resultate gewöhnlich dicht recht befriedigend. Es ist darum nicht verwunderlich, daß die genannten Artikulatoren, die zweifellos gegenüber dem einfachen Scharnierartikulator einen Fortschritt bedeuten, nur von. sehr wenigen Prothetikern benutzt werden.
  • Alle diese Mängel und Schwierigkeiten beseitigt meine Methode. Ich verwende künstliche Backenzähne (Prämolaren und Molaren), die aus einem Porzellankörper und einer Kauflächenauflage aus Schellack o. dgl. bestehen. Der Porzellankörper hat das Aussehen eines Lochbackenzahnes (Diatorix) niit muldenförmiger, glatter und mit Unterschnitten versehener HorizontaJfläche. Die Kauflächenauflage aus Schellack o. dgl. hut den Zweck, die der Mechanik,der Unterkie#erbewegungen entsprechende Kaufläche selbsttätig durch den Kauakt formen zu lassen.
  • Veimittels dieser Zähne - Duplexzähne - wird die Prothese folgendermaßen hergestellt: Nachdem vom Ober- und Unterkiefer Ab- druck genommen und die Gipsmodelle -und Wachsschablonen gemacht sind, wird in der bekannten Weise der Schlußbiß festgestellt. Dann werden die Kauflächen auf die Porzellankörper mit Wachs aufgeklebt und die Duplexzähne im Artikulator - es genügt dazu der einfache Scharnierartikulator - so aufgestellt, wie man die Diatorix im einfachen Artikulator aufzustellen pflegt, nämlich so, daß in der Schlußbißstellung möglichst ganzflächiger Kontakt besteht. Nach dem Einprobieren im Munde werden die Kauflächenauflagen von den Porzellankörpern abgenommen, und es wird die Platte in dei üblichen Weise aus festem Material hergestellt. Darauf werden auf die Backenzahnporzellankörper die Kauflächenauflagen aufzementiert, und das mit diesen versehene Stück wird dem Patienten auf 2 Tage zur Benutzung überlassen. Die Auflage adaptiert sich während der Kautätigkeit durch Abnutzung der Kaufläche der Gegenzähne (Antagonisten) und den individuellen Kieferbewegungsbahnen, so daß bei jeder Kieferbewegung der Kontakt der beiden Zahnreihen ein möglichst ausgiebiger und infolgedessen fester Sitz der Prothese und die Möglichkeit sehr intensiver Nahrungszerkleinerung erreicht wird. Nachdem die Auflage des Duplexzahnes während ihrer Funktion im Munde, die den individuellen Kieferbewegungsbahnen entsprechende Form angenommen hat, wird für die Backenzähne eine Gipskappe gemacht, die Auflage nebst dem Zeinent von den Porzellankörpern entfernt und der beim Aufsetzen der Gipskappe zwischen dieser und den Porzellankörpern bestehende Hohlraum mit einem festen Material ausgefüllt, in dem entweder ein für zahnprothetische Zwecke ver-N#endetes leichtflüssiges Metall, wie Gußamalgam oder Silberine direkt auf die Porzellankörper aufgegossen wird - dieses ist dann durch die Unterschnitte der Porzellankörper fixiert - oder es werden die Kauflächen in Gold oder einem unechten Metall nach dem Guß- oder Stanzverfabren hergestellt und auf die Porzellankörper aufzementiert. Man kann auch die Kauflächenauflage vermittels der Gipskappe durch Porzellan, weißen Kautschuk oder Silikatzement ersetzen. Bei der Anfertigung von totalem Ersatz bedarf man der Backenzähne mit Kauflächenauflage nur für das eine Stück, das zweite - das Gegenstück - kann mit Porzellanvollzähnen versehen werden. Auch von 2 partiellen oberen und unteren Platten kann in der Regel die eine mit Porzellanvollzähnen (Diatorix), die andere mit den zweiteiligen Backenzähnen gemacht werden. Letztere sind sowohl für das Unterstück als auch für das Oberstück zu verwenden, wenn ganz besonders die großen Zahnlücken sich auf entgegengesetzten Seiten an den beiden Kiefern befinden, also z. B. im Oberkiefer rechts, im Unterkiefer links.
  • Meine Methode erleichtert ganz bedeutend die schwierigste und am meisten Verständnis und Wissen erfordernde Arbeit des Prothetikers, die Herstellung individuell naturgetreuer Artikulation, und läßt dieses von jedem exakt Arbeitenden erstrebte Ziel im Gegensatz zu den bisher geübten Methoden in vollkommenem Maße erreichen. Dabei nimmt die Anfertigung der Prothesen nach meiner Methode viel weniger Zeit in Anspruch als die Herstellung bei Verwendung der Gelenkartikulation mit individueller Einstellung, etwa so viel Zeit wie die einfache Scharnierartikulatorarbeit. Während bei meiner Methode der Ersatz der Kauflächenauflagen durch dauerhaftes Material hinzukommt, fällt die Arbeit des Einschleifens der fertigen Prothesen fort, und die Herstellung des Flächenkontaktes mit den Auflagen in der Schlußbißlage geht bei der leichten Bearbeitung dieser rascher vonstatten als die Einartikullerung von Porzellangegenzähnen (Antagonisten).

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Zahnprothesen mit naturgetreuer Artikulation, dadurch gekennzeichnet, . daß die Ersatzstücke mit künstlichen Zähnen versehen werden, die aus einer Porzellanbasis und einer Kauflächenauflage aus Schellack o. dgl. bestehen, welche Kauflächenauflage während der Funktion der Prothese im Munde die den individuellen Kieferbewegungsbahnen entsprechende Form annimmt und nach erfolgter Anpassung an die individuellen Bißverhältnisse auf diese Weise durch dauerhaftes Material, z. B. Porzellanguß, gebranntes Porzellan, gegossenes oder gestanztes Metall usw. ersetzt wird. --. Künstliche Zähne zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen Porzellankörper und eine Kauflächenauflage aus Schellack o. dgl.
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