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Vorrichtung zum Trennen der festen Bestandteile von der Flüssigkeit
der Fabrikabwässer.
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Die Erfindung bezieht sich auf die Behandlung von ITabrikabwässern,
insbesondere solche der Häutebearbeitung, Kloakenwässern u. dgl., um ihre festen
Bestandteile von der Flüssigkeit zu trennen. Zu diesem Zwecke wird ein drehbares,
zylindrisches Sieb gewöhnlicher Bauart (wie es z. B. allgemein zum Absieben von
Papiermasse benutzt wird) in der in folgendem beschriebenen Weise angewendet. Drehbare
zylindrische Siebe dieser Art werden gewöhnlich wagerecht in cinem Behälter angeordnet
und teilweise in die abzusiebende Flüssigkeit eingetaucht; die klare Flüssigkeit
wird dann aus dem Innern des zylindrischen Siebes durch ein mittleres Auslaßrohr
entfernt, des durch eine Auslaßöffnung in dem Behälter hindurchgeht. Bei dem Versuche,
eine solche Anordnung zum absieben und Behandeln von Fabrikwässern, insbesondere
von Abwässern der Häutebearbeitung. zu verwenden, hat es sich gezeigt, daß die festen
Bestandteile in den Zwischen-T aum zwischen der Öffnung in der Wand des Behälters
und des Auslaßrohrs gelangen und unter Umständen sich hier derart zusammenballen,
daß die Drehbewegung des Siebes unmöglich wird. Wenn die zu behandelnde Flüssigkeit
faseriges oder zähes Material, wie z. B. Stoffstücke oder pflanzliche oder tierische
Fasern, und zwar im besonderen Haar, Fleischabfälle und Hautstücke, wie bei Abwässern
der Häuteverarbeitung enthält, so steigern sich die Schwierigkeiten, die durch das
Festsetzen dieser festen Bestandteile zwischen der Öffnung in dem Behälter und dem
auslaßrohr entstehen, derart, daß die Benutzung einer solchen Vorrichtung zum Absieben
derartiger Flüssigkeiten völlig unmöglich wird.
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Diese Schwierigkeiten können gemäß der vorliegenden Erfindung überwunden
werden dadurch. daß ein drehbares, zylindrisches Sieb benutzt wird, dessen Auslaßstutzen
ein wenig kürzer ist als die Entfernung zwischen dem Auslaßende des drehbaren Siebes
für die Flüssigkeit und der Auslaßöffnung in der AVand des Behälters, so daß dieser
Auslaßstutzen zwar bis dicht an diese Öffnung heranreicln, aber nicht in sie eintritt,
so daß also cin achmaler Zwischenraum zwischen dem Ende des Auslaßstutzens und der
gegenüberliegenden Wand des Behälters verbleibt.
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Wenn eine solche Anordnung zum Absieben von Fabrikwässern der gedachten
Art benutzt wird, so setzen sich die festen Teile in diesen schmalen Zwischenraum
und bilden einen wirksamen Abschluß, der das Entweichen von nicht gesiebter Flüssigkeït
verhindert, aber der Drehung des Siebes praktisch keinerlei Widerstand entgegensetzt.
Tatsächlich kann die Fläche der reibenden Berührung an dieser Stelle so klein gestaltet
werden, daß die Anordnung die vorteilhaften Eigenschaften eines Antifriktionslagers
aufweist,
weil das feste Material durch die Berührung mit der Flüssigkeit
in dem Behälter und mit der klaren, durch den Stutzen abfließenden Flüssigkeit mehr
oder weniger geschmiert wird.
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Auf der Zeichnung ist Abb. 1 eine Aufsicht einer Vorrichtung und
Abli. 2 ein Schiiitt nach der Linie 2-2 der Abb. I.
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Die auf der Zeichnung veranschaulichte Vorrichtung umfaßt einen Behälter
5 für die zu reinigende Flüssigkeit. Der Behälter 5 ist durch eine Zwischenwand
8 in zwei Abteile 6 und 7 zerlegt. Die eine Kopfwand des Abteils 6 hat eine kreisförmige
Öffnung 9.
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Eine drehbare Welle IO geht durch diese Offnung g in den Abteil 6
und hat ein Lager I I in diesem Abteil sowie ein zweites Lager 12 außerhalb dieses
abteils und unabhängig von dem Behälter. Die Welle IO kann mit Hilfe eines auf ihr
befestigten Kettenrades I3 und einer in irgendeiner beliebigen Weise angetriebenen
Kette 14 gedreht werden. an der Welle IO istin dem Behälter 6 ein holhes, zylindrisches
Sieb befetigt, das sich mit der Welle dreht. Das Sieb besteht aus einer festen,
kreisförmigen Abschlußplatte 15 und einer ringförmingen Abschlußplatte 16 die mit
geeignetem Zwischenraum auf der Welle befestigt ist. Ein hohler Zylinder 17 aus
durchbrochenem Material ist an den äußeren Kanten der Platten 15 und I6 befestigt
und bildet das eigentliche Siebes oder Filterhiifsmittel der Vorrichtung. Die Öffnung
in der ringförmigen Platte I6 ist konzentrisch zu der Welle IO und bildet die Auslaßöffnung
für die klare oder abgesiebte Flüssigkeit in dem Zylinder 17.
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Die klare Flüssigkeit in dem Zylinder 17 wird bei ihrem Austritt
durch einen zylindrischen Stutzen I8 ZU der Auslaßöffnungg in den Behälter geleitet.
Dieser Stutzen in wird am besten an der ringförmigen Abschlufiplatte I6 befestigt
und liegt konzentrisch zu der Welle IO. Gemäß der Erfindung ist nun dieser Stutzen
18 etwas kürzer wie die Entfernung zwischen der Abschlußplatte 16 und der anliegenden
Wand des Behälters. Der Stutzen reicht also nicht ganz bis zu der Behälterwand,
sondern endet kurz vor ihr, so daß ein verhältnismäßig schmaler Zwischenraum zwischen
dem Ende des Stutzens und der die Öffnung g umgebenden inneren Wandfläche verbleibt.
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NIit anderen Worten, der Stutzen I8 reicht dicht bis an die Öffnuagg
heran, aber nicht in diese Öffnung hinein; er liegt aber mit der Auslaßöffnung in
der Abschlußplatte 16 und der Öffnung 9 genau in einer Linie und riicllt dazu, die
aus dem Innern des zylindrischen siehes herauskommende Flüssigkeit wirksam durch
die Öffnung 9 zu leiten, ohne daß die Gefahr bestände, das Sieb festzusetzen, als
Folge der festen Teile, die zwischen gegeneinander drehbaren und festen Teilen arbeiten.
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Der normale Flüssigkeitsspiegel liegt etwas unter der Welle IO und
ist etwas höher als die Unterkante der sich deckenden Öffnungen in der Abschlußplatte
16 und in dem Behälter.
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Die klare Flüssigkeit fließt durch die Durchbrechungen des drehbaren
Siebes, wenn dies durch die Flüssigkeit in dem Abteil 6 hindurchgeht und hinterläßt
einen Schlammniederschlag auf der Außenfläche des Siebes.
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Die klare oder abgefilterte Flüssigkeit drängt durch das Sieb, wie.
durch Pfeile in Abb. 2 angedeutet, und wird zum größten Teil durch die ringförmige
Abschlußplatte I6 hinausbefördert von dem Stutzen in die Auslaßöffnung g geleitet.
Der ringförmige Zwischenraum zwischen der Außenkante des Stutzens I8 und der anliegenden
Innenfläche des Behälters 5 wird dabei von festen Bestandteilen angefüllt, die einen
wirksamen Abschluß zwischen den beiden Flächen bilden, olme eine unzulässige Erhöhung
der Reibung zwischen ihnen zu bewirken. Die Reibungsfläche zwischen diesen beiden
Flächen wird naturgemäß bestimmt durch die Wandstärke des Stutzens 18, und deshalb
kann diese Fläche so gering gewählt werden, als es sich mit der Erzielung eines
wirksamen Abschlusses an dieser Stelle vereinigen läßb.