DE356621C

DE356621C - Einrichtung zum Schutz parallel geschalteter Gleichstromleiter

Info

Publication number: DE356621C
Application number: DES49831D
Authority: DE
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Priority date: 1919-03-20
Filing date: 1919-03-20
Publication date: 1922-07-21

Description

Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung bei parallel geschalteten Gleichstromleitern, mit deren Hüie bei Abweichung von der vorgeschriebenen Belastungsyerteüung wahlweise einzelne Leiter abgeschaltet werden können.

Das Wesen der Neuerung besteht darin, daß in die parallelen Leiter gelegte Widerstände nach Art der für Meßinstrumente üblichen\Neben-Schlüsse oder Zweigwiderstände durch Leitungen weit höheren Widerstandes paarweise oder zu mehreren zugeschlossenen Stromkreisen vereinigt sind, worin ihre Spannungsabfälle verglichen werden; die Verbindungsleitungen stehen mit Vorrichtungen zum -wahlweisenKenntlichmachen oder Abschalten eines fehlerhaften Leiters ia Verbindung.

Die Abb. 1 und 2 zeigen zwei verschiedene Ausführungsforrnen der Erfindung für. den-einfachsten Fall, nämlich an nur zwei parallelen Leitungen. W¹ und W² sind beidemal die in die Leiter I und II eingeschalteten Widerstände. Durch Verbindungsleitungen I sind diese bei Abb. 1 so zu einem Stromkreis ver-

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bunden, daß die Spannungsabfälle darin sich subtrahieren, also bei störungsfreiem Betrieb kein Strom fließt. Das Gerät ι zur Kenntlichmachung oder Abschaltung ist hierbei in den Stromkreis gelegt und zeigt nur bei Ver- j schiedenheit der Spannungsabfälle in W¹ und W" \ einen Ausschlag. ι

Bei der Ausführung nach Abb. 2 addieren sich die Spannungsabfälle, und es fließt beständig ein Strom durch den Kreis, der von W¹ und ; W² und den Leitern I gebildet ist; hier liegt j das Gerät r in einem Brückenzweig und bleibt J ebenfalls undurchflossen, wenn unter sonst | gleichen Verhältnissen die Spannungsabfälle in W¹ und W² gleich sind. In beiden Fällen (Abb. ι und 2) schlägt das Gerät 1 aus, wenn irgendeine Störung auftritt. Erfindungsgemäß wird das Gerät 1 als Strom- oder Energierichtungsrelais ausgebildet, damit es Ausschläge verschiedener Richtung macht, je nachdem es im einen oder anderen Sinne vom Strom durchflossen wird.

Natürlich ist es ohne Belang, wie groß die Faktoren i und w sind, aus denen sich der Spannungsabfall e in einem der Widerstände errechnet. Es können also auch Leiter verschiedenerStromstärke in dieser Weise geschaltet werden, sofern nur die Widerstände w darin so bemessen sind, daß sie, von den entsprechenden verschiedenen Strömen oder ihnen pro- j portionalen Werten durchflossen, gleiche ' Spannungsabfälle aufweisen.

Die Abb. 3 und 4 zeigen eine Schutzschaltung ι für vier parallele Leiter 11, 12, 13 und 14. Die ! eingebauten Nebenschlußwiderstände in, 112, ; 113 und 114, die bei der hier gewählten ^; Schaltung gleiche Spannungsabfälle erzeugen ! müssen, sind derart zu einem geschlossenen Kreis geschaltet, daß sich die Spannungsabfälle addieren. Zwischen je zwei Widerständen ist ein Anzeigegerät 1 bis 4 angeschlossen; deren zweite Klemmen sind miteinander verbunden.

Abb. 4 ist ein vereinfachtes Schaltbild zu Abb. 3, welches erkennen läßt, daß bei dieser Schaltung von einem Fehlerstrom in einem der Leiter ir bis 14 stets zwei benachbarte Anzeigegeräte durchflossen werden, z. B. bei einem Überstrom in irr die Geräte 1 und 2. Man kann diese nun so einrichten, daß sie gemeinsam ein Signal geben oder den gestörten Leiter anschalten; es würde dann ein Fehler in 11 von , ι und 2, in 12 von 2 und 3, in 13 von 3 und 4 und in 14 von 4 und r gemeinsam ; gemeldet. j

Statt dessen kann man aber, wie schon er- ] wähnt, auch Stromrichtungsrelais einbauen, j Die in Abb. 4 eingezeichneten Pfeile zeigen, daß ziroi gemeinsam ansprechende Relais, z. B. ι und 2, in entgegengesetzter Richtung durchflossen werden; als Stromrichtungsrelais geben sie also verschiedenen Ausschlag, so daß nur das eine von beiden, im Beispiel das Relais 1, wirksam ist, während das andere verkehrt ausschlägt.

Abb. 5 zeigt unter Fortlassung der Relaisschaltung, wie auf diese Weise eine fehlerfreie Abschaltung des gestörten Kabels in einfacher Weise erreicht werden kann; jedes Relais schließt bei richtigem Ausschlag, der durch Fehlerstrom im zugehörigen Kabel zustande kommt, den zugehörigen Auslöser, im erwähnten Beispiel also 21, an die Batterie 5, so daß. der zugehörige Schalter, hier 31, herausfällt.

Fällt einer der parallelen Leiter infolge einer Störung aus, so bleibt auch der entsprechende Nebenschluß abgeschaltet; durch entsprechend angebrachte selbsttätige oder von Hand bediente Umschalter muß dieser überbrückt und das zugehörige Relais ausgeschaltet werden.

Statt eines Widerstandes kann man unter besonderen Umständen auch zwei Widerstände in jeden Leiter legen.

Claims

Patent-Ansprüche:

r. Einrichtung zum Schutz parallel geschalteter Gleichstromleiter, dadurch gekennzeichnet, daß in die Leiter gelegte Widerstände durch Leitungen weit höheren Widerstandes paarweise oder zu mehreren derart zu geschlossenen Stromkreisen vereinigt sind, daß ihre Spannungsabfälle miteinander verglichen werden, und daß die Verbindungsleitungen dieser Widerstände mit Vorrichtungen zum wahlweisen Kenntlichmachen oder Abschalten eines fehlerhaften Leiters in Verbindung stehen.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei sich addierenden Spannungsabfällen die Vorrichtung zur Kenntlichmachung in einem Brückenzweig zu den Verbindungsleitungen, bei sich subtrahierenden Spannungsabfällen in Reihe mit den Verbindungsleitungen liegt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeige- oder Abschaltgeräte mit einem Pol an die Verbindungsleitungen der Widerstände, mit dem anderen aneinandergeschlossen sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Anzeigen oder Abschalten Strom- oder Energierichtungsrelais dienen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.